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Dienstag, 26. Oktober 2010

Endphase der Geburt

Der Geburtskanal besteht nicht nur aus Knochen.

Wenn das Baby durchs Becken drückt, Richtung Steissbein, wird der Anus gedehnt und es muss "nur" noch das Köpfchen von der Beugehaltung in den Nacken strecken und schwupps, ist es da. Während es diese Bewegung macht, ist es im sogenannten Weichteil-Kanal des Beckens. Das ist der Beckenboden.

Viele Frauen kennen diese Region des Körpers nicht gut; bis zur Geburt. Loslassen, weitmachen, sich öffnen ist nicht möglich, wenn gedrückt und gepresst wird. Das kann man auch ohne Gebären ausprobieren: einfach einmal trocken oder beim Stuhlen pressen und fühlen, wie sich die unteren Muskeln anspannen. Wenn man sich nach hinten lehnt und entspannt, hat das Baby viel mehr Platz und kann durch weiches Gewebe sich nach draussen schieben.

Ob das Baby den Weg macht oder ob da die Mama mitschieben muss? Durch die Haptonomie und die Beobachtung der Natur, finde ich nicht, dass die Mutter so aktiv sein muss wie das immer erwartet wird. Druck gehört nicht zum Gebären.

Kann sich das Gewebe nicht so gut dehnen, wird eine Episotomie - ein Dammschnitt - gemacht. Der Vaginalausgang wird vergrössert damit das Baby durch diese weichen Teile besser durchschlüpfen kann. Da die Angst da ist, ein Riss könnte zwischen Vagina und After entstehen, vergrössern die Aerzte lieber seitwärts (medio-sacral).

Da das Baby aber durch den geraden vorgegebenen Weg raus will, dehnt sich die eine Seite dieser Schnittstelle mehr wie die andere Seite. Nun haben vielleicht schon einige von ihnen verschiedene Materialien zusammen genäht, wenn ein Stoff mehr gedehnt ist wie der andere, ist das Zusammennähen schwierig. So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Dammschnitte nicht immer schön zusammenkommen. Sind es doch auch Gynäkologen die Nähen müssen und keine Schneider.

Jede Frau sollte ihre Vagina nach der Geburt sehr genau anschauen. Oft ist sie nach der Geburt ein bisschen schräg oder wenn man über die Narbe von aussen und innen streicht, fühlt man, dass nicht überall gleich viel Gewebe ist. Manchmal ist die Narbe einfach dicker.

Schamlippen können auch verletzt sein und müssen manchmal genäht werden. Das Köpfchen dehnt bei der Geburt das ganze Gewebe auseinander. Die Venuslippen werden so ganz aufgebraucht und gedehnt. Nur durch eine kleine Berührung kann zu viel Druck entstehen und das Gewebe reisst. Diese Lippen, die ja fast nur aus Haut bestehen, sind sehr schwierig wieder zusammen zu nähen. Da braucht es ganz feine Fäden und eine sehr ruhige Hand. Oft heilen diese Stellen sehr gut, es brennt einfach einige Tage beim urinieren, bis sich die Wunden geschlossen haben. Es hilft unter einem Wasserstrahl Urin zu lassen (Dusche).

Gottseidank ist auch oft alles in Ordnung. Eine gute Dammvorbereitung hilft für die Geburt. Selbst wenn trotzdem geschnitten wird, ist der Schnitt einfacher zu nähen wenn in dünnes gedehntes Gewebe geschnitten wurde anstelle in Dickes.

Es ist sinnvoll, die Geburtshelfer nochmals in der Endphase darauf aufmerksam zu machen, dass ihr keinen Dammschnitt wollt und ihr den Damm gut vorbereitet habt.


Montag, 15. Februar 2010

Ich kann nicht mehr

Der Tag nach dem Spitalaustritt: Das Betreten der Wohnung das erste Mal mit dem schlafenden Baby, ich lege es in seine Wiege. Schaue mich in der Wohnung um und sehe, es sollte da und dort eigentlich geputzt werden... lasse es aber sein, auch die Koffer packe ich nicht aus. Lege mich aufs Sofa neben den Partner.

Das Baby schreit, will trinken... also BH auf oder sogar ab, die selbe Stillpositon probieren einzunehmen wie im Spital. Klappt so einigermassen, Brustwarzen schmerzen, Baby erwischt die Warze, aber lässt sie gleich wieder los... nach zehn Minuten probieren; Baby schreit und ich habe kaum noch Geduld, Tränen sind zu vorderst, klappt es endlich. Zwanzig Minuten Stillen eine Seite, Wickeln, andere Seite. Baby will nicht wach bleiben, muss angestupst werden. Bin müde habe Durst, aber zuerst das Baby.... trink endlich... mag nicht mehr, im Spital ging es doch auch.. das meint auch der Partner, er tröstet mich, ist immerhin das 1. Mal daheim.

Nein, es will definitiv nicht mehr trinken es schläft. Ich lege es wieder in die Wiege. Gehe in die Küche will etwas trinken, höre ein Schreien... der Partner nimmt sie auf den Arm wiegt sie... hat sie doch noch Hunger? Nochmals Brust, aber nach zweimal Ziehen schläft sie wieder.. probieren wieder hinzulegen... klappt nicht... also auf dem Arm in die Küche und Essen für uns richten.

Wollen Essen und Baby ablegen, klappt nicht, also Essen mit Baby auf dem Arm. Ganzer Abend läuft immer mit Baby auf dem Arm ab, probieren zu Stillen, meine Brustwarzen sind blutig ich bin den Tränen nah und Baby auf dem Arm abwechselnd ich und mein Partner.

Es wird Nacht. Sie ist nur still wenn einer von uns sie hält. Ist das Normal? fehlt ihr etwas? machen wir etwas falsch. Wir wechseln uns ab. Die Nacht teilen wir uns. Mein Partner ist geduldig und es macht ihm nichts aus sie auf sich zu haben. Aber nach drei Stunden weckt er mich, sie habe wohl Hunger. Ich weiss einfach nicht mehr was machen ... Stillen schmerzt höllisch und ich weiss nicht ob ich genügend Milch habe, ob sie wirklich schluckt oder nur nuggelt..

Die Nacht ist die Hölle... ich bin froh, dass die Hebamme morgen kommt. Ich zähle die Stunden, die Minuten...

Als sie geht, bin ich erleichtert, alles ist normal, sie hat ein starkes Saugbedürfnis das gestillt werden muss, aber nicht nur am Busen. Die Hebamme hat etwas gegeben für die wunden Brustwarzen. Die Kleine ist jetzt ganz ruhig und schläft, auch das Stillen mit der Hebamme hat geklappt... wir fühlen uns viel sicherer... . Ich Stille nur noch alle drei Stunden und nur noch je 10 min lang da ich viel Milch habe, ist das Baby schneller satt.

Eine Nacht später:
Wir waren im Kinderspital, die Kleine hat wieder geschrien, wir wussten einfach nicht mehr was machen... dachten, dass sie ja vielleicht doch etwas schlimmes hat. Aber sie haben uns wieder heimgeschickt, alles bestens... jetzt schläft sie.

Gottseidank kommt die Hebamme morgen wieder... haben ganz viele Fragen...