Freitag, 6. August 2010

Männerleiden

Mit der Geburt verändert sich sehr viel. Für eine Zeit steht die Uhr still nur das Baby bestimmt den Rhytmus. Oft kommt man nicht mehr aus dem Haus. Alles was man macht ist neu und von Niemandem bekommt man Anerkennung. Jedes Geräusch vom Baby verunsichert. Im eigenen Körper fühlt man sich nicht mehr zuhause. Man kommt nicht mehr zum Schlafen oder nur in kleinen Intervallen. Es gibt Tage und es gibt Tage. Manche sollten nie enden, andere sollten gar nie beginnen und andere fliessen einfach so dahin. Welcher Tag wie wird, kann man leider erst am Abend sagen oder am anderen Morgen.

Das alleine sind viele Gründe um in eine Depression zu versinken von Hormonschwankungen, was ganz natürlich ist, zu schweigen.

Aber es gibt auch Männer - die in ihrem Job bleiben, die die Hauptverantwortung der Partnerin überlassen und genügend schlafen. Trotzdem kommen sie psychisch mit der neuen Lebenssituation nicht zurecht.

Ich weiss nicht ob die Verantwortung zu viel Gewicht hat ob da eigene Urängste, Bedürftigkeiten aufkommen oder andere Lebenserfahrungen mitspielen. Als Hebamme habe ich vor allem mit den Frauen zu tun und es ist mir ein grossen Anliegen, dass diese die Unterstützung vom Umfeld (Partner) bekommen.

Ich sehe aber auch, dass das nicht immer klappt. Die Frauen sprechen mit mir über ihre Paarprobleme über die Ohnmacht des Mannes über sein Abgrenzen, seine Aggressivität, seine Eifersucht oder sein Mitleiden mit dem Baby.

Leider kann ich da nur aus wenig Erfahrung raten. Manchmal genügt es, wenn die Frau weiss, dass sich auch im Leben des Mannes, durch die Position "Vatersein" viel verändert. Dass er in eine Krise stürzen kann und sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt. Verständnis ist wohl ganz wichtig und Geduld. Schwierig ist das, weil beide bedürftig sind. Die Mutter nicht nur auf der psychischen Ebene sonder auch auf der Körperlichen. Das Muttersein mobilisiert enorm viel Kraft und für ihr Baby wird sie zu einer Kriegerin. Diese Kraft kann ihr den Weg zeigen für die ganze Familie. So staune ich manchmal über schwache Frauen die plötzlich zu Enormem fähig sind, wenn es zu einer Bedrohung kommt. Dann sind es die Frauen die Aufstehen und ihren Männern den Weg (wohin auch immer) weisen.

Donnerstag, 5. August 2010

Mit Baby unterwegs

Heute war ich in einem Restaurant, mittlerweile - da endlich da alles Rauchfrei ist - hat es viele junge Mütter am frühen Nachmittag da.

Gleich am Nebentisch sassen drei Mamis mit ihren ca. 3 Monate alten Babys. Eines schlief, eines war am Einschlafen und das Dritte schrie und wollte die angebotene Brust nicht mehr nehmen. Es war sehr laut im Gastraum - neben mir sassen fünf Frauen die in Italienisch und Englisch eine zukünftige Hochzeit besprachen - also kein Wunder hat der Kleine keine Ruhe gefunden. Aber anstelle, dass das Mami nun ruhig wurde und diese Ruhe auf ihr Kind übertrug, hat sie ihren Kleinen aufgesetzt und ihn rumgewippt. Immer unter den Argusaugen ihrer Freundinnen mit den ruhigen Kindern. Natürlich ist das ein Stress unter diesen Umständen war das toll was das Mami gemacht hat.

Dann endlich hat sie gemerkt dass der Schreihals wohl doch schlafen möchte. Schwupps wurde er auf die Bauchlage gelegt und da rumgewiegt. Mami war in einer Haltung halb sitzend, halb stehend über den Tisch gebeugt. Natürlich, alles andere als bequem. Nach zu kurzer Zeit - wo das Baby sich beruhigt hat - hat sie wieder die Stellung gewechselt. Schreihals hat wieder angefangen. Wiederholung aller Positionen noch drei Mal.

Die Stimmung im Restaurant wurde gespannt alle haben rüber geschaut nur die 5 Hochzeitsplanerinnen liessen sich nicht beeindrucken.

Baby kam in Wagen und wurde geschüttelt. Leider auch nur ein ganz kurzer Erfolg. Dann hat die Mami so etwas wie eine Schürze angezogen, den kleinen darunter versteckt und ihm nochmals die Brust angeboten. Endlich Ruhe. Und vielleicht ist der dann auch nuckelnd eingeschlafen - ich bin gegangen.

