Sonntag, 4. Dezember 2016

Mut für einen Wechsel

Eine schwangere Frau die bei mir in der Haptonomie war, hat mich vor ein paar Tagen aus dem Spital angerufen:

Ihre Ärztin ist in die Ferien gegangen und wollte dass die Frau am Termin im Spital zur Kontrolle geht. Im Spital wurde ihr erklärt dass es dem Kind nicht gut gehe und es wurde gleich mit einer Einleitung begonnen. Der Frau wurde ein Zäpfchen eingeführt und sie blieb die erste Nacht im Spital.

Am Morgen des zweiten Tages wurden die Herztöne des Kindes kontrolliert und beschlossen dasselbe wie am Vortag nochmals zu wiederholen. Wieder schlief die Frau schlecht, hatte aber nur ein kleines Ziehen, so dass sich kaum etwas veränderte.

Am dritten Tag wurde sie an den Wehentropf gehängt. Die Wehen waren regelmässig spürbar solange die Flüssigkeit in die Venen floss. Abends als der Tropf abgestellt wurde, waren die Wehen wieder verschwunden.

Am vierten Tag, wiederholte sich dasselbe wie am Vortag. Ihr wurde nahegelegt einen Kaiserschnitt zu machen, was die Frau und ihr Partner ablehnten so lange es dem Kind gut gehe. Dies wurde ihnen bestätigt. Nun sprachen die Hebammen und Ärzte, dass die Einleitung von ihr, der Frau, gewünscht worden sei. Was überhaupt nicht der Wahrheit entsprach. Verwirrt wie die Eltern nun waren, haben sie mir telefoniert.

Es ist nicht leicht, sich in einen Prozess einzumischen, wenn man nicht dabei ist. Ich gab zu bedenken, wenn es dem Baby nicht gut gehen würde, hätte man längst schon einen Kaiserschnitt gemacht, dass es für mich völlig unverständlich sei dass man Druck mache. Ich schlug ihr vor, zu verhandeln um aus dem Spital austreten zu können und sich daheim zu erholen. Das war möglich. Von daheim aus hat mich die Frau glücklich angerufen sie erklärte mir, dass sie erst am übernächsten Tag für eine Kontrolle wieder im Spital sein müsse. Dieser Termin wurde dann nochmal verschoben weil die Gebärabteilung voll war. Das hat uns alle bestätigt, dass es überhaupt keinen Grund gibt die Geburt zu provozieren. Zusammen haben wir besprochen und entschieden, da sie kein Vertrauen mehr zu den Hebammen und Ärzten hatten, den Geburtsort zu wechseln. Nach ein paar Telefonaten war das möglich.

Einen Tag später gingen Sie zu einer Kontrolle in das neue kleinere Hospital. Dem Baby ging es super. Eine zweite Kontrolle wurde zwei Tage später festgesetzt. Aber bereits am nächsten Tag hat sich das spontan Baby gemeldet und kam mit natürlichen Wehen auf die Welt. Die Eltern sind heute überglücklich, dass sie den Mut gefunden haben sich von dem Druck zu befreien und sich kurzfristig für einen neuen geborgenen Geburtsort entschieden haben.

Ein schönes Erlebnis einer jungen Mutter

Heute hat mir eine Mama folgende Geschichte erzählt:

Sie geht immer im selben Supermarkt einkaufen. Als sie da mit ihrem grossen Babybauch ganz viel eingekauft hat, wurde sie von der Kassiererin gefragt, wo ihr Mann sei, der müsse ihr doch helfen. Die Frau hat ihr geantwortet, dass sie ohne Partner sei, dass er sich verabschiedet habe, als er von der Schwangerschaft erfahren habe. Als sie nun das erste Mal nach der Geburt mit dem Neugeborenen im Tagetuch an der Kasse stand, hat die Kassiererin einen Schrei losgelassen und ihre Kolleginnen zu sich gerufen obwohl an allen Kassen die Leute in Schlangen standen und alle haben ihr Gratuliert und den Kleinen bewundert.

Die Frau hat mir das so strahlend erzählt, wie sie und ihr Baby freudig vom ganzen Supermarkt-Team begrüsst worden sind. Sie fand es sehr schön, wie diese Frauen an ihrem Glück und Leben teilnehmen und es hat sie sehr berührt, dass sie sich den Moment genommen haben, die Kassen kurz verliessen um ihren süssen Sohn zu bewundern.

