Mittwoch, 18. Dezember 2013

Scheidenpilz

Jede Frau hat  mindestes einmal in ihrem Leben einen Scheidenpilz. Manche Frauen leiden chronisch daran, bei anderen tritt dieser vor allem nach Antibiotika-Gabe auf. 

Soor oder Candida, wie der Pilz auch heisst, liebt Feuchtigkeit, Dunkelheit und Wärme.  Er kann den Darm befallen aber auch die Vagina  Auf der Haut macht er sich bemerkbar mit einem roten Ausschlag der begrenzt ist, die Haut bekommt eine ledrige Struktur. Juckreiz ist ein typisches Zeichen. Bei Schleimhäuten kann es zu Wundheit führen sodass jede Berührung, auch von der Unterwäsche unangenehm oder schmerzhaft sein kann.

Es gibt verschiedene Mittel die Helfen können. Aerzte verschreiben Salben oder auch Zäpfli manchmal Tabletten zum Einnehmen. Hier möchte ich einige Naturmittel angeben.


Wunderbare  besänftigende und beruhigende Eigenschaften haben Rosen und Lavendel. Bei einigen Frauen genügt es zur Vorbeugung ein Tropfen Lavendel-Essenz auf die Unterhose oder einer Einlage aus Stoff oder Slipeinlage zu geben.

Ich empfehle auf einen Deziliter Rossenwasser, 2 Tropfen Lavendel-Essenz (die vorher in einem halben Kaffee-Löffel Alkohol aufgelöst wurden). Damit kann täglich äusserlich die betroffenen Stellen abgetupft werden. Aber Achtung: mit einem Wattepad nur einmal darüber tupfen und dann einen neuen für die anderen Stellen verwenden, ein Spray kann auch verwendet werden. evt. mit Föhn trocknen oder einfach so lange warten bis es luftgetrocknet ist.

Kapuzinerkresse kann bei Blasenentzündungen und bei Pilzinfektion hilfreich sein. Urtinktur 5 Tropfen mit zwei Esslöffel Wasser verdünnen und damit Vaginalspülungen machen. Ausserdem kann mit Joghurt vor dem Schlafen gehen eine Pilzkur (eine Woche) gemacht werden: 2 TL Naturjoghurt, 8 Tropfen Urtinktur, 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl, mischen und vaginal einführen, evt mit einem Tampon.

Majoran, von Wala gibt es als Vaginal-Gel der innerlich und äusserlich angewendet werden kann. Auch als Urtinktur, ca. 8 Tropfen zum Einnehmen eine gute Prophylaxe.

Frauen die immer wieder zu solchen Pilzinfektionen neigen, sollten unbedingt helle Unterwäsche aus Naturmaterialien tragen. Bei Akutfällen Röcke tragen und evt.  auf Unterwäsche verzichten. Bei Stress,  bei der Menstruation oder in der Schwangerschaft, immer wenn die Hormone verrückt spielen, treten häufiger Scheidenpilze auf. Eine der oben beschriebenen Behandlungen kann als Vorbeugung hilfreich sein. Binden und Tampons können reizbildend sein und einen Pilz begünstigen. Evt. im Bioladen nach Binden und Tampons aus natürlichen Materialien suchen. Der Partner sollte sich auch eine Behandlung unterziehen, vielleicht genügt der Majoran-Gel der vor dem Geschlechtsverkehr auf die Eichel aufgetragen wird. 


Donnerstag, 5. Dezember 2013

Schmerzen nach der Geburt

Egal ob die Geburt ein Kaiserschnitt war oder eine Spontangeburt, einige Frauen haben ab und zu nach der Geburt undefinierbare Schmerzen. Das sind Nachwirkungen von der Geburt oder vom schnell verändernden Körper. Längst nicht alle Frauen spüren dies, aber manchmal treten hier oder da Schmerzen auf die verunsichern. Deshalb probiere ich hier einige Erklärungen abzugeben.

Nachwehen treten sofort nach der Geburt oder einige Tage nachher auf, wenn sich die Gebärmutter zusammen zieht. Oft wenn das Baby an der Brust zieht oder durch die Medikamente die  nach der Geburt eingenommen werden oder wenn erst spürbar werden wenn die Schmerzmedikamente abgesetzt werden. Manchmal treten sie erst einige Wochen später auf, dies bei einer verzögerten Rückbildung. Oft hängen diese Nachwehen auch mit der Milchproduktion zusammen. Wenn der Milchfluss gehemmt ist, stockt die Blutung und wenn die Milch wieder fliesst, fliesst auch der Wochenbettfluss manchmal mit einem Ziehen der Gebärmutter.

