Donnerstag, 30. September 2010

Geborgenheit fürs Baby

Es gibt Babys die gerne Nähe spüren, die sich im grossen Bettchen alleine fühlen, sie brauchen Nähe und Grenzen. Natürlich ist es am schönsten auf den Armen von Mami oder Papi, wenn sie ganz nah am Körper getragen werden. Das kann im Tragetuch sein oder eng in ein Tuch gewickelt. Es gibt fertige Tücher zum Pucken, es kann aber auch ein normales Tuch verwendet werden das ganz nah um das Baby gewickelt wird.

Wenn ein Baby auf dem Rücken liegt und es mit den Armen in der Luft wedelt oder ganz plötzlich beide Arme nach aussen fallen lässt und anfängt zu weinen, zeigt es, dass es sich nicht wohl fühlt. Da ist bestimmt die Seitenlage oder die Bauchlage geborgener.

Neun ganze Monate war das Baby im Bauch von Mama und war eng in der umhüllenden Kugel. Es ist verständlich, dass es sich ohne Begrenzung unwohl fühlt.

Das Nestchen sollte warm sein und aus Naturmaterialien. Leider sehe ich manchmal Babys die auf einer Schaumstoffmatratze liegen die nur mit einem dünnen Laken bedeckt ist, manchmal liegen sie auf einer Faserpelzdecke oder auf einem Molton der mit Plastik beschichtet ist. Ich persönlich fühle mich nicht wohl in und um Materialien die nicht luftdurchlässig sind. Mit synthetischen Fasern muss auch aufgepasst werden, dass das Baby nicht zu warm hat und es zu einem Wärmestau kommen kann. Mit Naturfasern kann das kaum passieren.


Sonntag, 26. September 2010

In der Schwangerschaft Entscheidungen fällen

Mit zunehmender Schwangerschaft fällt es immer schwieriger Entscheidungen zu fällen und Position einzunehmen. Wenn der Arzt etwas vorschlägt was eine Frau absolut nicht will, sie lässt es geschehen. Obwohl sie im Umfeld darüber klagt und davon überzeugt ist, dass sie das nicht will.

Grenzen zu setzten fallen immer schwieriger. Nicht nur der Körper ist weich geworden, auch die Psyche. So finde ich es als Hebamme gar nicht verwunderlich, wenn die Aerzte etwas durchbringen wollen, können sie das auch.

Selbst ich als Hebamme habe unter dieser psychischen Weichheit gelitten und mit mir und dem Baby Sachen geschehen lassen, die ich lieber nicht wollte.

Heute mache ich das so, dass ich mich mit einer Freundin beratschlage dann macht sie für mich dieses unangenehmeTelefon, wo ich im vornherein weiss, dass ich nicht stark genug bin. Da gibt sie sich als Frau Prader aus und erklärt mit resoluter Stimme was ich will. Selbstverständlich machen wir das umgekehrt auch so.

Freitag, 24. September 2010

Der Bauch nach der Geburt

Nach der Geburt ist das Gewebe weich und ausgedehnt, die Bauchmuskeln die sich in der Schwangerschaft getrennt haben, sind immer noch auseinander. Deshalb rutscht das Gedärme, das während der Schwangerschaft über dem Kind war nach unten und weitet den Bauch so stark aus, dass es aussieht, als ob die Frau immer noch ein Baby drin hätte.

Wenn ich während der Zeit vom Wochenbett den Bauch massiere, ist das nicht nur angenehm, auch das Bewusstsein für den Bauch wird geweckt. Die Energieleere wird wieder gefüllt. Bereits eine kleine Massage hilft, dass sich der Bauch schneller zurückbildet.

Ueber die Seite aufstehen ist extrem wichtig. Alle Bewegungen die den Bauch nach aussen drücken, sind zu vermeiden. Kleine Bewusstseins-Uebungen helfen, damit die Frau wieder für diese Region ein Gespür entwickeln kann.

In der Rückbildung, sechs bis 10 Wochen nach der Geburt, lege ich mehr Wert auf Bewusstseinsübungen denn auf Kraft. Da manchmal die ganze Stillzeit, durch die Hormone, eine Gewebsauflockerung da ist, nutzen Kraftübungen noch nicht. Ich lege extremen Wert darauf, dass der Bauch entspannt ist, drinnen bleibt und von unten, vom Beckenboden her, trainiert wird. Eine aufrechte Haltung gibt Spannung in den Bauch und in den Beckenboden deshalb sind Schulter-Uebungen genauso wichtig.

Nach einem richtig guten Training, wo das Bewusstsein immer beim Bauch ist, sieht man nach der Stunden auch ein Resultat. Natürlich sollte auch im Alltag an der Haltung gearbeitet werden. An der Körperhaltung der Mutter kann man eine gute Nacht (viel Schlaf) oder eine schlechte Nacht (kaum Schlaf) ableiten.

Donnerstag, 23. September 2010

Der Freundeskreis der wechselt

Es ist überhaupt nicht so, dass man den Freundeskreis wechseln muss. Es ist auch nicht so, dass man plötzlich jemand anders ist, es ist auch nicht nötig, sich einen anderen Freundeskreis auszusuchen.

