Donnerstag, 19. September 2013

Menstruation, Regel, Periode

Sehr viele Frauen kennen ihren Zyklus nicht wirklich wenn sie jahrelang mit der Pille verhüten. Ein Zyklus mit Pille und ein Zyklus ohne Pille unterscheiden sich wie Welten voneinander.

So weiss die Frau mit der Pille ganz genau wann ihre Regelblutung beginnt. Das ist ohne Pille nicht so. Eine Periode ist abhängig vom Gemütszustand der Frau, von ihrem Lebens-Rhythmus, von der Ernährung und ihren Schlaf und Wachzuständen.

Eine Frau die verliebt ist hat häufig einen kürzeren Zyklus. Bei Krankheit oder Stress kann er sich verzögern. Manchmal ist nicht ersichtlich weshalb diese Verzögerung da ist. Wohnen oder sind zwei Frauen sehr nahe (räumlich), passt sich der Zyklus gegenseitig an.

Der Lichteinfall in den Nächten kann hilfreich sein. Sind in einer dörflichen Gegend die Vollmondnächte sichtbar und scheint alle 28 Nächte ins Schlafzimmer , ist dies eine Sicherheit für eine Regelmässigkeit. Dies kann auch mit abdunkeln des Schlafraumes und mit einer Lampe nachgeahmt werden. Aber bereits verkürzte Nächte von weniger wie sechs Stunden können eine Störung herbei rufen. Bei welcher Mutter ist dies Gewährleistet? Aber auch bei Schichtarbeiten (wie dies Hebammen und Pfegefachfrauen haben) führen zu Störungen. Infektionen im Unterleib wie Blasenentzündungen und Soor haben Einfluss. Ebenso Medikamente wie Antibiotika und natürlich jedes das den Hormonfluss beeinträchtigt. So kann das Temperament einer Frau zu einer Unregelmässigkeit führen. Auch unregelmässiger Geschlechtsverkehr (je häufiger der ist und wie lustvoller umso kürzere Zyklen) und umgekehr. Aber nicht jede Frau reagiert gleich.

Manche Frauen nennen eine Regelmässigkeit wenn der Zyklus immer gleich viele Tage enthält, bei anderen ist es normal wenn dieser drei bis fünf Tage schwankt. Andere kennen eine Menstruation von 21 bis 30 Tagen. Bei Anorexie oder Krankheit spart der Körper mit der Fruchtbarkeit.

Viele Frauen spüren vor der Menses ein leichtes ziehen in der Leistengegend, gespannte Brüste und auch eine psychische Veränderung wie angespannt sein oder weniger Geduld haben bis zu Biestigkeit. Das sind dann Indizien dass sich die Blutung bald einstellt. Einige spüren vierzehn Tage im voraus den Eisprung, ich habe sogar Frauen kennengelernt die genau sagen konnten ob der rechte oder der linke Eierstock aktiv ist. Natürlich wird durch die Hormone noch ganz viel im inneren des Körpers verändert.
So wächst in der Gebärmutter eine Schicht Haut die bei einer eventuellen Schwangerschaft optimal für das Baby ist, die verschwindet dann bei einer Nichtbefruchtung indem es zu einer Blutung kommt. Im Eierstock ist es ein oder mehrere Eier die reifen und wenn sie nicht befruchtet werden wird da wo das Ei war wieder eine Rückbildung erfolgen, man spricht vom Gelbkörper der auch wieder Hormone ausscheidet.

Manchmal kommt es zu einem Eisprung aber nicht zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut oder diese Schleimhaut ist nicht nur in der Gebärmutter sondern auch ausserhalb und es kommt zu enormen Schmerzen bei einer Blutung. Es kann auch sein dass der Hormoncocktail nicht genügt für einen Eisprung dann bleibt der Körper in dieser Vor-Menses-Phase.

