Mittwoch, 19. Dezember 2012

Nicht Pressen

Ich habe ein Becken aus Plastikknochen, das genau einem echten Becken einer Frau entspricht. Eine Puppe besitze ich auch die ganz knapp durch das Becken geht, wenn ich sie dem Wissen entsprechend durch führe. Das heisst; beim Beckeneingang ist der Rücken auf einer Seite, wenn sie tiefer kommt, muss ich den Rücken nach vorne drehen und dann, damit die Puppe durch das Becken raus kommt, muss ich schauen, dass der Kopf schön eingerollt ist (Kinn zur Brust) und so lange wie möglich in die Richtung des Steissbeins schieben. Erst dann kann sich der Kopf entrollen und kommt so in der vorderen Oeffnung heraus.

Ich erkläre dies den Frauen immer mit einem Lastwagen, der eine enge Kurve machen muss, der muss zuerst auf die Gegenfahrbahn um dann auf die andere Seite einbiegen zu können. Genau so läuft es unter der Geburt ab. Das Baby muss zuerst ganz in die Richtung des Steissbeins, bevor es durch das Kopfstrecken vorne bei der Vagina raus kommen kann.

Diese Phase ist sehr heikel, das Baby hat nur Platz im hinteren Teil um da den Kopf von der Beugung in eine Streckung zu bringen.

Deshalb finde ich es ganz falsch, dass oft in diesem Moment, eine Frau angeleitet wird zu Pressen. Das Pressen macht nicht nur die Muskeln hart, es ist auch so, dass jede Frau ihr Baby nach vorne schieben will und tut. Somit schiebt sie ihr Baby in die Enge des Beckenausganges. Der Lastwagen wird jetzt ausscheren und wahrscheinlich einen Teil der innen Kurve mitnehmen. Genau so ergeht es den Babys.

Durch das angeleitete Pressen wird jede Mutter das Baby zu früh und falsch begleiten. Wenn die Geburtshelfer warten und die Frau keine falschen Vorstellungen hat, durch Filme oder Erzählungen, würde sie niemals ihr Kind herauspressen. Sie würde in sich spüren und ihr Kind gebären. Wie das sonst alle Säugetiere machen.

Ich hatte mit einem Paar eine wunderbare Gebursbegleitung durch die Haptonomie. Es war bereits das dritte Baby mit dem die beiden bei mir in die Haptonomie kamen. Die Frau hatte immer einen sehr zärtlichen Kontakt zum Baby und sie leitete ihren Mann und mich wunderbar an wohin wir das Baby einladen sollten damit sie es wieder besser in sich tragen konnte. Später, bei der Geburt, war ich nicht dabei aber die Frau hat mir erzählt, dass sie auch unter der Geburt diesen Kontakt nicht verloren hat. Sie hat immer genau gespürt wo das Baby in ihrem Becken ist. In der Endphase war nicht nur die Hebamme sondern auch der Arzt anwesend. Dieser hat sie aufgefordert zu Pressen. Die Gebärende hat ihm versichert, dass  das Baby noch nicht so weit im Becken hinten sei und sie nicht pressen wolle. Sie musste sich wehren, damit sie sich ganz dem Baby öffnen konnte ohne zu pressen. Drei Wehen und dann hat das Baby in Begleitung mit der Mama die Kurve gemacht und kam ganz sanft auf die Welt.

Im Geburtsbericht stand: Eröffungsphase 1 h und 1 Minute, Austreibungsphase 7 Minuten.
(Für die Endphase wird in der Geburtshilfe das Wort Austreibungsphase verwendet!).

Aber die Frau ihr Mann und auch ich wissen, dass sie ihr Kind nicht herausgetrieben hat, sondern dass sie das Baby geboren hat.


Donnerstag, 6. Dezember 2012

Es war einmal

... eine Frau, die hatte viel zu viel Milchproduktion. Als die Hebamme zu ihr heim ging, musste die Frau umlernen und nicht mehr das Baby pro Seite zwanzig Minuten trinken lassen, sie musste lernen, dass das Baby immer noch genügend bekam, wenn es nur fünf Minuten pro Seite trinkt. So wurden die Brüste weicher und das Baby hatte weniger Bauchweh.

Nach einer guten Zeit, etwa fünf Wochen, hatte das Bauchweh wieder begonnen und die Frau kam  wenig zum Schlafen und zu Essen. Sie ging in eine Beratungsstelle für Mütter. Dort wurde ihr gesagt, dass ihr Baby nicht genügend Milch bekäme und dass die Frau dem Baby die Flasche geben soll. Es wurde der Frau gesagt, dass sie unbedingt eine Organisation kontaktieren soll die für junge Familien in Notsituationen da sein; denn, wenn es weiter so gehe - so sah das die Frau der Beratungsstelle - würde die junge Mama ihr Baby schütteln und misshandeln. Die Beratungsfrau sah dies kommen, weil die Mutter so erschöpft war.

Aus lauter Schreck und schlechtem Gewissen, fing die Mutter an, eine Pulver-Flasche zu geben. Und siehe da, das Baby trank die Flasche "rübis und stübis" leer. Leider leider wollte der Kleine nun nicht mehr an der Brust trinken, er zog die Flasche vor. Die Mama fühlte sich schlecht, nicht nur dass sie erschöft war, die Drohung, sie könnte ihr Kind misshandeln sass ihr in den Knochen. Jetzt wendet ihr Kind sich von ihr ab und zieht die Flasche vor.

Eigentlich könnte hier der Schluss sein und irgendwann wird die Mutter ihr schlechtes Gewissen überwinden und der Industrie danken, dass sie feine Pulvermilch produziert.

Aber: Die Frau erinnerte sich der Hebamme. Diese sah die Frau, das Baby und die Brust an und erklärte, dass die Produktion wunderbar funktioniere. Dass das Baby wohlauf und munter sei, aber sie sah auch die Erschöpfung der Frau und verordnete ihr gutes Essen und fragte sie, wo sie zu mehr schlaf kommen könnte.

Die Frau fing an zu weinen und erklärte ihre Situation, dass der Mann viel Arbeiten müsse, dass sie viel alleine sei und das Baby viel Bauchweh habe und nur in der Nähe von Mama zufrieden sei. Die Frau erinnerte sich ihrer Mama und beschloss einige Tage bei ihr zu verbringen.

Nun war die Hebamme zufrieden und versicherte der jungen Mutter, dass sie nur ein bisschen Geduld brauchen würde, dann würde die Milch wieder viel und warm fliessen. Die Mutter fing vor Erleichterung an zu weinen und erzählte der Hebamme die Geschichte mit der Beratungstelle für Mütter. Die Hebamme nahm die Frau in den Arm und versicherte ihr, dass alles gut werden würde.

