Montag, 20. März 2017

Weinendes Baby in der Öffentlichkeit

Heute hat mir eine Frau folgendes erzählt:

Sie wartet auf einem Amt darauf, dass ihre Nummer aufgerufen wird, dann fängt das Baby im Kinderwagen zu weinen an. Trotz gutem zureden und Wagen schieben weint das Baby weiter. Plötzlich schiebt eine Beamtin ihr Fenster nach oben und winkt der Mutter. Diese findet das sehr nett und denkt: "sie will uns schneller bedienen" und will  sich schon bedanken, aber es passiert gerade das Gegenteil. Die Schalterbeamtin giftelt die Mutter an, dass sie das Baby aus dem Wagen nehmen und es trösten soll. Sie sagt dass das Baby ein Bedürfnis habe und dass sie eine unfähige Mutter sei da sie dies nicht erkenne. Es sei ein Verbrechen, das weinende Baby im Wagen zu lassen.

Die Mutter dreht sich um und entfernt sich. Nach einigen leidvollen Minuten wird ihre Nummer genau bei dieser Person aufgerufen. Sie bleibt äusserlich ruhig, nur die Beamtin  beschuldigt sie weiter eine Rabenmutter zu sein und man müsste ihr das Baby wegnehmen.

Als die Mama wieder auf der Strasse ist, bricht sie fast zusammen. Daheim findet sie den Mut und die Kraft, sich an die höhere Stelle zu wenden und diesen Fall zu schildern. Mit Entschuldigungen, einem Gutschein und dem Wissen dass dies bestimmt nie mehr vorkommt, wird die Mutter von den Vorgesetzten dieser Beamtin beruhigt.

Ich finde dieser Mutter muss ein Kränzten gewunden werden, dass sie den Mut gefunden hat für sich und für andere Mütter in ähnlichen Situationen sich zu wehren. Das ist bestimmt nicht einfach, aber es ist wichtig. Lasst euch nicht Beleidigen. Ein weinendes Baby sagt nichts über die Qualität als Mutter aus. Trösten kann man auf ganz verschiedene Arten und das ist sehr individuell.