Donnerstag, 30. Dezember 2010

Verwachsungen bei Narben

Durch eine innere tiefe Verletzung entstehen Narben. Manchmal können die inneren Schichten, die einzeln vernäht worden sind, zusammen kleben und zu Verwachsungen führen.

Diese Verwachsungen müssen wieder gelöst werden. Es ist hilfreich bereits einige Tage/Wochen nach dem Eingriff diese Narben zu massieren. Eigentlich ist nicht so sehr das Mittel mit dem massiert wird, wichtig, sondern die Massage selber.

Durch einfaches Kreisen, werden die obersten Schichten voneinander gelöst. Später kann stärker massiert werden so dass auch die unteren Schichten bewegt werden.

Wenn bereits Verwachsungen da sind, müssen diese sehr schmerzhaft voneinander gelöst werden durch Zupfen und Ziehen. Am Besten ist es, wenn jemand anders dies vornimmt. Ich kenne leider nur diese schmerzhafte Methode. Es braucht viele Sitzungen bis sich das Gewebe voneinander gelöst hat. Sinnvoll ist: einmal in der Woche das starke Ziehen und in den Tagen dazwischen eine entspannte Massage durch Kreisen. Salben wie Arnika und Ringelblume (Traumeel) die in der Tiefe Prellungen auflösen, sind hilfreich. Diese Prozedur muss während einigen Wochen durchgeführt werden.

Gute Vorsorge lässt keine Verwachsungen entstehen.


Besucher

Gerade über die Festtage stellt sich viel Besuch ein. Oft ist das Baby während dieser Zeit sehr ruhig, erst wenn der Besuch gegangen ist, abends, werden diese vielen Eindrücke verarbeitet. Dann schreit das Baby bis es alles verarbeitet hat.

Es ist wichtig zu wissen, dass sich das Baby schützt indem es schläft. Das heisst aber nicht, dass es nichts aufnimmt. Erfahrungen zweigen gerade das Gegenteil.

Viele junge Mütter fühlen sich selber auch nicht wohl, wenn ihr Neugeborenes von Arm zu Arm weiter gegeben wird. Diese Gefühle sind richtig und es sollte ihnen Rechnung getragen werden. Ein Baby braucht Schutz und Ruhe. Das heisst aber nicht, dass alle sich nur noch im Flüsterton unterhalten sollten. Auch finde ich ein abgedunkelter Raum während des Tages nicht nötig. Das Baby darf Tag und Nachtrhytmus wahrnehmen.

Bei viel Besuch ist es sinnvoll, wenn sich die stillende oder schöppelnde Mutter für die Malzeiten in einen ruhigen Raum zurückziehen kann.

Das Baby in einen anderen Raum legen um zu schlafen ist nicht ein Muss, meistens fühlt es sich am wohlsten bei Mama oder Papa mit Hautkontakt. Die Eltern schützen mit ihrer Präsenz das Baby am besten.

Sehen

Babys sehen nach der Geburt bereits. Etwa der Abstand zwischen Brust und Mamas Gesicht ist die Distanz wo sie am besten sehen können. Alles was weiter weg ist, ist unscharf.

Anfangs sehen die Babys vor allem die Konturen gut (Augenbrauen, Lippen, Schwarz/Weiss). Aus meinen Beobachtungen (nicht wissenschaftlich), sind die Babys in der Entwicklung unterschiedlich. Manche Neugeborenen haben die Augen offen, schauen aber mehr nach innen, andere die kaum geboren sind, sind schon sehr präsent und nehmen von ihrer Umwelt viel auf.

Es kann sein, dass eine Ueberstimulation durch Bilder stattfindet. Besonders wenn ein Windspiel oder immer ein beweglicher Gegenstand über dem Baby hängt. Dadurch kann das Baby in eine innere Unruhe kommen aus der es sich selber nicht befreien kann und es dadurch den Schlaf schlecht findet.