Einige Tage später bekam die Hebamme eine Kurzmitteilung, worin die Frau schrieb, dass sie immer noch wenig Milch habe, dass sie aber erholter sei und mehr essen würde. Die Hebamme schrieb zurück. Habe noch etwas Geduld mit dir. Deinem Kind geht es gut, auch wenn die Milch noch nicht im Uebermass fliesst.

Noch drei Tage vergingen, dann kam endlich die Gute Nachricht: Juhu, die Milch fliesst wieder, tausend Dank.

Mittwoch, 28. November 2012

Geborgenheit für die Mama in der ersten Zeit

Gestern, als ich wieder einmal mit dem Fahrrad unterwegs war habe ich mir Gedanken über die neuen Familien gemacht und bin zu folgendem Schluss gekommen:

Wenn eine Frau die ersten zwei Monate von ihrem Mann und ihrem Umfeld richtig verwöhnt wird, wenn eine Frau ganz viel bekommt an Anerkennung, an Geborgenheit, an Sicherheit, an Bestätigung; dann kann die Frau als Mutter stark sein und wieder auf die Beine kommen und auch wieder Partnerin für ihren Mann sein. (Laut chinesischen Weisheiten braucht der Körper einer Frau drei Jahre um wieder so zu sein, wie vor der Schwangerschaft.)

Es ist eine labile Phase, diese ersten Wochen daheim. Eine Paarbeziehung verändert sich zur Familie. Die starke Partnerin ist noch ganz schwach von der Geburt und braucht Stärkung vom Umfeld. Oder eine schwache Partnerin wird plötzlich zur Löwin. Das ist für den Mann, wie auch für die Frau neu und braucht Zeit und Geduld. In diesen ersten Wochen ist es extrem wichtig, dass sich die Mama erholen kann um sich in der neuen Rolle zu finden. Der Mann, der die neun Monate unverändert überstanden hat, muss jetzt nach der Geburt zurückstecken und nur für die Mama und das Baby da sein. Er sollte sich unterordnen und seine Bedürfnisse hinten an stellen. Dann wäre ein guter Boden für die Zukunft gelegt.

Stolz und Anerkennung vom Partner ist das erste das eine Frau nach der Geburt spüren sollte. Eine Schwangerschaft und eine Geburt fordern sehr viel an den Körper, er muss sich jeweils komplett umstellen und ausdehnen. Es ist nicht für jede Frau leicht, diesen veränderten Körper zu akzeptieren deshalb ist es wichtig, wenn der Partner ihr dabe hilft. Die Hormone schwanken nach der Geburt extrem, was sich auf die Psyche auswirken kann. Es wäre wichtig, die Mama in dieser Zeit nicht mit den Alltagsproblemen zu belasten. Das Kochen, die Wäsche machen, das Putzen und der Berufsalltag sollten einige Wochen in den Hintergrund treten. Es wäre empfehlenswert wenn in den ersten Wochen der Papa da ist und sie unterstützt oder eine liebe Person die den Alltag fern hält. Telefone sollten nicht von der Mama sondern vom Partner entgegen genommen werden. Ein Geburtsgeschenk, etwas Bleibendes das die Mama von ihrem Partner bekommt, erinnert sie ein Leben lang an diese wunderschöne geborgene Zeit ihres neuen Elternseins oder dass sie es überstanden haben.

Da das Baby sich noch an keinen Fahrplan hält, ist es schwierig den Tag zu planen.
Da Baby und Mami in der Nacht oft wach sind, braucht es die Möglichkeit vom Tagschlaf.
Damit das Stillen gut funktioniert, braucht es vier Malzeiten, zwei davon warm.
Manchmal fehlen noch Kleinigkeiten daheim, diese sollte jemand einkaufen können.
Für die ersten Ausgängen mit dem Baby braucht es eine Begleitung.
Gesellschaft ist erwünscht, aber nur zu Zeiten die für Mama und Baby stimmen.
Es sollten nur positive Gefühle mit der Mama ausgetauscht werden.
Ratschläge sollten nur erteilt werden im Rahmen von bestätigen was die Mama fühlt.
Verwöhnen der Mama mit Massage (Rücken, Schultern, Bauch) hilft auch dem Baby.
Besucher sollten Essen bringen und nicht Essen fordern.
Komplimente zaubern Lächeln.
....


Dies ist eine Liste ohne Ende, denn jede Frau hat eigene Bedüfnisse. Manchen Frauen fällt es schwer diese zu formulieren, manche Männer habe die Gabe sie von den Augen zu lesen, andere haben diese Gabe nicht und vielleicht kann dies eine kleine Anregung sein.




Dienstag, 20. November 2012

Stilldemenz


Stilldemenz hat nicht wirklich etwas mit dem Stillen zu tun. Bei vielen Frauen tritt bereits während der Schwangerschaft eine Vergesslichkeit auf. Oft wird diese damit erklärt, dass sie in einer neuen Lebenssituation stecken und jeder Augenblick von ihnen gefordert wird. Das ist mit einem neuen Job vergleichbar; da verlangt niemand, dass bereits nach einer Woche alles tiptop sein muss.

Da die Hormone in der Schwangerschaft und nach der Geburt verschieden sind, können diese nicht verantwortlich sein. Viel eher könnte die Schlaflosigkeit damit zusammenhängen. Vor und nach der Geburt wird die Schlafphase unterbrochen. Ein Symptom der Schlaflosigkeit ist Vergesslichkeit.

Ich persönlich würde eher darauf schliessen, dass der Körper seine Energie in die  Körpermitte leitet und für einmal nicht mehr der Kopf sondern der Bauch der Mittelpunkt ist. Deshalb die Vergesslichkeit in der Schwangerschaft.

Nach der Geburt müsste der Körper sich davon erholen und viel Regeneration für die Umstellung brauchen. Das wäre gutes Essen, viel Schlaf und Erholung. Ganz bestimmt keine Mehrbelastung wie das Stillen. So habe ich bei Frauen, die ihr Baby still zur Welt bringen mussten, diese Vergesslichkeit nicht beobachten können. Stillen benötigt enorm viel Energie, die Chinesen sprechen von weissem Blut, das die Frau produziert.  Da tröstet das Liebeshormon, Ocytocin, nicht darüber hinweg. Stilldemenz???

Aber: Mütter die ihre Babys nicht stillen, leiden auch unter Vergesslichkeit. Ob diese aber ein bisschen kürzer ist, das kann ich leider nicht sagen. 

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Mit dem Baby sprechen

Manchmal, wenn ich bei einem Hausbesuch ein Baby schreiend antreffe und die Eltern (auch ich) ratlos sind weil kein ersichtlicher Grund für das Schreien da ist, lasse ich meine Phantasie laufen.

