Sonntag, 17. Dezember 2017

Schreiendes Baby

Wenn das Telefon zu Urzeiten klingelt, sind es beunruhigte Eltern, die sich Sorgen machen weil ihr Neugeborenes über lange Zeit schreit. Oft sind alle überfordert und wissen nicht ob es etwas ernstes ist oder nicht. Wenn das Baby die ersten sieben Tage eher ruhig war und kaum geschrien hat, können sich die Eltern nicht vorstellen, dass ihr Liebling ohne ernsten Grund nun über lange Zeit sein Stimmorgan einsetzt und er sich nicht beruhigen lässt. Was könnte das sein, ist es lebensbedrohlich? Was ausser tragen, probieren essen zu geben, Windel wechseln, Position wechseln kann noch helfen und wieso hilft all dies nicht. Das sind Fragen die sich die neuen Eltern stellen und nicht beantworten können. Wenn auch die Freunde und die Eltern nicht helfen können, vielleicht die Hebamme.

Leider kann ich keinen ultimativen Tipp geben.

Hilfreich ist folgendes Wissen:
- Das Baby ist satt.
- Es hat die richtige Temperatur.
- Die Hautfarbe stimmt (es ist höchstens rot, weil es schreit und ist nicht weiss oder blau).
- Es schreit sirenenartig (auf und ab, wääääääh wääääääh) und nicht wimmernd.
- Wenn es die Beinchen streckt und anzieht, deutet es auch Bauchweh
- Es hat einen kräftigen Tonus (gut) oder ist es schlaff (nicht gut)
- Es ist kein Unfall passiert
- Die stillende Mama hat etwas gegessen das bläht (Kohl, Bohnen, Zwiebeln etc)
- Vollmond oder Wetterwechsel
- Jeder Rhythmus den ein Baby hat, kann jederzeit wechseln
- Das Baby ist überfressen und hat deshalb Bauchweh

Bestimmt sind sie nun schon beruhigter wenn sie den Grund gefunden haben, oder wissen dass es  nichts bedrohliches ist. Nun braucht es Zuversicht und Vertrauen nur so können Sie ihr Baby beruhigen. Am besten nehmen Sie das Baby in einer bequemen Haltung auf den Arm und begleiten es in seinem Schreien. Wechseln sie nicht die Position und bleiben sie ruhig, auch wenn das sirenenartige Schreien sich in ein langes lauteres Brüllen ändert. Das Brüllen bleibt oft nicht lange, höchstens fünf Minuten, dann ist es einen Moment ruhig bevor alles wieder von vorne los geht. Nun aber jede Phase kürzer. Das ist auch der Grund, dass routinierte Eltern schneller ihre Babys beruhigen können, sie bleiben ruhig. Sie deuten die Zeichen des Kleinen viel besser. Wenn ein Baby zeigt, dass es müde ist, sollten die Eltern innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten reagieren, sonst geht es danach umso länger. Manche Babys schreien bevor sie Schlafen. Wechseln sie die Position, schreit es  umso kräftiger. Sie kennen das bestimmt auch, wenn sie müde sind reagieren sie grantig wenn man sie nicht schlafen lässt. Dem Baby bleibt nur das Schreien.





Donnerstag, 7. Dezember 2017

Wunderbringende Bauchmassage

Nun war ich einige Tage zur Erholung in den Ferien und habe täglich Massagen bekommen. Da ich "meinen" Frauen oft Bauchmassagen mache, wollte ich nun selber in den Genuss kommen. Wie wurde ich enttäuscht der Bauch wird stiefmütterlich behandelt. Gerne hätte ich die doppelte Zeit wärmende Hände auf meinem Bauch gespürt.

Für eine Massage eignet sich jedes Oel. Am besten sind Pflanzenöle oder wärmende Oele wie Arnika oder Johannisoel aber auch Olivenöl oder das vorige Damm-Massageoel kann gut dazu verwendet werden. Lotionen und Salben eignen sich weniger, da die Massage recht lang dauert bilden sich Krümel- Man kann gerne das Oel in einem Wasserbad vorwärmen oder zwischen den Händen ein bisschen anwärmen. Manchmal muss man während der Massage nochmal mehr Oel nehmen. Die Hände sollten über den Bauch gleiten und nicht die Haut mitziehen.