Eigentlich kann abgewartet werden, bis das Baby sich selber meldet wenn es etwas sehen will. Zu allererst entdeckt es das Gesicht der Eltern, dann seine Hände und Finger und danach die Umwelt. Viele Mobilé sind für uns Erwachsene schön zum Anschauen und für die Babys eine Ueberforderung. Wir sollten uns auch bewusst sein, dass das Baby diese Windspiele von einer anderen Perspektive anschaut. Die schönen Püppchen sind von unten nur baumelnde Beine. Weniger ist mehr.

Etwa mit acht bis zehn Wochen wird das Baby mit dem Kopf einem Gegenstand der etwa 30 cm entfernt ist folgen können.

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Hautkontakt

Der Kontakt Haut auf Haut ist nicht nur für Frischverliebte ein Highlight auch Babys und Kinder geniessen diesen Hautkontakt. "Lass dich herzen - komm an meine Brust" sind Wortspiele die eine tiefere Bedeutung haben. Hautkontakt ist Beruhigung, Trost, Sicherheit, Urvertrauen das dem Baby den Weg vom Mutterleib in die Aussenwelt erleichtert. Das Gefühl das Paradies ist nicht verloren es ist Hier.

Kuscheln oder Babymassage empfehle ich immer. Durch die Massage erfahren die Babys Zärtlichkeit, ein besseres Körpergefühl und viel Liebe. Es gibt verschiedene Kurse über Babymassage. Die Handgriffe helfen für den Einstieg, wichtig ist aber, ein Zusammensein mit dem Baby und sich von ihm inspirieren lassen. Viele Baby mögen es anfangs nicht, wenn sie nackt sind wegen der Kälte. Es empfiehlt sich die Massage in einem kleinen warmen Raum zu geben der gut heizbar ist und wo kein Durchzug entstehen kann. Die Massage auf den nackten Beinen der Eltern, sofern die Eltern sich in dieser Position bequem fühlen. Sonst ist der Wickeltisch eine gute Alternative.

Das nackte Baby (evt. mit Pampers) auf die entblösste Brust legen, beruhigt. Dies ist nicht nur für Schoppenkinder wichtig, auch gestillte Kinder sollten öfters die Eltern so fühlen dürfen.


Dienstag, 21. Dezember 2010

Schluckauf, Aufstossen

Bereits in der Schwangerschaft spüren die Frauen im Bauch ein regelmässiges inneres Bewegen. Was anfangs als Bewegung wahrgenommen wird, wird später, durch die Regelmässigkeit, als Schluckauf wahrgenommen. Im Bauch ist der Schluckauf, das anheben des Zwerchfells eine Uebung für die spätere Atmung.

Auch nach der Geburt haben viele Babys Schluckauf, besonders nach schnellem Trinken. Manchmal hat man mit so einem kleinen Wesen erbarmen, wenn der ganze Körper beim Schluckauf durchgeschüttelt wird. Das ist aber nicht weiter schlimm und gehört dazu.

Das Aufstossen habe ich vor lauter Mutterglück einfach vergessen. Dass ich mein Baby nähren konnte, dass es zufrieden saugen konnte und danach in einen seligen Schlaf fiel, war für mich Glückseligkeit und darüber habe ich ganz vergessen, dass so ein Kleines nach dem Essen eigentlich noch aufstossen sollte.

Nun erkläre ich den neuen Eltern so: Ich selber habe nicht die Erfahrung gemacht, dass ein Aufstossen dringend ist. Es ist aber wichtig, das Baby zu beobachten und wenn beobachtet wird, dass es nach dem Trinken unruhig wird, sollte es aufgenommen werden. Oft kommt dann ein Rülpser. Dann sollte in der Zukunft das Baby aufrecht gehalten werden, damit es die Luft leichter ausstossen kann. Heutzutage wird nicht mehr auf den Rücken geklopft ein leichtes Kreisen oder nur noch anheben genügt.

In der Nacht gibt es viele Frauen die Liegend stillen und auch so einschlafen. Diese Babys brauchen das Aufstossen nicht, wenn sie selber so einschlafen.

Es gibt verschiedene Faktoren die ein Aufstossen nötig machen: die Geschwindigkeit vom Trinken, der Milchfluss vom Fläschchen oder der Brust, aber auch das Vacuum - das richtig gemacht werden muss - ist wichtig. Es spielt eine Rolle, ob das Baby bereits vor zwei Stunden getrunken hat oder erst vor drei Stunden. Ist angedaute Milch im Bauch und es kommt gleich wieder neue dazu, kann es im Bauch leichter zu Gas kommen, das ein Aufstossen geradezu nötig macht dieses Aufstossen erfolgt dann erst viel später (20 min und mehr).