Ich nehme das Baby auf den Arm und schaue es an. Dann beginne ich mit ihm zu sprechen. Manchmal reagiert es auf die Stimme und wird ruhig.

Es gibt Momente, da erkläre ich einem Baby, dass es jetzt nicht mehr im warmen dunkeln geborgenen Bauch der Mama ist, sondern in einer grossen kälteren Welt, dass in dieser Welt auch Geborgenheit da ist und seine Mama die immer umsorgend da ist. Dann gebe ich das Baby der Mama auf den Arm.

Ich beginne irgendetwas zu sagen was mir grad so einfällt. Der Wechsel von den Welten; wenn ich das Gefühl habe das Baby ist noch nicht angekommen; oder wenn ich denke die Geburt könnte anstrengend gewesen sein, dann erkläre ich dem Baby, dass es das gut gemacht hat und dass es jetzt nicht mehr kämpfen muss; oder ich erkläre,  dass nicht dauernd Essen zu ihm kommt wie im Bauch, sondern dass ein Hungergefühl und ein Sättigungsgefühl sich abwechseln und es sich daran gewöhnen wird.

Manchmal sage ich zu einem Baby, dass ich Mitgefühl habe für sein Schreien, ich aber nicht wisse wie ich ihm helfen könne, aber ich oder die Eltern würden es in dem Schmerz begleiten.

Oft hat die Mutter oder der Vater ähnliche Gefühle, erst durch das Aussprechen werden sie sich dessen bewusst. Es tut den Eltern und dem Baby gut den Gefühlen Raum zu geben, so können sie losgelassen werden. Schuldgefühle und Unsicherheit können sich auflösen. Das Schreien bekommt einen Grund, macht nicht mehr Angst und die Eltern können dem Baby dadurch mehr Ruhe vermitteln und das hilft über vieles Hinweg.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Wie bringt man ein Baby zum Schlafen

Wenn ich hier einen Ratschlag abgebe, muss ich das auf das Alter des Babys abstimmen, da die Bedürfnisse der Babys wechseln und auch die Bedüfnisse der Mamis. So wird in den ersten Monaten das Baby oft einschlafen, wenn es am Busen der Mama ist. Irgendwann will die Mami aber abstillen und ein anderes Einschlafritual suchen.

Bei einem neugeborenen Baby, ist es hilfreich den Schlafplatz ähnlich zu gestalten, wie es in Mamas Bauch war. Das heisst, es sollte warm sein, eng und am liebsten Mamas Herz und Atmung hören. Wenn ein Neugeborenes nicht schlafen kann, wenn es Bauchweh hat, ist es ihm am wohlsten auf Papas oder Mamas Bauch/Brust. Eine Möglichkeit ist sicher das Pucken (Baby sehr eng in ein Tuch wickeln). Manche Babys fühlen sich auf dem Bauch wohler, oft wird in dieser Lage der Saugreflex ausgelöst, dann müsste auch noch ein Nuggi helfen.

Ratschläge für ältere Kinder - einigen Monaten - sind enorm schwierig zu geben. Babys sind sehr feinfühlig und sie spüren sehr gut unsere Stimmungen. Wenn ich schlafen will und will das mein Kind auch schläft und sich dieser Stress überträgt.... , ist dies keine gute Voraussetzung. Geduld und Zuversicht wären da die besten Hilfen, aber wenn die Mama und der Papa schon in einem Schlafmanko sind, ist es sehr schwierig in diesen Zustand zu kommen. Manchmal schafft eine gut ausgeschlafene Grossmutter, Tante oder Pate dies besser. Am leichtesten ist es, wenn ein Elternteil sich neben das Kind legt und ihm die Hand hält oder das Kind irgendwo berührt. Diese Berührung ist eine Sicherheit. So ist es evt. möglich, dass beide einschlafen.

Oft liest man, dass das Kind da einschlafen soll wo es später auch aufwacht. Dies habe ich bei meinen Kindern nicht beobachten können. Sie brauchten aber ganz viel Sicherheit und ihnen diese zu geben ist wohl unsere Aufgabe. Dies ist sehr individuell bei manchen ist es das gewohnte Kissen, ein Plüschtier, der gewohnte Geruch etc.

Dieselbe "nicht" Erfahrung habe ich gemacht, die Kinder den Tag durch nicht schlafen zu lassen in der Hoffnung, sie schlafen in der Nacht besser. Meine Kinder haben an Tagen wo sie viel geschlafen haben, auch in der Nacht besser geschlafen und umgekehrt. Bei Kindern die um die zwei Jahre sind, kann dies aber durchaus funktionieren.

Aromatherapie, Elektrosmog verringern, Massage, abendliches Baden, Einschlafritual, Nähe, Wiegen, Akupunktur oder -pressur, Osteopathie, Bachblüten, all dies kann hilfreich sein.

Babys/Kinder schreien lassen, das kann ich nicht empfehlen, weil ich denke, sie schreien, weil sie Hilfe und Sicherheit brauchen.

Oft wird durch Gewohnheit unterbrechen, eine Veränderung erziehlt. Das kann ein Besuch bei den  Grosseltern oder Ferien sein.

Gestern hat mir eine Mutter von zwei Kindern  (drei und eineinhalb Jahre alt) erzählt, dass nachdem sie die Windpocken durchgemacht haben, endlich gut schlafen.

Alles sind Phasen die die Kinder durchschreiten und irgendwann ist auch die Phase des nicht (ein)schlafen können/wollen vorbei.



Sonntag, 2. September 2012

Frage an alle Frauen

Menstruation nach der Geburt wird am meisten angeschaut. Das ist  ein Thema das viele Fragen aufwirft. Deshalb frage ich euch alle an: Wie war eure Periode vor der Geburt und wie war es nach der Geburt? Ich bin gespannt auf eure Antworten. Vielen Dank

Freitag, 31. August 2012

Nun kommt wieder die Zeit..

wo die Eltern mit kalten Händen die Babys im Wagen vor sich her schieben.

Die Babys tragen gleichviel oder weniger Kleider wie die sich bewegenden Eltern. Dazu sind die Kleinen noch dem Fahrwind ausgesetzt. Wie muss ich mich zusammen nehmen, um diese Eltern nicht aufzuhalten und sie darüber zu informieren wie kalt es für ihre Kinder ist.

Erst wenn die Kinder älter sind und auf dem Spielplatz rumtoben, brauchen sie weniger Kleider wie die Erwachsenen die unbeweglich auf den Bänken sitzen. Erst da spüren die Eltern den Unterschied der Wärmeproduktion bei Bewegung oder Stillstand.

Wie schön wäre es, wenn diese Erfahrung umgekehrt stattfinden würde, dann lägen die Kleinen auf isolierten oder fellbezogenen Wagen und wären warm und windgeschützt eingepack.

