Dienstag, 18. Januar 2011

Einerseits und Andrerseits

Schwangerschaft und Geburt werden heutzutage kaum noch als Krankheit angesehen, die Frauen sollen/dürfen bis zum Termin arbeiten. Die Geburt wird gerne geplant an einem bestimmten Tag oder in einer bestimmten Klinik in einer bestimmten Position. Der Spitalaufenthalt wird bei drei Tagen, höchstens fünf Tagen, gehalten. Die Frau übernimmt daheim gleich den Haushalt, ist via Mail auch für ihre Arbeitsstelle erreichbar und nach ein paar Wochen oder Monaten ist sie wieder in ihrem Beruf eingebunden.

Anderseits ist durch das Unterdrücken des schwangeren Zustandes, das nicht wirklich dürfen/können Vorbereiten auf die Geburt und die Zeit danach, ein vorprogrammierter Absturz. Wer rechnet schon mit Stillschwierigkeiten, mit Schlafverlust, mit einem Baby das sich nicht an einen Plan hält. Ueberhaupt ist nun das Leben fremd und nicht mehr planbar mit dem Neugeborenen. So sind Unsicherheiten und Depressionen erklärbar.

Wir sind nicht mehr mit kleinen Kindern aufgewachsen von dessen Entwicklung wir profitieren könnten, die Grosseltern wohnen nicht mehr gleich nebenan, die Nachbarn sind uns fremd und im Freundeskreis sind wir die einzigen die Kinder haben.

Die Voraussetzungen Eltern zu sei, waren noch nie so schlecht.

So werden die Neuen Eltern von den Gefühlen die für ihr Baby entstanden sind völlig überwältigt. Mit so viel Hingabe, Geduld und Liebe haben sie nie und nimmer gerechnet. Manchmal sehe ich Frauen die ihre Gefühle verschliessen, damit sie die Pläne, die sie vor dem Kennenlernen des Babys gemacht haben, einhalten können. Manchmal sehe ich aber auch Mütter die ihre Pläne über den Haufen werfen und mit dem Baby eine neue Zukunft planen.


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