Bei manchen Babys kommt mit dem Rülpser auch gleich etwas Milch hoch, die das Baby vielleicht wieder runterschluckt oder ausspeit. "Spei-Kind - Gedeih-Kind" ist ein alter Spruch der etwas wahres hat. Oft kommt aber einfach ein Zuviel der Milch raus, das der Magen nicht mehr aufnehmen konnte.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Baden

Meist wird das Baby nach der Geburt gebadet. Es genügt eigentlich, wenn das Baby abgewaschen wird. Die Geburt ist ein Akt grosser Veränderungen deshalb ist es das Wichtigste wenn das Baby sofort wieder mit der Mutter zusammen sein kann, sie riechen, fühlen und hören.

Das erste Bad kann auch erst nach ein paar Tagen erfolgen:

Zuerst fülle ich die Badewanne mit warmem Wasser. Das Wasser ist eher ein bisschen zu warm 38 - 39°C, das Thermometer brauche ich nicht, ich fühle mit dem Handgelenk die Temperatur. Neben die Wanne stelle ich eine Babyschale die ich mit einem Badetuch und einer Stoffwindel auslege.

Danach wird das Baby an seinem gewohnten Wickelplatz ausgezogen. Ich lege eine Pampers die ich nicht schliesse um den Po und trage das Baby ins Bad. Somit ist es, sollte es zu einem kleinen Geschäft kommen, geschützt.

Im Bad lege ich die Pampers weg. Das Baby das mit meiner rechten Hand um den Kopf und Oberarm gefasst ist, senke ich langsam in die Wanne. Ich schaue, dass es von zwei Seiten eine Begrenzung spürt damit es sich nicht verloren fühlt.

Sobald das Baby ganz im Wasser ist - ich schaue, dass nur noch das Gesicht rausschaut - halte ich mit der rechten Hand nur noch das Köpfchen und die linke Hand halte ich auf den Bauch damit der im Wasser bleibt.

Das Bad dauert einige Minuten. Dann umfasse ich das Baby wieder mit dem Oberarmgriff und lege es auf die Tücher der Babyschale. Sofort nehme ich alle vier Ecken und hebe das Baby an. Es ist nun in einem Päckchen das ich genau so trage wie der Storch.

Wieder auf dem Wickeltisch, wird das Baby mit der weichen Stoffwindel abgetupft. Nachher kriegt es meist eine Oelmassage.

Wenn das Baby nun doch noch schreit, bin ich froh, wenn noch eine zweite Person dabei ist, die dem Baby den kleinen Finger in den Mund gibt an dem es dann saugen kann und sich so beruhigt und alle die Massage geniessen können.

Samstag, 18. Dezember 2010

Jahresrückblick und Hoffnung?

Nun denke ich, wie wohl alle Menschen, zurück was mir dieses Jahr gebracht hat. An die schönen Momente und auch an das was nicht ganz so schön war.

Ich darf viele interessante Begegnungen verbuchen, viele Familien die ich begleitet habe. Viele Babys, Mütter, Väter, Grosseltern, Geschwister mit denen ich interessante Gespräche geführt habe, denen ich mit meiner Erfahrung bestehen konnte und die auch mir wieder neuen Einblick ins Familienleben gegeben haben. Durch sie wurde ich inspiriert und habe viel Freude erlebt. Ich bin bewusster im Umgang mit den Babys geworden und habe während den Hausbesuchen probiert die Mama mehr zu verwöhnen. Ich bin erschrocken, als ich erfahren habe, dass ab 2012 die Mütter bereits am 3. Tag aus dem Spital entlassen werden.

Ich war entsetzt als ich einige Frauen betreut habe die, weil der Spital überbesetzt war, bereits an diesem Tag entlassen wurden. Der Tag an dem meistens der Babyblues (Weintag) ist und der Tag wo auch der Milcheinschuss erfolgt. Kurz: der schlimmste Tag. Schade, dass das nun einfach so ablaufen wird und kein Protest erfolgt.