Mit der linken Hand mache ich kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn unter dem Rippenbogen durch, zum linken Hüftknochen, zum Schambein, zum rechten Hüftknochen und wieder zum Rippenbogen ect. Mit der rechten Hand mache ich auf der entgegengesetzten Seite synchron Kreisbewegungen und jedesmal wenn sich die Hände kreuzen hebe ich die Rechte Hand an, damit die linke weiter die Kreisbewegungen machen kann. So bleibt eine konstante fließende Bewegung die Entspannung bringt. Schön wäre es, diese Bewegung während fünf Minuten durchzuführen.

Abwechselnd zu den kreisenden Bewegungen umfasse ich mit je einer Hand auf beiden Seiten die Tallie und führe gleichzeitig die Hände zur anderen Seite, so als würde ich die Taille enger machen. Auf den Seiten übe ich mehr Druck aus und zur Mitte hin verringere ich diesen Druck. Diese ausführende Bewegung ist sehr angenehm und entlastet zur gleichen Zeit auch den Rücken und da man manchmal ein bisschen Körpergewicht weg nimmt, ist diese Massage manchmal bis zu den Schultern spürbar.

Täglich so eine Massage hilft, dass der Bauch schneller flach wird und die Verdauung wird angeregt oder erleichtert. Die Wärme hilft zu entspannen, die Basis wird gestärkt und schenkt mehr Vertrauen. Selbst der Beckenboden und die Blase profitiert durch die Massage.

Leider lässt sich so eine Massage schlecht selber machen. Nur im Notfall kann man halb sitzend, halb liegend sich selber massieren. Das Handling und die halbsitzende Position führen aber oft zu Muskelspannungen im Bauch und der sollte wirklich ganz entspannt sein um eine optimale Massage zu machen.


Verlängerte Blutung nach der Geburt

Eigentlich sollte die Blutung nach der Geburt spätestens nach sechs Wochen aufhören. Bei Kaiserschnitt-Frauen dauert die Blutung meist nur einige Tage oder höchstens zwei Wochen. Nach einer vaginalen Geburt dauert es meistens ein bisschen länger. Es kann sein, dass die Blutung verstärkt ist nach dem Stillen oder bei mehr Bewegung. Auch kann die Blutung mal für ein oder zwei Tage aufhören und dann wieder anfangen. Das ist nicht weiter schlimm und gehört zum Verheilungsprozess. In der Gebärmutter ist eine Wundfläche entstanden wo vorher die Plazenta dem Baby Nahrung zukommen lies. Es braucht Zeit bis diese Fläche ausgeheilt ist. Dieser Ausfluss hat nichts mit einer Menstruationsblutung gemeinsam. Manchmal findet man Klümpchen oder Klumpen in der Binde. Das ist nicht weiter schlimm. Wenn Blut länger liegen bleibt verklumpt es sich, das ist normal. Kommen aber immer öfters Klumpen und es hört nicht auf, ist es sinnvoll die Hebamme oder den Arzt aufzusuchen.

Der Ausfluss sollte nicht stinken. Ein bisschen riecht er schon aber nicht so dass der Geruch in der Nase haften bleibt, sollte es so sein, ist es ein Infektzeichen und der Arzt oder die Ärztin muss aufgesucht werden.

Wenn der Blutfluss plötzlich aufhört ist es sinnvoll mal auf dem Bauch zu liegen oder sich ein bisschen mehr zu bewegen. Vielleicht fliesst es dadurch wieder. Vielleicht ist nur eine Stauung im Körper.  Unterstützend gibt es auch Tees die die Hebamme verschreiben kann oder der Arzt verschreibt ein Medikament.

Sollte aber die Menge der Blutung immer gleich bleiben und nicht abnehmen, muss das vom Arzt genauer angeschaut werden. Deshalb ist die Nachkontrolle bei der Gynäkologin nach sechs Wochen auch sinnvoll, sie sieht ob noch ein Stück der Plazenta oder sonst etwas im Uterus steckt.

Gottseidank kommt das selten vor doch staune ich oft wie lange Frauen mit einer verlängerten Blutung bleiben ohne dass sie zur Kontrolle gehen.

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Vermehrte Blutung unter der Geburt

Kommt es zu einer vermehrten Blutung unter der Geburt sind die Geburtshelfer heute sehr schnell mit verschiedenen Mitteln und Eingriffen aktiv.

Es gibt gute Infusionen mit verschiedenen Blutauszügen und Blutersatz so dass ein grosser Verlust sehr schnell ausgeglichen ist. Wenn ich die Frauen im Wochenbett besuche, staune ich wie fit sie   nach einem enormen Blutverlust sind.