Intuition


Intuitiv weiss eine werdende Mama was ihr gut tut. In der Schwangerschaft treten Gelüste auf, die bei jeder Frau verschieden sind und oft Berechtigung haben. Dies ist ein Zeichen der erwachenden Intuition. 

Es gibt Frauen, die bereits einige Wochen vor der Empfängnis das Gefühl haben, schwanger zu sein. Dies kann einen Prozess in Gang setzen der dann optimaler für das kommende Kind ist. 

Der Musikgeschmack ändert sich, die Mama spürt dass das Baby den tiefen Bass nicht erträgt. Viele Frauen verzichten freiwillig auf Kaffee oder Zigaretten und wechseln ihre Essensgewohnheiten. 

Aber auch nach der Geburt, wenn ich die werdenden Eltern besuche und sie mit einer Liste von Fragen vor mir sitzen, könnten sie sich mehr auf ihre Gefühle stützen, wenn ich zurückfrage, merke ich oft, dass sie eigentlich die Antwort kennen. 

Gerne bestätige ich die Mutter in ihren Gefühlen. Das gibt ihr und dem Baby Sicherheit und sie kann auch gegen Aussen, gegen die vielen wohlgemeinten  Ratschläge bestehen. 

Immer wieder staune ich, wie verschieden die jungen Familien sind: wenn ich beim ersten Besuch eine Bestandesaufnahme machen würde und dann nochmals am dritten oder vierten Besuchstag; dann sieht dieses Bild manchmal gegenteilig aus. So hängen die Augen des Paares das erste Mal an meinen Lippen und später dann erzählen sie mir, was sie rausgefunden haben und wieso es bei ihrer Tocher/Sohn anders läuft. Manchmal treffe ich beim ersten Mal die Eltern total aufgelöst an, aber am zweiten Tag öffnen sie mir schon lächelnd und überlegen die Türe.

Es ist sicher Wichtig diesem inneren Gefühl zu vertrauen auch wenn die Sorgen, ob das Geräusch in der Nacht normal ist oder nicht, stark sind. Es ist dann wichtig Abstand zu nehmen und die Lage nochmals nüchtern zu beurteilen. Manchmal wirkt der Partner verunsichernd und manchmal bestätigend. Das ist normal.

Auch ich als Hebamme aber Frischlingsmutter hatte meine Unsicherheiten über die ich später lachen konnte.

Mehrere Aborte

Wenn eine Frau nicht nur einmal sondern mehrere Aborte hat, ist das Vertrauen in ihren Körper und in das kommende zukünftige Baby gestört.

Es ist sehr schwierig bei einer erneuten Schwangerschaft, wenn die Frau spürt, dass erneut wieder Leben in ihr wächst, die Liebe, die Zärtlichkeit zu diesem Wesen fliessen zu lassen. Oft ist dies mit einem Wissen geprägt, dass dies nicht so sein sollte.

Aber wie kann eine Frau, die so viel Gefühle in ihre vorherige(n) Schwangerschaft(en) gegeben hat, und dann den Schmerz des Verlustes kennen lernen musste,  wieder in dieses Neue, noch kaum vorhandene pulsierende Leben, Gefühle geben. Die Angst, diesem Neuen ungerecht zu sein ist zusätzlich eine Belastung.

Ich weiss wirklich nicht, wie Frauen damit umgehen können, denn eine Narbe ein Schmerz bleibt zurück und das Schlechte Gewissen, die Hoffnung sind gegensätzliche Begleiter.

Ich glaube, wenn ein Abschied in einer Schwangerschaft erfolgt, wäre ein Ritual sinnvoll. Ich kann nicht sagen, wie dieser Aussehen soll aber ich möchte mitgeben, dass der Schoss der Frau, verletzt worden ist, dieser Schoss hat sich bereit gemacht für ein Baby, hat es aufgenommen und dann auch wieder gehen lassen. In der haptonomischen Begleitung sehe ich, wie wichtig dieses Basisgefühl für den Körper aber auch für die Psyche ist.

Wenn die Frau auf dem Bett liegt und die Beine aufgestellt hat, der Partner seine Hand unter ihr Kreuz (Steissbein) legt und die andere Hand auf ihren Bauch, dann spürt die Frau seine beiden Hände genau da, wo ihre Fruchtbarkeit ist. Die Wärme der Hände, die Berührung in diesem Bereich können sehr heilend sein. Bestimmt ist auch eine Massage in dieser Region hilfreich oder einfach Wärme im Rücken und im Bauchbereich. Es geht um das Gefühl, Vertrauen haben in den Körper - das Angenommenwerden, es ist ok wie es ist. Vielleicht können dann Gefühle fliessen und ein Akzeptieren  erfolgen.

Vielleicht kann sich dann der Schoss wieder bereit machen für das Kommende das Neue, das Vertrauen in die Zukunft.

Dienstag, 21. August 2012

Hitze für die Babys

Wenn es ganz heiss ist, sind manchmal die Eltern mehr überfordert als die Babys.

Die Babys reagieren oft mit Hitzepickel, was nicht weiter schlimm ist. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Haut reagiert und diese Pickel lassen sich kaum vermeiden. Sie gehen auch ganz von selbst zurück. Es ist trotzdem wichtig, dass das Baby nicht zu kalt hat. Ich empfehle, gerade bei Neugeborenen, trotzdem eine Schicht von Kleidern die die Arme, Beine und Füsse ganz bedecken. Da die Kleinen nicht der Sonne aufgeliefert sind, sich nicht so bewegen wie wir und auch mehr Wärme brauchen, ist es sinnvoll sie mit mehr Kleidung, als wir sie tragen, zu bedecken. Leider sehe ich oft das Gegenteil.

Es ist nicht nötig, zusätzlich Tee oder Wasser anzubieten. Möglich ist es, dass sich das Baby jetzt ein bisschen öfters meldet (es muss aber nicht so sein). Jedes Baby ist verschieden, wichtig ist, sich nicht verunsichern zu lassen und zu wissen, dass diese kleinen Wesen noch ganz andere Bedürfnisse wie wir haben. Die Muttermilch passt sich den jeweiligen Bedürfnissen an. So darf die stillende Mama ganz auf ihren Körper vertrauen.

(Schoppenmilch könnte evt. etwas verdünnt werden, ich würde da auf die Ausscheidung achten, wenn die trockener ist als üblich, die Pulvermilch etwas verdünnen oder zusätzlich Wasser anbieten).

Das Baby fühlt sich auch im Sommer im Tragetuch wohl. Wir Eltern haben wohl mehr Mühe damit ein Baby in einem Tuch am Körper zu tragen. Dennoch werden gerade in heissen Ländern die Babys am Körper getragen. Es braucht Sicherheit, wenn das Baby im Tragetuch ist, aber ein schwitzender Elternteil, ist kein Hindernis. Wenn das Baby weint, glauben viele Eltern, dass es zu heiss hat aber oft fühlen die Babys, dass das Mami oder der Papi sich nicht wohl fühlt weil sie zu warm haben.

