Samstag, 30. Januar 2010

Unsicherheit

Bei den Hausbesuchen sehe und höre ich sehr viel. Die Unsicherheiten, die Verletzungen die entstehen können in der ersten Zeit nach der Geburt sind sehr gross. Mir als Hebamme wird manchmal auch das Herz ausgeschüttet. Dann sehe ich vor allem die Seite der Frau, der Mutter.

Wenn ich mich aber zurücklehne weiss ich, dass die männliche Seite wie auch die weibliche Seite für die Entwicklung eines Kindes wichtig sind. Deshalb muss das Elternsein von beiden übernommen werden. Beide Elternteile sind unsicher, beide Elternteile haben ihre Erfahrungen und beide wollen nur das Beste. In dieser ersten vollkommenen Unsicherheit mit dem Baby kann es schon vorkommen, dass durch zwei Meinungen kein Resultat zu Stande kommen kann, dass damit noch mehr Verwirrung entsteht wenn der Partner anderer Ansicht ist.

Vielleicht hat die Natur es richtig gemacht dass nur die Frau das Baby stillen kann. Dass nur bei einem Partner so extreme Nähe da ist. Da ist noch eine unsichtbare Nabelschnur zwischen Mami und Baby.

Das muss wohl vom Mann respektiert werden. In der ersten Zeit ist es die Rolle des Mannes, die Mutter zu stärken in ihren Gefühlen. Später ist es aber ganz wichtig, zusammen Entscheidungen zu treffen und die Sichtweise aus beiden Polen in Betracht zu ziehen. Das ist extrem Schwierig, wenn man übermüdet ist und sich nicht mehr spürt. Vielleicht ist das Wichtigste im Elternsein, Verständnis füreinander.

Freitag, 29. Januar 2010

Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied

Das weiss jeder aber bewusst wird das erst, wenn man selber eine Familie zu tragen hat. Die Launen der Eltern werden sofort von den Kinder übernommen und weitergetragen. Das fängt bereits im Säuglingsalter an und zieht sich durch bis...(man selber Eltern wird?) Das Baby, das Elternsein gibt einen anderen Blickwinkel zum Leben. Plötzlich trägt man die Verantwortung für eine ganzen Familie. Man wird zum Vorbild und die eigene Wichtigkeit schrumpf. Ich bin nicht mehr Frau Soundso, sondern nur noch die Mutter von .. .

Es macht mir nicht aus Morgens um 6 h aufzuwachen, ein lächendes Kind entschädigt mich für den fehlenden Schlaf. Meine Kopfschmerzen werden weggedrängt durch den Eifer des fünf Jährigen. Meine schlechte Laune ist verflogen über die Wortspielereien der Tochter. Selbst wenn die Kinder älter werden habe ich mir Strategien angeeignet und ich schätze die Ruhe die ich durch die lange Zugfahrt habe, anstelle dass ich mich langweile. Ich richte meinen Blick nicht zum grauen Himmel sondern zu den schönverzierten Dächern. Die Kinder lernen uns eine neue Perspektive zum Leben. Plötzlich spiegelt sich der Himmel in der Pfütze.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Frans Veldmann 06.09.1921 - 25.01.2010

Salue, en guise d’adieu, toutes les personnes qui, par leur être, lui ont permis de découvrir l’humanité véritable et à trouver la confirmation que-malgré l’injustice, la violence et le mal régnants-le Bon l’emporte et triomphe

Au nom de tous ceux qui lui étaient chers,

AnneMarie VELDMAN-van POLEN

Le conseil d’administration et tous les membres du C.I.R.D.H. IdF

Ont l’immense chagrin d’annoncer la mort de Frans VELDMAN

Fondateur de l’Haptonomie

Survenue le 25 janvier 2010 dans sa 89 neuvième année.



Un grand homme, modeste et érudit, nous a quittés. Il a consacré sa vie à aider d’innombrables humains à découvrir le courage et la joie de vivre. Leur apportant, grâce à la confirmation affective de leur être, la force de vivre au-delà de leurs épreuves. Il souhaitait que l’Haptonomie, œuvre de toute une vie, si importante pour le bonheur de l’humanité, reste intacte et authentique et continue à se développer aux mains de ceux auxquels il l’a confiée, AnneMarie VELDMAN-van POLEN et le C.I.R.D.H. Ile de France.

Dienstag, 26. Januar 2010

Schreien

Wenn das Baby schreit, fühlen sich die Eltern meist hilflos. Man leidet mit und wird aktiv: Brust geben, Schnuller geben, Gehen, abwechseln neue Stellungen ausprobieren etc. Vor lauter Aktivitäten ist man aber nicht präsent beim Baby und es schreit und schreit.

