Donnerstag, 30. September 2010

Geborgenheit fürs Baby

Es gibt Babys die gerne Nähe spüren, die sich im grossen Bettchen alleine fühlen, sie brauchen Nähe und Grenzen. Natürlich ist es am schönsten auf den Armen von Mami oder Papi, wenn sie ganz nah am Körper getragen werden. Das kann im Tragetuch sein oder eng in ein Tuch gewickelt. Es gibt fertige Tücher zum Pucken, es kann aber auch ein normales Tuch verwendet werden das ganz nah um das Baby gewickelt wird.

Wenn ein Baby auf dem Rücken liegt und es mit den Armen in der Luft wedelt oder ganz plötzlich beide Arme nach aussen fallen lässt und anfängt zu weinen, zeigt es, dass es sich nicht wohl fühlt. Da ist bestimmt die Seitenlage oder die Bauchlage geborgener.

Neun ganze Monate war das Baby im Bauch von Mama und war eng in der umhüllenden Kugel. Es ist verständlich, dass es sich ohne Begrenzung unwohl fühlt.

Das Nestchen sollte warm sein und aus Naturmaterialien. Leider sehe ich manchmal Babys die auf einer Schaumstoffmatratze liegen die nur mit einem dünnen Laken bedeckt ist, manchmal liegen sie auf einer Faserpelzdecke oder auf einem Molton der mit Plastik beschichtet ist. Ich persönlich fühle mich nicht wohl in und um Materialien die nicht luftdurchlässig sind. Mit synthetischen Fasern muss auch aufgepasst werden, dass das Baby nicht zu warm hat und es zu einem Wärmestau kommen kann. Mit Naturfasern kann das kaum passieren.


Sonntag, 26. September 2010

In der Schwangerschaft Entscheidungen fällen

Mit zunehmender Schwangerschaft fällt es immer schwieriger Entscheidungen zu fällen und Position einzunehmen. Wenn der Arzt etwas vorschlägt was eine Frau absolut nicht will, sie lässt es geschehen. Obwohl sie im Umfeld darüber klagt und davon überzeugt ist, dass sie das nicht will.

Grenzen zu setzten fallen immer schwieriger. Nicht nur der Körper ist weich geworden, auch die Psyche. So finde ich es als Hebamme gar nicht verwunderlich, wenn die Aerzte etwas durchbringen wollen, können sie das auch.

Selbst ich als Hebamme habe unter dieser psychischen Weichheit gelitten und mit mir und dem Baby Sachen geschehen lassen, die ich lieber nicht wollte.

Heute mache ich das so, dass ich mich mit einer Freundin beratschlage dann macht sie für mich dieses unangenehmeTelefon, wo ich im vornherein weiss, dass ich nicht stark genug bin. Da gibt sie sich als Frau Prader aus und erklärt mit resoluter Stimme was ich will. Selbstverständlich machen wir das umgekehrt auch so.

Freitag, 24. September 2010

Der Bauch nach der Geburt

Nach der Geburt ist das Gewebe weich und ausgedehnt, die Bauchmuskeln die sich in der Schwangerschaft getrennt haben, sind immer noch auseinander. Deshalb rutscht das Gedärme, das während der Schwangerschaft über dem Kind war nach unten und weitet den Bauch so stark aus, dass es aussieht, als ob die Frau immer noch ein Baby drin hätte.

Wenn ich während der Zeit vom Wochenbett den Bauch massiere, ist das nicht nur angenehm, auch das Bewusstsein für den Bauch wird geweckt. Die Energieleere wird wieder gefüllt. Bereits eine kleine Massage hilft, dass sich der Bauch schneller zurückbildet.

Ueber die Seite aufstehen ist extrem wichtig. Alle Bewegungen die den Bauch nach aussen drücken, sind zu vermeiden. Kleine Bewusstseins-Uebungen helfen, damit die Frau wieder für diese Region ein Gespür entwickeln kann.