Aber die Frau die man in der Mütterberatung getroffen hat geht auch oft am See spazieren und die Frau von der Rückbildung hat so viel von ihrem Mann erzählt, dass man das Gefühl hat die beiden Männer könnten sich mögen. Als Vater will man gerne nach der Arbeit heim und nicht mehr wie die Kollegen lange Ueberstunden machen.

Die alten Freunde finden die Entwicklung des Kindes weniger spannend wie ihren gestrigen Ausgang. Sie haben vielleicht weniger Verständnis, dass man nicht jederzeit ans Handy gehen kann.

Ganz ganz langsam merkt man dann, dass sich der Freundeskreis doch ein bisschen verändert hat und man sich wohler fühlt mit Gleichgesinnten.

Fünf Sinne

Riechen, Sehen, Hören, Fühlen und Saugen das sind die fünf Sinne die bei einem Baby ausgeprägt da sind. Meistens ist einer dieser Sinne stärker.

Meine Tochter war ein ausgeprägtes Saugkind. Da hat nichts geholfen als ihr - zuerst meinen Busen, später den kleinen Finger und dann einen Nuggi zu geben. Alles Neue wurde immer zuerst mit dem Mund erkundigt. In der Schule war jeder Stift hinten angebissen. Oft hatte sie einen Bändel der Kaputzenjacke im Mund.

Mein Sohn ist ein Ohrmensch. Einfach Stimmen haben ihn beruhigt etwas Musik oder Vorsingen. Es mussten immer Geräusche um ihn sein damit er sich wohl fühlt. Später absolut keine Geräusche damit er einschlafen konnte. Heute (in der 4. Klasse) erklärt er mir Musik indem er sie auseinander nimmt und ich auf die Harmonie, den Bass etc. hören soll.

Manchmal trifft man auf dem Spielplatz Kinder die den Nuggi unter die Nase halten und daran riechen müssen. Andere die sich zur Beruhigung streicheln. Babys die am besten Schlafen, wenn ein Tüchlein über dem Kopf ist. Oder Kinder sie immer eine Begrenzung spüren müssen.

Es lohnt sich, das Baby zu beobachten, auszuprobieren um herauszufinden was ihm gefällt. Manchmal kommt man selber nicht drauf vielleicht das Grossmami oder eine andere Mutter die man in der Rückbildung oder im PEKIP trifft.

Mittwoch, 22. September 2010

Stättigungsgefühl beim Baby

Das Sauggefühl beim Baby hat nichts mit Hunger zu tun. Manche Babys haben ein sehr starkes Saugbedürfnis. Eine Berührung auf der Wange löst beim Baby einen Reflex aus indem des den Mund öffnet und zu der Berührung hin den Kopf wendet. Es sieht aus als ob das Baby die Brust suchen würde.

Hat das Baby Bauchweh, weil es zu viel getrunken hat, sucht es. Hat es kalt, sucht es. Fühlt es sich alleine, sucht es. Hat es Hunger, sucht es. Jedes Bedürfnis wird mit Saugen ausgedrückt.

Das kann sehr verwirrend sein. Deshalb ist es wichtig einige Facts zu kennen: Das Baby sollte ca.: 200 g pro Woche zunehmen. Bisschen weniger (100 g) bisschen mehr, wenn Mami viel Milch hat, ist ok. Der Abstand zwischen den Stillmalzeiten sollte mindestens zwei Stunden betragen. Sonst kommt zu der angedauten Milch, frische dazukommt und fängt dann zu gären an und das macht Bauchweh.

Ein Baby kann sich überessen! Der Magen wird sich immer weiter ausweiten. Das extremste das ich gesehen habe, war ein Säugling erst vier Wochen alt und gross wie ein Baby von drei Monaten. Dieser Säugling landete im Kinderspital weil er blau angelaufen ist. Man hat dann nach einigen Untersuchungen rausgefunden, dass der Magen aufs Zwerchfell drückt.

Umgekehrt ist es aber auch möglich. Ein Baby gewöhnt sich daran immer zu wenig zu haben. Es ist zu schwach sich zu melden und begnügt sich mit dem Minimum. Die Flüssigkeitskontrolle kann helfen. Mindestens fünf mal eine Nasse Windel sollte es haben und einmal davon eine sehr gefüllte. Sind die Augen eingefallen und blau um den Nasenrücken, braucht es mehr Flüssigkeit.

Das sind aber sehr rudimentäre Kontrollen, deshalb kann Anfangs eine wöchentliche Gewichtskontrolle helfen. Einfach um zu wissen, in welchem Rahmen sich das Gewicht bewegt.
Ist man über dem Maximum, hilft es bei Unsicherheit die Brust (Schoppen) eher nicht zu geben und bei wenig Gewichtszunahme bei Zweifel, eher schon.

Montag, 20. September 2010

Wie sich ein Baby an die Aussenwelt adaptiert

Das Baby braucht im Körper vom Mami anderes wie wenn es dann draussen ist.

So hat es anfangs noch die Lanugo-Behaarung. Nach der Geburt findet man die kaum noch ausser bei Früh-Geborenen oder auf dem Rücken, Schulterbereich.

Die Babys haben am Ende der Wirbelsäule, über dem After, oft noch eine kleine Vertiefung, die sehr gut gewaschen werden muss, weil der Stuhl drinnen hängen bleibt. Später wird die mit Fettgewebe aufgefüllt.