Ich höre oft von Mamis die die Schreiphase akzeptieren können, dass ihrem Partner das nicht gelingt, dass er mit seiner Ueberforderung eine Unruhe verbreitet und Mami wie Baby nervös macht.

Wenn der Papi den ganzen Tag über weg ist, heim kommt und sich auf die Frau und das Baby freut, wird er mit einem schreienden Baby und einer aufgelösten Partnerin überrascht. Wie kann er da noch ruhig bleiben?

Es ist sicher wichtig, zu wissen, wenn das Baby schreit, dass man als Eltern nichts falsches gemacht hat und das Baby auch nicht krank ist. Wenn ich ein schreiendes Baby auf dem Arm habe, ihm zuhöre, Verständnis für seine Situation habe und ruhig bleibe, helfe ich ihm am Besten. Es gibt eine Studie: wenn viele Einzeller nebeneinander sind und eine Zelle unruhig ist, steckt sie sie anderen an. Umgekehrt funktioniert das auch. So reagiert auch das Baby auf Ruhe und Stress.

Natürlich ist das leicht gesagt, ruhig zu bleiben wenn der Kleine die Kehle raus schreit, aber es hilft! Deshalb ist es wichtig Unterstützung zu holen, damit man selber Ruhe verbreiten kann. Das kann eine erfahrene Mutter sein, die wegen ständigem Schreien immun ist, eine Hebamme, ein Arzt der versichert dass alles ok ist, ein Ostheopath oder www.schreibaby.ch. Wichtig ist Hilfe zu holen. Vielleicht hat der Partner einen Grund der ganz tief sitzt und er deshalb das weinende Baby nicht ertragen kann oder man selber..

Montag, 25. Januar 2010

Immer im Einsatz

Ich arbeite im Quartier und finde es schön, wenn ich die Frauen, Männer, Babys und Kinder ab und zu sehe. Beim Einkaufen, wenn wir uns kurz bei der Milch anlächeln, beim Brot etwas austauschen und an der Kasse erfahre, dass ein neues Baby unterwegs ist, freue ich mich.

Da ich aber froh bin, wenn ich es schaffe alles einzukaufen was ich sollte, ist es für mich nicht möglich diesen neuen Auftrag bis daheim im Kopf zu behalten. Deshalb bitte ich die Leute immer, mir ein Telefon oder ein Mail zu schicken. Manchmal denken sie daran, manchmal aber auch nicht. Dann bekomme ich ein halbes Jahr später einen freudigen Anruf, jetzt ist der Kleine da, wann kommst du?

Die Arbeit der Hebamme ist nicht so planbar, dass ich jeden Tag zwei Hausbesuche mache und von 8 bis 12 arbeite. Ich probiere eine gewisse Anzahl Wochenbett-Betreuungen anzunehmen. Da die Babys aber nicht nach Fahrplan kommen, ist es möglich, dass ich in einer Woche zwölf Besuche habe und in der nächsten nur drei. Eine Termin-Geburt ist bereits drei Wochen vor dem errechneten Termin möglich und auch noch zwei Wochen später. So könnten theoretisch Frauen vom Vormonat bereits gebären mit den Frauen vom Jetztmonat und Letztmonat zusammen. Das gibt dann die dreifache Menge! Wenn jetzt auch noch die Einkaufsfrauen dazukommen, die kein Telefon gegeben haben, sprengt das ganz schön meine Leistungen.

Das kann aber auch genau umgekehrt laufen, dass mir Frauen Bescheid geben, und dann doch nicht meine Leistung in Kauf nehmen......

Ja, das Leben einer Hebamme ist voller Ueberraschungen.

Verwöhnen

Immer mal wieder werde ich gefragt, ob man das kleine Baby schon verwöhnen könne. Diese Frage kommt oft weil im Umfeld schiefe Blicke auf die neuen Eltern geworfen werden.

Ich sage immer nein! So ein kleines Wesen braucht Liebe und Geborgenheit unendlich viel, ohne Grenzen ohne wenn und aber. Jedes Bedürfnis ist Lebenswichtig für das Kleine. Neun Monate immer in Mami und dann schwupps und das Leben soll jetzt in einem kalten grossen Bettchen stattfinden, wo es doch vorher eng begrenzt aber unendlich warm und alles mit dem Mami geteilt hat.

Ich denke mir, dass da die Umstellung in die Aussenwelt enorm ist. Die Hilfe wenn das Baby Hautkontakt braucht, wenn es Hunger hat, wenn es noch keinen Schlafrhytmus hat, braucht es.
Vielleicht braucht es (durch die Produktion von Mama) eine Regelung fürs Stillen, aber eine Regelung, dass das Baby alleine sein muss, finde ich überhaupt nicht angebracht. In den ersten drei Monaten ist das Baby am wohlsten mit Dauerkontakt das kann ruhig im Tragetuch sein, so kann Mami und Papi trotzdem etwas machen.

