Mittwoch, 18. Dezember 2013

Scheidenpilz

Jede Frau hat  mindestes einmal in ihrem Leben einen Scheidenpilz. Manche Frauen leiden chronisch daran, bei anderen tritt dieser vor allem nach Antibiotika-Gabe auf. 

Soor oder Candida, wie der Pilz auch heisst, liebt Feuchtigkeit, Dunkelheit und Wärme.  Er kann den Darm befallen aber auch die Vagina  Auf der Haut macht er sich bemerkbar mit einem roten Ausschlag der begrenzt ist, die Haut bekommt eine ledrige Struktur. Juckreiz ist ein typisches Zeichen. Bei Schleimhäuten kann es zu Wundheit führen sodass jede Berührung, auch von der Unterwäsche unangenehm oder schmerzhaft sein kann.

Es gibt verschiedene Mittel die Helfen können. Aerzte verschreiben Salben oder auch Zäpfli manchmal Tabletten zum Einnehmen. Hier möchte ich einige Naturmittel angeben.


Wunderbare  besänftigende und beruhigende Eigenschaften haben Rosen und Lavendel. Bei einigen Frauen genügt es zur Vorbeugung ein Tropfen Lavendel-Essenz auf die Unterhose oder einer Einlage aus Stoff oder Slipeinlage zu geben.

Ich empfehle auf einen Deziliter Rossenwasser, 2 Tropfen Lavendel-Essenz (die vorher in einem halben Kaffee-Löffel Alkohol aufgelöst wurden). Damit kann täglich äusserlich die betroffenen Stellen abgetupft werden. Aber Achtung: mit einem Wattepad nur einmal darüber tupfen und dann einen neuen für die anderen Stellen verwenden, ein Spray kann auch verwendet werden. evt. mit Föhn trocknen oder einfach so lange warten bis es luftgetrocknet ist.

Kapuzinerkresse kann bei Blasenentzündungen und bei Pilzinfektion hilfreich sein. Urtinktur 5 Tropfen mit zwei Esslöffel Wasser verdünnen und damit Vaginalspülungen machen. Ausserdem kann mit Joghurt vor dem Schlafen gehen eine Pilzkur (eine Woche) gemacht werden: 2 TL Naturjoghurt, 8 Tropfen Urtinktur, 2 Tropfen ätherisches Lavendelöl, mischen und vaginal einführen, evt mit einem Tampon.

Majoran, von Wala gibt es als Vaginal-Gel der innerlich und äusserlich angewendet werden kann. Auch als Urtinktur, ca. 8 Tropfen zum Einnehmen eine gute Prophylaxe.

Frauen die immer wieder zu solchen Pilzinfektionen neigen, sollten unbedingt helle Unterwäsche aus Naturmaterialien tragen. Bei Akutfällen Röcke tragen und evt.  auf Unterwäsche verzichten. Bei Stress,  bei der Menstruation oder in der Schwangerschaft, immer wenn die Hormone verrückt spielen, treten häufiger Scheidenpilze auf. Eine der oben beschriebenen Behandlungen kann als Vorbeugung hilfreich sein. Binden und Tampons können reizbildend sein und einen Pilz begünstigen. Evt. im Bioladen nach Binden und Tampons aus natürlichen Materialien suchen. Der Partner sollte sich auch eine Behandlung unterziehen, vielleicht genügt der Majoran-Gel der vor dem Geschlechtsverkehr auf die Eichel aufgetragen wird. 


Donnerstag, 5. Dezember 2013

Schmerzen nach der Geburt

Egal ob die Geburt ein Kaiserschnitt war oder eine Spontangeburt, einige Frauen haben ab und zu nach der Geburt undefinierbare Schmerzen. Das sind Nachwirkungen von der Geburt oder vom schnell verändernden Körper. Längst nicht alle Frauen spüren dies, aber manchmal treten hier oder da Schmerzen auf die verunsichern. Deshalb probiere ich hier einige Erklärungen abzugeben.

Nachwehen treten sofort nach der Geburt oder einige Tage nachher auf, wenn sich die Gebärmutter zusammen zieht. Oft wenn das Baby an der Brust zieht oder durch die Medikamente die  nach der Geburt eingenommen werden oder wenn erst spürbar werden wenn die Schmerzmedikamente abgesetzt werden. Manchmal treten sie erst einige Wochen später auf, dies bei einer verzögerten Rückbildung. Oft hängen diese Nachwehen auch mit der Milchproduktion zusammen. Wenn der Milchfluss gehemmt ist, stockt die Blutung und wenn die Milch wieder fliesst, fliesst auch der Wochenbettfluss manchmal mit einem Ziehen der Gebärmutter.