Beim beim Wasserlösen, zieht sich manchmal die Blase schmerzhaft zusammen. Es fühlt sich an, wie der Beginn einer Blasenentzündung, aber bei einer Kontrolle gibt es keine Anzeichen dafür. Manchmal schmerzt die ganze Länge des Harnleiters. Vielleicht durch den Drück des Köpfchens bei der Spontangeburt oder durch eine Irritation, nach einem Blasenkatheter bei einem Kaiserschnitt ode bei der  Spontangeburt, da wird manchmal ein Katheter angelegt wenn das Wasserlösen nicht möglich ist.

Es kann Schmerzen beim After geben. Oft sind Hämorhoïden die Ursache. Hämorrhoiden entstehen durch Druck, manchmal bereits in der Schwangerschaft durch eine Blutzufuhrhemmung des Babys, durch dessen Gewicht oder auch unter der Geburt durch die Dehnung. Es gibt schmerzhafte Hämorrhoiden oder auch solche ohne Schmerz. Manchmal sind sie äusserlich sichtbar oder sie können  innerlich sein und trotzdem Schmerzen verursachen. Sie verschwinden oft nach einigen Tagen oder Wochen nach der Geburt. (In einem anderen Blogbeitrag habe ich Geschrieben was gut dagegen hilft). Hämorrhoiden können Frauen mit Kaiserschnitt haben oder auch solche die Spontangeboren haben. Durch eine kleine Verletzung der Anusmuskulatur, beim Austritt des Köpfchens, können später Schmerzen auftreten wenn der Stuhl entleert wird. Wenn das nur ab und zu ist und abnehmend ist es ok, ansonsten bitte der Hebamme oder dem Arzt zeigen ich denke da an eine schlecht verheilende Dammnaht die manchmal bis an den After gehen kann.

Dammnahtschmerzen treten auf durch die Wunde, durch falsches Nähen, durch Fäden die Einschneiden, durch Fäden die irritieren, durch Belastung. Je nach Ursache braucht es Geduld oder Schonung, sie sollte von der Hebamme oder dem Arzt kontrolliert werden. Aber auch du selber, solltest deine Empfindungen wichtig nehmen, schauen und spüren was irritiert und je nach dem Abhilfe suchen.

Seitenstechen. Einige Wochen nach der Geburt klagen Frauen über Schmerzen auf einer Seite. Dies sind die Bänder (Ligamentum Rotundum), die während der Schwangerschaft sich ausgedehnt haben und sich jetzt wieder zurückbilden müssen. Schmerzen entstehen durch Fehlbelastung, falsches Aufstehen (nicht über die Seite). Schnelle Bewegungen wo die Bänder ein bisschen überdehnt werden.    Oft ist es ein kurzfristiger Schmerz der schnell verschwindet, aber manchmal auch giftig sein kann. Ist bei Kaiserschnitt oder Spontangeburt möglich.

Bauchschmerzen.  Natürlich können da ganz viele verschiedene Gründe in Frage kommen. Oft ist der Grund aber die Gedärme die sich wieder neu im Bauch einfinden müssen. Eine Bauchmassage hilft meistens. Diese Massage mache ich auch bei Kaiserschnitt-Frauen, sie tut immer gut.

Schmerzen über dem Schambein oder in der Mitte vom Rippenbogen. Das sind die Bauchmuskeln die sich für die Schwangerschaft getrennt haben und sich jetzt wieder schliessen müssen. Durch Überdehnung (falsche Bewegungen) kann ein Schmerz entstehen. Diese Muskeln schliessen sich ohne dein Zutun, aber wenn du nicht über die Seite aufstehst kann es zu einer Verzögerung kommen. Wenn es sich nur teilweise oder überhaupt nicht schliesst spricht man von einer Rektusdiastase. Das kann muss aber nicht schmerzhaft sein. Es braucht Geduld (bis zu einem Jahr) bis sich diese Muskeln wieder ganz geschlossen haben. Ein guter Rückbildungskurs kann helfen.

Kopfschmerzen können nach zu wenig Flüssigkeits-Einnahme auftreten. (In der Stillzeit sollten 3 - 4 lt Flüssigkeit zu sich genommen werden). Manchmal ist eine Peridual Anästhesie ein Grund, die Spinal-Anästhesie beim Kaiserschnitt oder Medikamente. Der Anfang einer Brustentzündung kann sich auch mit Kopfschmerzen melden. Aber auch die verkrampfte Stillposition, ein verspannter Nacken oder Schultern können Schmerzen verursachen. Wenn die Ursache bekannt ist ist schon halb geholfen.  Massage, Wärme, Physiotherapie, Ostheopathie oder ein Gespräch mit dem zuständigen Arzt der Anästhesie können Hilfe bieten.

