Montag, 11. Januar 2010

Rezept

Die Frauen in der Rückbildung haben mich um das Rotkäppchen Gugelhupf Rezept gefragt:
4 Eier / 220 g Zucker / 200 g Quark / 4 EL Rosinen / abgeriebene Schale von 1 unbehandelter Zitrone / 1 Msp. Safran, erwärmt und gemörsert / 250 g Mehl / 1 TL Backpulver / 140 g Butter, geschmolzen

Eier trennen
Eigelb und Zucker zu einer hellen Creme rühren, Quark, Rosinen und die Zitronenschale einrühren.
Safran mit 1 Prise Zucker im Mörser zerkleinern und beimischen.
Mehl mit Backpulver mischen und zufügen.
Die geschmolzene Butter einrühren und das steifgeschlagene Eiweiss unterheben.
Gugelhopfform fetten. Den Teig einfüllen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad etwa 1 h backen.

Mit Rotwein geniessen. Wein und Safran unterstützen sich in ihrer berauschenden Wirkung.
aus dem Safran-Kochbuch "Gold in der Küche".

Das Ungeborene

Auch in der Presse wird dem Baby im Bauch endlich Aufmerksamkeit geschenkt. Was in manchen Kreisen schon lange bekannt ist, wird nun auch an die Oeffentlichkeit getragen. Das Baby bekommt alles mit was die Mutter erlebt.

Bereits Urvölker wissen das und umsorgen die Schwangeren Frauen. Diese werden verwöhnt dürfen nur mit Positivem in Berührung kommen, kriegen vom Essen nur die besten Happen, etc.

In unserer Kultur muss eine Frau beweisen, dass sie trotz Schwangerschaft ein volles Mitglied des Berufsleben ist und deshalb erst recht nicht krank werden darf. Das spüren die Babys auch.

Aber....
auch das Gute bekommt das Baby mit. Die Zärtlichkeiten die die Mami und der Papi durch die Bauchdecke dem Baby zukommen lassen. Gespräche die geführt werden mit dem Baby. Die Haptonomie (eine Geburtsvorbereitung wo man mit dem Baby im Bauch Kontakt aufnimmt), ist eine Methode worin das Baby in seinem Sein bestärkt wird. Von Osteopathen, Cranio-Sacraltherapeuten und Psychologen die sich mit dem Baby beschäftigen, habe ich bestätigt bekommen, dass Babys, die vorgeburtlich Kontakt mit den Eltern hatten, markant weniger unter Stress leiden. Das heisst also, bitte nehmt die Babys ernst und beachtet sie, auch wenn sie "nur" spürbar und noch nicht sichtbar sind.

Es ist eine falsche Einstellung, bei Stress, das Baby ausklammern zu wollen, da wird der Bauch hart. Ist die Mutter auch im Stress beim Baby present, bleibt der Bauch weicher und das Baby weniger gestresst. Natürlich ist das nicht ganz so leicht, wie ich das Schreibe, aber es ist auch nicht so schwierig , dass es unmöglich ist.

Freitag, 8. Januar 2010

Angst vor der Geburt?

Manchmal haben die Frauen Angst vor der Geburt. Einerseits vom Schmerz, vom Fremden Ungewohnten, vom Kontrolle verlieren andererseits geht es um das Baby.

Ich habe immer Mühe wenn ich ein Buch lese oder einen Film schaue, wo eine Frau unter der Geburt ist. Es geht da oft um Spannung um Schmerz und um Leben oder Tod. "Das Weib hat unter Schmerzen das Kind zu gebären". Das ist das Bild das überall gemacht wird. Gebären ist aber auch anders möglich. Ich verstehe nicht, weshalb kein positives Bild verwendet wird. Gebären kann auch Leidenschaft, Hingabe und Ekstase sein.

Leider habe ich das auch nicht so erlebt, aber dieses Bild hat mir geholfen, mich den Geburtswellen gegenüber zu öffnen. Das positive Annehmen einer neuen Welle (und nicht Wehe) machte mich entspannter, positiver.

Diese Einstellung hatte ich auch immer als ich als Hebamme bei einer Geburt dabei war. Es ist zu schaffen, es muss nicht schmerzhaft sein, es gibt Tricks und Methoden (z.B. Haptonomie) um es leichter zu haben.

In der langwährenden Zeit der Geburt gibt es immer wieder verschiedene Phasen und eben auch positive Phasen. Ueber diese positiven Erlebnisse muss mehr geschrieben werden!






Donnerstag, 7. Januar 2010

Sexualität nach der Geburt

Von Männern höre ich, dass sie sich am Besten darauf einstellen nach der Geburt des Babys während eines ganzen Jahres keinen Sex zu haben.

Das ist wirklich zum Teil so. Eine Frau gibt so viel Zärtlichkeit, Gefühle und Energie dem Baby, dass sie vielleicht übersatt ist. Dann kommt noch die Müdigkeit dazu, die Schwangerschaftspfunde, die prallen vollen überlaufenden Brüste, die schmerzhaften Brustwarzen, der Dammschnitt der immer noch beim Sitzen schmerzt und die Unsicherheit mit dem Baby.

Es gibt aber auch Frauen, die kaum die sechs Wochen abwarten wollen um wieder mit ihrem Partner intim zu sein. Die mich fragen ob es ok wäre wenn ... da sage ich nicht nein. Wie alles das mit Geburt und Gebären zu tun hat, gibt es keine Regeln.