Negativ finde ich auch, dass auch dieses Jahr wir freischaffenden Hebammen, wie auch in den letzten zehn Jahren, keinen Teuerungsausgleich bekommen, keine Taxpunkt-Erhöhung und somit keine Anerkennung. Immer noch habe ich vor zehn Jahren mehr verdient wie heute. Es wird eher diskutiert, diese Taxpunkte die bis jetzt kantonal geregelt wurden, schweizerisch zu regeln. Somit würden in Basel (wo die Taxpunkte höher am höchsten sind) und in Zürich (zweithöchst) der Verdienst nochmals tiefer werden.

Meine Arbeit macht mir Freude und die Begegnungen zeigen mir, dass sie auch sinnvoll ist. Wünschen würde ich, dass ich, wie auch meine Berufskolleginnen und alle Mütter, zusammenstehen könnten und für unser Recht kämpfen würden. Der 5. Mai ist jeweils der internationale Hebammentag. An diesem Tag sollte keine Mutter, Frau arbeiten um zu zeigen, was wir Frauen leisten und uns unsere Familie wichtig ist. Dass wir uns nicht schnell hinlegen, ein Kind zur Welt bringen und Hopp, das Leben in der gewohnten Bahn weiter geht. Ist es nicht auch Emanzipation, wenn eine Frau sich bewusst ist was sie leistet? Wenn sie nicht nur den Augenmerk auf die Arbeit hat, sondern auch das Muttersein als Wert anschaut?

Die Lehrer, die Aerzte, die Bauarbeiter zeigen, dass sie für ihre Rechte einstehen, aber was machen wir Frauen????




Donnerstag, 16. Dezember 2010

Ratschläge

Ratschläge bekommt man so viele, so dass ein ganz dickes Buch entstehen könnte. Ratschläge sind aber oft gegenteilig, von der Mutter hört man dies und von der Schwiegermutter jenes.

Im Zug wird man angesprochen, weil eine alte Dame meint das arme Baby sei zu warm angezogen und es würde deshalb schreien und beim Aussteigen schüttelt eine andere Mutter den Kopf und meint das Baby würde bestimmt frieren.

Natürlich muss man selber Erfahrungen sammeln und ganz alleine Entscheidungen treffen.

Ein Ratschlag sollte nicht als Wegweiser benützt werden sondern als Hinweis, als Idee. Es ist bestimmt hilfreich anfangs einen kleinen Leitfaden zu haben. Trotzdem muss selber beobachtet und verarbeitet werden was stimmt und was nicht. Lösungen suchen wie man selber in Erfahrung bringen kann, was Richtig ist.

Um wieder auf das Anziehen zurückzukommen. Es kann sein, dass ein Baby sehr warm hat und wenig Kleidung braucht und ein anderes braucht mehrere Schichten um warm zu haben. Nur mit zuschauen, kann also niemand beurteilen, ob ein Kind warm oder kalt hat. (Es sei denn, das Baby ist blau vor Kälte - ist es nun aber vor Kälte blau oder hat es aufgehört zu atmen? Ist es rot im Gesicht, weil es schreit, oder weil es zu heiss hat?).

Erfahrungen die sie selber machen, helfen ihnen am Besten weiter.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Hilfsmittel zum Schlafen

Zuerst muss das Baby kennengelernt werden, bis seine Zeichen gedeutet werden können. Hier einige Tipps die vielleicht weiter helfen können.

Es gibt Babys die immer schreien, bevor sie einschlafen möchten. Es kann sein, dass dieses Baby Erlebtes verarbeiten muss, dass es Energie los werden muss, bevor es sich dem Schlaf hingeben kann. Oft werden die Eltern aber, um das Baby zu trösten, aktiv, so dass das Baby in diesem Monolog den es braucht um einzuschlafen, herausgerissen wird und dann wieder richtig wach wird. Bei meinem Sohn brauchte ich einige Wochen, bis ich sein Verhalten verstanden habe.