Schmerzen an der Brustwarze. Durch falsches Anlegen vom Baby, durch zu häufigem oder zu langem Stillen können die Brustwarzen wund oder schmerzhaft sein. Bei Wundsein gibt es tolle Salben (Rescue-Salbe, Dr. Bach, Purelan, Ringelblumensalbe) aber bereits Luft oder ein Schutz damit der BH und das T-Shirt nicht reiben können helfen. Das muss aber individuell angeschaut werden von einer Fachperson (Hebamme :-)). Nicht aufgeben und nach Hilfe schauen.

Schmerzen an der Brust. Oft ist dies ein Stau oder eine beginnende oder bereits vorhandene Entzündung. Dies ist immer ernst zu nehmen und da muss die Hebamme oder der Arzt hinzugezogen werden. Wenn die Brust warm, rot, schmerzhaft und geschwollen ist, ist das ein Zeichen für Mastitis. Schnell steigt das Fieber bis auf 40 °C. Gliederschmerzen treten auf, Schüttelfrost. Das ist ernst zu nehmen!

Gelenkschmerzen in den Handgelenken, Knien, Hüften, Füssen etc. Sie entstehen durch die körperliche Überbelastung in der Schwangerschaft. Sei es durch Mehrgewicht oder durch die Organe die vermehrt arbeiten mussten. Der Körper hat in dieser Zeit für zwei geschuftet. Nun ist oft eine Uebersäuerung da, die sich in den Gelenken bemerkbar macht und die unbedingt abgebaut werden muss. (Auch darüber habe ich bereits geschrieben). Ernährungsumstellung oder einfach ein basischer Zusatz, je nach Schweregrad, können Abhilfe schaffen. Auch Osteopathie die die Organe ankurpeln können oder durch Akupunktur mit derselben Wirkung können helfen. Diese Schmerzen treten oft erst nach einigen Wochen oder Monaten auf.

Rückenschmerzen können durch ein Verschieben des Beckens auftreten. In der Schwangerschaft aber z.T. auch noch in der Stillzeit kommt es zu einer Auflockerung der Bänder und des Gewebes. Dadurch kann es zu einem Ungleichgewicht kommen. Dies führt zu einseitiger Belastung und zu Schmerzen die durch Gymnastik, Massage, Akupunktur und Osteopathie behoben werden können. Aber auch die ungewohnten Bewegungsabläufe können den Körper belasten, die Muskulatur muss zuerst aufgebaut werden und das Baby wird täglich schwerer. Schön wenn der Partner da Massieren kann oder ein Physiotherapeut Zeit hat.

Augen und Zähne können durch die Belastung einer Schwangerschaft in Mitleidenschaft kommen. Die Augen werden oft nach dem Stillen besser, die Zähne leider nicht. Dies muss individuell abgeklärt werden.

Verdauungsbeschwerden können, wie oben bei Bauchweh, die Ursache durch die veränderte Bauchform sein. Manchmal tritt eine versteckte Allergie erst durch die Ueberbelastung in der Schwangerschaft zu Tage. So kenne ich Frauen bei denen Zöliakie erst nach der Geburt festgestellt wurde oder auch eine Schilddrüsen Über- oder Unterproduktion. Dies kann bereits bei der Nachkontrolle sechs Wochen nach der Geburt überprüft werden.

Schwindel - tritt manchmal auf durch einen tiefen Blutdruck. Dieser entsteht durch wenig Schlafen, durch den Blutverlust nach der Geburt aber auch durch zu wenig Eisen und zu wenig Essen und/oder Trinken. Mit Ernährung kann da viel Geholfen werden. Manchmal braucht es aber professionelle Hilfe damit man weiss was Hilft. Ich könnte hier einen ganzen Vortrag schreiben aber das ist ernst zu nehmen und abzuklären.

So viel habe ich jetzt geschrieben, dies könnte abschreckend wirken. Ich habe einfach alle Eventualitäten aufgeschrieben, man muss keine Schmerzen haben nach einer Geburt, wenn soll dies helfen, ruhiger zu werden und zu wissen, es hat eine Ursache es ist nicht schlimm, es vergeht wieder.