Dienstag, 18. Januar 2022

Schlafberatung

Von einigen Müttern habe ich Anfragen bekommen weil ihre Babys (Kinder) nicht schlafen. Die Mütter sind sehr erschöpft weil sie seid Wochen/Monaten einige Male aufstehen um die Kleinen zu stillen oder ihnen eine Flasche geben müssen. Diese Anfragen betreffen Kinder von sieben Monaten und älter, manchmal sind sie bereits zwei oder drei Jahre alt.

Das muss nicht sein! Es braucht viel Kraft und Energie eine Änderung durchzubringen. Wenn ich mit diesen Müttern sprechen, haben sie sehr viel Verständnis für ihre Kinder. Es kann sein, dass die Geburt oder die Schwangerschaft schwierig war und sie glauben, die Kleinen brauchen sie deshalb auch in der Nacht so oft und wollen mit dem Stillen die Nähe der Mama fühlen. Auch höre ich, dass das Kleine Abends schlecht isst und deshalb in der Nacht noch ein bis zwei Flaschen braucht, er ist am Zahnen, war krank und braucht mehr, sind  umgezogen,  ist mit einer neuen Situation überfordert. Natürlich kann das ein Grund sein, aber dieser Grund sollte nicht Wochen, Monate oder Jahre dauern.

Oft sind die Eltern übermüdet und am Ende ihrer Kraft, dass sie kaum noch fähig sind Entscheidungen zu treffen um eine Änderung herbeizuführen. 

Es ist für mich sehr schwierig, einfühlsam und verständnisvoll aufzuzeigen, dass sie in einem Teufelskreislauf stecken. Also muss ich ihnen zuerst beweisen, dass das Kind tagsüber genügend Nahrung bekommt. Gut ist es, wenn das Gewicht kontrolliert werden kann um Beweisen zu können. Das schlechte Gewissen, weil die Geburt lange oder die Schwangerschaft beschwerlich für das Baby war, zu beruhigen, erfordert nochmals viel Fingerspitzengefühl.

Sind die Eltern Rabeneltern weil sie so egoistisch sind und in der Nacht Schlaf brauchen? Dürfen sie die Brust oder die Flasche dem Kind verweigern?

Mit Liebe, mit Verständnis aber mit Grenzen, lässt sich eine Änderung bewirken. Deshalb ist es wichtig, dass beide Elternteile am selben Strick ziehen. Sie müssen überzeugt sein, dass sie das Richtige machen.

Nun muss ich als Hebamme die Eltern überzeugen, dass es in kurzer Zeit möglich ist, dem Kind zu zeigen ohne zusätzliche Nahrung die Nacht durchzustehen.

Das Kleine sollte in der Nähe der Eltern schlafen, damit diese mit kleinem Aufwand mittels einer Berührung beruhigen können. Wenn die Mamma stillt, soll dies der Papa übernehmen. 

Natürlich sind die ersten zwei Nächte dadurch noch unruhiger. Aber nach drei Nächten hat sich der kleine Racker daran gewöhnt und es braucht weniger und weniger Zeit und endlich endlich können die Eltern und der Kleine schlafen.

Da dafür Energie nötig ist, empfehle ich, dies an einem Wochenende durchzuführen. Viel Erfolg.


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