ENDE


Sonntag, 2. Oktober 2016

Brief eines Vaters

Ein ehrlicher Brief an alle Papas da draußen,
Ihr kommt von der Arbeit nach Hause. Euer kleiner Stöpsel hat euch sicherlich schon vermisst. Genauso wie Ihr ihn. Wenn ihr jetzt ins Wohnzimmer tretet, wird er Euch mit offenen Armen begrüßen. Fröhlich. Glücklich. Ihr habt Euch schließlich den ganzen Tag nicht gesehen.
Ihr merkt, dass Ihr leicht aufgeregt seid und betretet das Wohnzimmer. Da sitzt er. Er ist vertieft in sein Buch über den Bauernhof. Ihr ruft seinen Namen.
"Paul. Papa ist daaa!" Er dreht sich kurz um. Lächelt, widmet sich aber dann sofort wieder den eierlegenden Hühnern. 
Na, toll! Was soll das denn? So, habt Ihr Euch das nicht vorgestellt. Mag er Euch nicht mehr? Ist er sauer? Hilfe! Das ist doch nicht normal. Bei anderen Vätern, freuen sich die Kinder doch immer, wenn Papi nach Hause kommt. Das hört Ihr immer wieder. Das erzählen Euch befreundete Elternpaare jedes Mal. Voller Stolz. Und auf Facebook seht Ihr das sogar. Hunderte Videos mit Tausenden Likes. Kleine Babys, die aufgeregt am Fenster hüpfen, nur weil sie Papas Auto vorfahren sehen. Und Euer Kind? Sitzt da und ignoriert Euch nahezu. 
Mit diesem Brief möchte ich euch etwas gestehen, dass ihr in den Bilderbucherzählungen vieler Eltern eigentlich nie hört: Manchmal habe ich das Gefühl, mein Kind hat mich nicht vermisst. Natürlich freut sich Paul, wenn ich nach vielen Stunden wieder bei ihm bin. Es gibt aber auch Tage, da scheint ihn meine Abwesenheit garnicht zu kümmern. 
Anfangs versuchte ich die Freude bei Paul, ja, quasi zu erkaufen, indem ich ihm Geschenke nach der Arbeit mitbrachte. Ich ließ mich von meiner Angst treiben. Angst ist grundsätzlich ein schlechter Berater. Irgendwann begriff ich jedoch, dass Paul dies gar nicht brauchte. Er brauchte meine Geduld. Meine Zeit. Und meine Liebe. Seitdem bin ich nicht mehr enttäuscht, wenn Paul mich nicht freudestrahlend begrüsst. Ich kaufe ihm keine Geschenke um mich gut zu stellen. Ich setzte mich zu ihm und mache die Tiergeräusche auf dem Bauernhof einfach nach. Muuuuhhh. 
Liebe Papas, wenn Ihr dieses Gefühl kennt, möchte ich Euch sagen, dass Ihr euch keine Sorgen machen müsst. Kauft Eurem Stöpsel keine Geschenke, sondern schenkt ihm Eure Zeit. Ich verspreche Euch, eines Tages, wird er dann auch hüpfend vor dem Fenster stehen. Gerade dann, wenn Ihr es nicht erwartet.
Markus Brandl
PS.: Natürlich dürft Ihr den Brief teilen, damit auch andere Papas den Brief lesen können.

Sonntag, 11. September 2016

Schwangerschaft beeinflusst das Baby

Wir Frauen wissen das längst schon, dass die Schwangerschaft einen Einfluss auf das Baby hat. So hat eine gestresste Frau eher vorzeitige Wehen. Frauen sind extrem sensibel in dieser Zeit. Ihr Körper reagiert viel stärker auf die Umwelt. Gerade habe ich in einem Zeitungsartikel gelesen, dass Stress die Entwicklung des Babys beeinflusst.

In viereinhalb Spalten wird über das Negative geschrieben. In nur eineinhalb Spalten - und das finde ich mehr erwähnenswert - wird noch angefügt, dass der Körper, die Plazenta, das Ungeborene vor Stresshormonen schützt. Hätte ich den Artikel nur durchflogen, wäre mir nur der negative Aspekt geblieben. Das gibt noch mehr Druck auf eine werdende Mutter noch mehr schlechtes Gewissen. Noch mehr Verantwortung über das kommende Baby und dessen Entwicklung.