Einerseits ist dies toll, was die Medizin heutzutage alles schafft, anderseits finde ich es auch für die Frauen und die Umwelt nicht gut, gleich wieder leistungsfähig und belastbar sein zu müssen. Sofort für das Baby da sein, den Haushalt schmeissen, sich, das Baby und eventuell ein anderes Kind wieder versorgen zu müssen.

Dem Körper wurde der Lebenssaft entzogen; eigentlich ist alle Kraft aus dem Körper geflossen und künstlich wieder gegeben worden. Dies zu verarbeiten, nebst der neuen Aufgabe, Mutter zu sein, ist extrem anspruchsvoll. Schlaf wäre regenerierend. Gutes stärkendes Essen könnte hilfreich sein. Wie kann eine Frau dies psychisch verarbeiten?

Es wäre schön, ein Geburtsgespräch zu halten mit der Hebamme, dem Arzt oder einer Person die auf Geburtstrauma spezialisiert ist. Chinesische Kräuter, stärkende Suppen, Aufbaupräparate vom Bioladen oder der Apotheke sind für den Körper hilfreich.

Manchmal fehlt einfach die Zeit um die ganze Geburt verarbeiten zu können. Spätestens bei einer erneuten Schwangerschaft macht sich das Manko bemerkbar und der Kopf schaltet sich ein und plötzlich sind Ängste da, die man geglaubt hat nicht zu haben.

Es lohnt sich,  Wochen oder Monaten nach der Geburt sich nochmals Zeit zu nehmen und über das Geschehene nachzudenken und vielleicht Hilfe zu holen um verdauen zu können was Geschehen ist. Wenn es der Mutter gut geht, geht es dem Baby auch gut!

Freitag, 29. September 2017

Geburtsbegleitung

Ab und zu begleite ich Paare an die Geburt. Ich staune wie das "wenig" das ich da mache, grosse Auswirkungen hat. Das Abholen des Paares daheim oder bereits die Telefonate davor geben Sicherheit. Diese Sicherheit ist der Schlüssel für die gesamte Geburt. Es ist enorm wichtig, dass eine Frau mit Wehen sich geborgen fühlen kann sich aufgehoben und beschützt fühlt. Somit ist es bereits Hilfreich ein bekanntes Gesicht dabei zu haben. Ich denke, dass der Partner sehr gut diese Rolle übernehmen kann. Da dies aber für den Partner auch neu und unbekannt ist, ist es schwieriger in jeder Situation Ruhe und Vertrauen auszustrahlen.

Auch mir als Hebamme, nun in der Rolle als Geburtsbegleiterin, fällt es manchmal schwer loszulassen und nur bei der Frau, dem Paar zu sein. Die Erfahrung zeigt dass dies den Frauen ermöglicht das Geschehen zulassen zu können. Als Begleiterin bin ich nicht abgelenkt durch die Herzton-Maschine, ich muss nichts aufschreiben und habe den Stress nicht, rechtzeitig den Arzt holen zu müssen. Ich kann einfach da sein. Dadurch können die Eltern mehr bei sich sein. Ich fungiere als Puffer. So bemerke ich den unsicheren Blick der Gebärenden wenn die Hebamme dauernd rein und raus geht oder den Papierstreifen kontrolliert. Ich bin da um Unsicherheiten aufzufangen und aus dem Weg zu räumen.

Mittwoch, 27. September 2017

Älteres Geschwister

Wenn ein Geschwisterlichen auf die Welt kommt, wird das Erstgeborene von seinem Platz verdrängt. Es ist nicht mehr das Kleine, plötzlich ist es der Grosse und soll die Aufmerksamkeit die er bis anhin alleine bekommen hat teilen.

Anfangs kann es das sehr gut aushalten, aber nach einer gewissen Zeit, merkt es, dass das Leben jetzt anders verläuft. Leute kommen zu besuch und widmen sich nur noch der Mutter und dem Neugeboren. Es braucht viele Taten, dass dem grössere Kind Aufmerksamkeit geschenkt wird. Diese kriegt es sehr schnell wenn es etwas macht, das es eigentlich nicht machen sollte: dem Baby den Schnuller rausziehen, auf dem Bett wo das Kleine schläft hüpfen oder andere "dumme" Ideen. Die braven Taten werden nicht so schnell bemerkt.

