Mit der Geburt des zweiten Kindes, wird das erste Kind vom Babystatus verdrängt und muss fast von heute auf morgen die/der Grosse sein. Ich habe schon öfters beobachtet, wie das vor sich geht. Obwohl ein Elternpaar fast ein halbes Jahr Zeit hat ihr Aeltestes darauf vorzubereiten, ist die Ueberraschung gross.
Kürzlich habe ich mit einigen Müttern darüber diskutiert welcher Abstand wohl der Beste sei. Nun, da hat jede Frau etwas anderes gesagt. Die mit nur einem Kind, konnte sich keinen Abstand unter drei Jahren vorstellen - die Frau die zwei Kinder und zwei Jahren Unterschied , meinte dies sei Ideal und eine andere die vier Jahre Abstand hat, meinte, das sei ideal. Ich hingegen habe bei meinen Kindern noch mehr Abstand und finde das super. Einig waren wir uns, dass es für eine Mutter extrem anstrengend ist, wenn das Erste noch nicht laufen kann und bereits das Geschwisterchen da ist. Jede Variante hat Vorteile oder Nachteile.
Die Vorbereitung auf das Geschwisterchen ist vom Alter abhängig. Es gibt viele wunderbare Bilderbücher die veranschaulichen, was da auf sie zukommt. Ein solches Buch ist empfehlenswert. Gerade hat in Frankreich Catherine Dolto einen Preis für ihr Buch erhalten das sich damit auseinandersetzt.
Aber auch das Fördern der Selbständigkeit des älteren Kindes ist sehr wichtig. Treppenstufen selber nach oben zu klettern (egal ob auf allen vieren - wenn es kleiner ist - oder auf zwei Beinen an der Hand). Kleinere Kinder sollten auch einen Rhythmus haben, so dass die Mama und später das Neugeborene bestimmt einmal im Tag während einem Stündchen Ruhe haben. Einem älteren Kind kann gezeigt werden, dass es für einige Zeit ruhig sein soll wenn es keinen Mittagschlaf mehr macht.
Vielleicht sind auch Besuche bei anderen Kindern eine Hilfe, um dem Kind zu zeigen, wenn ein Anderes in Mamis Armen ist, ist die Liebe von Mama trotzdem da. Natürlich ist es dasselbe wenn ein drittes oder viertes Kind sich anmeldet. Die Beziehung zum Papa sollte gefördert werden was manchmal auch natürlich geschieht.
Viel Zeit und Geduld ist hier gefragt. Auch nach der Geburt ist es sehr sehr wichtig, die älteren Geschwister in die Arme zu nehmen und ihnen so das neue Geschwisterchen zu zeigen. Wenn nicht der Papa anwesend ist, sollte noch eine zweite Bezugsperson da sein, die entweder beim Baby oder beim grösseren Geschwisterchen sein kann.
Eifersucht ist etwas natürliches. Wichtig ist dass keine Aggressionen zum Baby entstehen. Aber sollte einmal etwas passieren ist es wichtig ruhig zu bleiben und zu erklären dass das Baby nur ganz vorsichtig berührt werden darf. Kontakte zwischen den Geschwistern sollen gefördert werden je nach Alter aber immer unter Begleitung und so dass es möglich ist auf etwaige Reaktionen einzugehen.
Ich finde es auch sehr wichtig dass die Mama trotz Baby ab und zu mit dem älteren Kind alleine Spielt. Auch Besucher sollten sich Zeit für das grössere Kind nehmen und nicht nur Mama und Baby beschenken.
Bachblüten, Homöopathie und Kinesiologie können unterstützend Helfen dem älteren Geschwisterchen mit der neuen Situation besser umzugehen.
Freitag, 22. Juli 2011
Sonntag, 17. Juli 2011
Tagebuch einer Hebamme, Fortsetzung
Wiedereinmal durfte ich bei einer Geburt dahei sein. Eine Geburt zu planen ist für mich ebenso schwierig wie für die Eltern. Die Anspannung, wann der Zeitpunkt sein wird, ist auch bei mir präsent . Da ich Mutter von zwei Kindern bin (11 und 16 Jahre) und daneben selbständig erwerbend und auch Kurse gebe, muss ich mein sämtliches Umfeld darüber informieren, dass eine baldige Geburt ansteht und möglicherweise eine Stellvertretung und im schlechtesten Fall der Kurs ausfallen wird.
Auch meine Kinder wurden informiert, dass ich eventuell eines Morgens nicht da sein werde und sie alleine Frühstücken und in die Schule gehen müssen.
In der Nacht als ich angerufen wurde, habe ich dann ein Brieflein hinterlegt mit dem Hinweis, dass ich weg bin und noch nicht weiss, wann ich wieder zurück sein werde. Sie sollen doch bitte bitte das mobile Telefon mitnehmen und nach der Schulstunde einschalten, damit ich dort den weiteren Verlauf hinterlegen könne.