Wenn ein Baby viel Geborgenheit und Sicherheit bekommt, kann es das ganze Leben davon schöpfen.

Freitag, 22. Januar 2010

Die Haut

Die Haut ist ein Organ das oft unterschätzt wird. Ich habe einige Erfahrungen gemacht, die mich sehr beeindruckt haben.

Ein Kind das zu schwach war zum Essen, bekam ein tägliches Nährbad mit Orangensaft, Oel, Honig und Ei. Dieses Bad hat den Jungen so gestärkt, dass er wieder Kraft bekommen hat zu Essen.

Eine Frau die während einiger Tage nichts mehr getrunken hat, hat durch die Haut nach einer Dusche fünfhundert Gramm zugenommen.

Deshalb finde ich es Wichtig bei einem Neugeborenen die Haut nur mir natürlichen Produkten zu pflegen. Auch sollte die Haut langsam daran gewöhnt werden deshalb nicht zu viele Produkte auf einmal verwenden und mit wenigen verschiedenen Inhaltsstoffen.

Fast jedes Baby häutet sich nach der Geburt. Meistens erst nach einer oder zwei Wochen. Da schält sich die Haut ab, wie bei einer Schlange. Mit Oel kann man diesen Prozess unterstützen. Die Haut kann so trocken werden, dass es bei einigen Stellen zu blutigen einrissen kommen kann. Nach diesem Schälen, hat das Baby dann die wunderbare weiche Babyhaut.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Babyblues

Die Hormonschwankungen die es nach der Geburt gibt, werden verglichen mit den Hormonschwankungen einer Frau in den Wechseljahren. Das kann ein Grund für diese Dünnhäutigkeit und das Weinen sein. Auch die Weichheit im Beckenboden, das noch nicht geschlossen sein, spielt eine Rolle. In der östlichen Medizin spricht man vom Dammpunkt: vom Tor von Leben und Tod. Wenn dieser Punkt nicht richtig verschlossen ist, verliert man wichtige Energie und Lebenskraft. Vielleicht lassen sich auch dadurch Depressionen erklären.

Langsames Trainig, mit gelegentlichem Liegen besonders nach einer schweren Geburt (starke Belastung vom Beckenboden), ist ein Muss. Rückbildung mit gezielten Uebungen und Aufbautraining helfen, wieder zu Kräften zu kommen

Hausmittelchen

Es gibt oft natürliche Mittel, mit denen bei Beschwerden geholfen werden kann, das ist besonders mit kleinen Kindern eine Hilfe, da man sich manchmal scheut mit zu aggressiven Mitteln dahinter zugehen und auch weil die Kleinen oft am Wochenende krank werden.

Wenn es Knoten in den Brüsten hat (Milchstau) bei Krampfadern, Schmerzen in den Knien, oder bei Grippe (auf die Leber), hilft Weiss-Kohl. Ein Blatt mit dem Wallholz ein bisschen weich rollen und dann auf die betreffende Stelle geben.

Bei Verbrennungen Etherisches-Lavendel pur auftragen, zum Baden mit etwas Zucker oder Salz einige Tropfen ins Badewasser geben, gegen Pilz einige Tropfen in wenig Alkohol auflösen und mit Rosenwasser auffüllen, betroffene Stellen abtupfen. Es ist ganz erstaunlich wie stark Lavendel bei Verbrennungen hilft. Ich habe letzte Woche das Bachblech aus dem heissen Ofen ohne Handschuhe genommen. Schnell wurde ich daran erinnert: Lavendel und .... keine Blasen, keine Verbrennungszeichen. Dieses Mittel sollte in jedem Haushalt vorhanden sein.

Hämorhoiden: Eine Kartoffel, reiben und auf die betr. Stelle geben.

Weitere Hausmittel: unter www.beatrice-prader.ch: dies und das

Mittwoch, 20. Januar 2010

Gewebeauflockerung

In der Stillzeit ist bei manchen Frauen immer noch eine Auflockerung des Gewebes da. Die Haut am ganzen Körper ist schlaffer wie sonst.

Nach der Geburt meines 1. Kindes bin ich etwas erschrocken als ich im Sommer in der Badehose dies bemerkt habe. Obwohl ich schmaler den je war, hat die Hose eingeschnitten.

Dann denkt man schnell.. ok ich bin wohl älter geworden. Dem ist aber nicht so, das sind nur die Hormone die diese Auflockerung bewirken. Nach dem Stillen wird das Gewebe wieder fester.