In der letzten halben Spalte:
"Selbst wenn Schwangere infolge eines tragischen Lebensereignisses in enormen Stress geraten, muss das dem Kind nicht zum Nachteil gereichen, Psychologische Hilfe oder auch die Unterstützung einer Hebamme würden helfen, die Krise zu meistern...." Sonntagszeitung vom 11. September 2016

Ich verstehe nicht, dass es negative Studien gibt. Da werden schwangere Frauen die Stress ausgesetzt worden sind und deren Babys und Kinder analysiert und ausgewertet. Wieso gibt es keine Studien über Frauen die eine harmonische Schwangerschaft hatten, über Paare die mit dem Baby im Bauch bereits Kontakt aufgenommen haben um die Entwicklung deren Kinder auszuwerten.

Wäre dann nicht die Schlussfolgerung, diesen werdenden Müttern eine angenehme Zeit zu ermöglichen und ihnen optimale Bedingungen zu schaffen. Wie zum Beispiel Massagen, Physiotherapie, Yoga, Schwangerschaftsturnen, Haptonomie und entspannende Geburtsvorbereitung.

Donnerstag, 25. August 2016

Schiefhals

Man spricht von einem Schiefhals wenn das Baby immer auf die gleiche Seite schaut und wenn seine Schultern nicht auf einer Linie sind. Das kommt vor wenn das Baby bereits im Mama-Bauch schief gelegen ist.

Es kann aber auch unter der Geburt entstehen: Das Baby liegt meist, gegen Ende der Schwangerschaft auf der Seitenlage. Diese Position nimmt es auch ein wenn die Geburt anfängt. In der Mitte des Beckens wenn es bereits tiefer ist, dreht das Baby sich mit dem Rücken nach vorne so dass der Rücken des Babys zum Bauchnabel der Mutter schaut. In dieser Haltung wird der Kopf geboren. Sobald der Kopf draussen ist, dreht sich das Baby wieder auf die Seite. Dann wird die obere Schulter geboren indem das Baby ein bisschen nach unten kommt und für die untere Schulter wird das Baby wieder ein bisschen nach oben geführt. Die Hebamme oder der Arzt begleiten das Baby. Dies würde auch passieren, wenn keiner das Baby führt. Das Becken der Frau ist so gebaut, dass sich das Baby an die Anatomie anpasst.

Durch diese Drehung im Geburtskanal gibt es verschiedene Spannungen auf den Körper und besonders auf den Nacken des Babys. So kann auch in dieser Phase ein Schiefhals entstehen.

Ebenso ist dies möglich beim Kaiserschnitt. Auch da muss das Baby aus dem Bauch der Mutter geschält werden. Oft drückt einer der Ärzte vom Oberbauch das Baby nach unten. Manchmal wird eine Art Löffel um das Köpfchen gelegt, damit es sanfter aus dem Bauch befreit werden kann. Da das Baby meistens in der Seitenlage liegt wird es auch seitwärts hinausbegleitet und wieder kann eine einseitige Spannung beim Nacken entstehen.

Nach der Geburt wäre es wichtig, dem Baby verschiedene Schlafpositionen zu zeigen. Leider werden die Babys meistens nur auf den Rücken gelegt und das Baby entscheidet sich selber auf welche Seite es schauen will. Mit einer kleiner Erhöhung (Kissen oder Tuch) auf der Seite wo das Baby lieber schaut, kann verhindert werden dass es nicht ganz so stark auf die Lieblingsseite schaut. Verschiedene Seitenlagen wären auch hilfreich. Die Seitenlage sollte vermieden werden, wenn das Baby unreife Hüfte hat. Ab und zu in der Bauchlage kann das Baby den Kopf selber anders positionieren. Ich drehe nicht am Kopf um ihn auf die andere Seite zu betten. Sanfter ist es, das Baby an der Schulter und an der Hüfte einzuladen, dann dreht es den Kopf ganz alleine auf die andere Seite. Wenn das alles nicht hilft, kann Osteopathie, Physiotherapie und Akupunktur weiter helfen.

Es bereitet mir  grosse Freude wenn jemand einen gutgeformten Hinterkopf hat. Die Kopf-Form sieht  man bei kleinen Kindern sehr gut und dann wieder bei Männern wenn sie die Haare verloren haben. So lohnt es sich frühmöglichst darauf zu achten.