Ich bin froh, dass meine Kinder nun älter und selbständig sind, trotzdem ist es ein komisches Gefühl die Schlafenden alleine zu lassen mit nur einem Brieflein als Erklärung. Die Vorbereitung für eine Geburt ist für mich wohl ähnlich wie für die werdenden Eltern. Auch ich habe eine Tasche gepackt und muss einen Plan haben bei wem die Kinder untergebracht werden.
Unter der Geburt ist für mich vieles Vertraut und Bekannt, da habe ich Vorteile den Paaren gegenüber und kann beruhigen, Mut geben und Unterstützen wo es nötig ist. Die Erfahrung hat mich gelernt ein bisschen abschätzen zu können wann ich mich kurz entfernen kann um meinen geplanten Tag um organisieren zu können. Doch ist die Präsenz aller beteiligten enorm wichtig für Mama und Baby somit sollte hier kein Unterbruch entstehen. Danach ist es für alle ein Fiebern, ein mehr oder weniger Arbeiten bis zum Finale das manchmal ewig auf sich warten lässt und manchmal sehr schnell kommen kann.
Nach einer Geburt kehre ich heim und habe das Gefühl die Erde habe sich verändert. Ein neues Leben ist geboren und auch wenn es immer und immer wieder passiert, ist doch für einige Augenblicke die Welt stillgestanden und nur der feierliche Moment der Geburt hat gezählt und nichts, absolut nichts anderes war wichtig.
Auch meine Kinder wurden informiert, dass ich eventuell eines Morgens nicht da sein werde und sie alleine Frühstücken und in die Schule gehen müssen.
In der Nacht als ich angerufen wurde, habe ich dann ein Brieflein hinterlegt mit dem Hinweis, dass ich weg bin und noch nicht weiss, wann ich wieder zurück sein werde. Sie sollen doch bitte bitte das mobile Telefon mitnehmen und nach der Schulstunde einschalten, damit ich dort den weiteren Verlauf hinterlegen könne.
Ich bin froh, dass meine Kinder nun älter und selbständig sind, trotzdem ist es ein komisches Gefühl die Schlafenden alleine zu lassen mit nur einem Brieflein als Erklärung. Die Vorbereitung für eine Geburt ist für mich wohl ähnlich wie für die werdenden Eltern. Auch ich habe eine Tasche gepackt und muss einen Plan haben bei wem die Kinder untergebracht werden.
Unter der Geburt ist für mich vieles Vertraut und Bekannt, da habe ich Vorteile den Paaren gegenüber und kann beruhigen, Mut geben und Unterstützen wo es nötig ist. Die Erfahrung hat mich gelernt ein bisschen abschätzen zu können wann ich mich kurz entfernen kann um meinen geplanten Tag um organisieren zu können. Doch ist die Präsenz aller beteiligten enorm wichtig für Mama und Baby somit sollte hier kein Unterbruch entstehen. Danach ist es für alle ein Fiebern, ein mehr oder weniger Arbeiten bis zum Finale das manchmal ewig auf sich warten lässt und manchmal sehr schnell kommen kann.
Nach einer Geburt kehre ich heim und habe das Gefühl die Erde habe sich verändert. Ein neues Leben ist geboren und auch wenn es immer und immer wieder passiert, ist doch für einige Augenblicke die Welt stillgestanden und nur der feierliche Moment der Geburt hat gezählt und nichts, absolut nichts anderes war wichtig.
Donnerstag, 14. Juli 2011
Schadstoffe rund ums Baby
Je mehr ich weiss, umso mehr wünschte ich, dass ich es nicht weiss. Ich bin nur Hebamme und kann dann nicht den Eltern einen Vortrag über die Kinderzimmer-Einrichtung über die Kleidung und über die Materialien im Kinderzimmer und Haus halten.
Erschreckend ist es doch, wie viele Babyartikel im Umlauf sind, die aus ungesunden Materialien bestehen. Seltener gibt es Kinderbettli, Kinderwagen, Spielzeug das aus reinen Naturmaterialien bestehen. Aber gerade da wo das Baby viel Zeit verbringt und Hautkontakt hat, sollte auf Chemie verzichtet werden.
Immer wieder nehme ich meine Nase als Parameter. Wenn es nach Gummi und Plastik riecht ist die Umgebung bestimmt nicht so gut fürs Baby. Ich mag mich noch erinnern als mein Vater ein neues Auto gekauft hat. Mir wurde es immer schlecht vom Plastikgeruch im Auto, auch das Duftbäumchen konnte das nicht ändern, im Gegenteil.