Es gibt Babys die nicht abschalten können, die am Besten geschützt werden, sei das auf dem Arm indem sie ganz nah am Körper getragen werden oder an einem sehr ruhigen Ort, ihrem Bettchen in einem ruhigen Zimmer.

Nicht jedes Baby braucht gleich viel schlaf. Manchmal kann ein Schlafprotokoll helfen um rauszufinden, wie der Schlafrhythmus bei ihrem Kind funktioniert. Daraus lässt sich dann eine Ahnung vom Verhalten ihres Babys schliessen.

Manche Babys fangen sich an zu bewegen und werden immer wieder wach, besonders wenn sie auf dem Rücken liegen, weil ihre Arme im weiten Raum nach hinten fallen und sie deshalb erschrecken und keinen Schlaf finden können. Es hilft, wenn der Raum ums Baby eng ist, wenn es in eine enge Decke gehüllt wird ein Kissen unter den Füssen ist oder in Seitenlage oder Bauchlage schlafen kann.

Manche Babys können nicht schlafen, weil ihr Saugbedürfnis nicht genügend gestillt wird. Besonders wenn der Saugreiz ausgelöst wird durch Kleidung oder Decken die an der Wange reiben.

Ich habe auch schon Mütter gesehen, die ihren Babys unter den Füssen eine Begrenzung geben, weil sie das beruhigt. Mütter die eine kleine Windel über das Köpfchen legen, weil ihr Baby sich zu sehr ablenken lässt. Die ihren Babys Musik vorspielen oder ein kleines Nachtlicht lassen. Es gibt Musikdosen und einige Eltern schwören auf dessen Hilfe.

Ruhe und Sicherheit helfen dem Baby zur inneren Ruhe zu kommen. Natürlich kann das nicht mehr klappen, wenn das Einschlaf-Prozedere schon stundenlang probiert worden ist und die Eltern selber todmüde sind und endlich schlafen möchten. Da wünschte ich mir einen Nachtengel der das Baby wiegt bis es schläft, es bewacht und die Eltern entlastet. Schade gibt es noch keinen Beruf in dieser Richtung: eine Babyeinschläferin, das wäre bestimmt ein gefragter Beruf.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Gerüche

Jedes Baby hat seinen eigenen individuellen Duft. Als Eltern riechen wir immer wieder sehr gerne am Köpfchen, diesen unvergleichlichen süssen Babyduft. Deshalb verzichten manche auf Duftstoffe bei der Babypflege um diesen Eigenduft nicht zu verdecken.

Im Tierreich riechen die Mütter, welches Junge ihres ist und umgekehrt. So ist es nicht verwunderlich, dass ein Baby die Brust verweigert wenn die Mama anders riecht. Dies kann geschehen durch ein Parfum, eine Seife, Bodylotion oder durch eine andere Ausdünstung.

Starke Gewürze wie zum Bespiel nach übermässigem Genuss von Basilikum, Curry oder Spargeln kann die Ausdünstung der stillenden Frau verändern, so dass das Baby die Brust verweigert weil die Mama fremd riecht.

Wird ein Baby in den ersten zwölf Wochen vom Papa getröstet, kann es hilfreich sein, wenn der Papa nach Muttermilch oder, dank einem Kleidungsstück, nach Mama riecht. Ein solches Kleidungsstück kann auch im Bettchen vom Baby beruhigend wirken. In diesen ersten Wochen, ist das Baby vermehrt auf die Mutter gerichtet.

Dass die Jungen stärker auf den Duft der Mutter reagieren, insbesondere wenn die Mutter wieder menstruiert, habe ich im vorigen Posting unter Mädchen/Jungen beschrieben. Der Geruchsinn ist nicht bei jedem Kind gleich stark ausgeprägt.

Was aber unbedingt zu beachten ist: keine starken Duftstoffe verwenden und eher auf natürliche Inhaltsstoffe zurückgreifen.

Von den Aetherischen Oelen sind nur Lavendel, Rosen oder Rosengeranien erlaubt.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Mädchen/Jungen

Ein Baby ist ein Baby, da gibt es, ausser bei der Intimpflege, kaum Unterschiede. Und doch sind die Jungen anfälliger auf Magendarm-Problematik und weniger resistent bei Krankheiten.