Beim beim Wasserlösen, zieht sich manchmal die Blase schmerzhaft zusammen. Es fühlt sich an, wie der Beginn einer Blasenentzündung, aber bei einer Kontrolle gibt es keine Anzeichen dafür. Manchmal schmerzt die ganze Länge des Harnleiters. Vielleicht durch den Drück des Köpfchens bei der Spontangeburt oder durch eine Irritation, nach einem Blasenkatheter bei einem Kaiserschnitt ode bei der  Spontangeburt, da wird manchmal ein Katheter angelegt wenn das Wasserlösen nicht möglich ist.

Es kann Schmerzen beim After geben. Oft sind Hämorhoïden die Ursache. Hämorrhoiden entstehen durch Druck, manchmal bereits in der Schwangerschaft durch eine Blutzufuhrhemmung des Babys, durch dessen Gewicht oder auch unter der Geburt durch die Dehnung. Es gibt schmerzhafte Hämorrhoiden oder auch solche ohne Schmerz. Manchmal sind sie äusserlich sichtbar oder sie können  innerlich sein und trotzdem Schmerzen verursachen. Sie verschwinden oft nach einigen Tagen oder Wochen nach der Geburt. (In einem anderen Blogbeitrag habe ich Geschrieben was gut dagegen hilft). Hämorrhoiden können Frauen mit Kaiserschnitt haben oder auch solche die Spontangeboren haben. Durch eine kleine Verletzung der Anusmuskulatur, beim Austritt des Köpfchens, können später Schmerzen auftreten wenn der Stuhl entleert wird. Wenn das nur ab und zu ist und abnehmend ist es ok, ansonsten bitte der Hebamme oder dem Arzt zeigen ich denke da an eine schlecht verheilende Dammnaht die manchmal bis an den After gehen kann.

Dammnahtschmerzen treten auf durch die Wunde, durch falsches Nähen, durch Fäden die Einschneiden, durch Fäden die irritieren, durch Belastung. Je nach Ursache braucht es Geduld oder Schonung, sie sollte von der Hebamme oder dem Arzt kontrolliert werden. Aber auch du selber, solltest deine Empfindungen wichtig nehmen, schauen und spüren was irritiert und je nach dem Abhilfe suchen.

Seitenstechen. Einige Wochen nach der Geburt klagen Frauen über Schmerzen auf einer Seite. Dies sind die Bänder (Ligamentum Rotundum), die während der Schwangerschaft sich ausgedehnt haben und sich jetzt wieder zurückbilden müssen. Schmerzen entstehen durch Fehlbelastung, falsches Aufstehen (nicht über die Seite). Schnelle Bewegungen wo die Bänder ein bisschen überdehnt werden.    Oft ist es ein kurzfristiger Schmerz der schnell verschwindet, aber manchmal auch giftig sein kann. Ist bei Kaiserschnitt oder Spontangeburt möglich.

Bauchschmerzen.  Natürlich können da ganz viele verschiedene Gründe in Frage kommen. Oft ist der Grund aber die Gedärme die sich wieder neu im Bauch einfinden müssen. Eine Bauchmassage hilft meistens. Diese Massage mache ich auch bei Kaiserschnitt-Frauen, sie tut immer gut.

Schmerzen über dem Schambein oder in der Mitte vom Rippenbogen. Das sind die Bauchmuskeln die sich für die Schwangerschaft getrennt haben und sich jetzt wieder schliessen müssen. Durch Überdehnung (falsche Bewegungen) kann ein Schmerz entstehen. Diese Muskeln schliessen sich ohne dein Zutun, aber wenn du nicht über die Seite aufstehst kann es zu einer Verzögerung kommen. Wenn es sich nur teilweise oder überhaupt nicht schliesst spricht man von einer Rektusdiastase. Das kann muss aber nicht schmerzhaft sein. Es braucht Geduld (bis zu einem Jahr) bis sich diese Muskeln wieder ganz geschlossen haben. Ein guter Rückbildungskurs kann helfen.

