Donnerstag, 18. Oktober 2012

Mit dem Baby sprechen

Manchmal, wenn ich bei einem Hausbesuch ein Baby schreiend antreffe und die Eltern (auch ich) ratlos sind weil kein ersichtlicher Grund für das Schreien da ist, lasse ich meine Phantasie laufen.

Ich nehme das Baby auf den Arm und schaue es an. Dann beginne ich mit ihm zu sprechen. Manchmal reagiert es auf die Stimme und wird ruhig.

Es gibt Momente, da erkläre ich einem Baby, dass es jetzt nicht mehr im warmen dunkeln geborgenen Bauch der Mama ist, sondern in einer grossen kälteren Welt, dass in dieser Welt auch Geborgenheit da ist und seine Mama die immer umsorgend da ist. Dann gebe ich das Baby der Mama auf den Arm.

Ich beginne irgendetwas zu sagen was mir grad so einfällt. Der Wechsel von den Welten; wenn ich das Gefühl habe das Baby ist noch nicht angekommen; oder wenn ich denke die Geburt könnte anstrengend gewesen sein, dann erkläre ich dem Baby, dass es das gut gemacht hat und dass es jetzt nicht mehr kämpfen muss; oder ich erkläre,  dass nicht dauernd Essen zu ihm kommt wie im Bauch, sondern dass ein Hungergefühl und ein Sättigungsgefühl sich abwechseln und es sich daran gewöhnen wird.

Manchmal sage ich zu einem Baby, dass ich Mitgefühl habe für sein Schreien, ich aber nicht wisse wie ich ihm helfen könne, aber ich oder die Eltern würden es in dem Schmerz begleiten.

Oft hat die Mutter oder der Vater ähnliche Gefühle, erst durch das Aussprechen werden sie sich dessen bewusst. Es tut den Eltern und dem Baby gut den Gefühlen Raum zu geben, so können sie losgelassen werden. Schuldgefühle und Unsicherheit können sich auflösen. Das Schreien bekommt einen Grund, macht nicht mehr Angst und die Eltern können dem Baby dadurch mehr Ruhe vermitteln und das hilft über vieles Hinweg.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Wie bringt man ein Baby zum Schlafen

Wenn ich hier einen Ratschlag abgebe, muss ich das auf das Alter des Babys abstimmen, da die Bedürfnisse der Babys wechseln und auch die Bedüfnisse der Mamis. So wird in den ersten Monaten das Baby oft einschlafen, wenn es am Busen der Mama ist. Irgendwann will die Mami aber abstillen und ein anderes Einschlafritual suchen.

Bei einem neugeborenen Baby, ist es hilfreich den Schlafplatz ähnlich zu gestalten, wie es in Mamas Bauch war. Das heisst, es sollte warm sein, eng und am liebsten Mamas Herz und Atmung hören. Wenn ein Neugeborenes nicht schlafen kann, wenn es Bauchweh hat, ist es ihm am wohlsten auf Papas oder Mamas Bauch/Brust. Eine Möglichkeit ist sicher das Pucken (Baby sehr eng in ein Tuch wickeln). Manche Babys fühlen sich auf dem Bauch wohler, oft wird in dieser Lage der Saugreflex ausgelöst, dann müsste auch noch ein Nuggi helfen.

Ratschläge für ältere Kinder - einigen Monaten - sind enorm schwierig zu geben. Babys sind sehr feinfühlig und sie spüren sehr gut unsere Stimmungen. Wenn ich schlafen will und will das mein Kind auch schläft und sich dieser Stress überträgt.... , ist dies keine gute Voraussetzung. Geduld und Zuversicht wären da die besten Hilfen, aber wenn die Mama und der Papa schon in einem Schlafmanko sind, ist es sehr schwierig in diesen Zustand zu kommen. Manchmal schafft eine gut ausgeschlafene Grossmutter, Tante oder Pate dies besser. Am leichtesten ist es, wenn ein Elternteil sich neben das Kind legt und ihm die Hand hält oder das Kind irgendwo berührt. Diese Berührung ist eine Sicherheit. So ist es evt. möglich, dass beide einschlafen.

Oft liest man, dass das Kind da einschlafen soll wo es später auch aufwacht. Dies habe ich bei meinen Kindern nicht beobachten können. Sie brauchten aber ganz viel Sicherheit und ihnen diese zu geben ist wohl unsere Aufgabe. Dies ist sehr individuell bei manchen ist es das gewohnte Kissen, ein Plüschtier, der gewohnte Geruch etc.

Dieselbe "nicht" Erfahrung habe ich gemacht, die Kinder den Tag durch nicht schlafen zu lassen in der Hoffnung, sie schlafen in der Nacht besser. Meine Kinder haben an Tagen wo sie viel geschlafen haben, auch in der Nacht besser geschlafen und umgekehrt. Bei Kindern die um die zwei Jahre sind, kann dies aber durchaus funktionieren.

Aromatherapie, Elektrosmog verringern, Massage, abendliches Baden, Einschlafritual, Nähe, Wiegen, Akupunktur oder -pressur, Osteopathie, Bachblüten, all dies kann hilfreich sein.

Babys/Kinder schreien lassen, das kann ich nicht empfehlen, weil ich denke, sie schreien, weil sie Hilfe und Sicherheit brauchen.

Oft wird durch Gewohnheit unterbrechen, eine Veränderung erziehlt. Das kann ein Besuch bei den  Grosseltern oder Ferien sein.

Gestern hat mir eine Mutter von zwei Kindern  (drei und eineinhalb Jahre alt) erzählt, dass nachdem sie die Windpocken durchgemacht haben, endlich gut schlafen.

Alles sind Phasen die die Kinder durchschreiten und irgendwann ist auch die Phase des nicht (ein)schlafen können/wollen vorbei.