Tägliche Massage mit einer Bürste aus Naturborsten oder wie ich es liebe, mit einer Kupferdraht-Bürste helfen, das Gewebe zu festigen. Oder einfach nur Geduld.. Das tägliche Bürsten hilft auch den Kreislauf anzuregen und den Körper zu entgiften. Durch die Haut wird sehr viel abtransportiert.

Viele Frauen haben auch Gelenkschmerzen in dieser Zeit. Das ist auf eine Uebersäuerung zurückzuführen. In der Schwangerschaft muss die Leber für zwei arbeiten und ist ein bisschen überfordert. Deshalb ist der Körper nach der Geburt übersäuert, das ist vorallem im Handgelenk, Knie, Füsse und Hüften zu spüren. Mit Basen-Salz oder einer täglichen frischgepressten Zitrone, kann man da Abhilfe schaffen, oben erwähnte Bürstenmassage unterstützt das.

Dienstag, 19. Januar 2010

Nur das Mami machts richtig

Manchmal kann es sein, dass man als Mami das Baby keinem anderen geben will. Das Gefühl nur ich bin richtig fürs Baby, alle anderen sind zu viel. Das kann sogar den Partner treffen.

Es ist eine immense Liebe für das kleine Geschöpf da. Eine Liebe wie man sie noch nie gespürt hat und wenn man denkt, mehr ist nicht möglich, empfindet man am nächsten Tag noch mehr. So erstaunt es auch nicht, dass das Baby in den Armen einer Freundin, einer Grossmutter oder des Vaters nicht wirklich richtig aufgehoben zu sein scheint. Ich hatte das Gefühl, nur ich verstehe die Signale des Babys und kann es richtig halten. Auch hat mich der Geruch der anderen gestört. Wenn mein Baby auf dem Arm von jemand anderem war, hat sie eine zeitlang fremd gerochen und ihr eigener betörender Babyduft musste ich mit meiner Nase wieder suchen.

Gottseidank (oder leider?) legt sich das wieder. So dass das Baby sich irgendwann auch frei entwickeln kann und andere kennen lernen darf. Vielleicht hat das ja auch Gründe die wir nicht mehr kennen. Aber bereits mit der Geburt fangen kleine Abschiede an. Das fällt auch leichter je älter sie werden.

Montag, 18. Januar 2010

Schwangerschafts-Veränderungen

Kaum ist eine Frau schwanger, ist sie kurzatmig weil der Körper fürs Baby mehr rote Blutkörper bilden muss. Diese roten Blukörperchen verbinden sich mit Sauerstoff. Dieser Sauerstoff braucht das Baby weil es ja nicht selber atmen kann. Nach der Geburt müssen diese wieder abgebaut werden. Wenn dieser Abbau etwas verzögert ist, spricht man von Neugeborenen Gelbsucht oder Ikterus.

Aeusserlich verändert sich die Frau auch. Zuerst wachsen die Brüste, sie können spannen und die Brustwarzen werden empfindlich. Das Gewebe, damit es sich dehnen kann, lagert Wasser ein. Hormone bewirken, dass der ganze Körper dehnbarer wird. Somit ist es erst möglich, dass das Baby im Bauch Platz findet. Durch die allgemeine Auflockerung kann auch das Becken sich etwas ausdehnen somit unter der Geburt etwas nachgeben. Auch das Empfinden der Frau wird sensibler.

Der ganze Körper der Frau wird elastischer und es ist gut möglich, dass bei einseitiger Belastung etwas verschoben wird. D.h. es kommt öfters zu Verschiebungen im Beckenbereich was Schmerzen verursachen kann oder/und wiederum Auswirkungen aufs die Lage des Babys hat.

Also ist eine Psychische Mitte aber auch ein Physische Mitte in der Schwangerschaft anzustreben.


Samstag, 16. Januar 2010

Missgeschicke

Als Eltern passieren oft kleine Missgeschicke durch Ablenkung oder durch "Zuviel-auf-Einmal" machen.

Auch mir als Hebamme passieren Missgeschicke. Wenn, dann gleich mehrere aufs Mal. Gestern habe ich meinen Sohn fälschlicherweise eine Woche zu früh in die Schule begleitet für einen Car-Ausflug. Dann habe ich noch einen Hausbesuch gemacht, kam heim und entdeckte, dass ich meinen Pullover auf der falschen Seite trug. Endlich wollte ich zur Büroarbeit, da klingelt das Telefon: "Hallo, hier ist M.", ich: "hallo M.". M.: "wir warten hier bei dir vor der Praxis..." Na ja, dann bin ich ganz schnell aus dem Haus gerannt und habe mich entschuldigt.

Ich bin sehr froh mit Menschen zu arbeiten, die so geduldig und verständnisvoll sind.

