Wir Hebammen sprechen von der Gebärmutter manchmal wie über eine Frau. Wenn eine Gebärmutter bereits viel durchgemacht hat, wissen wir, dass sie erschöpft ist. Das kann im Leben der Gebärmutter sein oder einfach eine Überforderung von etlichen Stunden.
Vielleicht ist es Zufall: In den letzten 10 Tagen habe ich drei Frauen nach der Geburt kennen gelernt die ganze drei!! Tage im Spital waren bis das Baby das Licht der Welt erblickt hat. In dieser Zeit wurde dem Uterus verschiedene Hormone zugeführt um Wehen zu produzieren. Damit die Frau schlafen konnte wurden ihr Beruhigungsmittel für die Nacht verabreicht, einmal ein Zäpfchen damit der Muttermund weicher wird, bei einer anderen Frau ein Tampon. Am nächsten Tag ging es weiter mit Wehenmittel die kaum gewirkt haben und am dritten Tag dasselbe Prozedere mit mässigem Erfolg. Zwei Frau konnte dann spontan am dritten Tag gebären, die andere wurde mit einem Kaiserschnitt erlöst.
Alle drei Frauen hatten nach der Geburt extrem starke Blutungen so dass Notfallmassnahmen ergriffen werden mussten. Gottseidank ist die Medizin so gut, dass es allen Frauen und allen Babys schlussendlich gut geht. Aber 1.2 bis 2.5 Liter Blutverlust ist extrem viel.
Es ist überhaupt nicht natürlich drei Tage die Gebärmutter zum Arbeiten anzutreiben in der Nacht zu stoppen und dann wieder zu arbeiten. Dass sie nach der Geburt müde ist und sich nicht zusammen zieht, ist für mich als Hebamme nicht unverständlich.
Ich dachte, dass Geburtsverläufe von mehr wie 30 Stunden der Vergangenheit angehören und nicht mit der modernen Zeit noch verlängert werden.
Sicher ist es heute ein Vorteil wenn es zu einer extrem starken Blutung kommt, dass die Medizin mit verschiedenen Mitteln helfen kann. Aber zu so starken Blutungen muss es nicht kommen. Wenn man die Natur berücksichtigt und eine Gebärmutter nicht künstlich über Tage arbeiten lässt wird sie nicht müde. Keine Hebamme die Hausgeburten betreut würde so etwas zulassen.
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