Es ist also eher ein Wunder wenn im Leben einer Frau der Zyklus immer regelmässig ist und nicht abweicht. Aber so wie es Menschen gibt die eher zu Durchfall neigen, andere zu Verstopfung, einige bei denen es sich abwechselt und andere die weder das Eine noch das Andere kennen, verhält es sich mit dem Zyklus ähnlich. Wenn aber noch im Frauenleben die Verhütung eine Rolle spielt, die Schwangerschaften und die Stillzeit, ist es nicht erstaunlich, dass jede Frau sich individuell fragt, ist es normal wenn.....

Somit ist es verständlich, dass dieser Blog-Eintrag extrem viel öfter angeschaut wird wie alle anderen <3 .="">

Mittwoch, 18. September 2013

Petition für die Einführung der hebammengeleiteten Geburtshilfe in Schweizer Spitälern



 Petition für die Einführung der hebammengeleiteten Geburtshilfe in Schweizer Spitälern 
Was wollen wir? 
Die UnterzeichnerInnen fordern die Gesundheitsdirektionen und Spitalleitungen aller Kantone auf, das heutige Angebot der Gesundheitsversorgung von schwangeren und gebärenden Frauen zu verbessern, um die normale physiologische Geburt zu fördern. Hierzu fordern wir die Einführung von hebammengeleiteten Geburtshilfeangeboten in Spitälern. Das heisst, es sind eigenständige Geburtshilfeabteilungen in Spitälern zu schaffen, in denen die fachliche Betreuung der Frauen und die organisatorische Leitung der Abteilung in der Verantwortung von Hebammen liegen. Dieses hebammengeleitete Betreuungsangebot für Frauen muss so gestaltet sein, dass die Betreuung von Beginn der Schwangerschaft über die Geburt bis und mit Spätwochenbett ermöglicht werden kann. Die Umstrukturierung betrifft also den stationären und den ambulanten Bereich. Das neue Betreuungsangebot richtet sich an gesunde Frauen mit einem geringen Risiko für Komplikationen. Dabei müssen bei Bedarf Dienstleistungen aus anderen Berufsdisziplinen in Anspruch genommen oder Frauen in Geburtshilfestationen mit medizinischem Angebot für Risikosituationen verlegt werden können. 
Warum hebammengeleitete Geburtshilfemodelle? 
In der Schweiz ist die ärztlich geleitete Geburtshilfe üblich, für die eine hohe Rate von unnötigen Interventionen nachgewiesen wurde. Das natürliche Lebensereignis Geburt ist zu einem medizinisch zu behandelnden Zustand geworden. Mittlerweile kommt in der Schweiz jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Im Jahr 2011 betrug die durchschnittliche Rate in der Schweiz 33 %. Schwankungen in den einzelnen Spitälern liegen zwischen 14 bis 57%. Diese Schwankungen können medizinisch nicht gerechtfertigt werden. 
Verschiedene internationale Untersuchungen zeigen, dass die hebammengeleitete Geburtshilfe mit tieferen Interventionsraten (weniger Medikamenteneinsatz, weniger Dammschnitte, weniger Kaiserschnitte usw.) und zufriedeneren Frauen verbunden ist. Dies bei gleich guten Gesundheitsergebnissen für Mutter und Kind wie in der ärztlich geleiteten Geburtshilfe. 
Die meisten Frauen wünschen sich eine normale physiologische Geburt mit einer ganzheitlichen und kontinuierlichen Betreuung während der ganzen Versorgungszeitspanne. Darum soll das Potential von Hebammen in den Versorgungsstrukturen der Schweiz vollständig genutzt werden. 
Wir wissen, es ist wichtig wie wir geboren werden! 
Mit der Einführung und Förderung der hebammengeleiteten Geburtshilfe wird eine grundlegende und nachhaltige Veränderung der momentanen Verhältnisse in die Wege geleitet. Es werden Voraussetzungen dafür geschaffen, die Gesunderhaltung von Mutter und Kind zu fördern, die hohen Kaiserschnittraten und die damit verbundenen Gesundheitskosten zu reduzieren und die geburtshilflichen Leistungen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen. 
Schließen Sie sich durch Ihre Unterschrift unserer Forderung an und leiten Sie unsere Petition an andere Organisationen und Einzelpersonen weiter. Weitere Informationen & Hintergründe finden Sie auf der Website der Berner Sektion des Hebammenverbandes unter www.bernerhebamme.ch Die Petition kann unter www.bernerhebamme.ch/petition auch online unterzeichnet werden. 
Initiantin: Schweizerischer Hebammenverband, Sektion Bern, 3000 Bern und Organisationkomitee Hebammenkongress 2013 
Start der Petition 15. Mai 2013 /Ablauf der Petition 15. November 2013 
Die Petition wird von folgenden Organisationen unterstützt: 
Forum Geburt, Dachverband Graubünden, www.forum.geburt.ch 
Associazione Nascere Bene Ticino, www.nascerebene.ch 
Frauenzentrale Winterthur, www.frauenzentrale-fzw.ch 
WIDE Switzerland, www.wide-network.ch 
Schweizerischer Verein für Pflegewissenschaft, www.pflegeforschung-vfp.ch 
SP Frauen Schweiz, www.sp-frauen.ch 