Ich habe mir immer eingeredet, dass die Wärme von mir ist und das Baby vor mir kühler hat als ich. Das hat funktioniert. Trotzdem, liebe Eltern, bleibt bei euren Gefühlen und nehmt meinen Artikel als Anregung und nicht als Gebrauchsanweisung. Es gibt keine Gebrauchsanweisung für Babys/Kinder, jedes ist ein Individium.

Montag, 23. Juli 2012

Was kann ich als Hebamme jetzt noch ausrichten

Ein Paar kommt zu mir zur Geburtsvorbereitung (Haptonomie). Sie haben einen wunderbaren Kontakt zum Baby. Der Mann ist sehr stark in der Präsenz und die Frau kann sich sehr gut Entspannen in dieser haptonomischen Berührung. Beide freuen sich sehr auf die Geburt. Das Paar kommt einige Male wir besprechen die Geburt und das Dasein unter der Geburt. Die Frau ist voll freudiger Erwartung  auf das was kommen wird. Beide sind bereit das Baby zu empfangen. Alle sind optimal auf die Geburt vorbereitet.

Der Geburtstermin rückt langsam näher, die letzte Untersuchung beim Arzt erfolgt:

Nun meint der Arzt, dass die Frau wahrscheinlich nicht spontan gebären kann. Sehr wahrscheinlich sei ihr Becken zu eng, sie könne es  probieren, aber er nimmt an, dass die Frau übertragen wird und dass  das Baby dadurch noch grösser werde und die Wahrscheinlichkeit für eine Spontangeburt dann eh gleich Null ist. Er schlägt ihr einen Kaiserschnitt vor, das sei für Alle am Sichersten ohne Stress und  auch gut planbar für Alle.

Jetzt telefoniert die Frau mir.

Am Liebsten würde ich ihr sagen, "komm wir zeigen dem Arzt, dass er sich irrt".  Aber ist die Frau jetzt noch so frei, dass sie dies zulassen kann. Wird nicht mit jedem Tag wo noch keine Wehen kommen, sie Angst haben, dass das Baby zu gross wird? Werden die Wehen überhaupt unter diesem Druck einsetzten. Wird sie, selbst wenn die Wehen bald eintreten, sich so öffnen können ohne ständig die Angst zu haben, ob sie von sich und von ihrem Baby zu viel erwartet?

Es bräuchte eine enorm starke Führung für dieses Paar. Es bräuchte ein Umfeld, das sie unterstützt in dem was die Frau (das Paar) will. Es bräuchte sehr grosses Selbstvertrauen.

Ich weiss noch nicht was ich der Frau raten werde. Bestimmt werde ich sie fragen, was sie selber fühlt und sich zutraut.  Da sie aber im Spital gebären wird und sie die Hebamme nicht kennt, aber der Arzt da sein wird, den sie kennt, ist wohl mit einem Kaiserschnitt zu rechnen.

Schade haben wir Hebammen so wenig Einfluss und der Arzt so viel Macht.

Montag, 2. Juli 2012

Heute gelesen...



Ein Mann kam von der Arbeit nach Hause und fand seine 3 Kinder draußen im Garten, noch in ihren Schlafanzügen, mit Chipstüten, die Tür des Autos seiner Frau war offen, genauso wie die Tür zum Haus, aber vom Hund war weit und breit nichts zu sehen..Er spazierte durch die Tür ins Haus und fand eine noch größere Verwüstung. Eine Lampe war umgeworfen, der Fernseher lief laut mit dem Kinder-Kanal und im Wohnzimmer lagen überall Spielsachen und Kleidung verstreut. In der Küche füllten dreckige Teller das Becken, Frühstücksessen lag auf dem Esstisch verteilt und die Kühlschrank-Tür war weit offen. Er lief schnell die Treppe hinauf, um nach seiner Frau zu suchen, da er besorgt war, dass etwas Ernstes geschehen sein könnte. Als er im Schlafzimmer ankam, fand er seine Frau noch im Schlafanzug einen Roman lesend im Bett. Sie blickte zu ihm auf, lächelte und fragte, wie sein Tag war. Er sah sie verwirrt an und fragte, 'Was ist hier heute passiert?' Sie lächelte wieder und antwortete, 'Du fragst mich jeden Tag wenn Du von der Arbeit nach Hause kommst was in aller Welt ich den ganzen Tag gemacht habe, richtig?
''Ja," war seine ungläubige Antwort..
Sie antwortete, 'Naja, heute habe ich es nicht gemacht.'

Montag, 28. Mai 2012

Körperliche Beschwerden nach der Geburt

Oft wird vergessen, wie stark eine Schwangerschaft den Körper belastet. Auch Monate nach der Geburt sind zum Teil immer noch Beschwerden da. Viele Frauen haben Rückenschmerzen, Gelenke, wie Handgelenk, Knie oder Fussgelenke die schmerzen, Schulter- Nackenbereich ist extrem verspannt. Dazu kommt noch das Uebergewicht das nicht so schnell verschwindet wie man sich das wünschen würde. Der Busen ist enorm gross und schwer geworden und viele Frauen fühlen sich nicht so wohl mit dem vermehrten Gewicht, das wiederum der Rücken tragen muss. Die Haut ist schlaff geworden und manchmal fühlt man sich alt und unattraktiv. Gottseidank ist das Baby da das ablenkt vom eigenen Unwohl sein.

So habe ich meine Rückenbeschwerden nach der Geburt meiner Tochter monatelang ertragen und ihr Wohl (was ja auch wichtig ist), über meines gestellt. Tapfer habe ich meine Tochter getragen und einfach probiert gerader zu stehen, die ersten Schritte mit Schmerzen ertragen bis ich warmgelaufen war. Die schmerzenden Handgelenke habe ich einfach akzeptiert und probiert weniger zu belasten, den Kinderwagen auf eine Höhe eingestellt damit ich das Biegen der Gelenke vermeiden konnte, etc.

Ich habe mich angeschaut und bemerkt, dass ich älter geworden bin. Meine Haut blieb schlaff auch nachdem ich die zusätzlichen Pfunde losgeworden bin.

Erst einige Monate nach der Stillzeit habe ich bemerkt dass meine Haut wieder straffer wurde. Die weichmacher Hormone die in der Schwangerschaft helfen, dass der Körper sich ausdehnt halten manchmal die ganze Stillzeit an.

Irgendwann habe ich Uebungen gefunden, die helfen, den ganzen Schultergürtel zu entspannen. Das erste Jahr nehmen die Babys so schnell zu, dass die Rückenmuskulatur kaum mit kommt um das ständig ansteigende Gewicht des Babys tragen zu können. Erst im zweiten Lebensjahr ist die Gewichtszunahme langsamer und die Muskeln können sich anpassen.