Kopfschmerzen können nach zu wenig Flüssigkeits-Einnahme auftreten. (In der Stillzeit sollten 3 - 4 lt Flüssigkeit zu sich genommen werden). Manchmal ist eine Peridual Anästhesie ein Grund, die Spinal-Anästhesie beim Kaiserschnitt oder Medikamente. Der Anfang einer Brustentzündung kann sich auch mit Kopfschmerzen melden. Aber auch die verkrampfte Stillposition, ein verspannter Nacken oder Schultern können Schmerzen verursachen. Wenn die Ursache bekannt ist ist schon halb geholfen.  Massage, Wärme, Physiotherapie, Ostheopathie oder ein Gespräch mit dem zuständigen Arzt der Anästhesie können Hilfe bieten.

Schmerzen an der Brustwarze. Durch falsches Anlegen vom Baby, durch zu häufigem oder zu langem Stillen können die Brustwarzen wund oder schmerzhaft sein. Bei Wundsein gibt es tolle Salben (Rescue-Salbe, Dr. Bach, Purelan, Ringelblumensalbe) aber bereits Luft oder ein Schutz damit der BH und das T-Shirt nicht reiben können helfen. Das muss aber individuell angeschaut werden von einer Fachperson (Hebamme :-)). Nicht aufgeben und nach Hilfe schauen.

Schmerzen an der Brust. Oft ist dies ein Stau oder eine beginnende oder bereits vorhandene Entzündung. Dies ist immer ernst zu nehmen und da muss die Hebamme oder der Arzt hinzugezogen werden. Wenn die Brust warm, rot, schmerzhaft und geschwollen ist, ist das ein Zeichen für Mastitis. Schnell steigt das Fieber bis auf 40 °C. Gliederschmerzen treten auf, Schüttelfrost. Das ist ernst zu nehmen!

Gelenkschmerzen in den Handgelenken, Knien, Hüften, Füssen etc. Sie entstehen durch die körperliche Überbelastung in der Schwangerschaft. Sei es durch Mehrgewicht oder durch die Organe die vermehrt arbeiten mussten. Der Körper hat in dieser Zeit für zwei geschuftet. Nun ist oft eine Uebersäuerung da, die sich in den Gelenken bemerkbar macht und die unbedingt abgebaut werden muss. (Auch darüber habe ich bereits geschrieben). Ernährungsumstellung oder einfach ein basischer Zusatz, je nach Schweregrad, können Abhilfe schaffen. Auch Osteopathie die die Organe ankurpeln können oder durch Akupunktur mit derselben Wirkung können helfen. Diese Schmerzen treten oft erst nach einigen Wochen oder Monaten auf.

Rückenschmerzen können durch ein Verschieben des Beckens auftreten. In der Schwangerschaft aber z.T. auch noch in der Stillzeit kommt es zu einer Auflockerung der Bänder und des Gewebes. Dadurch kann es zu einem Ungleichgewicht kommen. Dies führt zu einseitiger Belastung und zu Schmerzen die durch Gymnastik, Massage, Akupunktur und Osteopathie behoben werden können. Aber auch die ungewohnten Bewegungsabläufe können den Körper belasten, die Muskulatur muss zuerst aufgebaut werden und das Baby wird täglich schwerer. Schön wenn der Partner da Massieren kann oder ein Physiotherapeut Zeit hat.

Augen und Zähne können durch die Belastung einer Schwangerschaft in Mitleidenschaft kommen. Die Augen werden oft nach dem Stillen besser, die Zähne leider nicht. Dies muss individuell abgeklärt werden.

Verdauungsbeschwerden können, wie oben bei Bauchweh, die Ursache durch die veränderte Bauchform sein. Manchmal tritt eine versteckte Allergie erst durch die Ueberbelastung in der Schwangerschaft zu Tage. So kenne ich Frauen bei denen Zöliakie erst nach der Geburt festgestellt wurde oder auch eine Schilddrüsen Über- oder Unterproduktion. Dies kann bereits bei der Nachkontrolle sechs Wochen nach der Geburt überprüft werden.

Schwindel - tritt manchmal auf durch einen tiefen Blutdruck. Dieser entsteht durch wenig Schlafen, durch den Blutverlust nach der Geburt aber auch durch zu wenig Eisen und zu wenig Essen und/oder Trinken. Mit Ernährung kann da viel Geholfen werden. Manchmal braucht es aber professionelle Hilfe damit man weiss was Hilft. Ich könnte hier einen ganzen Vortrag schreiben aber das ist ernst zu nehmen und abzuklären.