Im Bauch ist das Baby voller Vernix (Käseschmiere), je näher die Geburt rückt, umso mehr wird sie abgebaut. Frühchen sind noch ganz voll davon. Diese weisse Schicht muss nicht abgewaschen werden, sie wird resorbiert. Aber nach ein paar Tagen, wenn immer noch in Hautfalten (Leiste, unter den Armen) Reste sind, vergären die und riechen wie alter Käse. Wird diese Käseschmiere nicht entfernt kommt es zu Hautirritationen und Entzündungen. Bei meinem ersten Wochenbettbesuch schaue ich immer zuerst da nach.

Die Haut: Etwa eine Woche nach der Geburt, bekommt das Baby ganz trockene Haut. Oelt man sie ein, löst sich die oberste Schicht, wie bei einer Pell-Kartoffel. Danach bekommt das Baby die tolle weiche Babyhaut.

Häutchen hat das Baby auch über den Augen, die sich einfach irgendwann auflösen - Manchmal sagt mir ein Mami es hat einen Fussel im Auge. Aber auch die Ohren sind noch durch eine kleine Schicht geschützt. Selbst die Fingernägel sind mit einem kleinen Häutchen überzogen. Das ist der Grund, dass man empfiehlt zuerst mit Oel die Nägel weichzumachen und erst nach sechs Wochen zu schneiden.

Natürlich variiert das je nach Reife des Babys - ein Frühchen hat von allem mehr wie ein Baby das Uebertragen wird.


Still-Demenz

Immer wieder hört man davon, dass die Frauen nach der Geburt sehr vergesslich werden. Manchmal fängt das schon in der Schwangerschaft an. Auch Frauen die nicht stillen können nach der Geburt sehr vergesslich werden.

Vor einiger Zeit habe ich in einer Zeitschrift etwas über Foltermethoden gelesen. Darin stand auch über Schlafentzug und was daraus Resultiert: Müdigkeit, Vergesslichkeit, Reizbarkeit, Aggressivität, körperliches Unwohlsein, Ueberforderung und Depression.

Ich glaube es ist sehr wichtig, zu wissen, dass die Vergesslichkeit begründet ist, dass die Geburt nicht dumm gemacht hat, sondern dass der Körper einfach auf Sparflamme geschaltet hat.

Ich treffe manchmal Frauen an, die sehr hohe Erwartungen an sich stellen. Diese Frauen können mit der Vergesslichkeit und dem Neuen, das sich an keine Norm hält, kaum umgehen. Bei einem neuen Job hat man immer drei Monate Probezeit; in dieser Zeit darf man Fehler machen und nimmt sich Zeit sich einzuarbeiten.

Ist eine Frau Mami geworden, hat sie an sich den Anspruch, alles bereits können zu müssen. Nein, das muss man nicht. Nur die Bedürfnisse des Babys beruhigen und wenn man an Grenzen kommt, und an die kommt man: darüber reden und Hilfe anfordern (bei der Freundin, der Mutter, Hebamme, Mütterberatung, SRK-Rotkäppchen, etc.).

Sonntag, 19. September 2010

Schlafposition

Bauch-, Seitenlage oder auf dem Rücken: darüber wird immer wieder diskutiert. Es gibt immer wieder Studien die eine Stellung propagieren und die ist dann ein Absolutum. Aber wir alle sind verschieden, deshalb habe ich Mühe mit Aussagen die für Alle stimmen sollen.

Ich denke, dass es wichtig ist, worauf das Baby liegt. Matratzen sind oft nur aus Schaumstoff und sind nur mit einem dünnen Stoff bezogen. Darüber kommt noch ein Leintuch und dann das Baby. Diese Kunstmaterialien atmen nicht. Ich verstehe nicht, weshalb man bei den Babys nicht darauf schaut. Meine Kinder haben auf Schaffellen geschlafen, die noch zusätzlich mit einem Leintuch und einem Spucktuch bespannt waren.

Anfangs hatte ich auch noch einen Molton im Kinderbettchen, bis ich einmal meine Tochter nass aus dem Bett genommen habe. Nicht die Windel ist ausgelaufen, sondern sie war nassgeschwitzt weil der Molton innen aus Plastik ist.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, wenn das Baby auch noch mit einer synthetischen Fleec-Decke zugedeckt ist, dass da ein Wärme-Stau entstehen kann.

Ich bevorzuge Naturmaterialien die atmen können.

Wenn meine Kinder auf mir auf der Bauchlage eingeschlafen sind, habe ich sie auch so ins Bettchen gelegt. Genauso wenn sie Rücklings eingeschlafen sind. Irgendwann habe ich entdeckt dass meine Tochter lieber auf der Seite und mein Sohn auf dem Bauch schläft.




Handling

Wie auch Erwachsene vom Liegen über die Seite aufstehen sollten, so sollte auch das Baby aufgenommen werden. Wenn dem so ist, muss das Köpfchen nicht gestützt werden. Halte ich das Baby etwas unter der Achselhöhe kann ich das Baby in der Luft von einer Seite nach vorn auf die andere Seite drehen. Nur wenn ich das Baby nach hinten halte, muss der Kopf gestützt werden.