Hat eine Frau ein Mädchen geboren, ist die Nachblutung meist länger wie bei einem Jungen. Jungen reagieren eher auf den Duft der Mutter, beispielsweise wenn die Mutter stillt und bereits wieder menstruiert, nehmen die männlichen Babys die Brust nur noch zögerlich. Mädchen haben weniger Probleme damit.

Ein Mann reagiert empfindsamer auf den Duft seines Sohnes wie auf den seiner Tochter, umgekehrt ist es zwischen Mutter und Tochter.

Als Mädchenmutter musste ich mich umstellen. Was beim Mädchen gut war - ein ruhiges spielen und die Sorgfalt damit der Turm der aufgebaut wurde, nicht kaputt geht, war beim Sohn gegenteilig. Für ihn war es wichtig, einen Turm zu bauen, damit er ihn nachher kaputt machen kann. Als ich mich beim Einkaufen über meinen Sohn geärgert habe und eine Frau das lustig fand und sagte: "jö, das ist aber ein herziger Bube", wurde mir bewusst ich darf nicht die gleichen Massstäbe setzen.

Vielleicht wäre es Hilfreich ein Entwicklungsbuch über die Unterschiede von Mädchen und Jungen zu lesen: zu wissen, dass die Entwicklung von Mädchen zum Teil schneller ist und welcher Einfluss das Testosteron bei Jungen hat.

Wenn ein Geschwisterchen auf die Welt kommt, reagieren die älteren Geschwister je nach Geschlecht verschieden.

Freitag, 3. Dezember 2010

Nabelschnur

Die Nabelschnur wird nach der Geburt durchschnitten und meist mit einer Klammer abgebunden die nach einem Tag entfernt werden kann, wenn die Nabelschnur ganz trocken ist. Die Nabelsschnur besteht aus drei Gefässen, die in einem zähen Gewebe eingebettet sind. Wird sie auspulsiert, gibt es nicht mehr viel Blut in diesen Gefässen. Oft wird aber die Nabelschnur gleich nach der Geburt durchschnitten, damit der pH-Test durchgeführt werden kann. Mit der pH-Bestimmung ist sichtbar, ob das Baby unter der Geburt Stress hatte.

Eine Nabelschnur pulsiert normalerweise noch ca. 20 min nach dem ersten Atemzug des Babys. Erfolgt dieser Atemzug später, pulsiert die Nabelschnur noch länger (Beobachtungen von mir/keine Studie).

Anfangs sieht die Nabelschnur nach etwas Lebendigem warmem aus, pulsiert sie nicht mehr, wird sie kalt und weich. Nach einigen Tagen trocknet sie aus und wird hart. Die Pflege des Nabelstumpfes kann mit Alkohol, einer Honig-Lavendel-Lösung oder mit Milchzucker erfolgen. Wenn der Ansatz des Stumpfes sich löst , säubere ich an dieser Stelle mit Alkohol bei jedem Windelwechseln. Manchmal, wenn keine Luft hinkommt, riecht (stinkt) der Nabel, es kann auch zu kleinen Blutungen kommen. Das muss nicht schlimm sein. Wenn der Nabel nicht gerötet ist, ist alles gut. In meinen 20 Jahren als Hebamme habe ich nur einmal ein Neugeborenes gesehen, das einen entzündeten Nabel hatte, am Tag nach dem Spitalaustritt.

Es gibt verschiedene Methoden für die Nabelpflege, manche meinen, es sei ok nichts zu machen. Ich verwende am liebsten Alkohol oder ätherisches Lavendeloel.

Der Nabel löst sich mehr und mehr und mit dem Wattestäbchen ist es immer besser möglich, unter dem Ansatz zu reinigen. Eines Tages ist der Nabelstumpf einfach in der Windeln.

Ab diesem Zeitpunkt wird der Nabel noch einmal täglich gereinigt, (nicht mehr mit dem Milchzucker) mit einer desinfizierenden Lösung. Später, jeden 2. Tag bis einmal wöchentlich - wenn das Wattestäbchen sauber bleibt - reinigen dann alle paar Wochen, wie bei einem Erwachsenen.

