Sonntag, 28. Juni 2015

Zungenbändchen

Vor einigen Jahren wurde fast bei jedem Neugeborenen das Zungenbändchen geschnitten. Jetzt ist der Trend so dass sie kaum noch geschnitten werden. Manchmal wäre dies immer noch sinnvoll. Wenn ein Baby die Zunge rausstreckt und sie herzförmig ist, zeigt das doch, dass das Bändchen ein Hindernis ist um die Zunge ganz rauszustrecken. Sie sollte an der Spitze verdünnt sein.

Gestern hatte ich die Idee für einen Test und habe nur den Schoppenaufsatz einem Baby in den Mund gegeben. Auf der anderen Seite konnte ich mit den Eltern gut beobachten, dass das Baby sein Züngchen nicht weit genug rausstrecken kann. Ein anderer Test geht so: einem Baby auf einem Teelöffel einen Tropfen Muttermilch in den Mund geben. Normalerweise kommt dann das Züngchen weit raus. Ich kenne zwei Gründe wenn das Züngchen nicht raus kommt. Das Baby ist zu schwach oder das Zungenbändchen stört.

Ein Zungenbändchen zu schneiden ist ein kleiner kurzer rascher Eingriff. Sofort kann das Baby weiter trinken. Ich persönlich finde die Fersen-Blutentnahmen einen viel grösseren Eingriff als das Zungenbändchen schneiden. Selber habe viele Jahre bis zum Erwachsenenalter unter dem Zungenbändchen gelitten. Manchmal gab es einen schmerzhaften Zug und manchmal hat es geblutet. Vielleicht wäre ein einziger Eingriff besser gewesen wie ein immer wiederkehrendes Ziehen. Sicher sollte das individuell angeschaut werden und nicht einfach pauschalisiert.

In den ersten 6 Wochen ist das Zungenbändchenschneiden ein ganz kleiner Eingriff der ohne Betäubung gemacht werden kann, da das Bändchen noch ganz dünn ist. Später braucht es eine Narkose dazu.

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