Gerne trage ich auch die Babys zwischen den Beinen, so dass mein Handrücken nach vorn schaut. So kann das Baby nach vorne schauen und der Kopf ist gestützt. Babys die in der Schwangerschaft haptonomisch begleitet worden sind, können bereits den Kopf halten.

Immer öfters treffe ich die Baby an indem sie auf dem Stillkissen erhöht liegen. Das mag ich nicht besonders. Ich bin sehr empfindsam und wenn ein Stillkissen mit Styropol-Kügelchen gefüllt ist, laden die sich elektrisch auf, was wiederum das Baby zu spüren bekommt. Ich ziehe Dinkelspreu-Kissen oder andere mit Naturmaterialien gefüllt, vor.


Geburtsanatomie

Wenn man die Form des Beckens anschaut, leicht nach vorn gekippt ist es verständlich, dass das Baby oft zu weit nach vorne getragen wird. Dann liegt es nicht über der Oeffnung vom Becken, sondern weiter vorne auf der Blase oder dem Schambein. Das liegt daran, dass das Mami ein Hohlkreuz hat oder wenn sie zu viel Sitzt. In der Sitzposition wird das Baby nach oben gedrückt.

Der Beckeneingang ist Queroval deshalb muss das Baby in der Seitenlage sein um tiefer ins Becken zu kommen (erst mit Wehen unter der Geburt). In der Mitte des Beckens, das Rund ist, dreht das Baby mit dem Rücken nach vorne.

Der Ausgang des Beckens ist vorne. Aber wie ein Lastwagen der eine Kurve macht, kann das Baby nicht direkt da nach vorne kommen. Es muss zuerst hinten ausholen, d.h. es geht Richtung Steissbein, der After wird gedehnt. Der Kopf, der die ganze Zeit eingerollt war, wird jetzt in den Nacken geschoben, der Damm wird von hinten nach vorne gedehnt und erst dann sieht man das Köpfchen vorne.

Wenn die Muskeln für die Endphase der Geburt angespannt werden (pressen) sind die Muskeln härter und der Ausgang wird enger. Ich verstehe nicht, weshalb immer und immer wieder die Frauen dazu aufgefordert werden zu pressen, wenn sie doch eigentlich das Baby ganz bewusst und entspannt hinausbegleiten könnten.

Im Geburtsvorbereitungskurs ist mir ganz wichtig, dass die Frau an ihrem Körper spürt wo und wie das Baby durch sie durch gehen muss um auf die Welt zu kommen damit sie es optimal begleiten kann.

Ist das Köpfchen geboren, dreht sich das Baby nochmals auf die Seite damit die Schultern in der richtigen Position geboren werden können.

Egal ob eine Frau/Paar einen Geburtsvorbereitungskurs besucht hat oder nicht, begleitet die Frau das Baby unter der Geburt durch ihren Körper, würde sie nichts falsch machen. Vielleicht ist das der Grund, dass die schnellen Geburten von denen die Frauen daheim überrascht werden, fast immer problemlos enden.

Samstag, 18. September 2010

Bewusster Essen

Endlich isst man bewusst. Zu wissen, dass da ein Baby im Bauch ist und von Gutem und Schlechten mitbekommt, wird viel mehr auf das Essen geachtet. Es wird gesünder, regelmässiger und mehr auf die Qualität geachtet. Schliesslich will man nur das Beste für das wachsende Baby im Bauch.

Nach der Geburt in der Stillzeit ist Anfangs kaum Zeit zum Kochen deshalb empfehle ich öfters etwas Fertiges zu kaufen oder auswärts zu essen. Zwei warme Malzeiten am Tag empfiehlt meine Kollegin, die Expertin ist für Frauen mit Stillproblemen. Suppenmalzeiten die für mehrere Tage reichen wären toll. Freunde die Essen vorbeibringen, anstelle von Blumen, sind willkommen.

Fängt das Baby mit sechs Monaten an zu essen, wird sofort auf Bioprodukte geachtet auf Frischkost und saisonales. Fläschchennahrung schmeckt anders als Frischkost. Wird ein Baby mit dieser Nahrung gefüttert, lernt es den Geschmack der Frischkost nicht kennen und wird später weniger gerne Gemüse essen wollen.

Beim ersten Kind fällt es leichter die ersten Jahre ganz auf Zucker zu verzichten. Was es nicht kennt, vermisst es nicht. Hat man ältere Kinder die Süssigkeiten bereits kennen, ist es schwieriger, diese fern zuhalten.

Nur Wasser zum Trinken anbieten. Babys mögen das und später sind wir Mütter froh, wenn das beibehalten wird.

Das alles klappt aber nur, wenn auch wir uns daran halten. Ich finde, ich habe gesünder gegessen als die Kinder noch kleiner waren, jetzt wo sie grösser sind, finde ich Sünden (Süssigkeiten) nicht mehr so schlimm.

Hormonschwankungen in der Schwangerschaft

Ich weiss nicht woran es genau liegt. Es gibt Frauen, die sich durch die Schwangerschaft stärker fühlen, Frauen die schweben die sich begehrt und lustvoll fühlen. Dann gibt es andere die die Schwangerschaft als Last empfinden sich unausstehlich und dick und schwer. Natürlich spielen auch die äusseren Umstände eine Rolle, wie der Partner einem empfindet wie das eigene Körpergefühl ist etc. Aber ich glaube dass im Körper allein etwas stattfindet das man nicht so gut steuern kann. Gerne würde ich eine Studie machen die das erklären kann.