Ich hätte es bestimmt auch so gemacht.

Aber als nicht mehr Mutter von so einem Kleinen, als Zuschauerin, weiss ich, dass ihm nur die Ruhe gefehlt hat und dass er ganz ganz bestimmt unter der Schürze eingeschlafen wäre auch ohne Brust wenn das Mami ruhig geblieben wäre.

Aber wie kann man ruhig bleiben unter so vielen Blicken und zwei Müttern die stolz auf ihre ruhigen Kinder sind.

Spielzeuge

Manchmal werde ich gefragt ab welchem Alter die Kinder Spielzeuge brauchen. Weniger ist oft mehr. Ich persönlich finde es wichtig, dass die Babys sich zuerst selber entdecken. Das erste Spielzeug ist die eigene Hand. Stundenlang können sie diese Hand erforschen und entdecken. Plötzlich ist es eine Faust und dann ist sie wieder ganz flach. Wenn das Baby auf dem Bauch liegt der Kopf auf der Seit ist, ist auch die Hand da. Damit kann es sich immer wieder erfreuen.

Auch der Blick zu Decke, die Schatten der Wand, Deckenübergänge sind einer langen Studie gewidmet. Balken, dunkel-/hell Uebergänge sind ein Anziehungspunkt für die ganz Kleinen.

Die Wirtschaft profitiert gerne von den neuen Eltern und verkauft ganz viele Sachen die ein Baby unbedingt haben will. Selber will man ja nur das Beste für Baby und kommt ganz schön in Versuchung. Aber man kann wirklich warten bis das Baby/Kleinkind selber danach fassen kann. Da genügt ein kleiner Ring, den es mit seinen Händen umfassen kann und auch in den Mund stecken kann. Eine Packung Papiertaschentücher, der Schlüsselanhänger, ein Kochlöffel können viel Freude bereiten.

Mobilé sind zwar schön, werden aber oft zu früh aufgehängt und ich sehe mehr nervöse Kinder, die nicht abschalten können, als Beglückende die Freude an ihrem Mobilé haben. Den Kinderwagen unter einen Baum schieben, so dass das Baby zu den Blättern hoch sehen kann; oder selber unter den Baum liegen, das Baby neben sich und zusammen die Stille geniessen. Das tut beiden gut.

Als Mutter habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Spielzeuge die schon immer im Kinderzimmer waren, nicht interessieren. Es ist also sinnvoll diese wegzuräumen und dann im richtigen Augenblick diese dem Kind geben. Wann dieser Augenblick richtig ist, entscheiden nur sie.


Donnerstag, 29. Juli 2010

Generationsbewusstsein

Wird eine Frau oder ein Mann das erste Mal Eltern, verändert sich die Beziehung zu ihren Eltern. Plötzlich sucht man wieder Nähe wo vorher Distanz da war. Es werden Gespräche gesucht, Konflikte brechen auf oder es findet endlich eine Versöhnung statt. Das Bewusstsein, dass man selber mal im Bauch der Mutter war, erwacht und man identifiziert sich mit der vorherigen Generation. Wie alt waren meine Eltern, was war das für eine Zeit, hatten sie auch die selben Aengste, war es einfacher hatten sie Unterstützung.

Obwohl wir alle Töchter und Söhne sind, wird erst mit dem Elternsein eine andere neue Verbundenheit zu unseren Eltern wach. Es gibt da bestimmt keine Pauschalisierung und bestimmt gibt es auch unter den Nichteltern eine Verschiebung der Beziehung durch Schicksalswendungen. Doch durch Schwangerschaft und Leben geben entsteht eine Verbindung und eine direkte Linie zu den Vorfahren.

Ich staune in meinem Bekanntenkreisen; wenn wir Gleichaltrigen zusammen diskutieren wie die Perspektiven zu den Eltern sehr verschieden ist,wenn man Kinder hat oder Keine. Irgendwie passiert eine Ablösung durch die Verantwortung von neuem Leben. Auch das Bewusstwerden der Vergänglichkeit wird anders. Vielleicht weil man selber auf einen anderen Platz in der Familie rutscht, wenn eine neue Generation da ist; und diese fehlt, wenn man nicht selber Kinder hat.

Ohne zu werten merke ich, dass ich mit Frauen eine Verbundenheit habe die gleichaltrige Kinder haben obwohl die Frauen zehn oder fünfzehn Jahre jünger sind. Mit gleichaltrigen Freundinnen empfinde ich manchmal einen grossen Graben in der Lebensanschauung wenn diese keine Kinder haben.