Montag, 22. August 2016

Lieber Papa

Lieber Papa
Ich habe dir beim Schlafen zugeschaut.
Wir du da lagst und träumtest
Ich habe gesehen wie deine Augen im Schlaf zuckten.
Ich habe in deine Träume gesehen,
in deine Ängste,
in deine Freude,
& in deine Liebe.
Für euch Erwachsene scheint das Leben
manchmal furchtbar schwer,
weil ihr nicht wisst, was auf euch zukommt,
oder was richtig ist,
oder falsch.
Für Mama ist es ein bisschen anders,weil sie mich fühlt.
Jeden Tag,jede Stunde,jeden Augenblick.
Aber du denkst,du könntest mich noch nicht fühlen,
weil ich nicht in deinem Bauch bin.
Aber das ist nicht der Grund.
Es ist weil du so denkst......
Lieber Papa,
ich freue mich so sehr darauf,mich in deine Arme zu kuscheln
und dein Herz dabei klopfen zu hören.
Und doch habe ich auch ein wenig Angst....
denn,wenn ich dir zu viel werde,kannst du weglaufen,
ich nicht.
Ich kann dir nicht hinterher laufen -
und wenn du weg bist, was kann ich dann noch für dich tun ?
Wie kann ich dann noch für dich da sein ?
Ich habe gesehen wie Mama weint.
Und auch du hast geweint....
Ihr Erwachsenen scheint es manchmal recht schwer zu haben.
Miteinander....
und mit der Welt
und mit uns....
dabei kann es so einfach sein....
ihr denkt ihr müsst für uns da sein...
das stimmt auch...
aber manchmal denkt ihr zu viel..
denn wir sind auch für euch da...
wir Kinder...
Ihr dürft uns einfach in die Arme nehmen -
und alles andere loslassen.
Nur bei uns sein...
für einen Augenblick...
für einen Moment...
uns in die Augen schauen..
und uns festhalten..
und es wird sein,als würde die Erde still stehen...
und der Mond und die Sterne.
und alle Sorgen von euch abfallen.
Wie dicke Regentropfen von grünen Blättern.
Und es wird sein,als wäret ihr Kinder -
ohne Sorgen vor dem Morgen.
Wenn du am Morgen aufwachen wirst,
wird alles was ich dir jetzt ins Ohr geflüstert habe,
verflogen sein...
und Platz gemacht haben für einen kurzen Augenblick des Friedens,
denn du denkst dass du mich noch nicht fühlen kannst....
Nicht mehr lange,bis ich geboren sein werde
nicht mehr lange,bis ich für euch da sein werde
Papa ich freue mich so sehr auf dich 

Sonntag, 7. August 2016

Mamma-Kind

Babys bis zum 3. Monat sind nur im Hier und Jetzt. Die ganze Schwangerschaft hatten sie extreme Nähe zur Mama. Von ihr werden sie nun gleich nach der Geburt und auch später gefüttert. Kleine Wesen sind auf Mama fixiert, darauf was sie kennen. Ein Vater hat die grössten Chancen wenn er ein getragenes Kleidungsstück seiner Frau trägt und womöglich noch mit Milch besprüht.

Erst nach nach dem dritten Lebensmonat lernt das Kind von seinen Erfahrungen. Wenn ein werdender Vater bereits in der Schwangerschaft mit dem Baby im Bauch Kontakt aufnimmt (Haptonomie) mit dem Baby spricht es durch die Bauchdecke berührt oder wenigstens sehr nahe bei der Mutter ist, ist der Kontakt nach der Geburt bereits da.

Deshalb brauchen die Väter sehr viel Geduld mit ihren Sprösslingen und dürfen sich an deren Verhalten nicht verunsichern lassen.

Wenn der Vater um 19 h von der Arbeit heim kommt, fängt die schwierigste  Verdauungsphase des Babys an,  sie weinen vermehrt. Ein älteres Kind ist in dieser Zeit sehr müde und deshalb weinerlich. Das hat absolut nichts mit dem Papa zu tun, verunsichert aber.

Kinder reagieren sofort auf das, was sie spüren. Stress, Müdigkeit, Erwartungen und Druck. Ein Kind und ist es noch so klein, spürt alles. Deshalb ist es nicht sinnvoll das Kind an sich bringen zu wollen. Sie müssen abwarten können nehmen sie Blickkontakt auf, ein Lächeln, ein Auge zudrücken, eine Grimasse oder ein Händekuss. Ein Kind Neugierig zu machen indem man es verführt und es selber einen Schritt ohne Druck und Erwartung auf einem zu macht.

Ich staune oft wenn ich beim zweiten Kind Hausbesuche mache, wie sich das ältere Kind mir gegenüber öffnet mich umarmt, mir in die Arme springt oder mich zum Abschied küsst. Ich glaube nicht, dass dies mein Verdienst ist. Das liegt daran dass die Mama mich ganz herzlich begrüsst mir Vertrauen entgegen bringt und wir uns gegenseitig sympathisch sind. Deshalb habe ich das Herz des Kindes erobert. Das klappt auch nur wenn die Mama entspannt ist und vertrauen ins Kind und mich hat.