Freitag, 15. Januar 2010

Nach der Geburt

Manchmal sieht der Bauch einer Frisch-Gebärenden aus, als ob das Baby noch drin wäre. Da jetzt eine Leere im Bauch ist, rutscht das Gedärme dahin, wo vorher das Baby war. Die Bauchdecke hat sich im Verlauf der Schwangerschaft geteilt und muss nun wieder zusammen wachsen.

Natürlich braucht das Zeit und die richtige Unterstützung. Das Ah und Oh ist das über die Seite Aufstehen und Hinlegen. Auch das Bewusstsein für den eigenen Körper ist wichtig. Die Mitte wieder im Körper zu spüren. Deshalb empfinde ich die Bauchmassage als Notwendigkeit im Wochenbett.

Aber auch in der Rückbildung muss die Frau wieder lernen die Bauchmuskulatur richtig aufzubauen und zu benützen. Oft atmen die Frauen nur nach vorne und nicht mehr bis zum Beckenboden. Das heisst bei jedem Atemzug wird der ganze Bauch, der noch weich ist, nach vorne aufgeblasen. Nun müssen sie wieder umlernen den Bauch wieder rein zu nehmen und damit auch den Beckenboden zu aktivieren. Denn all diese Muskelschichten sind miteinander verbunden. So kann mit einer sehr tiefen Ausatmung auch der Beckenboden nach oben gezogen werden. Kombiniert mit Uebungen, wird der ganze Körper mit einbezogen. Im Beckenboden werden durch Kontraktionen Energien freigesetzt, die über feine Kanäle an der Wirbelsäule entlang aufsteigen, die Gehirnfunktion anregen und über die Augen nach aussen strahlen. Vielleicht ist das der Grund, dass Schwangere Frauen und Verliebte so strahlen.



Verändertes Paar-Leben

Ich habe bereits öfters geschrieben dass das Leben mit dem Baby weniger planbar ist und dass man flexibler werden muss.

Das trifft wirklich auf das Leben des Babys und Kindes zu. Wo aber wieder eine Planung entstehen muss, ist in der Zeit-für-sich und für den Partner. Die Arbeitszeit einer Mutter beträgt 24 h. Da gibt es keine geplanten 5 min Pause. Am Anfang ist sogar das Schlafen nur in kurzen Phasen möglich und diese werden vom Kind bestimmt.

Da heisst es nun organisieren, Omis und Grosspapis einfliegen, Freundinnen und Göttis oder den Partner einplanen, damit auch einmal Zeit da ist für Sich-alleine. Oft wird darauf gerne Verzichtet, was auch machbar ist, wenn das keine Dauerlösung ist.

Was aber nicht geht, ist keine Zeit für die Beziehung. Damit man als Paar/als Eltern funktionieren kann, braucht es Zeit füreinander. Sonst wacht man eines Morgens auf und überlegt sich wer der Mann (die Frau) im Bett nebenan, wirklich ist. Oder man stellt fest, dass diese Person nicht mehr die ist, in die man mal verliebt war.

Aehnlich geht es auch mit den Kindern, da muss man als Eltern auch immer wieder Zeit nehmen um mit der Entwicklung und der Veränderung mitgehen zu können.

So muss auch die Sexualität quasi in der Agenda eingeplant werden. Sei es jeden Dienstag wo die Schwiegermutter mit dem Kleinen ins Singen geht oder einfach jeden Freitagabend. Früher, so habe ich mir sagen lassen, war das der Samstagmorgen, als die Kinder noch in die Schule gingen.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Geburt aus der Sicht der Hebamme

So wie die Eltern sich unter der Geburt auf die Hebamme einstellen müssen, muss das auch die Hebamme. Damit die Frau sich öffnen kann und dem Baby den Weg zeigen kann, braucht sie unbedingtes Vertrauen. Vertrauen - kann man nur da, wo man sich Sicher und Angenommen fühlt.

Das weiss ich als Hebamme auch. So kann ich nur gut arbeiten, wenn mir das Paar vor allem aber die Frau, auch sympathisch ist und umgekehrt. Aber was wenn dem nicht so ist?

Als Hebammen-Schülerin habe ich einen Trick gelernt.

Da ich schon sehr früh in der Ausbildung recht bestimmt aufgetreten bin, hatte ich mit meinen Vorgesetzten oft Probleme deshalb war es äusserst wichtig, dass ich gute Arbeit machte.

Ausgerechnet die einzige der Schwangeren Frauen die ich nicht leiden mochte, die eine extreme Ausdünstung hatte, war am Gebären als ich Dienst hatte. Bereits nach dem Oeffnen der Türe hatte ich die Nase voll. Rein und tief durchatmen, die Frau berühren, massieren mit ihr ruhig sprechen. Ich merkte, dass ich nicht zu ihr durch kam.