Ich weiss nicht, ob sich das ändert, wenn die Kinder ausgeflogen sind. Aber die Beziehung zu den eigenen Eltern ist bestimmt vom gleichen Erleben der Elternschaft weiter entwickelt da man sich nicht nur als Tochter/Sohn identifiziert, sondern eben auch als Mutter und Vater sieht.



Samstag, 24. Juli 2010

Der Busen

Der Busen fängt in der Schwangerschaft an zu wachsen, das kann ein oder sogar zwei Körpchengrössen mehr sein. Je nachdem wie auch die Gewichtszunahme schwanken kann.

Nach der Geburt, wenn die Milchbildung in Gang kommt, kann der Busen nochmals - für einige Tage (während dem Milcheinschuss am 3. Tag) doppelt bis dreimal so gross werden. Da fliessen bis 30 Mal mehr Blut durch den Busen, er fühlt sich heiss an, ist gerötet und steinhart. Ist die Frau im Spital, ist meist der Milcheinschuss so extrem. Daheim, bei wenigen Frauen auch im Spital, wechselt die Vormilch einfach in normale Muttermilch ohne so extreme Anzeichen. Ich habe mich oft gefragt, weshalb das so ist und erkläre es mir mit der Akkumulierung der Hormone wenn mehrere Frauen zusammen sind (oder mehrere Babys?).

Bereits ein oder zwei Tage schrumpt der mega Busen wieder. So dass jetzt der Busen zwei Körpchen grösser ist wie vor der Schwangerschaft. (Es gibt aber Ausnahmen und ich persönlich empfehle erst nach einigen Wochen, einen gut sitzenden BH zu kaufen). Bis das Milchangebot (die Produktion) mit dem Hunger des Babys (Anfrage) übereinstimmen - was zwei bis drei Wochen gehen kann - erst dann ist die definitive BH-Grösse da. Es gibt wunderschöne teure Still-BHs es gibt auch billige und auch ganz normale BHs. Es ist sehr wichtig dass sich das Mami darin wohl fühlt. Gerne seinen Busen auspackt und ihn dem Baby gibt, wenn es Bedarf hat.

Erst durch eine Freundin, die vor der Schwangerschaft kaum Busen hatte, ist mir bewusst worden, dass diese Stillzeit auch sehr exklusiv und erotisch sein kann, wenn die Frau - vielleicht nur in dieser Zeit - ein schönes Dekolté haben kann. Weshalb das nicht auch zelebrieren?

Der BH muss nicht aus Baumwolle sein und nicht den Busen wie eine Wurst einpacken. Auch ein schöner Spitzen-BH der nicht fürs Stillen gemacht ist, kann wunderbare Dienste leisten.
Wichtig ist ein gut sitzender (nicht zu einengender) BH. Zum Stillen kann der Träger wo die Brust ausgepackt wird, über die Schulter gestülpt werden und dann kann der Busen von oben aus dem Körpchen gepackt werden und dem Baby gegeben werden.

Da meine Brüste in der Stillzeit gleich gross waren, wie in der Schwangerschaft habe ich mit meinen schönen Bügel-BHs gestillt. Der Bügel-BH hat den Busen so toll gestützt, dass es für mein Baby leichter war, den Busen zu nehmen. Durch die optimale Stütze war überall gleich viel Spannung , ich habe keine Milchstaus gehabt und musste den Busen nicht noch zusätzlich stützen. (Achtung, der Bügel muss am Körper und nicht am Busen sitzen.)

Nachdem die ersten Wochen mit Schwierigkeiten überstanden sind darf die Stillzeit lustvoll und sinnlich sein.

Nach dem Abstillen egal ob das nach vier, nach neun oder zwanzig Monaten ist, wird der Busen wieder weich und tatsächlich schlaff. Das muss aber nicht so bleiben. Oft nach einigen Wochen oder Monaten füllt sich der Busen wieder und er kann wieder so werden, wie er vor der Schwangerschaft war. (Nachdem ich mich nach dem Abstillen über einen kleineren Busen gefreut habe und eine kleinere Körpchengrösse gekauft habe, wurde mein Busen wieder so gross wie vor der Schwangerschaft!)

Es kann aber sein, dass ein kleiner Busen noch kleiner wird, ein grosser Busen noch grösser. Ich weiss nicht woran das liegt. Wäre aber froh, wenn sich ganz viele Frauen melden würden und in kurzen Stichworten die Veränderung des Busens mitteilen.

(zB. Gewichtszunahme in SS 20 kg - 18 Monate Stillen - gleiches Gewicht wie vor SS - nach drei Monaten Abstillen gleicher Busen)

Wäre schön, wenn ich da zu Resultate bekommen könnte.