Die Uebersäuerung die durch das Wachstum des Babys im Körper der Frau angehäuft werden, weil der ganze Körper der Frau, Lungen, Nieren und Leber zusätzlich arbeiten müssen, braucht Zeit um wieder abgebaut zu werden. Da aber nach der Geburt noch die Milchproduktion geleistet wird, kommt es oft zu Gelenkschmerzen.

Hier helfen die Glückshormone um jedem Uebel entgegen wirken zu können und die Gewissheit, dass der Körper enorm viel geleistet hat, es Zeit und Geduld braucht um sich von der Schwangerschaft zu erholen. Aber jede Frau darf auch an sich denken und nicht nur an Baby und Partner und sich auch mal eine Massage, eine Osteopathie-Sitzung oder Akupunktur-Behandlung leisten. Viel viel Schlaf wäre auch ein Heilmittel, aber ....

Sonntag, 27. Mai 2012

Bedingungslose Liebe

Jedes Kind hat Anrecht auf bedingungslose Liebe. Diese Liebe sollte nach der Geburt fliessen. Es kann aber durchaus möglich sein, dass es einige Tage oder Wochen geht bis diese Liebe sich festigt. Die Hormone, besonders das Oxitocin ist dafür verantwortlich. Deshalb sollte nach der Geburt die Möglichkeit da sein, dass die frischen Eltern Zeit haben mit dem Baby zusammen zu sein, Hautkontakt und Berührung sollten unbedingt stattfinden. Manchmal ist dies leider leider nicht möglich, dann kann es auch nachgeholt werden. Oft vergessen dies die Eltern, wenn anfangs durch eine Operation oder  durch andere Anfangsschwierigkeiten dieser Erstkontakt gestört wurde.

Ich bin überzeugt, dass jedes Wesen diese bedingungslose Liebe ein Leben lang sucht, wenn es die nicht bekommen hat. Diese Sehnsucht ist in jedem von uns.

Donnerstag, 26. April 2012

Menstruation nach der Geburt, zum Zweiten

Dies ist wohl ein Thema das zu wenig thematisiert wird. Die Menstruation ist sehr abhängig von Hormonen und diese sind sehr labil. So kann eine Schwangerschaft und eine Geburt ein Motor für die Hormone sein und somit ein ganz anderer Zyklus in Gang kommen wie vorher. Ich kenne einige Frauen die vorher enorme Schwierigkeiten hatten schwanger zu werden und nach der ersten Geburt sofort wieder schwanger geworden sind, trotz gegenteiliger Prognosen.

Bei anderen Frauen ist der Vorgang des Muttersein und des Stillens so stark, dass die ganze Produktion auf Sparflamme läuft. Dann kann es durchaus vorkommen, dass erst nach dem Abschluss der Stillzeit, wieder ein Zyklus entsteht. Der Körper arbeitet wunderbar und er spart dort wo es nötig ist. So ist bei zu wenig Nahrung keine Menstruation möglich. Das kann durchaus auch nach der Geburt passieren wenn zu wenig Schlaf und zu viel Erschöpfung da ist oder auch andere nicht sichtbare Gründe. Es braucht Vertrauen in den Körper wenn er nicht gleich wieder mit einer Blutung reagiert. Es ist möglich einen Eisprung ohne Blutung oder Blutungen ohne Eisprung zu haben.

Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Welche Mutter kennt diese Verliebtheitsphase nicht; egal wie viel verlangt wird, durch dieses beglückende Gefühl, ist die Energie am Ueberschiessen. Natürllich werden auch die Hormone dadurch beeinflusst.

Der Motor der die Hormone antreibt, kann nach der Geburt ganz langsam wieder seinen Betrieb aufnehmen. So könnte es möglich sein, dass ein Zyklus plötzlich viel langsamer in die Gänge kommt. Die  Zeit zwischen Eisprung und Blutung verlängert ist und die prämenstruellen Symptome dauern länger an. Einige Zeit ist der Zyklus dann sehr unregelmässig.

Das Gegenteil kann auch passieren, dass der Motor, der so lange geruht hat (Schwangerschaft und ein Teil der Stillzeit) endlich wieder auf Touren gebracht wird und dann die Menstruation extrem stark ausfällt.

Ich komme wieder darauf zurück, was ich unter "Mentruation nach der Geburt" beschrieben habe - Alles ist möglich. Das meine ich wirklich so. Alle Ausnahmen "können" normal sein. Ob das bei jedem einzelnen dann auch "normal" ist, dazu braucht es ein Auge oder eine Nadel die das Auswerten können.

- der Zyklus kann regelmässig oder unregelmässig sein
- die Blutung kann stark, schwach oder wegfallen
- der Eisprung kann auf sich warten lassen oder regelmässig oder unregelmässig ausfallen
- Mensschmerzen können verschwinden, wieder kommen oder (selten) stärker sein
- die erste Blutung kann unmittelbar nach dem Wochenbettfluss kommen, regelmässig,
  unregelmässig oder erst einige Monate nach Beendigung des Stillens und dann auch
  regelmässig oder unregelmässig schwach oder stark etc.


Dienstag, 27. März 2012

Eine Geburt wie in der Vorstellung

Wenn ich das einer Schwangeren Frau für die Geburt wünsche, merke ich, dass dies eine Ueberforderung ist.

Die Vorstellung geht eher in die Richtung wie sie es nicht haben will. Also wenn möglich, kein Kaiserschnitt, keine Medikamente wenn möglich, keine starke Blutung, kein Verlust der Kontrolle etc.

Manche Frauen haben aber auch ganz exakte Vorstellungen, manchmal so starke, dass sie sich mit der Realität nicht verbinden lassen. Weil sie aus der Bahn geworfen werden, wenn der Ablauf nicht so stattfindet wie sie sich das vorher eingeredet haben.

Das Mittelmass ist sicher schwierig zu erreichen. Es ist wichtig sich mit positiven Gedanken auf die Geburt vorzubereiten, Vorstellungen kommen zu lassen  - egal ob diese Negativ oder Positiv sind. Anzuschauen woher die sind und sich damit auseinandersetzen. Diese Aengste haben einen Grund. Diese in der Schwangerschaft anzuschauen, löst vieles auf und wird dann kein Hindernis während der Geburt sein.

Wie oft sehe ich eine Frau in der Geburtsvorbereitung die über natürliche Geburt  mit einer Vehemenz spricht, das mich Schaudern lässt weil sie keine Abweichungen zulässt. Manchmal spüre ich dahinter die Angst.  Die Frauen sind sehr hart mit sich aber auch mit den anderen Schwangeren Frauen. Wenn sich das Baby bei so einer Frau in der Steisslage installiert, ist das für mich nicht überraschend und die Frau ist erleichtert, dass die Entscheidung für sie abgenommen wurde und ist gerne bereit für einen Kaiserschnitt.