Dann gab ich mir einen Ruck, ich habe sie angeschaut und etwas in ihrem Gesicht gesucht das mir gefällt - sie hatte wunderschöne Augen. Auf die habe ich mich dann konzentriert und ich konnte mich öffnen und sie konnte sich öffnen und sie hat einen kleinen süssen Jungen geboren.

Alle müssen sich aufeinander einstellen, sich annehmen damit die Energie fliessen kann.

Flexibilität

Das Alter der Eltern spielt insofern eine Rolle wie flexibel sie sind. Diese Flexibilität ist meistens durch den Beruf geprägt und die Lebensumstände. So kann ein junges Mami mit Unregelmässigkeiten überfordert sein und ein älteres Mami ganz cool und locker bleiben oder umgekehrt.

Es ist schwierig, mit dem Baby das keinen Rythmus hat, das unregelmässig trinkt, Wach- und Schlafphasen jeden Tag anders sind, die Verdauung mal so und mal so.. wenn man selbst vorher ein Leben nach Regeln geführt hat.

Wann soll man wie viel geben, wie lange soll das Baby trinken. Gibt es Babys die unterschiedlich schnell trinken, kann ich nach Lehrbuch gehen? Ein Kind richtet sich nicht nach Büchern, jedes Lebewesen ist einzigartig und lebt nicht nach Schema.

All diese Fragen können verwirren und verunsichern. Egal wie alt die Eltern sind. Eigentlich kann ich nicht sagen, welche Mutter es leichter hat. Das Alter hat Vorteile die bei der Jungen abgehen und umgekehrt.

Einzig die Anzahl Jahre werden bei Aelteren anders gerechnet. Für eine 20 Jährige sind zehn Jahre fast ein ganzes Leben, für die 40 Jährige, ist es ein Abschnitt. So hat es die Aeltere leichter, nach etlichen Jahren da wieder weiterzumachen wo sie gestoppt hat und für die Jüngere beginnt wieder etwas völlig Neues.





Mittwoch, 13. Januar 2010

Veränderung

Heute habe ich drei Männer um die 40 gesehen, die ganz übermütig sich mit Schneeballen beworfen haben. So wie der erste Schnee bei erwachsenen Männern ein Bubengefühl auslöst, geht es den neuen Eltern.

Mit der Geburt des Babys sind sie sofort in den Babyzustand katapultiert. Alles wird aus der Sicht des neuen Erdenbürgers beurteilt. Plötzlich ist das Parfum der Tante penetrant, Durchzug, Kälte, Wärme alles wird stärker empfunden.

Selbst das ältere Geschwister, das am Vortag noch klein und süss war, wird jetzt als riesig und alt empfunden. Mir ging das auch nach nur einer Nacht so, als ich das 2. Kind daheim geboren habe.

Das ist ein ganz spezielles Phänomen das mich immer wieder zum Erstaunen bringt und zum Lächeln. Besonders wenn die Kinder dann älter werden und plötzlich ein Geschäftsmann im Anzug mit dem Zweijährigen die Rutschbahn runter fährt oder das Mami im Minijupe auf der Schaukel sitzt, in der Pfütze tanzt etc.

Montag, 11. Januar 2010

Rezept

Die Frauen in der Rückbildung haben mich um das Rotkäppchen Gugelhupf Rezept gefragt:
4 Eier / 220 g Zucker / 200 g Quark / 4 EL Rosinen / abgeriebene Schale von 1 unbehandelter Zitrone / 1 Msp. Safran, erwärmt und gemörsert / 250 g Mehl / 1 TL Backpulver / 140 g Butter, geschmolzen

Eier trennen
Eigelb und Zucker zu einer hellen Creme rühren, Quark, Rosinen und die Zitronenschale einrühren.
Safran mit 1 Prise Zucker im Mörser zerkleinern und beimischen.
Mehl mit Backpulver mischen und zufügen.
Die geschmolzene Butter einrühren und das steifgeschlagene Eiweiss unterheben.
Gugelhopfform fetten. Den Teig einfüllen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad etwa 1 h backen.

Mit Rotwein geniessen. Wein und Safran unterstützen sich in ihrer berauschenden Wirkung.
aus dem Safran-Kochbuch "Gold in der Küche".

Das Ungeborene

Auch in der Presse wird dem Baby im Bauch endlich Aufmerksamkeit geschenkt. Was in manchen Kreisen schon lange bekannt ist, wird nun auch an die Oeffentlichkeit getragen. Das Baby bekommt alles mit was die Mutter erlebt.

Bereits Urvölker wissen das und umsorgen die Schwangeren Frauen. Diese werden verwöhnt dürfen nur mit Positivem in Berührung kommen, kriegen vom Essen nur die besten Happen, etc.