So viel habe ich jetzt geschrieben, dies könnte abschreckend wirken. Ich habe einfach alle Eventualitäten aufgeschrieben, man muss keine Schmerzen haben nach einer Geburt, wenn soll dies helfen, ruhiger zu werden und zu wissen, es hat eine Ursache es ist nicht schlimm, es vergeht wieder.


Samstag, 16. November 2013

Kochrezept

Rote Bete sind wunderbare Eisenlieferanten. Viele haben Mühe mit dem erdigen Geschmack. Deshalb habe ich hier ein Rezept das diesen Erdgeschmack zum verlieren bringt. Es ist aus dem Ayurvedischen Kochbuch von Dr. Karin Pirc und Wilhelm Kempe. Durch die feinen Gewürze ist es wärmend und eher Milchbildend.

1 kg rote Beee
1 frische grüne Chilischote (habe ich noch nie genommen)
1 EL Ghee
1 TL schwarze Senfkörner (ich nehme von allen Gewürzen immer einen grossen Esslöffel)
1 TL ganzer Kreuzkümmel
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1 TL gemahlener Koriander
je 1 TL gemahlener Ingwer und Gelbwurz
1/4 TL Asa foetida (gibt da nicht, und habs noch nie genommen)
1/4 TL gemahlener Zimt
1 TL brauner Rohrzucker
1 TL Bockshornkleeblätter (ist auch nicht soo wichtig)
Saft von 2 Zitronen
125 ml heisses Wasser
1/4 l Crème frâiche, etwas Salz
Ghee in einem schweren Topf erhitzen die Senfkörner und die ganzen Kreuzkümmel dazugeben und den Topf sofort schliessen (wie Popcorn). Sobald sie springen, den Topf vom Herd nehmen und kurze Zeit warten, bis es aufgehört hat zu springen.
Alle anderen Gewürze dazugeben und kurz im Fett rösten.
Die roten Bete und den Zitronensaft dazugeben und dann das Wasser das vorher aufgekocht wurde, dazugeben. (Ich nehme viel mehr Wasser, dann ist es flüssiger, fast wie eine Suppe.) Etwa eine Stunde köcheln lassen. Crème fraîche dazugeben (bei mehr Wasser, auch etwas mehr Crème fraîche). Evt. mit etwas Salz abschmecken und etwa fünf Minuten ziehen lassen.
Mhm, en Guete Appetit

Mittwoch, 13. November 2013

SMS-Nachricht

"Hallo alle zusammen: ich Ann-Katrin (3480 h, 51 cm) bin heute um 01.55 h auf die Welt gekommen. Mami und mir geht es gut. Freue mich, euch alle bald kennen zu lernen. Eure Ann-Katrin".

Es freut mich sehr, solch ein SMS zu bekommen.  Leider wurde ich durch die freudige Nachricht morgens um 03.00 h geweckt. Leider konnte ich dann nicht mehr einschlafen, da ich auf Abruf für eine Geburt war und das Mobil-Telefon deshalb nicht ausgeschaltet war. Leider kenne ich auch den Absender (deine Eltern) nicht, da ich die Nummern nicht abgespeichert habe. Dies ist nämlich unmöglich, da Mama und Papa verschiedene Nummern haben und ich sonst unzählige Nummern speichern müsste.

Was für eine passende Antwort, könnte ich den Eltern wohl schicken?

Dienstag, 22. Oktober 2013

Verlorenes Glück - Abort - fausse-couche

Gerade habe ich einen sehr berührenden Text gelesen über eine Frau die darüber schreibt wie sie in der Frühst-Schwangerschaft ihr Baby verlor. Sie beschreibt das Staunen über den positiven Schwangerschafts-Test, die Freude darüber, das Schweben in einem anderen Zustand.