Manchmal will das Grosse aber auch ein Baby spielen und wieder Windeln tragen, plötzlich macht es wieder ins Bett, will den Schnuller oder die Flasche die es schon länger nicht mehr getrunken hat. Es passiert eine enorme Verunsicherung mit dem Kind und dadurch auch bei den Eltern.

Die Kinder entwickeln sich immer in Phasen und je nach Phase wirkt sich in dieser Zeit ein Geschwisterchen als Störenfried, als Rückschritt in der Entwicklung aus.

Das alles ist überhaupt nicht schlimm. Es ist Wichtig, dass die Eltern ihrem Grossen Bestätigung geben und ihre Aufmerksamkeit. Sicher ist es Hilfreich ab und zu etwas Bekanntes alleine mit dem älteren Kind zu unternehmen. Verbünden Sie sich mit ihrem Kind und zeigen sie ihm, was es kann weil es grösser ist und was das Baby noch nicht kann. Das kann zum Beispiel sein, am Tisch zu sitzen und zu Essen, länger aufbleiben, etwas feines Essen, eine Geschichte gehört zu kriegen, auf einer Schaukel zu sein und so weiter. Das Grössere einzubeziehen in der Babypflege ihm die Haare bürsten zu dürfen oder die Windeln in den Eimer werfen, die Füsschen massieren zu dürfen ist Hilfreich.

Es kann toll sein, älter zu sein, wie sein Brüderlichen oder Schwesterlichen, aber es braucht Zeit dies zu entdecken.

Dienstag, 9. Mai 2017

Müde Gebärmutter

Wir Hebammen sprechen von der Gebärmutter manchmal wie über eine Frau. Wenn eine Gebärmutter bereits viel durchgemacht hat, wissen wir, dass sie erschöpft ist. Das kann im Leben der Gebärmutter sein oder einfach eine Überforderung von etlichen Stunden.

Vielleicht ist es Zufall: In den letzten 10 Tagen habe ich drei Frauen nach der Geburt kennen gelernt die ganze drei!! Tage im Spital waren bis das Baby das Licht der Welt erblickt hat. In dieser Zeit wurde dem Uterus verschiedene Hormone zugeführt um Wehen zu produzieren. Damit die Frau schlafen konnte wurden ihr Beruhigungsmittel für die Nacht verabreicht, einmal ein Zäpfchen damit der Muttermund weicher wird, bei einer anderen Frau ein Tampon. Am nächsten Tag ging es weiter mit Wehenmittel die kaum gewirkt haben und am dritten Tag dasselbe Prozedere mit mässigem Erfolg. Zwei Frau konnte dann spontan am dritten Tag gebären, die andere wurde mit einem Kaiserschnitt erlöst.

Alle drei Frauen hatten nach der Geburt extrem starke Blutungen so dass Notfallmassnahmen ergriffen werden mussten. Gottseidank ist die Medizin so gut, dass es allen Frauen und allen Babys schlussendlich gut geht. Aber 1.2 bis 2.5 Liter Blutverlust ist extrem viel.

Es ist überhaupt nicht natürlich drei Tage die Gebärmutter zum Arbeiten anzutreiben in der Nacht zu stoppen und dann wieder zu arbeiten. Dass sie nach der Geburt müde ist und sich nicht zusammen zieht, ist für mich als Hebamme nicht unverständlich.

Ich dachte, dass Geburtsverläufe von mehr wie 30 Stunden der Vergangenheit angehören und nicht mit der modernen Zeit noch verlängert werden.

Sicher ist es heute ein Vorteil wenn es zu einer extrem starken Blutung kommt, dass die Medizin mit verschiedenen Mitteln helfen kann. Aber zu so starken Blutungen muss es nicht kommen. Wenn man die Natur berücksichtigt und eine Gebärmutter nicht künstlich über Tage arbeiten lässt wird sie nicht müde. Keine Hebamme die Hausgeburten betreut würde so etwas zulassen.

Donnerstag, 4. Mai 2017

Hunger oder kein Hunger?

Immer wieder stellt sich diese Frage. Bestimmt öfters in den ersten Tagen/Wochen des  Babys. Es ist ein gutes Zeichen, wenn ein Baby Appetit hat. Aber Hunger und Saugbedürfnis sind zwei verschiedene Dinge. So kann man sich schnell verwirren lassen wenn das Baby nach dem Trinken weiterhin sein Köpfchen hin und her bewegt und seinen Mund öffnet und schliesst. Das sieht so aus als ob es die Brust oder Flasche suchen würde. Ein Trick um sicher zu sein, dass es nicht Hunger hat, ist nicht, ihm nochmals Essen anzubieten, sondern ihm etwas zum Nuckeln in den Mund zu geben, dann kann man sehr gut beobachten, ob es damit zufriedener wird oder ob es sich in Rage weint. Oft wird ein Saugbedürfnis ausgelöst wenn etwas die Wange berührt, das kann durch ein Kleidungsstück oder eine Unterlage passieren.