In der Rückbildung, sechs bis 10 Wochen nach der Geburt, lege ich mehr Wert auf Bewusstseinsübungen denn auf Kraft. Da manchmal die ganze Stillzeit, durch die Hormone, eine Gewebsauflockerung da ist, nutzen Kraftübungen noch nicht. Ich lege extremen Wert darauf, dass der Bauch entspannt ist, drinnen bleibt und von unten, vom Beckenboden her, trainiert wird. Eine aufrechte Haltung gibt Spannung in den Bauch und in den Beckenboden deshalb sind Schulter-Uebungen genauso wichtig.

Nach einem richtig guten Training, wo das Bewusstsein immer beim Bauch ist, sieht man nach der Stunden auch ein Resultat. Natürlich sollte auch im Alltag an der Haltung gearbeitet werden. An der Körperhaltung der Mutter kann man eine gute Nacht (viel Schlaf) oder eine schlechte Nacht (kaum Schlaf) ableiten.

Donnerstag, 23. September 2010

Der Freundeskreis der wechselt

Es ist überhaupt nicht so, dass man den Freundeskreis wechseln muss. Es ist auch nicht so, dass man plötzlich jemand anders ist, es ist auch nicht nötig, sich einen anderen Freundeskreis auszusuchen.

Aber die Frau die man in der Mütterberatung getroffen hat geht auch oft am See spazieren und die Frau von der Rückbildung hat so viel von ihrem Mann erzählt, dass man das Gefühl hat die beiden Männer könnten sich mögen. Als Vater will man gerne nach der Arbeit heim und nicht mehr wie die Kollegen lange Ueberstunden machen.

Die alten Freunde finden die Entwicklung des Kindes weniger spannend wie ihren gestrigen Ausgang. Sie haben vielleicht weniger Verständnis, dass man nicht jederzeit ans Handy gehen kann.

Ganz ganz langsam merkt man dann, dass sich der Freundeskreis doch ein bisschen verändert hat und man sich wohler fühlt mit Gleichgesinnten.

Fünf Sinne

Riechen, Sehen, Hören, Fühlen und Saugen das sind die fünf Sinne die bei einem Baby ausgeprägt da sind. Meistens ist einer dieser Sinne stärker.

Meine Tochter war ein ausgeprägtes Saugkind. Da hat nichts geholfen als ihr - zuerst meinen Busen, später den kleinen Finger und dann einen Nuggi zu geben. Alles Neue wurde immer zuerst mit dem Mund erkundigt. In der Schule war jeder Stift hinten angebissen. Oft hatte sie einen Bändel der Kaputzenjacke im Mund.

Mein Sohn ist ein Ohrmensch. Einfach Stimmen haben ihn beruhigt etwas Musik oder Vorsingen. Es mussten immer Geräusche um ihn sein damit er sich wohl fühlt. Später absolut keine Geräusche damit er einschlafen konnte. Heute (in der 4. Klasse) erklärt er mir Musik indem er sie auseinander nimmt und ich auf die Harmonie, den Bass etc. hören soll.

Manchmal trifft man auf dem Spielplatz Kinder die den Nuggi unter die Nase halten und daran riechen müssen. Andere die sich zur Beruhigung streicheln. Babys die am besten Schlafen, wenn ein Tüchlein über dem Kopf ist. Oder Kinder sie immer eine Begrenzung spüren müssen.

Es lohnt sich, das Baby zu beobachten, auszuprobieren um herauszufinden was ihm gefällt. Manchmal kommt man selber nicht drauf vielleicht das Grossmami oder eine andere Mutter die man in der Rückbildung oder im PEKIP trifft.

Mittwoch, 22. September 2010

Stättigungsgefühl beim Baby

Das Sauggefühl beim Baby hat nichts mit Hunger zu tun. Manche Babys haben ein sehr starkes Saugbedürfnis. Eine Berührung auf der Wange löst beim Baby einen Reflex aus indem des den Mund öffnet und zu der Berührung hin den Kopf wendet. Es sieht aus als ob das Baby die Brust suchen würde.

