Donnerstag, 1. Dezember 2011

Stammbaum

Mein Bruder und mein Vater haben sich für den Stammbaum der Familie interessiert und angefangen zu forschen. Ich habe mit einigen Frauen darüber gesprochen und gemerkt, dass für sie diese Stammbaum- Geschichte - wie auch für mich - weniger interessant ist.

Heute ist es nicht mehr so, dass die Frauen bei der Heirat ihren Namen aufgeben müssen. Langezeit aber war dies die Normalität. Der Stammbaum ist eine Linie die auf der männlichen Seite folgt. Was eigentlich widersinnig ist, da die weibliche Seite, wo der Nachkomme wirklich her kommt, die Wurzel ist. Ich habe mir überlegt: Meine Mutter ist eine geborene Stuber, meine Grossmutter eine geborene Moser, meine Ur-Grossmutter eine geborene Meier und deren Mutter eine geborene Bärtschi. Auf der Vaterseite steht immer der gleiche Name: Vater, Grossvater, Urgrossvater ... alle haben den gleichen Namen.

Auf der Mutterseite bin ich mit der ganzen Welt verwandt - was für ein wunderbares Gefühl. Auf der Vaterseite komme ich aus einem Dorf im hintersten Berngebiet.

Zurück zu diesem Stammbaum; was nun, wenn mein Vater gar nicht der Sohn meines Grossvaters ist und dies meine Grossmutter mit dem falschen Heiratsdatum, das sie immer kundgetan hat, verstecken wollte. Dann wären all die gleichgenannten Vorfahren die falschen und vielleicht ist das auch so bei einem Ur-ur-ur-ur-Grossvater geschehen - schon ist die gerade Linie gekippt.

Ich fühle mich verbunden mit allen Müttern in der ganzen Welt und mit allen Kindern. Sie sind ein Teil in mir und ich ein Teil in ihnen und vielleicht gibt es eine Vorfahrin die mir uns allen Verbunden ist.