BDP Nationalrätinnen Ursula Haller und Rosmarie Quadranti, www.bdp.info 
EVP Kantonalpräsidentin & Grossrätin Kanton Bern, Christine Schnegg-Affolter & Melanie Beutler-Hohenberger, Grossrätin www.evp-be.ch 
alliance F Bund Schweizerischer Frauenorganisationen, www.alliancef.ch 
Fachstelle Fehlgeburt und perinataler Kindstod, www.fpk.ch 
CSP Schweiz, www.csp-pcs.ch 
Schweizerischer Verband für Frauenrechte, www.feminism.ch 
NGO-Koordination post Beijing Schweiz www.postbeijing.ch 
Grüne Schweiz, www.gruene.ch 
Gewerkschaft VPOD, Verbandskommission Gesundheit, www.vpod.ch 
Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit, Disziplin Geburtshilfe, www.gesundheit.bfh.ch 
Frauennetzwerk der EVP Schweiz, www.evppev.ch 
Gewerkschaft Unia, Gesundheit und Soziales, www.unia.ch 
Verband Doula CH www.doula.ch 
Integrale Politik Schweiz, www.integrale-politik.ch 
Kind+Spital www.kindundspital.ch 
9punkt9 www.9punkt9.ch 

Die UnterzeichnerInnen dieser Petition fordern Gesundheitsdirektionen und Spitalleitungen aller Kantone auf: 
Hebammengeleitete Geburtshilfeangebote in Spitälern einzuführen, welche sich an gesunde Frauen mit einem geringen Risiko für Komplikationen richtet, in der die fachliche Betreuung der Frauen und Familien sowie die organisatorische Leitung unter der Verantwortung von Hebammen liegen. 

Hebammengeleitete Geburtshilfeangebote in Spitälern einzuführen, mit der eine kontinuierliche und ganzheitliche Betreuung von Frauen während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbettzeit im stationären und im ambulanten Bereich ermöglicht wird
Name 
PLZ & Ort 
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Mittwoch, 11. September 2013

Geburtstrauma

Ich möchte hier einen kleinen Einblick geben, wie es sein könnte, es kann aber auch ganz andere tiefere Gründe geben, die nicht nur mit der Geburt zu tun haben.