In den ersten Wochen wird die Umwelt meist noch nicht informiert und das Paar hält dieses süsse Geheimniss noch ganz für sich. Manche Frauen sind sich ihrer Schwangerschaft noch überhaupt nicht bewusst. Wenn dann Bauchschmerzen auftreten, oder eine Blutung und der Arzt aufgesucht werden muss, sollte dies eine feinfühlige respektvolle Behandlung sein. So weiss der/die Ärztin manchmal die Vorgeschichte nicht, kennt nicht die lange Hoffnung eines Paares für ein Kindlein. Für die Fachleute ist dies oft Routine, es gibt nicht mal einen Eingriff - eine Pille und ein Rendez-vous für eine Nachkontrolle. Mit all den Gefühlen den verlorenen Hoffnungen, dem kleinen Glück das während einigen Wochen da war, bleibt die Frau/das Paar alleine. Da die Umfeld nicht teilgehabt hat, wird das Paar auch nicht getragen. Wie soll man dies auch erklären können: Spricht man darüber kommen gleich die Tränen und tränenreich jemandem erklären, dass da grosses Glück geherrscht hat für einige Tage oder Wochen und jetzt nicht mehr. Was heisst das, gibt es einen Trost für verlorenes Glück?

In der Statistik hat jede dritte Frau einen Abort, wobei manche drei haben und andere nie einen haben.

Wenn dann ein schleimiger Blutklumpen in der Binde in der Toilette landet, zu wissen, dies war mein Kind. Oder der Arzt sagt, da sind keine Herztöne mehr ich gebe ihnen diese Pille mit, die sie am Morgen oder Abend einnehmen müssen. Das Wissen ich muss das tun da in meinem Bauch ein nicht lebendiges Kindlein ist, ohne dies gespürt zu haben. All diese Gefühle diese Trauer ertragen zu müssen in einer Umwelt die "normal" weiter funktioniert. Bei einem Arbeitgeber der nichts davon weiss, älteren Kindern die die Mama brauchen, ein Mann der schlichtweg überfordert ist und keinen Platz findet für seine Gefühle.

Vielleicht wäre es Gut, einen Moment innezuhalten. Eine kleine Auszeit nehmen, sich mit der kleinen Seele zu verbinden die einen kleinen Herzschlag lang bei diesem Paar verweilt ist und dann wieder weiter gegangen ist. Mit einer kleinen Zeremonie dieser Seele ein Adieu oder ein Wiedersehen nachzuwinken. Diese Zeremonie kann ganz eigen sein. Sei es mit einer Visualisierung, einem Bild das verbrannt wird und deren Asche vom Wind verstreut wird, etwas Symbolischem das ein Erinnern an ein kurzes Glück ist.

Dieses Datum vom verlorenen Glück bleibt präsent, vielleicht ein Leben lang. Es wäre aber sehr schön, wenn dieses Datum von anderen glücklichen Momenten bereichert werden könnte. So habe ich doch bei einigen Frauen unter der Geburt gehört: "Genau heute vor einem Jahr hatte ich einen Abort und war sehr traurig."

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Hormon Phantasien

Unser Körper wird von den Hormonen gelenkt. Dies hat bei uns Frauen mit dem Zyklus, mit der Psyche, mit der Fruchtbarkeit, mit dem Stillen, dem Wachstum etc. zu tun.

Hormone werden beeinflusst von ganz kleinen Faktoren, dem psychischen Zustand, der Ernährung, dem Umfeld. Das heisst, wenn sie eine Frau nicht gut ernährt, spart der Körper bei den Fruchtbarkeits-Hormonen. Ist die Frau verliebt ist sie fruchtbarer. Stress kann den ganzen Hormonhaushalt durcheinander bringen.

Im Spital habe ich Frauen nach der Geburt erlebt die einen höllischen Milcheinschuss hatten. Mit geschwollenen heissen Brüsten. Dies passiert kaum, wenn die Frau in ihrem eigenen Umfeld (alleine) daheim ist. Meine Schlussfolgerung: die kommulierten Hormone aller Frauen bewirken ein Extrem.

Ich staune, dass noch niemand dies für die Fruchtbarkeit verwendet hat. So könnte doch eine junge fruchtbare Frau bei einem Paar wohnen das einen Kinderwunsch hat und bei dem es nicht so gut klappt. Das wäre spannend so etwas auszuprobieren. Vielleicht liegt da die Erklärung, dass es bei den Naturvölkern viel weniger unfruchtbare Paare gibt. Ältere Frauen/Männer bleiben, wenn sie in der Familie leben und gebraucht werden auch jünger.

Das wäre eine spannende Studie und ich wäre auf das Resultat sehr sehr gespannt.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Stillberatung

Die Ausbildung zur Stillberatung wurde hier in der Schweiz vor fast 30 Jahren gegründet. Die Skripts kamen von Amerika und waren zunächst in Englisch verfasst. Hier gab es vorher keine Ausbildung. Frauen die Wissen ums Stillen hatten waren Mütter die sich zusammengeschlossen hatten und dieses Wissen weitergaben (La Leche Liga). Jede Hebamme hat in der Ausbildung über das Stillen Wissen erlangt. Viel Wissen gibt und gab es durch Erfahrung.