Ein Vater braucht Geduld, Vertrauen und die Liebe seiner Frau um das Herz seines Kindes zu gewinnen.


Dienstag, 19. Juli 2016

Erschreckendes über die Folsäure

Gerade habe ich einen Artikel über die Folsäure in einer Fachzeitschrift gelesen. Nach zwanzig Jahren in denen fast bei jeder schwangeren Frau dieser Stoff empfohlen worden ist mit der Begründung, dass das Spinabifidus-Risiko gesenkt wird, kommt nun die ernüchternde Wahrheit.

Eigentlich traue ich mich kaum dies alles zu schreiben, weil es sehr schrecklich tönt, vielleicht sollte das wie eine Packungsbeilage zu einem Medikament gelesen werden:

Mehr Folsäure bringt keinen Nutzen. Die synthetische Folsäure ist mit der natürlichen Folsäure nicht identisch.

Eine Kombination mit Vitamin D und Calcium schafft unter anderem folgende Probleme: Die Gefässe verkalken und deshalb kommt es vermehrt zu Herzinfarkt, Schlaganfällen, Nierensteine, Harnwegsinfektionen und Magen/Darmproblemen.

Kinder erkranken häufiger an Asthma wenn die Frauen während der gesamten Schwangerschaft Folsäure einnehmen.

Mit Folsäure und Vitamin-B12-Mangel gibt es eine Wechselwirkung so wird der Körper auf eine diabetische  Stoffwechsellage programmiert. Das Risiko an Gestationsdiabetes erhöht sich. Bei den Babys begünstigt dies eine Insulinresistenz. Dies wurde allerdings nur bei Frauen beobachtet die wenig B12 aber viel Folsäure im Blut hatten (also vorwiegend bei Vegetarier und Veganerinnen).

Bei erhöhter Folsäurezufuhr wird ein Trend zu mehr Krebserkrankungen festgestellt!!! Besonders bei der kombinierten Gabe von Folsäure und Vitamin B12.

Literatur
Asmus, H.G et al (2005) Two year comparison of sevelamer and calcium carbonate effects on cardiovascular calcification an bone density. Nephrology, Dialysis, Transplantation"; 20: 152-1661
Bargott, J.E. (2012) Meta-analysis of cancer risk in folic acid supplementation trials. "Cancer Epidemiology"
Deshmukh U. et al. (2013) Influence of maternal vitamin B12 and folate on growth and insulin resistance in the offspring. "Nestle Nutrition Institute Workshop Series" 74: 145-154
Zhu, B. et al. (2016) Folic acid supplement intake in early pregnancy increases risk of gestational diabetes mellitus: evidence from a prospective cohort study. "Diabetes Care"; 39: e 36-37.
Green In't Woud, S. et al. (2016) Maternal risk factors involved in specific congenital anomalies of the kidney and urinary tract: A case-control study "Birth Defects Research, Part A: Clinical & Molecular Teratology" Epub ahead of print.
Yajnikk, C.S. et al. (2008) Vitamin B12 and folate concentrations during pregnancy and insulin resistance in the offspring: the Pune maternal nutrition study. "Diabethologia"; 51:29-38.

Montag, 18. April 2016

Notfall

In der letzten Zeit habe ich öfters Telefone von besorgten Eltern bekommen die in einer Notlage sind.

Die Eltern sind in Panik, denken das Kind ist in einer lebensbedrohlichen Situation und wurden bei der Notfallnummer an ihren Hausarzt verwiesen wohlwissend, dass der am Wochenende oder Abends nicht erreichbar ist. Sie wurden von einem Ort zum anderen verwiesen und die Panik der Eltern wurde immer grösser. 

Wenn sich die Eltern in ihrer Not an mich, ihrer ehemaligen oder noch aktuellen Hebamme wenden, dann höre ich zuerst zu und das erste was ich sagen muss, dass das Kind nicht in einer lebensbedrohlichen Situation ist. Dann höre ich ein Aufatmen und mir wird erklärt was passiert ist und dann können wir zusammen abschätzen was zu tun ist. Es kommt leider recht häufig vor, dass es keine Stelle gibt die den betroffenen Eltern Hilfe anbieten können. Oder die Stelle die Hilfe leisten könnte ist dauernd besetzt. Gerade bei Säuglingen und Babys kann es sehr schnell zu Unsicherheiten kommen und es wäre sehr wichtig, dass eine kompetente Stelle da ist die Sicherheit bieten kann.