Bei einer Frau half es, die Geburt, Phase für Phase anzuschauen, ihr zu erklären warum die Hebamme oder der Arzt so reagiert haben. Es half ihr zu verstehen, warum über sie und über ihren Körper bestimmt wurde, was passiert ist und weshalb. Bei dieser Frau ist ein Trauma entstanden weil sie nicht so gebären konnte, wie sie sich das vorgestellt hat. Weil sie die Kontrolle verloren hat und nicht verstehen konnte weshalb andere ihren Körper kontrolliert haben. Ich weiss nicht was unter der Geburt "falsch" gemacht worden ist,  im Geburtsbericht steht: eine schöne Spontangeburt. Das Wesentliche ist nicht was Geschrieben steht, sondern das Gefühl der Frau. Diese wurde durch Medikamentengabe überrollt weil ihr Körper extrem reagiert hat und sie nicht mehr Zeit fand sich in den Ablauf reinzugeben. Medikamente, egal was, können den natürlichen Ablauf bestimmen. Aber jeder Körper reagiert anders darauf. Für viele Frauen ist es schlimm, wenn sie die Kontrolle verlieren und nicht mehr Herr über ihre Gefühle sind, wenn sie nicht mehr verstehen was abläuft. Natürlich ist Gebären Hingabe und das heisst, die Kontrolle abgeben. Aber will man diese an den Arzt, die Hebamme oder an den eigenen Körper (die Wehen) abgeben?

Manche Frauen fühlen sich von ihrem Körper verraten, weil er sich nicht so verhält wie er sollte: Wenn der Muttermund sich nicht öffnet, wenn das Becken zu eng ist, wenn die Kraft für die Geburt nicht mehr ausreicht oder anderes.

Ich glaube das Wesentliche bei einem Geburtstrauma ist Verständnis für dieses Trauma. Es ist wichtig, dass die Gebärende versteht, weshalb was wie abgelaufen ist. Erst dann kann es zur Verarbeitung kommen. 

Bei einer anderen Frau die auch überrollt wurde durch das Geburtsgeschehen, haben wir in Gesprächen gemerkt, dass sie noch in einem Schockzustand ist, dies auch noch Wochen danach. Wir haben mit einem Zermoniell mit viel Liebe und Verständnis nochmals die Geburt besprochen. Das Baby war ganz nahe bei der Frau und dann durfte sie während dem Erzählen beim Baby sein und ihm erklären was sie unter der Geburt gefühlt hat und was sie gerne anders gehabt hätte. Die Frau war in dieser Zeit in der Badewanne mit den Baby weil wir dachten, in dieser Wärme und Enge könnten die Beiden Geborgenheit finden. Natürlich war auch der Mann an der Seite und hat die Zwei begleitet. Jede Geburt ist individuell und wird individuell erlebt. 

Es braucht manchmal nicht viel um ein Geburtstrauma aufzulösen, aber es braucht Verständnis und Einfühlungsvermögen.  Wie unter der Geburt, muss sich die Frau beim Auflösen eines Traumas, sicher und getragen fühlen erst dann kann sie sich öffnen und loslassen. 


Freitag, 19. Juli 2013

Beckenboden Selbststudium

Bei der zweiten Geburt wurde mein Beckenboden sehr geschädigt.  Ich habe daheim geboren und habe über einige Stunden gepresst. Mein Sohn lag mit dem Gesicht nach vorn was schwieriger zu gebären ist und was einen frühzeitigen Pressdrang verursacht. Die Belastung des Gewebes (und des Kindes) war enorm so dass viele Mikrorisse im Gewebe zurückblieben. Diese kleinen Risse verhindern eine gute Versorgung des Beckenbodens. Nur durch ständiges Training ist eine gute Elastizität vorhanden. Da ich selber Kurse gebe, hatte ich nie Probleme damit.

Nun habe ich einige Monate auf dieses Training verzichtet. Zwar habe ich (noch) keine Blasenprobleme bekommen, nur schleichend habe ich einen weicheren Beckenboden festgestellt: beim Velofahren habe ich gespürt dass meine Sitzbeinhöcker weiter sind. Bei der Sexualität habe ich und mein Partner bemerkt, dass ich weiter offen bin. Beim Yoga hatte ich das Gefühl für den Beckenboden kaum mehr, bestimmt habe ich einige Uebungen falsch gemacht.