Mittwoch, 14. Juli 2010

Rund und Schön

Heute haben wir in der Rückbildung über die Veränderungen gesprochen. In einem Elternmagazin haben die Männer davon gesprochen, dass sie die Frauen schöner finden, wenn sie ein bisschen runder sind.

Rund sein, heisst auch sinnlicher sein, vielleicht auch ein bisschen sich gehen lassen, weniger kontrollieren. Aber das würde beinhalten, so sind wir zum Schluss gekommen, dass sich auch eine Frau so annehmen können muss. D.h. eine gute Schwangerschaft, stolz auf die Geburt und ein Aufblühen im Muttersein. Die Option dafür, muss aber bereits vorher in einer erfüllten Partnerschaft sein.

Eine erfüllte Sexualität, ein Wohlfühlen im eigenen Körper, keine Tabus über die man nicht sprechen kann, das sind gute Voraussetzungen für das Wagnis: Elternsein. Mit diesen Rüstwerkzeugen können viele Klippen umschifft werden. Zufriedene Eltern geben auch zufriedene Babys.

Ein Buch: Der Weg der Kaiserin von Christine Li-Ulja Krautwald hat mich sehr inspiriert. Da steht wie ein Mädchen erzogen werden sollte, wo es bestärkt sein muss damit es eine selbstbewusste stolze Frau werden kann.

Ueber die Erziehung von einem Jungen (zukünftigen Mann) habe ich leider noch kein passendes Buch gefunden.

Aber vielleicht braucht es für eine ideale Beziehung auch nicht Zwei die ganz im Lot sind, vielleicht genügt auch ein Teil der so viel Boden geben kann, dass eine ganze Familie darauf fruchten kann.

Sonntag, 11. Juli 2010

Oelmassage

Oelmassage zur Stärkung der Gesundheit und zur Vorbeugung von Krankheiten.

Tägliche Oelmassage
- regt den Kreislauf an
- stärkt das zentrale Nervensystem
- kräftigt die Muskulatur
- stärkt die Verdauungskraft
- beugt Krankheiten vor
- belebt den ganzen Körper

Reifen des Oels:
zu Massagezwecken wird hochwertiges Sesamöl vor Gebrauch "gereift" d.h. einmal auf etwa 110 °C erhitzt. Dadurch wird es leichtflüssiger und zieht besser in die Haut ein. Die Wirkung des Reifens verliert sich bei längerem Stehen nicht. Sie können also den gesamten Inhalt einer Flasche auf einmal reifen. Dazu erwärmen Sie das Oel in einem Topf auf dem Herd bei kleiner Hitze. Beobachten Sie das Oel und geben Sie acht, dass es nicht zu heiss wird. Beim Reifen des Oels gibt man anfangs 2 - 3 Tropfen Wasser mit in den Topf - bei etwa 110°C zerplatzen diese Tropfen hörbar. von diesem gereiften Oel nehmen Sie die jeweils benötigte Menge und erwärmen sie vor der Massage auf Körpertemperatur (in einem Wasserbad).

Massage:
Beginn mit der Kopfhaut und mit den flachen Händen in kleinen, kreisenden Bewegungen über den ganzen Schädel einmassieren.
Mit den Ohren fortfahren in dem Sie mit den Fingern sanft auf und abwärts massieren -besonders die Ohrenrückseite.
Im Gesicht beginnen mit flachen, querverlaufenden Streichungen an der Stirn - behutsamen kreisenden Bewegungen an den Schläfen und Wangen - am Kinn, wie an der Stirn und seitlich entlang der Nase auf und ab.
Nacken Hals - auf und ab
Arme kräftig massieren - Schultern mit Kreisen - Ellbogen und Handgelenke - Ober und Unterarm mit ausholenden Auf- und Abbewegungen.
Oberkörper und Bauch sanft massieren, seitlich am Brustkorb und über der Brust (Frauen um die Brust kreisen), dann über dem Brustbein sanft auf und ab.
Bauch sanft im Uhrzeigersinn kreisen
Rücken und Gesäss mit den flachen Händen auf und ab
Beine kräftig massieren wie die Arme - kreisförmig an Knie und Knöchel, auf und ab an Ober- und Unterschenkel
Füsse kreisen an den Knöcheln mit beiden Händen, kneten mit der flachen Hand die Ferse, entlang der Achillessehne streichen auf und ab und den Fussrücken mit schnellen belebenden Bewegungen kräftig reiben - Zehen und Zehenzwischenräume massieren - Fusssohle und Fussrücken gleichzeitig flächig massieren.

Massagedauer:
5 - 10 Minuten täglich, 20 Min. auf der Haut einziehen lassen bevor man warm badet oder duscht. Das Oel mit einem heissen Waschlappen oder mit Seife abwaschen.