In unserer Kultur muss eine Frau beweisen, dass sie trotz Schwangerschaft ein volles Mitglied des Berufsleben ist und deshalb erst recht nicht krank werden darf. Das spüren die Babys auch.

Aber....
auch das Gute bekommt das Baby mit. Die Zärtlichkeiten die die Mami und der Papi durch die Bauchdecke dem Baby zukommen lassen. Gespräche die geführt werden mit dem Baby. Die Haptonomie (eine Geburtsvorbereitung wo man mit dem Baby im Bauch Kontakt aufnimmt), ist eine Methode worin das Baby in seinem Sein bestärkt wird. Von Osteopathen, Cranio-Sacraltherapeuten und Psychologen die sich mit dem Baby beschäftigen, habe ich bestätigt bekommen, dass Babys, die vorgeburtlich Kontakt mit den Eltern hatten, markant weniger unter Stress leiden. Das heisst also, bitte nehmt die Babys ernst und beachtet sie, auch wenn sie "nur" spürbar und noch nicht sichtbar sind.

Es ist eine falsche Einstellung, bei Stress, das Baby ausklammern zu wollen, da wird der Bauch hart. Ist die Mutter auch im Stress beim Baby present, bleibt der Bauch weicher und das Baby weniger gestresst. Natürlich ist das nicht ganz so leicht, wie ich das Schreibe, aber es ist auch nicht so schwierig , dass es unmöglich ist.

Freitag, 8. Januar 2010

Angst vor der Geburt?

Manchmal haben die Frauen Angst vor der Geburt. Einerseits vom Schmerz, vom Fremden Ungewohnten, vom Kontrolle verlieren andererseits geht es um das Baby.

Ich habe immer Mühe wenn ich ein Buch lese oder einen Film schaue, wo eine Frau unter der Geburt ist. Es geht da oft um Spannung um Schmerz und um Leben oder Tod. "Das Weib hat unter Schmerzen das Kind zu gebären". Das ist das Bild das überall gemacht wird. Gebären ist aber auch anders möglich. Ich verstehe nicht, weshalb kein positives Bild verwendet wird. Gebären kann auch Leidenschaft, Hingabe und Ekstase sein.

Leider habe ich das auch nicht so erlebt, aber dieses Bild hat mir geholfen, mich den Geburtswellen gegenüber zu öffnen. Das positive Annehmen einer neuen Welle (und nicht Wehe) machte mich entspannter, positiver.

Diese Einstellung hatte ich auch immer als ich als Hebamme bei einer Geburt dabei war. Es ist zu schaffen, es muss nicht schmerzhaft sein, es gibt Tricks und Methoden (z.B. Haptonomie) um es leichter zu haben.

In der langwährenden Zeit der Geburt gibt es immer wieder verschiedene Phasen und eben auch positive Phasen. Ueber diese positiven Erlebnisse muss mehr geschrieben werden!






Donnerstag, 7. Januar 2010

Sexualität nach der Geburt

Von Männern höre ich, dass sie sich am Besten darauf einstellen nach der Geburt des Babys während eines ganzen Jahres keinen Sex zu haben.

Das ist wirklich zum Teil so. Eine Frau gibt so viel Zärtlichkeit, Gefühle und Energie dem Baby, dass sie vielleicht übersatt ist. Dann kommt noch die Müdigkeit dazu, die Schwangerschaftspfunde, die prallen vollen überlaufenden Brüste, die schmerzhaften Brustwarzen, der Dammschnitt der immer noch beim Sitzen schmerzt und die Unsicherheit mit dem Baby.

Es gibt aber auch Frauen, die kaum die sechs Wochen abwarten wollen um wieder mit ihrem Partner intim zu sein. Die mich fragen ob es ok wäre wenn ... da sage ich nicht nein. Wie alles das mit Geburt und Gebären zu tun hat, gibt es keine Regeln.

Nun kann aber auch der Mann überfordert sein: mit einer Frau die gerade vaginal Entbunden hat und nun wieder das Sexleben aufnehmen will, geschwollene Brüste die sich bei Berührung entleeren, der weiche leere Bauch, eine Frau die nicht mehr so aussieht wie vor der Schwangerschaft aber auch nicht mehr Schwanger ist, eine Frau die in ihrem Frau-Sein bestätigt sein will.

Auch das Baby kann ein Sextöter sein, weil es immer dann schreit, wenn die Lust am grössten ist.

Auf jeden Fall wird die Sexualität und das Leben anders, neu und darauf darf man sich freuen und einlassen.