So gibt es Umwelt-Magazine die bestens beraten, welcher Kinderwagen am besten zu vertreten ist. Haare stehen einem da zu Berge da dieser Aspekt bis jetzt überhaupt nicht in Erwägung gezogen wurde. Empfehlenswert ist es, ein altes Modell zu kaufen, da die Schadstoffe sich mit dem Alter minimieren. Ich habe es so gemacht: einfach den Kinderwagen und das Bettchen mit einem Schaffell und mit Unterlagen von denen ich wusste dass die natürlich sind, ausgestopft. Manche "dubiosen" Spielzeuge habe ich in die Geschirrwaschmaschine gesteckt und zuerst einige Male gewaschen. Einige haben überlebt.
Es gibt so viele Babyprodukte und gerade beim Kinderwagen muss auf so vieles geachtet werden, da habe ich mich schon immer gefragt, weshalb da immer noch Plastikprodukte verwendet werden. Der Preis sagt leider nichts über die Qualität des Produktes aus. Das Auto gibt es ja auch in verschiedenen Ausführungen Kunstleder oder Leder.
Auch staune ich über die Babymatratzen. Selbst bei einem teuren Bettchen bestehen die aus reinem Schaumstoff. Viele Eltern legen nur ein Laken drüber und das Baby soll da drauf schlafen. Es stimmt, so ein kleines Menschchen ist anspruchslos, aber ist vielleicht die Rückenlage auch ein Grund damit es die Schadstoffe der Matratze weniger gut einatmen kann? Früher haben diese Matratzen aus Pferdehaar, aus Dinkel, Stroh oder aus Schafwolle bestanden. All dies sind eigentlich billige Materialien und Atmungsaktiv. Bestimmt ist Plastik viel sauberer und hygienischer. Stellen sie doch bitte einmal den Kinderwagen während einer Viertelstunde an die pralle Sonne, schliessen das Kopfteil und danach gehen sie mit dem Kopf ganz vorne zum Kopfteil des Wagens rein und atmen tief ein.... ich bin gespannt auf ihr Urteil.
Mittwoch, 13. Juli 2011
Kinderarzt
Wichtig ist, dass der Kinderarzt sympathisch ist. Er sollte gut erreichbar sein und eine ähnliche Philosophie besitzen. Auch sollte der Arzt dem Partner einen guten Eindruck hinterlassen. Wenn das nämlich nicht stimmt, gibt es immer wieder Anlass zu Auseinandersetzungen die man sich gerne ersparen könnte. Ist nämlich das Baby krank und man holt sich eine Meinung vom Arzt und diese wird dann vom Partner oder dem Umfeld in Frage gestellt, ist man wieder gleich weit wie vor dem Arztbesuch. Deshalb finde ich es sehr wichtig, sich Zeit zu nehmen für eine gute Wahl.
Ich habe im ersten Jahr bestimmt drei verschiedene Aerzte aufgesucht, bis ich mich für einen entschieden habe. Einige Elternpaare die ich kenne, konsultieren nebst dem Kinderarzt auch einen Homöopathen. Mit einigen Aerzten kann man offen darüber reden, andere haben Mühe damit nicht der Einzige zu sein und da ist es besser, sie im Dunkeln zu lassen.
Eine Ueberlegung wert ist auch ein Hausarzt. Das ist kein ausschliesslicher Kinderarzt und hat den Vorteil, dass er auch der Mama und dem Papa in den Hals kuckt wenn sie mit dem kranken Kind vorbei gehen. Das ist natürlich Zeit einsparend. Meist sind die Allgemein-Aerzte auch mit Säuglingen sehr erfahren.
Ein Arzt ist gerade in den ersten Monaten ein enger Begleiter mit dem Baby und da ist es besonders wichtig, dass man sich wohl fühlt und nicht immer den Partner als Verstärkung mitnehmen muss weil der Arzt an den schlimmen Schulmeister erinnert.
Durch Gespräche mit anderen Eltern und deren Erfahrung, kann die richtige Arztwahl getroffen werden.
Montag, 4. Juli 2011
Verarbeiten der eigenen Kindheit
In der Position als Mutter/Eltern wird die eigene Kinheit nochmals aktuell. Konflikte mit unseren eigenen Eltern die nie gelöst worden sind tauchen auf und müssen nochmals angeschaut werden. Natürlich ist nun der Blickwinkel ein bisschen verschoben, so dass es uns möglich ist zu Lösungen zu kommen. Es findet teilweise auch eine Annäherung zu den Eltern statt da wir jetzt einen andere Sichtweise haben.
Einige Frauen haben mir bestätigt, zuerst in der Schwangerschaft und der Babyphase, die Pubertät nochmals Revue passiert zu haben. Dann, mit dem Wachstum des Kindes, immer wieder mit der eigenen Kindheit und Erziehung konfrontiert zu werden. Dies läuft manchmal in langwierigen Prozessen ab und manchmal in kurzen Gedanken von denen man gestreift wird. Auch da ist natürlich die Auseinandersetzung die Gespräche mit dem Partner bereichernd, verwirrend, irritierend und geben zusätzliche Denkanstösse.