Bei einem Notfall ist es wichtig, dass sie am Telefon sagen, dass es sich um einen Notfall handelt und sofort das Alter des Kindes nennen. Was bei einem älteren Kind "normal" ist kann bei einem Säugling oder Baby bereits ein Notfall sein. Manchmal ist es notwendig zu insistieren, zu erwähnen dass sie fremd in der Stadt sind, dass sie bereits beim Hausarzt angerufen haben. Wenn sie sich unsicher fühlen sagen sie das der betreffenden Person. 

An alle Frischlings-Eltern bitte organisiert euch eine oder mehrere Kontaktpersonen die in Notfällen helfen könnten. Das kann ein/e Nachbar/in sein, ein befreundeter Arzt, die Eltern. Wichtig ist eine Liste mit allen Notfalltelefon-Nummer in der Nähe vom Telefon oder am Kühlschrank.





Donnerstag, 17. März 2016

Zweites Kind

Manchmal ist es geradezu entspannend ein zweites Kind zu haben. Die vielen Unsicherheiten fallen weg weil die neuen Eltern bereits viele Erfahrungen gemacht haben. Die Ängste die sie vom ersten Kind kennen, fallen weg. Erinnern sie sich noch, was sie sich für Sorgen gemacht haben nur schon ob sie ihr Baby zu warm oder zu kalt angezogen haben oder ob die Wohnung warm, respektive kühl genug ist. Dann ging es weiter mit Sorgen ob das Baby genügend zu Essen bekommt, ob die Mama genügend Milch produziert oder wie das Baby korrekt an die Brust gelegt wird.  Sie wissen bereits wie der Kinderwagen funktioniert und wie sie und wo sie damit fahren können. Ihr Körper hat sich an unregelmässiges Schlafen bereits eingespielt und durch das ältere Kind ist in ihrem Leben ein Rhythmus entstanden, davon das neue Baby bereits im Mutterleib profitiert hat und nun sich danach richtet. Da die Eltern sich wieder auf eine turbulente Zeit eingestellt haben, schätzen Sie es, wenn es ruhiger ist. Das sorgt für Entspannung und dieses Mal profitieren Sie von der ruhigeren Zeit und sind nicht angespannt weil sie sich Sorgen ob dies "normal" sei und der Stille nicht trauen.  Alles was sie beim ersten "Eltern-sein" gelernt haben wird ihnen nun leichter fallen. Es ist durchaus möglich, dass sie finden, mit dem zweiten Baby haben sie Urlaub besonders wenn das ältere Geschwisterchen weiterhin an einigen Tagen in die Kita geht. Sie verstehen die Welt nicht mehr, dass sie die erste Zeit als Eltern mit dem ersten Kind so zeitintensiv und erschöpfend empfunden haben. Wie wird es wohl beim dritten Kind sein?????

Mittwoch, 17. Februar 2016

Zwei Sichtweisen

Nehmen wir an eine Frau, sie ist eine Erstgebärende und fast 40 Jahre alt. Die Frau ist zehn Tage vor dem errechneten Geburtstermin. Bereits die ganze Schwangerschaft durch lässt die Ärztin durchblicken, dass es zu einem Kaiserschnitt kommen könnte. Bei näherem Nachfragen der Frau meint die Gynäkologin das Alter der Frau könnte einen Einfluss haben - genau erklären kann sie es aber nicht. Nun möchte die Ärztin bereits zehn Tage vor dem Termin die Geburt einleiten. Die Frau wehrt sich und sie muss nun jeden zweiten Tag zur Kontrolle. Dem Baby geht es gut.  Einen Tag vor dem Errechneten Termin kommt es zu Wehen und die Frau landet im Spital. Da sich der Muttermund nur bis sechs Centimeter öffnet, kommt es schlussendlich zu einem Kaiserschnitt.

Sicht der Frau:
Auch wenn es nicht zu einer natürlichen Geburt gereicht hat, ich durfte es wenigstens versuchen. Ich bin glücklich, durfte mein Baby den Geburtstermin selber wählen und bin froh, dass ich Wehen erleben durfte.


Sicht der Ärztin:
Schade, haben wir nicht gleich zehn Tage vor dem errechneten Termin einen Kaiserschnitt gemacht. So musste die arme Frau noch zehn Tage hochschwanger leiden.