Dienstag, 5. Januar 2010

Unterstützung

Egal wer Mutter wird. Ob das eine Ingenieurin, eine Aerztin, Krankenschwester oder Sekretärin ist. Es ist für alle das 1. Mal. Immer ist eine Unsicherheit da. Selbst wenn vorher der Beruf mit Babys war, jetzt ist eine neue Zeit angebrochen und das eigene Baby nimmt man nicht mehr als Berufsfrau/Mann war, sondern als Mami oder Papi.

Wenn das Baby schreit und hilflos ist, sind das auch die Eltern. Jedes Weh-Weh leiden die Eltern mit. Es braucht Erfahrung als Mami. Deshalb sind die frischen Eltern auch so labil den Ratschlägen der Umwelt gegenüber. Erst mit der Zeit lernen sie das Baby kennen und auch was normal ist und was nicht.

Häufige Fragen: Ist es normal, dass das Baby so unregelmässig atmet? (Ja) Es stimmt wahrscheinlich etwas nicht, die Kleine gibt so komische Geräusche wenn sie schläft (trinkt). (alles ok). Ich glaube das Baby hat Untertemperatur (oft ist der Fiebermesser zu wenig weit eingeführt). Bekommt das Baby beim Spazierengehen keine Gehirnerschütterung wenn es so rumpelt im Kinderwagen? (Nein) Sie/Er macht nie einen Rülpser, muss ich immer warten? (nicht immer). Erstickt das Baby im Tragetuch? (Nein). Liebt das Baby meinen Mann mehr als mich, bei ihm schreit es weniger? (er ist ruhiger).

Natürlich ist es eine enorme Hilfe, wenn jemand Kompetentes ab und zu auf die Schultern klopft. Oft Hilft es aber auch schon, wenn man nicht ganz alleine mit dem Baby ist. Man ein bisschen vom Ewig-zum-Kind-schauen abgelenkt ist.

Montag, 4. Januar 2010

Leben und Tod

Ich betreue nicht nur die Frauen die ein gesundes Baby geboren haben, sondern auch nach Todgeburten. Da ist der Kontakt zu den Paaren (Frauen) noch enger und intensiver. Mit klopfendem Herzen gehe ich vorbei und schaue einfach wie es der Frau (dem Paar) geht. Manchmal ist nur die Frau da, manchmal auch der Partner. Ich muss vielleicht Kontrollen machen vom Busen, Bauch und evt. Narben. Ich biete den Frauen Rückbildung an oder eine Bauchmassage. Der Körperkontakt tut immer gut.

Oft kommt es zu Tränen aber auch zu sehr intensiven Gesprächen und wir können auch zusammen lachen. Das finde ich immer sehr berührend, wenn in der grossen Trauer sich auch ein Lachen durchdrückt. Es ist natürlich sehr schön, wenn ich das Paar gemeinsam betreuen kann und wenn Zeit für gemeinsame Gespräche da ist. Der Abschied von einen so kleinen Wesen, dessen Weg wir nur ganz kurz oder nur in der Schwangerschaft begleitet haben,ist unendlich traurig.

Doch habe ich auch öfters schon gestaunt über die Stärke, die Reife die da wächst. Da fühlen wir, wie der Tod und die Geburt doch sehr sehr nahe sind. Wo kommen die Babys her und wo gehen sie hin? Wo ist die Grenze? Wenn ich so ein totes Baby sehe, bin ich überzeugt, dass es ein Vorher und ein Nachher gibt.

Das sage ich auch so den Paaren. Manchmal wird das auch von ihnen so Empfunden und es gibt Paare, die fühlen ihr totes Baby immer noch um sich. Dieses Baby umgibt die Eltern mit einem Strahlen und ich denke, wenn es zu ihnen sprechen könnte, würde es bestimmt sagen, seid nicht traurig, mir geht es gut.

Freitag, 1. Januar 2010

Gebären

Hingabe ist das Zauberwort zum Gebären. Hingabe nicht zur Hebamme oder zum Arzt. Sondern Hingabe zum Geburtsgeschehen. Das sich öffnen bei den Wehen und zum Geschehen zu den Gefühlen die da hoch kommen.

Bereits bei der ersten Haptonomie-Stunde merkt die Frau, wie wichtig diese Hingabe ist. Das Vertrauen wächst zum Baby, zum Mann und in den eigenen Körper. Nur so ist es möglich die Geburt positiv zu erleben, sich zu öffnen und dem Baby den Weg zu ebnen. Das Baby gebärt sich. Es sucht sich die Zeit und den Weg aus. Die Frau lässt geschehen und öffnet sich.

Sicher kann das mit Schmerz verbunden sein. Aber der Geburtsschmerz ist kein normaler Schmerz wo man sich verschliesst sondern er ist ein Schmerz wo man sich öffnen muss. Je besser man das akzeptieren kann und visualisieren, umso einfacher wird die Geburt.