Somit ist das Elternsein ein Verarbeiten und ein nochmaliges Durchmachen der eigenen Kindheit und unsere eigene Erziehung wird immer wieder in Frage gestellt. All diese Prozesse laufen nicht bewusst ab. Ich finde es einen äusserst bereichernden Prozess.
Plötzlich streckt man wieder die Zunge raus, fährt Rutschbahn, tanzt auf der Strasse, liebt Regen, lässt sich auf der Schaukel nieder, hört Kinderlieder und später ist man up-to-Date von den neusten Musikrichtungen. Kinder halten auch jung.
Montag, 27. Juni 2011
Grenzen setzten
Muss ich meinem Neugeborenen bereits Grenzen setzten? Kann ich mein Kind verwöhnen? Immer wieder werde ich mit diesen Fragen konfrontiert. Es gibt bestimmt keine stereotypen Antworten. Das führen, das erziehen des Babys sollte aber nicht mit dem Kopf sondern mit dem Herzen geschehen. Meine Einstellung, dem Baby so viel Sicherheit und Geborgenheit zu geben wie es braucht, gebe ich gerne weiter. Bekommt es diese, kann es ein Leben lang davon schöpfen.
Wir selber gehören zu den Generationen, die kaum auf der Welt, bereits erzogen, damit man nicht verzogen wurde. Daraus gibt es viele, die immer im Defizit leben oder die resigniert haben und Liebe nicht annehmen können. Das ist sehr vereinfacht und muss nicht Eins zu Eins zutreffen. Und doch gibt es ganze Generationen die durch Erziehungsrichtlinien geprägt sind.
Die ersten drei Monate lebt das Baby nur im Moment. Es weiss noch nicht, dass wenn es schreit, die Mama kommt und es Trinken bekommt. Es schreit aus Verzweiflung und ganz bestimmt nicht aus Berechnung. Seine Bedürfnisse kann es nur mit Weinen ausdrücken. Jedes Bedüfniss, jedes Weinen hat einen Grund. Da wäre es ganz falsch mit (er)Ziehen ihm andere Werte aufzudrücken.
Später kann ich ihm zeigen, erklären wo meine Grenzen sind. Aber auch in dieser Zeit darf die Geborgenheit verschwendet werden. Vielleicht ist Erziehen, nicht verzichten sondern konsequent sein. Ich staune immer wieder wie kleine Kinder, mehr wie ich selber, sich erinnern was meine Richtlinien sind. So passen sie sich Mami an, bei Papi sind die Grenzen anders gesteckt und sie passen sich bei ihm an und wieder anders bei den Grosseltern.
Vielleicht sollte die Erziehung bei uns angepasst werden, vielleicht sollten wir wissen wo unsere Grenzen sind, bevor wir unsere Kinder damit konfrontieren.
Freitag, 24. Juni 2011
Sommerzeit und Stillen
Durch die Wärme wird vermehrt Milch produziert und das kann zu Milchstau oder gar Brustentzündungen führen. Deshalb ist ein sorgfältiges Stillen wieder angesagt. Wenn eine Frau schon länger am Stillen ist, hat sich Angebot und Nachfrage meistens eingestellt. Durch das warme Wetter kann sich wieder ein Ungleichgewicht einstellen. Es ist deshalb wichtig die Brust vor und nach dem Stillen zu untersuchen und evt. harte Stellen mit ein bisschen Druck, während dem Stillen, zu halten, damit das Baby davon trinken kann. Sollte nach dem Stillen immer noch eine harte Stelle an der Brust sein, lohnt es sich, Eis (20 min lang) aufzulegen. Neigt eine Frau bereits zu einer Ueberproduktion, sollte sie profilaktisch kühlen Pfefferminztee oder Salbeitee trinken.
Aber auch enge Kleider, enge Büstenhalter können zu einem Stau führen wenn die Brust zu stark eingeengt wird. Achtung ist auch geboten bei zu engen Bikini-Oberteilen. Bitte nicht sparen für ein neues Teil, eine Entzündung ist sehr unangenehm und gefährlich für Mama (40°C Fieber) und für das Baby nicht sehr bekömmlich.
Im Sommer braucht das Baby nicht zusätzliche Flüssigkeit, eigentlich genügt die Muttermilch vollkommen. Immer wieder sind Frauen verunsichert, ob das Baby genügend Flüssigkeit bekommt und geben ihm zusätzlich noch abgekochtes Wasser (bis 3 Monaten sollte das Wasser abgekocht werden) oder Fencheltee. Es ist bestimmt nicht falsch nebenbei noch Flüssigkeit zu geben, aber nötig ist es nicht.
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