Die ein und die selbe Frau kann zwei Schwangerschaften sehr unterschiedlich fühlen. Ich hatte schon die Theorie ob das mit einem gleichgeschlechtlichen oder einem andersgeschlechtlichen Kind zu tun haben kann.

Eine andere Theorie ist, wie das Baby getragen wird, d.h. wenn das Baby schön im Becken getragen wird, ist die Belastung weniger gross und das Wohlgefühl stärker und wenn es ständig auf der Blase getragen wird, ist dauernd ein Unwohlsein vorhanden.

Ich habe psychisch labile Frauen erlebt, die durch die Schwangerschaft gestärkt wurden, starke Frauen, die sich geschwächt und behindert fühlten, aber auch das Umgekehrte. Frauen in ähnlichen Situationen während beider Schwangerschaften, die aber sehr unterschiedlich verlaufen sind. Ob wohl bereits die Seelen von Baby und Mami kommunizieren und dadurch bestimmte Gefühle entstehen??

Diese Stimmungen können aber auch schwanken: stündlich, täglich, wöchentlich ... etc. Das sind die Hormone die zuständig sind für das Wachstum und die Entstehung des neuen Lebens. Die Hormone machen aber auch das Gewebe dehnbar und weicher. Auch die Gefühle verändern sich, eine Frau wird feinfühliger, verletzlicher, spüriger. Das Riechen wird sehr verstärkt so dass Frauen auf Düfte extremer reagieren. Aber auch Stimmungen die in der Umgebung sind, werden von der werdenden Mutter regisiert und aufgenommen. Wobei das obengenannte Grundgefühl da sehr viel dazu beiträgt.

Mit Nachtkerzenoel das eingenommen werden kann habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht um die Spitze dieser Schwankungen ein bisschen zu mildern. Aber auch Bachblütenmischungen können da sehr gut helfen. Akupunktur ist auch unterstützend, es gibt da verschiedene Methoden: eine davon ist es, die Frau in der ganzen Schwangerschaft zu begleiten eine andere bereitet für die Geburt vor.

Uebertriebene Aengste die entstehen können, sind manchmal auch durch die Hormone bedingt: So verschwand unter anderem: die Angst bei Dunkelheit nicht mehr alleine sein zu wollen, Aengste betr. Schwangerschaft und Baby, dank Bachblüten.

Ein liebevolles Umfeld, ein Nestchen, Sicherheit, Verständnis und Umsicht das wünsche ich für jede schwangere Frau und ihr Baby.

Freitag, 17. September 2010

Kaiserschnitt-Narbe zum Zweiten

In der letzten Zeit habe ich bei Frauen, die einen zweiten Kaiserschnitt bekommen haben gesehen, bei denen der Schnitt gerade neben der alten Narbe gemacht wurde. Das sollte eigentlich nicht so sein. Ein Chirurg schaut immer, dass er genau über der alten Narbe schneidet. Oft wird das alte Gewebe rausgeschnitten so dass faktisch wieder nur eine Narbe da ist. Bei den oben genannten Frauen war die alte Narbe so schön, dass der Operateur diese wohl nicht gesehen hat. Energetisch ist das sehr schlecht.

Neulich hat mir eine Frau berichtet, dass ihre Gynäkologin vor der Operation die Narbe gekennzeichnet hat, damit keine Doppelnarbe entsteht. Das ist empfehlenswert und ich denke als Frau darf man schon darauf aufmerksam machen.

Nach der zweiten Operation ist die Wundheilung viel schneller, weil wohl das erste Mal die Nerven bereits durchtrennt waren und nun nicht noch einmal schmerzen. Aber das taube Gefühl um das Narbengewebe bleibt so wie das erste Mal für fast ein Jahr bestehen.

Was ein Papa darf und was die Mama nicht

Heute, als ich mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs war, habe ich einen Vater mit dem Kleinen in der Traghilfe vor den Bauch geschnallt, gesehen.

Dieser Mann stand an einem Tisch vor dem Mac Donalds und hat lustvoll und vorsichtig in den Hamburger gebissen damit der Kleine nicht vollgekleckert wird.

Ich war nicht die einzige die lächelnd zugeschaut hat. Sicher bin ich aber, hätte das die Mutter gemacht, wäre sie bestimmt mit bösen Blicken und Kopfschütteln bestraft worden. Es schickt sich einfach nicht für ein Mami Fastfood zu essen. Erst recht nicht, wenn sie stillt.

Richtig oder Falsch

Wie oft höre ich, was kann ich falsch machen. Wird das Baby verwöhnt, wenn ich... ; oder wie muss ich was machen; was stimmt - was ist Richtig.

Da frage ich mich, wie ist das für das Baby, wenn die Mama dem Baby etwas vormacht, was nicht stimmt weil das die Hebamme, Grossmutter oder Schwiegermutter gesagt hat. Ein Rat der befolgt wird, aber sich nicht stimmig anfühlt, ist ein falscher Rat. Vielleicht ist das wichtigste in der Erziehung, authentisch zu sein. Weder sich noch dem Baby etwas vormachen. Lachen, wenn einem zum Lachen ist und weinen, wenn man sich traurig fühlt. Immer wieder muss ich staunen was die ganz Kleinen bereits von den Eltern übernehmen. Was dann spätestens wenn sie am Tisch sitzen und die Handlungen der Erwachsenen kopieren, sichtbar wird.