Mein Wissen habe ich durch Erfahrung gesammelt: selber habe ich zwei Kinder durchschnittlich ein Jahr lang gestillt. Vieles habe ich durch eine Kollegin gelernt die ihre Ausbildung in Japan gemacht hat und dessen Wissen sich sehr vom Wissen der diesigen Stillberaterinnen unterscheidet. So fasse ich die Brüste viel behutsamer an, Schocktherapien wie zuerst Wärme und dann Kälte fallen weg. Einheitliches langes Stillen wird zu individuellem und manchmal sogar kurzem Stillen. Durch Vorbefragung erkenne ich manchmal bereits im Vorfeld, dass bestimmte Frauen eine zu grosse Milchproduktion haben werden, oder eher eine Schwache. Somit wird der Anamnese viel grössere Bedeutung beigemessen. Ueberhaupt behandle ich die stillenden Frauen individuell.  Soziales Umfeld beziehe ich mit ein und auch die Ernährung der Mutter. So habe ich im Verlauf der Jahre viele Erfahrungsberichte gesammelt und mein Wissen laufend ergänzt. Es gibt schon Regeln die jede Frau kennen sollte aber das Individuelle muss einbezogen werden.

Was ich für sehr wichtig halte:
Der Winkel zwischen Brustwarze und Kindermund muss stimmen. Das Erspüren der Tiefe der Milchseen, helfen zu erkennen, wieviel das Baby von der Brustwarze in den Mund nehmen muss und beeinflusst den Milchfluss. Vor und nach jedem Stillen taste ich die Brüste vorsichtig ab um eventuelle harte Stellen zu orten. Beim Stillen wird nicht massiert sondern nur die harten Stellen leicht gehalten, das genügt, dass dort die Milch fliesst. Keine Wechselbäder. Quark hilft Drüsenschwellungen zu beruhigen ist aber nicht so effektiv bei einem Stau da er zu wenig lang kühlt. Da empfehle ich eher Eis. Wechselbäder - Heiss/Kalt, vermeide ich. Die Brust wird immer sehr vorsichtig und behutsam berührt. Zu viel Berührung und Manipulation regt die Milchbildung an und sollte vermieden werden wenn die Milchproduktion zu stark ist. Zuhören wie oft das Baby schluckt. Schluckt es bei jedem Saugen, hat die Mama einen schnellen Milchfluss und das Baby kann manchmal bereits nach fünf Minuten genug haben. Oft ist auch dies ein Grund weshalb die Kleinen an der Brust einschlafen, weil sie so schnell satt geworden sind. Bei einigen Frauen braucht es ein längeres Saugen bis die Milch fliesst, bei anderen fliesst die Milch sofort. Etwas, das auch viel vergessen geht, ist, dass der Busen sich in den ersten Tagen so schnell verändert, dass das angeeignete Wissen vom Spital, daheim längst überholt ist. Dann beginnt erst die normale individuelle Produktion. Deshalb ist ein Hebammenbesuch nach fünf bis sieben Tagen eine grosse Hilfe. Ein Ammenmärchen ist die Behauptung, dass erst nach zwanzig Minuten, die satte Milch fliesst. Da bei jeder Frau der Milchfluss verschieden ist, kann das nicht stimmen. Aber auch die Gewohnheit des Stillens verändert sich. Mit dieser Aussage werden die stillenden Mütter nur gestresst. Pumpen wirken nicht bei jeder Frau. Die genormten Trichteraufsätze sind für einige Frauen zu klein. Ebenso sind die Stillhütchen meistens zu klein. Stellen sie sich vor wie weit das Baby den Mund aufmachen muss, mindestens so breit müssten diese Brustwarzen-Aufsätze sein. Es gibt Anatomien der Mama, wo der Babymund anfangs manchmal zu klein ist. Da braucht es Geduld und Hilfsmittel bis Babymund grösser ist. Die Aussage: Jede Frau kann stillen, stimmt nur bedingt. Denn dazu braucht es alle Unterstützung, Geduld, Zeit und ein Baby das alle Voraussetzungen erfüllt. Bei kleinen Unstimmigkeiten kann das ganze Gerüst zusammenbrechen.