Hat das Baby Bauchweh, weil es zu viel getrunken hat, sucht es. Hat es kalt, sucht es. Fühlt es sich alleine, sucht es. Hat es Hunger, sucht es. Jedes Bedürfnis wird mit Saugen ausgedrückt.

Das kann sehr verwirrend sein. Deshalb ist es wichtig einige Facts zu kennen: Das Baby sollte ca.: 200 g pro Woche zunehmen. Bisschen weniger (100 g) bisschen mehr, wenn Mami viel Milch hat, ist ok. Der Abstand zwischen den Stillmalzeiten sollte mindestens zwei Stunden betragen. Sonst kommt zu der angedauten Milch, frische dazukommt und fängt dann zu gären an und das macht Bauchweh.

Ein Baby kann sich überessen! Der Magen wird sich immer weiter ausweiten. Das extremste das ich gesehen habe, war ein Säugling erst vier Wochen alt und gross wie ein Baby von drei Monaten. Dieser Säugling landete im Kinderspital weil er blau angelaufen ist. Man hat dann nach einigen Untersuchungen rausgefunden, dass der Magen aufs Zwerchfell drückt.

Umgekehrt ist es aber auch möglich. Ein Baby gewöhnt sich daran immer zu wenig zu haben. Es ist zu schwach sich zu melden und begnügt sich mit dem Minimum. Die Flüssigkeitskontrolle kann helfen. Mindestens fünf mal eine Nasse Windel sollte es haben und einmal davon eine sehr gefüllte. Sind die Augen eingefallen und blau um den Nasenrücken, braucht es mehr Flüssigkeit.

Das sind aber sehr rudimentäre Kontrollen, deshalb kann Anfangs eine wöchentliche Gewichtskontrolle helfen. Einfach um zu wissen, in welchem Rahmen sich das Gewicht bewegt.
Ist man über dem Maximum, hilft es bei Unsicherheit die Brust (Schoppen) eher nicht zu geben und bei wenig Gewichtszunahme bei Zweifel, eher schon.

Montag, 20. September 2010

Wie sich ein Baby an die Aussenwelt adaptiert

Das Baby braucht im Körper vom Mami anderes wie wenn es dann draussen ist.

So hat es anfangs noch die Lanugo-Behaarung. Nach der Geburt findet man die kaum noch ausser bei Früh-Geborenen oder auf dem Rücken, Schulterbereich.

Die Babys haben am Ende der Wirbelsäule, über dem After, oft noch eine kleine Vertiefung, die sehr gut gewaschen werden muss, weil der Stuhl drinnen hängen bleibt. Später wird die mit Fettgewebe aufgefüllt.

Im Bauch ist das Baby voller Vernix (Käseschmiere), je näher die Geburt rückt, umso mehr wird sie abgebaut. Frühchen sind noch ganz voll davon. Diese weisse Schicht muss nicht abgewaschen werden, sie wird resorbiert. Aber nach ein paar Tagen, wenn immer noch in Hautfalten (Leiste, unter den Armen) Reste sind, vergären die und riechen wie alter Käse. Wird diese Käseschmiere nicht entfernt kommt es zu Hautirritationen und Entzündungen. Bei meinem ersten Wochenbettbesuch schaue ich immer zuerst da nach.

Die Haut: Etwa eine Woche nach der Geburt, bekommt das Baby ganz trockene Haut. Oelt man sie ein, löst sich die oberste Schicht, wie bei einer Pell-Kartoffel. Danach bekommt das Baby die tolle weiche Babyhaut.

Häutchen hat das Baby auch über den Augen, die sich einfach irgendwann auflösen - Manchmal sagt mir ein Mami es hat einen Fussel im Auge. Aber auch die Ohren sind noch durch eine kleine Schicht geschützt. Selbst die Fingernägel sind mit einem kleinen Häutchen überzogen. Das ist der Grund, dass man empfiehlt zuerst mit Oel die Nägel weichzumachen und erst nach sechs Wochen zu schneiden.

Natürlich variiert das je nach Reife des Babys - ein Frühchen hat von allem mehr wie ein Baby das Uebertragen wird.