Aber nicht nur die äusseren Bewegungen werden kopiert, sondern auch die innere Einstellung. So wird das Baby lernen die Gefühle der anderen wichtiger zu nehmen als die eigenen.

Aber je mehr Ratgeber man liest, umso unsicherer wird man. Einfach auf das Herz hören und danach handeln! Auch wenn man später merkt, man hätte etwas anders machen können, ist das kein Drama. Die Kleinen sind auch lernfähig und wandelbar und wir werden ein grosses Vorbild wenn wir Fehler eingestehen können und flexibel sind.

Erziehung ist etwas das wächst und sich immer weiter entwickelt.

Frühchen

Wenn die Schwangerschaft vorzeitig beendet wird und das Baby vor der 37. Schwangerschafts-Woche auf die Welt kommt, gilt es als Frühgeburt. Wie es diesen Kleinen Wesen nach der Geburt geht, hängt nicht nur vom Alter ab. Auch die Beziehung in der Schwangerschaft spielt eine Rolle. Durch die bewusste Berührung und Kontaktaufnahme mit dem Baby im Bauch, kann es schon das Ich-Bewusstsein entwickeln. (Haptonomie). Deshalb ist auch nach der Geburt die Kontaktaufnahme mit dem Mami, die Berührung, sehr wichtig.

Studien in Entwicklungsländern, wo die Frühchen bei den Eltern auf der Brust, in einer Art Tasche getragen wurden, haben sehr erfreuliche Ergebnisse gebracht. So haben diese zu früh Geborenen eine extrem viel grössere Ueberlebenschance, wenn sie den Hautkontakt, die Atmung, die Wärme, den Herzschlag ihrer Eltern spüren. Gottseidank haben diese Studien auch in den Spitälern einiges bewirkt und es ist den Eltern gestattet, mit dem Frühchen, Hautkontakt aufzunehmen.

So habe ich vor einigen Tagen den erstaunlichen Artikel eines Wunders gelesen, wo ein Baby fast 10 Wochen zu früh geboren worden ist nicht geatmet hat und unter der Liebe und Wärme in Mamis Armen entschieden hat, doch zu Leben (leider weiss ich nicht mehr in welcher Zeitung, wegen Zügelstress habe ich die Zeitung verloren).

Das Bestärkt mich mehr und mehr in der Haptonomie wo ich den Paaren zeige, wie sie bereits in der Schwangerschaft mit dem Baby im Bauch Kontakt aufnehmen können. Ich bin überzeugt, dass diese zärtliche Kontaktaufnahme dem Baby, wie auch den Eltern viel helfen kann. Ueber die Geburt hinaus und auch in schwierigen Situationen.

Als Hebamme denke ich, ist es sehr wichtig dieses Wissen nach der Geburt so anzuwenden, dass das Baby sofort zum Mami gehört, egal wie es ihm geht, dieser erste Kontakt hilft zum Leben.

Liebe ist das wichtigste im Leben.




Mittwoch, 15. September 2010

Rhythmus

Sehr oft höre ich von den Mamis, dass sie noch keinen Rhythmus vorgeben können, dass sich das Baby nicht an gewisse Zeiten halten würde. Es sei doch so wichtig, das würde man überall lesen, wie wichtig ein Rhythmus sei.

Ich bin kein Kinderexperte, ich habe nur selber zwei Kinder und damit Erfahrungen gemacht. Ich bin am besten gefahren, wenn ich selber nicht unter Druck stand. Weder an ein Leitbuch noch an vorgegebene Zeiten. So habe ich probiert, nie mehr wie ein Fixpunkt (Date) pro Tag anzupeilen. Wenn ich mit Freund/innen abgemacht habe, habe ich gesagt, dass ich zwischen Punkt und Halb kommen würde. So hatte ich diese halbe Stunde Spielraum. Manchmal habe ich abgemacht, dass ich bevor ich aus dem Haus gehe, anrufe.

Beim ersten Kind wo man vorher an eine geregelte Arbeit gebunden war, ist es sicher schwierig einfach so in den Tag hineinzuleben. Vielleicht hilft da ein bisschen Struktur aber mehr dem Mami wie dem Baby.

Ohne Buchzuführen habe ich das Baby beobachtet. Nach ein paar Monaten hat es nur noch zweimal am Tag geschlafen. Der Morgenschlaf war oft um 11 h, der Nachmittagschlaf hat variiert. So habe ich mich eingerichtet, dass meine Tochter jeweils den Morgenschlaf daheim machen konnte. Nachmittags hat sie manchmal im Wägeli oder auf mir geschlafen. Ich fand es unkompliziert, habe mein Leben gelebt und gesehen, dass sie sich wohl fühlt, wo auch ich mich wohl fühlte. Erst als sie gar keinen Tagesschlaf mehr gebraucht hat, haben wir einen regelmässigen Rhytmus gefunden um immer um die selbe Zeit Abends einzuschlafen.