Nun kann aber auch der Mann überfordert sein: mit einer Frau die gerade vaginal Entbunden hat und nun wieder das Sexleben aufnehmen will, geschwollene Brüste die sich bei Berührung entleeren, der weiche leere Bauch, eine Frau die nicht mehr so aussieht wie vor der Schwangerschaft aber auch nicht mehr Schwanger ist, eine Frau die in ihrem Frau-Sein bestätigt sein will.

Auch das Baby kann ein Sextöter sein, weil es immer dann schreit, wenn die Lust am grössten ist.

Auf jeden Fall wird die Sexualität und das Leben anders, neu und darauf darf man sich freuen und einlassen.

Dienstag, 5. Januar 2010

Unterstützung

Egal wer Mutter wird. Ob das eine Ingenieurin, eine Aerztin, Krankenschwester oder Sekretärin ist. Es ist für alle das 1. Mal. Immer ist eine Unsicherheit da. Selbst wenn vorher der Beruf mit Babys war, jetzt ist eine neue Zeit angebrochen und das eigene Baby nimmt man nicht mehr als Berufsfrau/Mann war, sondern als Mami oder Papi.

Wenn das Baby schreit und hilflos ist, sind das auch die Eltern. Jedes Weh-Weh leiden die Eltern mit. Es braucht Erfahrung als Mami. Deshalb sind die frischen Eltern auch so labil den Ratschlägen der Umwelt gegenüber. Erst mit der Zeit lernen sie das Baby kennen und auch was normal ist und was nicht.

Häufige Fragen: Ist es normal, dass das Baby so unregelmässig atmet? (Ja) Es stimmt wahrscheinlich etwas nicht, die Kleine gibt so komische Geräusche wenn sie schläft (trinkt). (alles ok). Ich glaube das Baby hat Untertemperatur (oft ist der Fiebermesser zu wenig weit eingeführt). Bekommt das Baby beim Spazierengehen keine Gehirnerschütterung wenn es so rumpelt im Kinderwagen? (Nein) Sie/Er macht nie einen Rülpser, muss ich immer warten? (nicht immer). Erstickt das Baby im Tragetuch? (Nein). Liebt das Baby meinen Mann mehr als mich, bei ihm schreit es weniger? (er ist ruhiger).

Natürlich ist es eine enorme Hilfe, wenn jemand Kompetentes ab und zu auf die Schultern klopft. Oft Hilft es aber auch schon, wenn man nicht ganz alleine mit dem Baby ist. Man ein bisschen vom Ewig-zum-Kind-schauen abgelenkt ist.

Montag, 4. Januar 2010

Leben und Tod

Ich betreue nicht nur die Frauen die ein gesundes Baby geboren haben, sondern auch nach Todgeburten. Da ist der Kontakt zu den Paaren (Frauen) noch enger und intensiver. Mit klopfendem Herzen gehe ich vorbei und schaue einfach wie es der Frau (dem Paar) geht. Manchmal ist nur die Frau da, manchmal auch der Partner. Ich muss vielleicht Kontrollen machen vom Busen, Bauch und evt. Narben. Ich biete den Frauen Rückbildung an oder eine Bauchmassage. Der Körperkontakt tut immer gut.

Oft kommt es zu Tränen aber auch zu sehr intensiven Gesprächen und wir können auch zusammen lachen. Das finde ich immer sehr berührend, wenn in der grossen Trauer sich auch ein Lachen durchdrückt. Es ist natürlich sehr schön, wenn ich das Paar gemeinsam betreuen kann und wenn Zeit für gemeinsame Gespräche da ist. Der Abschied von einen so kleinen Wesen, dessen Weg wir nur ganz kurz oder nur in der Schwangerschaft begleitet haben,ist unendlich traurig.

Doch habe ich auch öfters schon gestaunt über die Stärke, die Reife die da wächst. Da fühlen wir, wie der Tod und die Geburt doch sehr sehr nahe sind. Wo kommen die Babys her und wo gehen sie hin? Wo ist die Grenze? Wenn ich so ein totes Baby sehe, bin ich überzeugt, dass es ein Vorher und ein Nachher gibt.

Das sage ich auch so den Paaren. Manchmal wird das auch von ihnen so Empfunden und es gibt Paare, die fühlen ihr totes Baby immer noch um sich. Dieses Baby umgibt die Eltern mit einem Strahlen und ich denke, wenn es zu ihnen sprechen könnte, würde es bestimmt sagen, seid nicht traurig, mir geht es gut.

Freitag, 1. Januar 2010

Gebären

Hingabe ist das Zauberwort zum Gebären. Hingabe nicht zur Hebamme oder zum Arzt. Sondern Hingabe zum Geburtsgeschehen. Das sich öffnen bei den Wehen und zum Geschehen zu den Gefühlen die da hoch kommen.

Bereits bei der ersten Haptonomie-Stunde merkt die Frau, wie wichtig diese Hingabe ist. Das Vertrauen wächst zum Baby, zum Mann und in den eigenen Körper. Nur so ist es möglich die Geburt positiv zu erleben, sich zu öffnen und dem Baby den Weg zu ebnen. Das Baby gebärt sich. Es sucht sich die Zeit und den Weg aus. Die Frau lässt geschehen und öffnet sich.

Sicher kann das mit Schmerz verbunden sein. Aber der Geburtsschmerz ist kein normaler Schmerz wo man sich verschliesst sondern er ist ein Schmerz wo man sich öffnen muss. Je besser man das akzeptieren kann und visualisieren, umso einfacher wird die Geburt.