Anfangs kann es noch ein bisschen blutig oder schmierig sein, was nicht weiter schlimm ist, sofern es auch wieder aufhört, sonst einfach die Hebamme oder den Arzt konsultieren.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Gegenteilige Ratschläge

Gegenteilige Ratschläge bekommt leider jeder. Da aber das Elternsein so neu ist und die Verantwortung für das Neugeborene so gross ist eine enorme Unsicherheit da. Es ist wichtig, dass Anfangs eine Führung da ist, die Sicherheit gibt. Aber selbst im Spital gibt es viele Pflegefachfrauen die jede unterschiedliche Ratschläge erteilen. Das ist alles sehr verwirrend.

Kommt die Frau heim und wird von ihrer Hebamme im Wochenbett besucht, kriegt sie wieder neue andere Informationen.

Ich kann hier nicht sagen welcher Ratschlag der Richtige ist, vielleicht ist es hilfreich den Grund zu erfahren. Wenn jemand sagt, das Baby habe zu Kalt und ein anderer sagt es habe zu Warm, kann das Kontrollieren der Temperatur Aufschluss darüber geben. Ebenso verhält es sich mit der Aussage von zuwenig oder zuviel Milch. Erklärungen sind Hilfreich und Lehrreich, damit sich sich selber eine Meinung bilden können.

Anfangs ist der Zustand vom Baby noch sehr labil. Es ist durchaus möglich, dass es zu vielen Schwankungen kommt. Ebenso verhält es sich mit der Milchproduktion. Bis es zu einem Rhythmus kommt, kann viel Zeit, bis zu einigen Wochen, vergehen.

Vielleicht sollte ein Ratgeber nur ein Ratgeber sein und keine Führung.


Gesichtspflege bei kaltem Wetter

Wenn ich mich zurück erinnere als Kind, spüre ich immer noch die kleinen Stiche im Gesicht, wenn des draussen besonders kalt war.

Kinderhaut ist viel empfindlicher als unsere. Deshalb sollte sie im Winter besonders geschützt werden. Heute gibt es extra Babypflegemittel. Die Wind und Wettersalbe von Weleda schützt wie schon der Name sagt, sie ist besonders fettig und hält die Klälte ab. Eigentlich kann aber jede Salbe gebraucht werden die fetthaltig ist. Zum Beispiel Salben für die wunden Brustwarzen wie Purelan, aber auch die Bioforce-Salbe, Coldcrème von Weleda, Rose comp. unguentum von Wala etc.

Bei meiner Tochter habe ich, als ich erst draussen bemerkt habe, wie kalt es ist, einfach die Lippen-Pommade aufgetragen. Die hat wunderbar geholfen und ihr anfängliches jammern hat schnell aufgehört.

Verstopfung beim Baby

Gestillte Babys
Eigentlich wird gesagt, dass ein Baby das gestillt wird keine Verstopfung hat. Normal ist zehn mal am Tag zu stuhlen, oder alle zehn Tage einmal. Es ist also immer ok.

Nun kennen wir aber unsere Kinder gut und wissen, wenn es sie plagt. Da hilft Bauchmassage (im Uhrzeigersinn), Füsschen massieren (auch im Uhrzeigersinn). Wenn der After leicht abgewischt wird, regt das die Verdauung an, auch das Einführen vom Thermometer kann helfen.

Die Ernährung der Mutter spielt eine grosse Rolle. So ist zu beobachten, wenn die Mami verstopft ist, neigt das Baby auch dazu. Ich empfehle der Mutter Apfelsaft zu trinken, das hilft dann auch dem Baby.

Flaschenbabys
Bei Flaschenbabys sieht schon der Stuhl anders aus, anders als bei Stillbabys ist der Stuhl bereits geformt. Er hat die Form von kleinen Würstchen. Sollten diese zu hart sein, empfiehlt es sich, den Schoppen dünner zu machen, als auf der Verpackung steht. Von einem Kinderarzt empfohlen, ist die Beigabe von Milchzucker (1/4 Kaffeelöffel) einmal am Tag bei Verstopfung. Alle anderen Typs siehe oben.

Weiss jemand einen anderen Rat?