Es wäre wunderbar, wenn jede Frau so viel Zeit hätte ihrem Körper zuzuhören. Wenn sie Musse hätte Träume zukommen zu lassen und sich damit auseinandersetzen könnte. Jeden Tag nehmen wie er kommt. Genau so wie es dann mit dem Baby sein wird: unplanbar, hingebend. Wie die Liebe und das Leben eben ist.

Montag, 19. März 2012

Anstelle

Heute war in Bern eine Demonstration der Physiotherapeuten. Sie haben in den letzten 14 Jahren keine Lohnanpassung bekommen. Sie fordern nun eine Anpassung von 20 % was der Lebenshaltungskosten in diesen Jahren entspricht. Auch wir selbständige Hebammen müssten einen Streik-Tag einlegen und demonstrieren, weil wir über eine noch längere Zeitspanne den gleichen Lohn bekommen.

Die Krankenkassen wehren sich gegen einen Teuerungsausgleich, da sie das x-Millionen Franken zu stehen käme. Ob nun wir Hebammen einfach auf unsere Forderungen verzichten?

Ich hätte da eine wundervolle Idee, es wäre gerecht, wenn einfach in allen anderen Berufen eine Kürzung von 20 Prozent vorgenommen werden würde. Es ist für mich unverständlich, dass Bundeslöhne und in jeder Firma jedes Jahr ein Teuerungsausgleich stattfindet, aber die sozialen Berufe davon nicht profitieren können. Es wäre wenigstens sinnvoll wenn das Geld das mir und meinen Kolleginnen unterschlagen worden ist, wenigstens für einen guten Zweck verwendet worden wäre. Verzichten Sie wenigstens einen Monat auf einen Fünftel ihres Lohnes und spenden das Geld an eine gemeinnützige Organisation mit dem Stichwort "Hebammenhilfe aus der Schweiz".  Das wäre doch sinnvoll.

- Tibetan Children Light for Tibetan Children 
- Waisenhaus Kenya Verein Missionsprojekt Waisenhaus Kenya 
- Entlastungswochenende für behinderte Kinder Visoparents Schweiz 
- Kinderhaus Imago Visoparents Schweiz 
- Aktive Freizeitgestaltung für Kinder Visoparents Schweiz 
- The River School Linda-Fuchs-Stiftung 
- Aladdin-Wohnung Aladdin-Stiftung 
- Dhulikel Hospital NepaliMed-Schweiz 
- Aidswaisen-Projekt CO-OPERAID 
- San Francisco CO-OPERAID 
- Kindesschutz Die Alternative 
- Mitten unter uns Schweizerisches Rotes Kreuz 
- ALUNA Grupo Colombo-Suizo 
- Ferienlager fuer sozial benachteiligte Kinder Kovive 
- Unterstützung für von HIV/Aids betroffene Kinder terre des hommes schweiz 
- Orthopädiewerkstatt und Fruehinterventionsprogramm CBM - Christoffel Blindenmission Schweiz 
- Augenmedizinisches Programm für Kinder CBM - Christoffel Blindenmission Schweiz 
- Kinder - Opfer von Kriegen Glueckskette 
- Chancen fürs Leben Kinderwerk Lima 
- Chancen durch Bildung Kinderwerk Lima 
- Bedarfsorientierte Berufsausbildung Kindernothilfe Schweiz 
- Schule für Liberia Plan Schweiz 
- Mädchen vor Beschneidung schützen Plan Schweiz 
- My Peace Musikschule My Peace Music Institute, Kalimpong 
- Spielplätze für alle Denk an mich 
- Nahrungsmittel Nomadenschulen ENMIGRAW Suisse 
- Hilfe für Buruli-Ulkus Patienten in Kamerun MEDECINS SANS FRONTIERES 
- Bildung, Gesundheit u.Förderung für Kinder u.Jugendliche IOGT Schweiz 
- Kopfhoch - Online-Beratung für Kinder u.Jugendliche IOGT Schweiz 
- Unterstützung von Kinderfamilien Stiftung Bleu Ciel 
- Bildungsprogramm für benachteiligte Kinder Enfants du Monde 
- Bau von Schulinfrastrukturen Stiftung Bleu Ciel 
- Verbesserung der Gesundheit v.Müttern u.Neugeborenen Enfants du Monde 
- Identifikation über traditionelle Musik Lepcha Artist Development Project 
- Kinderdorf Kiriat Yearim Kiriat Yearim 
- Ferien- und Dialyselager für nierenkranke Kinder KIDS KIDNEY CARE 
- Gemeinschaftszentrum Kiriat Yearim 
- Dialyse-Schiffsreise für junge Menschen unter 25 KIDS KIDNEY CARE 
- Regionale Entwicklungsprojekte/Kinderpatenschaft World Vision 
- Indianerleben am Fluss ESPOIR - Hoffnung fuer Kinder 
- Mutter-Kind-Ferien ESPOIR - Hoffnung fuer Kinder 
- Biogas in Äthiopien, Teil 2 KINDER IN NOT 
- Mehr Unabhängigkeit für Frauen KINDER IN NOT 
- Schulen für Kinder KINDER IN NOT 
- Projekt AEZ Ouagadougou Morija 

Samstag, 11. Februar 2012

Künstliche Befruchtung

Viele Eltern mögen nicht darüber sprechen, dass sie ihr Baby mit Hilfe bekommen haben. Ich bin auch schon angefragt worden, weshalb dies die Hebammen oder die Aerzte erfragen und ob dies wichtig ist eine ehrliche Antwort darauf zu geben.

Es kann prägend sein, dass nicht von Anfang ein Nestchen um das werdende Baby ist. Dass zuerst eine kühlere Umgebung da war. Bevor es in der liebenden Mutter wachsen kann. Es ist möglich, dass das Baby das zu spüren bekommt. Das Umfeld ist sehr prägend für ein wachsendes Leben.

Manchmal ist ein tiefer Grund da weshalb kein Kind in dieser Gebärmutter entsteht. Wenn dann diese Gebärmutter gefüllt wird, künstlich dazu gebracht wird, ein Kindchen aufzunehmen, ist es möglich, dass die Gefühle der Mama hinterher hinken.

Um ein Baby empfangen zu können, muss das Nestchen bereit sein. Ein Becken sollte beweglich, gefühlsvoll, belebt sein. Manchmal hat dies auch etwas mit Gefühlen zu tun und nicht nur mit intakten Organen. Deshalb können Massagen, Haptonomie, Yoga oder Tanzen Leben ins Becken bringen und somit die Fruchtbarkeit fördern. Ein bewegliches Becken (auch beim Liebesakt) ist ein guter Nährboden für ein beginnendes Leben.