Die Malzeiten waren anfangs beim Stillen nach Bedarf, mit den Essensmalzeiten entstand dann Regelmässigkeit.

Das zweite Kind hat sich dann sehr schnell an die vorgegebenen Zeiten vom ersten Kind angepasst, da musste ich überhaupt nichts regeln.

Vielleicht ist es einfach wichtig, dem Baby zu zeigen, dass es verstanden wird und dem Baby zu verstehen geben was einem selber wichtig ist.


Freitag, 10. September 2010

Veränderung der Haut

Nach der Geburt bekommt das Baby erstmals den sogenannten Neugeborenen-Ausschlag. Das sind vereinzelt Pickel die überall auf dem Körper auftreten können. Sie sind gerötet und mit gelber Flüssigkeit gefüllt (wie Akne). Da das Baby die Hormone von der Mami bekommt, treten diese auf und verschwinden einfach so.

Zwischen einer Woche und vierzehn Tage nach der Geburt bekommt das Baby ganz trockene Haut. So trocken dass es an den Handgelenken und Fussgelenken blutige Stellen geben kann. Da ist es sehr wichtig einzuölen (mit natürlichen Oelen) damit die Haut wieder geschmeidig wird. Beim Baden löst sich die Haut meistens in Fetzen ab (ähnlich wie nach einem Sonnenbrand). Das kann sich über einige Tage (Wochen) anhalten. Danach hat das Baby die wunderbare, pralle weiche Babyhaut. Die Haut die es im Mutterleib hatte hat sich gelöst und neue hat sich gebildet.

Nach ein paar Wochen, bildet sich der Gneiss auf dem Kopf (siehe vorgängigen Bericht).

Ist das Gesicht voller Pickel, eines nach dem anderen, sind das Stresspickel. Dann weiss ich, dass das Mami viel zu viel Milch hat und die Milch sehr schnell rausfliesst. Das Baby trinkt so:
ha mpf, ha mpf, ha mpf und schluckt bei jedem Ziehen. Wenn dann die Milch weniger schnell fliesst oder das Baby älter wird und damit besser umgehen kann, verschwinden diese Pickel wieder.

Hat es Pickel die wie Grieskörner aussehen und hinterlässt stinkende Gase, deutet das auf eine Kuhmilch-Reaktion hin. Die Kuhmilch die die stillende Mutter zu sich nimmt, wird vom Baby schlecht verdaut.

Immer wenn um einen Ausschlag rote Ränder sind, deutet dies auf eine Entzündung hin.

Beruhigend für die Haut ist Rosenwasser (Hydrolat). Oft gebe ich auch einige Tropfen "Viola Tricolor" (Stiefmütterchenauszug) bei. Das ist entzündungshemmend und beruhigend. Nach einigen Tagen zeigt sich eine Besserung.

Die Haut reagiert sehr schnell auf innere und äussere Einflüsse. Wie die Lunge, atmet die Haut. Diese Verbindung darf bei der Behandlungen nicht missachtet werden.

Montag, 6. September 2010

Milchschorf

Fast bei jedem Kind bildet sich auf dem Kopf Gneiss, was oft unter dem Namen Milchschorf bekannt ist. Milchschorf ist aber eine krankhafte Veränderung die zwar anfangs ähnlich ausschaut, aber entzündlich ist. Das sieht man an den roten Rändern die den Schorf begrenzen. Da muss der Arzt helfen.

Gneiss ist eine Talgdrüsenproduktion die durch mangelnde Hygiene entsteht. D.h. sobald man den entdeckt, darf er weggekratzt werden. Ich habe einfach die Kopfhaut mit Oel eingerieben, gebadet und dann mit dem Finger vorsichtig auf der Kopfhaut gekratzt. Es gibt mittlerweile extra Salben die dafür geeignet sind. Der Laus-Kamm (der aus Plastik) eignet sich auch um diese Schicht wegzulösen. Ist er einmal entfernt kommt er nicht wieder, vorausgesetzt, die Kopfhaut wird immer gut durchblutet beim Bürsten.

Wird der Gneiss nicht abgelöst, wird die Schicht immer dicker so dass sie dann irgendwann abfällt aber das kann bis ins Kindergartenalter gehen.

Lustiger Beitrag über die Entwicklung der Schule

Realschule 1960:


Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln für DM 50.--. Die Erzeugerkosten betragen DM 40.--. Berechne den Gewinn!


Sekundarschule 1970:

Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln für DM 50.-- Die Erzeugerkosten betragen vier Fünftel des Erlöses. Wie hoch ist der Gewinn des Bauern? Rechenschieber nicht erlaubt.


1980 Korrektur der Formulierung (identische Neuauflage):

Ein/e Bauer/in verkauft einen/e Sack/in Kartoffeln/innen einem/er Kunden/in für DM 50.--. Die Erzeuger/innen- Kosten betragen vier Fünftel/innen des Erlöses. Wie hoch ist der/die Gewinn/in des/der Bauer/in? Keine Taschenrechner/innen verwenden.


