Samstag, 29. Januar 2011

Paartherapeut/Familientherapeut

Gestern hatte ich ein längeres Gespräch mit einem Familientherapeuten. Unter anderem haben wir uns über die Paarbeziehung, nach der Geburt eines Kindes, ausgelassen.

Immer noch finde ich, gerade durch meine Arbeit, diese erste Zeit enorm schwierig und merke wie die Vorstellungen und die Erwartungen gegenseitig als Paar, total auseinander gehen. Oft entsteht in dieser Zeit ein Resignieren auf einer Seite und eine Wunde die eine grosse Narbe hinterlässt.

Nun meinte dieser Therapeut, dass sich das Paar durch all die Literatur, die es gibt optimal auf diese Zeit mit dem Baby vorbereiten könnte.

Ich meinte da die Schwangerschaft so eine grosse Aenderung, rein schon körperlich, einnimmt, denkt eine Frau nur bis zur Geburt, was schon eine Leistung ist. Die Hormone die sich verändern, der Körper der fremd wird, Kleider die ständig angepasst werden müssen, die Arbeitsstelle die Entscheidungen fordert (was kommt danach) und das Vorbereiten auf das Baby; all dies ist extrem viel, das die Frau alleine bewältigen muss.

Er meinte, das sein ein Leichtes zu planen und darüber zu diskutieren. Er hätte sich darauf eingestellt ein Jahr einfach zu dienen und sich damit abgefunden, dass in dieser Zeit auch das Sexleben nicht stattfinden wird.

Nun, wenn bereits Diskussionen über das Kinderzimmer über den Namen, über die Paten entstehen braucht es zusätzliche Energie den Partner zum Geburtsvorbereitungskurs zu motivieren und daneben läuft der Alltag wie immer weiter. Wo hat nun "das Danach" Platz, das nur in einer Möglichkeitsform vorhanden ist, weil die Babys nicht konform sind.

Natürlich hatte ich ein Paar vor Augen wo es nicht klappt und er hatte ein harmonisches Paar vor Augen.

Es braucht wohl von beiden viel Kompromisse und viel Gespräche. Die Einstellung ein Jahr zu dienen ist bestimmt extrem hilfreich und wird einer Frau gut tun.

Ich finde, immer, immer wieder, dass eine Frau und ihr Baby nach der Geburt ein Nestchen brauchen. Aber es braucht auch das Umfeld (der Partner) der ihnen dieses Nestchen ermöglichen kann. Das zu wissen und das zu ermöglichen, ist der beste Einstieg ins Familienleben.

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