Sonntag, 7. November 2010

Toleranz

Letzthin habe ich eine Diskussion einer französischen Feministin zugehört. Unter anderem ging es ums Stillen/Nichtstillen und um die Geburt mit Anästhesie und ohne. Sie empfand es als Rückschritt, dass die Französinnen jetzt wieder mehr für die natürliche Geburt sind wo sie Schmerzen erleiden müssen. Ein Rückschritt, dass sie sich jetzt abhängig vom Baby machen, weil nur sie mit Stillen füttern können.

Ist es nicht wunderbar, dass man heutzutage selber bestimmen kann. Wäre es dann nicht angebracht tolerant zu sein. Viele Wege führen ans Ziel. Es wäre doch schön, wenn eine Frau die Geburt als ihr eigenes persönliches Erlebnis anschauen kann und somit auch die Erfahrung einer anderer Frau als deren Individualität.

Als Hebamme kann ich wohl sagen, dass keine Geburt, wie die andere ist. Auch Mütter die mehrere Kinder geboren haben, können mir das bestätigen. Ebenso ist es mit Stillen.

Wieso kann eine erfahrene Feministin nicht zu ihrer Tochter im Gebäralter sagen: "Du bist etwas ganz spezielles und du selber wirst deinen ganz persönlichen eigenen Weg finden müssen. Ich glaube an dich." Vielleicht wären wir Frauen dann auch selbstbestimmter und nicht von Arzt, Partner, FreundInnen und Mütter abhängig. Unser Geburtserlebnis ist unser eigenes und wir haben es geschafft unser Baby ist geboren, egal wie auch immer. Dann könnten wir auch mit uns selber toleranter sein.

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