Freitag, 2. Oktober 2015

Der Zeitpunkt für feste Nahrung

Bis vor einem Jahr(?) hiess es , dass es das Beste für das Baby ist, wenn es ein halbes Jahr Flasche oder Muttermilch bekommt. Erst dann sollte mit Zufüttern begonnen werden. Es gab immer wieder Mütter die noch länger als ein halbes Jahr gestillt oder geschöppelt haben. 

Ich habe auf den Tag genau sechs Monate bei meinen beiden Kindern gewartet. Es gibt Babys die gerne essen und es gibt Babys die auch nach sechs Monaten noch nicht bereit dafür sind. 

Es gab eine Studie, die entweder von einer Pulvermilchfirma oder einer Breifirma gemacht worden ist. Diese Studie besagt, dass es keinen signifikanten Unterschied gibt, wenn bereits mit vier Monaten Breinahrung gegeben wird. Ich staunte wie schnell die Mütterberaterinnen und die Kinderärzte sich nach dieser Studie richten, als ob es nach vier Monaten besser wäre. Dies ist mit dem gesetzlichen Mutterschaftsurlaub (in der Schweiz) besser vertretbar, da kann jeder Arbeitgeber besser argumentieren. 

In meinen Rückbildungsklassen wird diese Frage immer mal wieder aufgeworfen und letzthin hat eine mehrfache Mutter argumentiert: Das Erstgeborene, das nichts anderes kennt, will oft nicht vor einem halben Jahr feste Nahrung. Aber die nachfolgenden Kinder, die ihre älteren Geschwister am Tisch sehen, sind oft früher bereit am Tisch zu essen.

Ob Karotten oder Kürbis… ? In Deutschland fängt man immer mit Pastinaken an. Hier in der Schweiz eher mit Karotten (die schmecken ein bisschen süsser und das Essen sollte ein schmackhafter als Muttermilch sein). Ich empfehle ein Buch: das vegetarische Baby (das erste Jahr ist jedes Baby Vegetarier). Erst ab einem Jahr (finde ich) ist es ein Allesfresser. In diesem Buch gibt es eine Tabelle wie anfangen und wann, welches Nahrungsmittel dazu geben wird. Es gibt auch Variationen von zwei bis drei Monaten. Der Aufbau zu Essen, ist sehr übersichtlich und logisch. So, dass zwei bis drei Tage immer dasselbe gefüttert wird um zu sehen wie verträglich es ist. Er dann wird eine neue Zutat dazugefüttert.

Bei Nahrungsumstellungen reagiert jedes Baby anders (Durchfall, Verstopfung). Die letzte Frau die nach diesem Buch ging, hat nach einigen Wochen improvisiert und dann hatte ihr Baby Verstopfung, danach hat sie sich wieder nach dem Buch gerichtet und der Stuhl war wieder normal..  (vielleicht war es ein Einzelfall).

Ich würde nach dem Baby gehen, wenn es bereits jedem Löffel hinterherschaut und seine Händchen danach ausstreckt und den Mund öffnet wenn ein Löffel kommt…

Aber oft ist ein Baby mit vier Monaten wirklich noch ein Baby und selber hat es absolut kein Bedürfnis um für einen Löffel den Mund zu öffnen, Das Stillen macht oft erst jetzt wirklich Spass, wenn die Kleinen einem anlächeln wenn die Brust ausgepackt wird. Sie werden soooo schnell gross. Ich würde dies so lange wie möglich geniessen und ihnen das Beste geben.

Als ich meinen Sohn mit neun Monaten ganz abgestillt habe (er wollte es leider so) war er plötzlich oft krank und ich hätte mir gewünscht dass ich ihm noch die kostbare Milch geben könnte. Meine Tochter habe ich 18 Monate gestillt und sie war nie krank. 

Etwas, das auch noch dafür spricht später mit fester Nahrung zu beginnen: Wenn das Baby am Tisch sitzen kann kriegt es essen, vorher Flasche.