Als ich dann wieder mit gezielten Uebungen angefangen habe, brauchte ich drei Wochen. Erst habe ich mit sensibilitäts Uebungen angefangen, dann mit Anheben des Beckenbodens. Zuerst musste ich mit der Vorstellung arbeiten bis ich dann wirklich gespürt habe wo ich die Muskulatur anspanne. Später konnte ich die Anspannung erhöhen und auch länger halten.

Jetzt probiere ich natürlich diese Uebungen wieder in den Alltag einzubauen und die Ausdauer zu erhöhen. Egal was für Körpertraining gemacht wird, der Beckenboden sollte immer dazugehören. Das habe ich jetzt erfahren.

Dienstag, 14. Mai 2013

Älteres Kind auf Geschwisterchen vorbereiten

Sobald eine Frau merkt, dass sie schwanger ist, kann mit der zunehmenden Bauchgrösse auch die Vorbereitung anfangen. Je nach Alter des Kindes kann dies unterschiedlich ausfallen. Es kann durchaus sinnvoll sein, den Mittagsschlaf beizubehalten im Hinblick darauf, dass nachher in dieser Zeit für alle ein Schäferstündchen möglich ist. Die Selbständigkeit des Kindes kann in dieser Zeit ein bisschen gefördert werden. So helfen kleine Stufen, die das Kind selber erklimmen kann um beispielsweise alleine auf Sofa, auf den Wickeltisch etc. klettern kann. Da eine Frau nach der Geburt nicht viel tragen soll und dies fast nicht möglich ist wenn sie noch ein kleines Kind unter zwei oder fast drei Jahren hat. Es ist aber sehr viel leichter zu tragen, wenn das Kind ihr entgegenkommt. Wenn es nicht vom Boden sondern auf Stuhlhöhe aufgenommen werden kann. Wenn es bereits die Geduld hat Büchlein anzuschauen, ist es sinnvoll ein solches anzuschaffen, das ein bisschen erklärt, wie die neue Lebenssituation mit einem Geschwisterchen ist. Das Spiel "liebes Kätzchen" (liebs Büüsi) - "böse Katze" wo die Wange gestreichelt wird beim lieben Kätzen und bei der bösen Katze getätschelt, lernt das Kind seine Kräfte zu dosieren. So kann ihm erklärt werden, dass beim Baby nur "liebes Kätzchen" gemacht wird.

Das Kind weiter oben  (fast über der Schulter) tragen,  ist weniger schwer als auf der Hüfte. Auch dies kann bereits in der Schwangerschaft eingeübt werden.

In einer zweiten Schwangerschaft ist es wichtig, dem "grossen" Kind viel Lob zu schenken und es ganz leicht in eine grössere Selbständigkeit zu führen. Diese ist, wie oben beschrieben, mit dem selber Erklimmen, aber auch mit dem Geduldiger sein mit der langsamen Mama gut einübbar und kann später mit einem Geschwisterchen hilfreich sein. Selber Essen,  ein Büchlein alleine anschauen (das kann anfangs ruhig mit der Mama daneben, geschehen), selber anziehen (wenigstens einen Teil davon), für die Mama etwas machen (z.B. die Windel in den Abfalleimer schmeissen) etc. Ich bin sicher, ihnen fallen einige Beispiele ein, wie sie ihrem Kind das Gefühl geben können, dass es bereits gross ist und einige Dinge selber machen und ihnen helfen kann.

Eine kleine Vorbereitung, eine kleine Ablösung von Mutters/Vaters Kleinem, ist Hilfreich für Alle, besonders wenn plötzlich ein kleinerer Piepmatz auftaucht. Dann hat das ältere Kind seine Rolle schon ein bisschen gefunden. Es ist Mamas Hilfe geworden und nicht mehr Mamas Kleines.