Gymnasium 1990:

Ein Agrarökonom verkauft eine Menge subterraner Solanum tuberasum für eine Menge Geld (= G). G hat die Mächtigkeit 50. Für die Elemente aus G=g gilt g=. Die Menge der Herstellungskosten (= H) ist um zehn Elemente weniger mächtig als die Menge G. Zeichnen Sie ein Bild der Menge H als Teilmenge G und geben Sie die Lösungsmenge X für folgende Frage an: Wie mächtig ist die Gewinnmenge?


Freie Waldorf-Schule 1995:

Male einen Sack Kartoffeln und singe ein Lied dazu.


Integrierte Gesamtschule 1999:

Ein Bauer verkauft einen Sack Kartoffeln fur EUR 50,- . Die Erzeugerkosten betragen EUR 40.--. Der Gewinn beträgt EUR 10.--. Unterstreiche das Wort “Kartoffeln” und diskutiere mit deinen 15 Mitschülern aus den anderen Kulturkreisen darüber. Waffen sind dabei nicht erlaubt.


Schule 2005 (nach der Bildungs- und Rechtschreibereform):

ein agrargenetiker fergauft ein sagg gartoffeln fur 6,25 euro. die kosden bedragen 5 euro. der gewin bedregt 1,25 euro.

Aufgabe: margiere den term gardoffeln und maile die loesung im

pdf-format an [E-Mail-Adresse entfernt]


Jor 2010:

Sorrie, es gipt kaine gartoffeln mehr! Nur noch pom frit bei mc

donelds.


Donnerstag, 2. September 2010

Ein Lächeln

Heute hat extra nur für mich die Verkäuferin eine Kasse aufgetan. Was für ein Luxus, was für eine Freude und so habe ich mich auch an die erste Zeit als Mami erinnert.

Ein Lächeln von einer entgegenkommenden Velofahrerin, ein "guten Tag" wünschen von einem Nachbarn oder das freundliche Zunicken eines Passanten, diese kleinen Zuwendungen helfen in den ersten Tagen nach der Geburt, über die Runden zu kommen. Alles ist so fragil man fühlt sich so verletzlich und ist so porös da sind so kleine Zeichen viel wert. Wenn dann auch noch jemand die Türe aufhält man freundlich darauf hingewiesen wird doch die andere Kasse zu benützen die Kinderwagen tauglicher ist, dann weiss man, das ist ein schöner Tag.

Mit dem Baby kommt man oft kaum aus dem Haus und bei diesen Zufallsbegegnungen ist es dann enorm wichtig, dass diese positiv ausfallen. Oft ist das, nebst dem Partner der erst abends heim kommt, der einzige Kontakt zur Aussenwelt in der ersten Zeit.

Mittwoch, 1. September 2010

Eheprobleme

Durch die Hausbesuche die ich mache, entsteht eine sehr enge Beziehung. Ich sehe nicht nur in die Wohnung ich sehe auch ins Familienleben. Da ich das immer wieder erfahre, ist das zwar Alltag, aber es ist mir schon sehr bewusst, dass es auch etwas Besonderes ist. Es ist auch so, dass ich mich sehr einfühle in die Frauen und Eltern. So liegen mir diese Paare/Frauen, auch sehr am Herzen.

Manchmal ist so eine Beziehung nicht nach einpaar Wochen zu Ende, sondern man trifft sich in der Rückbildung oder auf dem Spielplatz, beim Einkaufen oder bei eine Wohnungsbesichtigung (ich suche eine Wohnung im Quartier, da mir gekündigt worden ist). Dann wird bei mir das Herz ausgeschüttet und es wird auch über die Beziehung gesprochen. Da ich selber schon zwei ältere Kinder habe, werde ich auch als Mutter und als erfahrene Frau angefragt. Ein Thema ist die Eifersucht des Partners auf das Kind.

Es kommt vor, dass sich der Partner durch das Kind verdrängt fühlt, dass die Frau sich zu fest dem Baby zuwendet und sich zu wenig Zeit für ihren Mann nimmt. Wo die Balance zwischen "zu fest" und "zu wenig" ist, ist aber sehr sehr individuell.

Das Mami hatte eine schwere Geburt, Stillprobleme mit Brustentzündung und kommt kaum zum Schlafen weil das Baby viel schreit. Sie ist erschöpft und ausgelaugt, ist vierundzwanzig Stunden für das Baby da, das sich an keinen Rhythmus hält.

Der Mann fühlt sich ausgestossen, alles dreht sich um das Baby. Er ist aus dem Schlafzimmer ausgezogen und seine Partnerin hat keinen Blick für ihn. Sie fordert dauernd Verständnis für die aussergewöhnliche Situation deren Ende nicht in Sicht ist und ein Drama löst das nächste ab.

Aus der Sicht der Frau macht er zu wenig; er nimmt nicht genügend Anteil und hat kein Verständnis für ihre Situation.


Gerne würde ich da einen Ratschlag geben. Leider kann ich das nicht. Ich weiss nicht wie ich da helfen kann. Ich könne Gespräche vorschlage oder Hilfe durch Mütter und Schwiegermütter die entlasten könnten. Es wäre auch Hilfreich wenn ich sagen könnte, dass das nur sechs oder zwölf Monate dauern wird. Aber das kann und weiss ich nicht.

Vielleicht genügt es, wenn ich zuhöre und Verständnis für die Situation habe. Es ist eine enorme Leistung für alle Beteiligten und manchmal kommt man einfach an Grenzen.