Wird künstlich nachgeholfen um ein Baby zu empfangen, heisst das aber nicht, dass dieses Baby nun immer im Defizit sein muss. Wenn dieses künstlich empfangene Baby liebevoll umsorgt wird, mit Gefühlen mit Berührungen, mit Achtsamkeit, ist dieses Handicap schnell aufgeholt. Ich als Hebamme möchte nur einen Weg zeigen, wie einem Baby und seinem Nestchen (Mamas Becken) diese Achtsamkeit gegeben werden kann.

Mittwoch, 1. Februar 2012

Als ich Mutter geworden bin..

... wollte ich mein Baby keinem in die Arme geben. Ich hatte eine extreme Bindung zu meiner Tochter. Der Kontakt zu anderen Müttern fand ich schwierig, wenn sie andere Ansichten teilten. Ich bin manchmal in Tränen ausgebrochen, wenn mich auf der Strasse jemand kritisiert hat. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich die erste und einzige Mutter. Wenn meine Tochter krank wurde, fand ich, die Welt würde still stehen und alles hing von ihrem Zustand ab. Ich war ängstlich, zuversichtlich, verliebt und stark wie noch nie in meinem Leben mit allen Gefühlen zusammen. Ich habe über diese Gefühlsvielfalt und Intensität gestaunt. Ich finde es immer noch ein grosses Geschenk, dass ich so empfinden durfte. Die Welt nochmals mit den Augen des Babys und des Kindes erleben zu können. Ich habe gelernt zu kämpfen wie eine Löwin, wenn es um mein Kind ging. Ich habe Grenzen gelernt zu überwinden, mit ganz wenig Schlaf gelernt auszukommen und enorme Energie entwickelt für meine Kinder. Ich war noch nie so erschöpft wie ich es durchs Muttersein geworden bin.

Aber all dies hat mich stark gemacht, hat mir Vertrauen gegeben  hat die Bindungverstärkt all dies hat mich zu einer  Mutter gemacht.

Freitag, 27. Januar 2012

"normale" Gefühle

Was sind normale Gefühle dem Baby gegenüber, diese Frage wird immer gestellt:

Ist es normal, wenn ich mein Baby um drei Uhr morgens verwünsche, wenn ich seit Tagen kaum noch zum Schlafen komme. Ist es ok, wenn ich ums Eck zum Bäcker gehe und das Baby für einige Minuten alleine lasse. Sind meine Gefühle zu stark, wenn ich mein Baby nicht aus meinem Arm geben will. Bin ich eine zu fürsorgliche Mutter wenn ich nicht ohne Kind aus dem Haus gehen will auch noch nach sechs Monaten. Ab wann ist es noch ok? So wie die Nachbarsfrau, ihren Säugling während einer Gymnastiklektion einfach einer fremden Frau auszuliefern, das könnte ich nie.

Ich kann hier nicht einfach mit ja oder mit nein antworten. Es ist möglich und deshalb bist du keine schlechte Mutter, wenn deine Gefühle dem Baby gegenüber nicht nur positiv sind. Es ist anstrengend vierundzwanzig Stunden am Tag, Mutter zu sein. Dass man da an seine Grenzen kommt, ist verständlich. Es ist wichtig diese Grenzen zu erkennen und Hilfe und Entlastung zu suchen. Sei das Ferien bei der Mutter, eine Freundin die eine Nachtwache übernimmt, oder der Partner der sich vom Job frei macht. Seine eigenen Grenzen wahrnehmen und Unterstützung holen.

Ein Baby alleine lassen... für einen Augenblick? Wenn es nur für den Briefkasten leeren oder eine Wäsche waschen ist, ist es für mich ok. Aber aus dem Haus? Was wenn ich nicht mehr zurück gehen könnte, weil es brennt, weil mir etwas passiert ist? Lieber das schlafende Baby mitnehmen.

Eine ganz enge Bindung zum Baby, finde ich normal. Vielleicht war ich selber auch ein bisschen extrem und ich konnte/wollte das Baby immer bei mir haben. Meine Babys waren zufrieden und irgendwann standen sie auf den eigenen Füssen und sind weg gelaufen. Ich glaube, es genügt, wenn man dann so viel Vertrauen gibt und sie gehen lässt.

Was für mich zu viel ist, ist für meine Freundin gerade richtig oder umgekehrt. Das Baby hat seine Mutter/Eltern ausgesucht, deshalb bist du genau richtig für dein Baby. Es ist wichtig, sich nicht von Aussen verwirren zu lassen und seinen eigenen Gefühlen zu vertrauen.




Dienstag, 24. Januar 2012

Druck und Gebären


Geburtshilfe bewegt sich immer noch in festgelegten Normen, egal wie sich die Frau und wie sich das Baby fühlt. Zeit ist Geld und es ist unnötig dies zu Verschwenden. Die Aerzte sehen sich manchmal als Erlöser der Frauen vom Schmerz. Ist der Geburtsvorgang nicht im festgelegten Zeitrahmen, ist dies eine Indikation für einen Kaiserschnitt. Wehrt sich das Paar, darf es unter Druck noch ein bisschen zuwarten.

So ein intimer Vorgang sollte ausserhalb jeder Zeit geschehen. Nur die Frau und das Baby geben die Zeit an. So kann eine Geburt Stunden dauern, sogar Tage wenn die Energie stimmt.

Immer wieder wird mir bewusst, dass Druck Enge bedeutet und diese Enge ist nur ein Hindernis für Mutter und Kind. Deshalb ist es wichtig, dass. selbst wenn mal Anzeichen da sind und das Baby reagiert, dieser Druck, diese Angst nicht auf die Mutter übertragen werden sollte.

Eine Gute Geburtshilfe ist so gut, dass sie den Eltern alle Freiheiten gibt und trotzdem den Ueberblick behält. Viele kleine Bemerkungen unterbrechen den natürlichen Fluss des Geschehens und blockieren. Da  alles ein höchst empfindliches und sensibles Geschehen ist, ist es wichtig Sicherheit und Vertrauen zu geben. Es gibt Völker bei denen unter der Geburt Mantras oder Gebete gesprochen werden um die Gebärende mit Singsang einzuhüllen.

Immer mehr sehe ich die Notwendigkeit einer guten Fee unter der Geburt. Eine die nur Dinge zulässt die wirklich zur Gebärenden dringen müssen und hilft, alles andere auszublenden.

Das ständige Interpretieren und Kritisieren des Ablaufes ist unnötig. Mit Vertrauen, Zuversicht und positiven Gedanken können Berge versetzt werden, wieso nicht auch Kinder geboren!