Donnerstag, 4. April 2013

Störungen im Wochenbett

Viel zu öft höre ich von den Frauen - einige Tage oder Wochen nach der Geburt - dass der Arbeitgeber angerufen hat und eine Besprechung plant, oder ein wichtiges Gespräch führen möchte, das leider nicht warten kann. Dann wird von der Frau erwartet, dass sie in ihrem geschützten Mutter-Urlaub erscheint.

Aber: wie wäre das mit einem Mann, wenn der zum Beispiel im Militärdienst ist, würde von ihm verlangt werden, eine wichtige Entscheidung zu fällen um kurz an einer Besprechung teilzunehmen?

Eine Frau nach der Geburt ist von den Hormonen geschüttelt, manche weinen viel, sie sind durchlässiger und entscheiden mit dem Herzen und nicht mit dem Kopf. Die Frauen sind in einem total anderen Leben an das sie sich meist noch nicht adaptiert haben. Oft haben sie ungenügend Schlaf (Amnesty-International nennt das schlimmste Foltermethoden, wenn ein Gefangener alle zwei bis drei Stunden geweckt wird.) Weder ein Rhythmus noch eine Planung sind möglich. Die Frauen sind unförmig, oft sieht der Bauch noch so aus wie in der Schwangerschaft die Brüste sind prall, voll und schmerzen. Manche fühlen sich alles andere als vorzeigbar für den Beruf.

Von so einer Frau wird erwartet, dass sie am Meeting erscheint. Was ist wenn dann noch eine zusätzliche Frage auftaucht die einige Tage später noch einer Klärung bedarf, was wenn die Frau dann immer noch in ihrem gesetzlichen Urlaub ist und immer noch unter Müdigkeit leidet?

Solche Meetings sind verboten und auch bei kleinen Fragen ist eine Frau   n i c h t   in der Lage professionell zu antworten weil sie gerade ausserhalb aller Welten existiert, nämlich im Bindungaufbauen mit ihrem Baby und dies klappt nur wenn die nötige Ruhe da ist.

Freitag, 29. März 2013

Gross-Spital gegen Kleinspital

Grosse Häuser sind oft Ausbildungszentren für Aerzte und Pflegepersonal. Somit sind sie auf dem aller neusten Stand. Das heisst, sie haben die neusten Einrichtungen, Maschinen und auch in der Forschung sind sie führend. Regeln werden streng eingehalten, es herrscht eine Hierarchie vom Unterassistenz-Arzt bis zum Chefarzt, von der Hebammenschülerin bis zur diplomierten Hebamme. Jeder und Jede fällt sein Urteil und der höchste hat das Sagen. Als allgemein Versicherte kommt man in den Genuss all dieser Personen wenn die Geburt nicht Normgerecht verläuft und es zu Komplikationen kommt.

Im kleinen Spital steht und läuft es mit der jeweiligen Leitung und mit den Personen die da arbeiten. Da  Regeln für viel weniger Personen gemacht sind, ist Individualität mehr möglich, dies auf der Seite von den Pflegenden wie auch bei den Gebärenden oder Wöchnerinnen. Selbst beim Essen ist eine höhere Qualität möglich, da das verteilen des Essens schneller vonstatten geht. Im kleinen Haus gibt es oft nicht alle Möglichkeiten der Pflege. Vielleicht ist die Neonatologie nicht vorhanden, Fachärzte sind nur beschränkt da oder auf Pikett in der Nacht. Dafür ist man nicht nur eine Nummer.

Deshalb sollte der Spital mit Bedacht gewählt werden. Im kleinen Haus bin ich eine Persönlichkeit die einen Abdruck hinterlässt, im grossen Haus wird mein Abdruck gleich von der nächsten Frau überdeckt. Dies passiert auch mit dem Neugeborenen.

Manchmal ist es sinnvoll sich von den Regeln leiten zu lassen. ,Aber wie kann eine Geburt, eine Frau ein Baby in eine Norm gepresst werden - hier finde ich Individualität viel wichtiger!