Natürlich braucht es einen Moment und Geduld um zu Beobachten welches Bedürfnis das Kleine hat. Ganz sicher ist hier eine positive Einstellung und Ruhe hilfreich. Um dies bei Eltern mit dem ersten Kind zu erreichen, hilft das Wissen, wieviel das Baby getrunken hat. Ein sechstel vom Körpergewicht gibt die Tagesration - also was das Baby innerhalb von 24 h trinkt. Bei einer Flasche sieht man sofort was das Baby zu sich genommen hat, bei der Brust hilft es ab und zu das Gewicht zu kontrollieren damit man eine Ahnung der Gewichtsentwicklung hat. Etwa 200 g nimmt ein Baby pro Woche zu.

Wie oft sehe ich Babys die pro Woche 300 bis 500 g zugenommen haben und die Mama hat immer noch das Gefühl sie müsse ihrem Baby alle zwei Stunden die Brust oder Flasche anbieten. Natürlich sehe ich auch das Gegenteil, dass das Baby während dem Trinken die Augen schliesst und es nicht weiter motiviert wird zum Trinken. Manche Babys muss man zu ihrem Glück (Essen) zwingen.

Um ganz ganz sicher zu sein, hilft die Kontrolle des Gewichts, besonders in den ersten Wochen kann nur eine Waage uns Gewissheit geben, wie sich der Gewichtsverlauf entwickelt.

Ein Baby das zu wenig trinkt, hat schneller kalt, hat wenig Energie und Kraft und mag deshalb noch weniger trinken. Das kontrollieren der Temperatur ist sehr Hilfreich. Ein Baby das zu viel und oft trinkt hat Bauchweh, gibt viel raus (speit) und meldet sich sehr schnell wieder (Bauchweh).

Es lohnt sich ihr Baby zu beobachten und bei Unsicherheit das Gewicht alle zwei Tage oder wöchentlich zu kontrollieren.

Montag, 20. März 2017

Weinendes Baby in der Öffentlichkeit

Heute hat mir eine Frau folgendes erzählt:

Sie wartet auf einem Amt darauf, dass ihre Nummer aufgerufen wird, dann fängt das Baby im Kinderwagen zu weinen an. Trotz gutem zureden und Wagen schieben weint das Baby weiter. Plötzlich schiebt eine Beamtin ihr Fenster nach oben und winkt der Mutter. Diese findet das sehr nett und denkt: "sie will uns schneller bedienen" und will  sich schon bedanken, aber es passiert gerade das Gegenteil. Die Schalterbeamtin giftelt die Mutter an, dass sie das Baby aus dem Wagen nehmen und es trösten soll. Sie sagt dass das Baby ein Bedürfnis habe und dass sie eine unfähige Mutter sei da sie dies nicht erkenne. Es sei ein Verbrechen, das weinende Baby im Wagen zu lassen.

Die Mutter dreht sich um und entfernt sich. Nach einigen leidvollen Minuten wird ihre Nummer genau bei dieser Person aufgerufen. Sie bleibt äusserlich ruhig, nur die Beamtin  beschuldigt sie weiter eine Rabenmutter zu sein und man müsste ihr das Baby wegnehmen.

Als die Mama wieder auf der Strasse ist, bricht sie fast zusammen. Daheim findet sie den Mut und die Kraft, sich an die höhere Stelle zu wenden und diesen Fall zu schildern. Mit Entschuldigungen, einem Gutschein und dem Wissen dass dies bestimmt nie mehr vorkommt, wird die Mutter von den Vorgesetzten dieser Beamtin beruhigt.

Ich finde dieser Mutter muss ein Kränzten gewunden werden, dass sie den Mut gefunden hat für sich und für andere Mütter in ähnlichen Situationen sich zu wehren. Das ist bestimmt nicht einfach, aber es ist wichtig. Lasst euch nicht Beleidigen. Ein weinendes Baby sagt nichts über die Qualität als Mutter aus. Trösten kann man auf ganz verschiedene Arten und das ist sehr individuell.