Freitag, 29. Oktober 2010

Einfluss auf das Geschlecht

Aus einem alten Lehrbuch habe ich folgendes rausgefunden (ohne Gewähr):

für einen Jungen:
Je dichter der Zeitpunkt des Verkehrs mit dem des Eisprungs zusammen fällt, umso grösser ist die Chance für einen Jungen. Damit die Y-Samenzellen schneller sind, ist folgendes zu beachten: der Zeitpunkt, alkalische Spülung (1 EL Backpulver auf 25 ml warmes Wasser), der Penis sollte während der Ejakulation tief in der Scheide sein, die Frau sollte zum Orgasmus kommen weil dann die Schleimhaut besonders alkalisch ist und das wiederum die Y-Samen beschleunigt.

für ein Mädchen:
Geschlechtsverkehr einige Tage vor dem Eisprung, eine Essigspülung (2 EL Essig auf 25 ml warmes Wasser) das beschleunigt die X-Samen die ein eher saures Milieu bevorzugen, der Penis sollte nur wenig eingeführt werden, die Frau sollte nicht zum Orgasmus kommen.

Ich bin überzeugt, dass die Natur das Richtige hervorbringt, egal wann der Zeitpunkt ist.



Donnerstag, 28. Oktober 2010

Sexualität nach der Geburt

Das Gebären eines Kindes ist auch ein Neuanfang im Leben als Frau. Der Status Frau-Sein bekommt eine andere Bedeutung, durch das Muttersein.

Die Schwangerschaft und die Geburt haben den Körper verändert und das Bewusstsein der Weiblichkeit erhöht. Der Körper ist gereift und hat eine enorme Arbeit geleistet, er ist jetzt weich und offen. Säfte fliessen. Das kann sinnlich und lustvoll wahrgenommen werden, oder auch eklig und zu viel. Wenn das Stillen ohne Komplikationen klappt, keine Geburtsverletzungen da sind die genäht werden mussten und genügend Schlaf vorhanden ist, ist es möglich, dass eine Frau bald wieder mit ihrem Mann zusammen sein möchte.

Körpersäfte werden sonst immer als negativ und eklig empfunden.

Die Muttermilch ist jetzt die Nahrungsquelle für das Baby. Für manche Frauen ist die Brust für den Partner während der Stillzeit tabu. Das Baby kann starke zärtliche Gefühle bei der Mutter auslösen, so dass sie keine Lust auf Sex hat. Drüsen die normalerweise die Scheide befeuchten, arbeiten durch die Hormone manchmal noch nicht, so dass ohne Creme oder Gel Geschlechtsverkehr nicht möglich ist.

Auch das Timing vom Baby kann störend sein, vielleicht spürt es die Anspannung der Eltern und schreit genau dann, wenn die Eltern zusammen sein wollen. Bis jetzt waren sie nur ein Paar und jetzt sind sie eine Familie, es ist immer noch eine andere Person präsent, daran müssen sie sich zuerst gewöhnen.

Vielleicht sind andere Stellungen nötig. Damit der Penis nicht auf die Hinterwand der Scheide drückt, ist es ratsam dass die Frau nicht auf dem Rücken liegt. Bestimmt ist es Hilfreich wenn das Gewebe vorher schon sanft massiert wurde. Das kann gut mit dem Damm-Massage-Oel der Schwangerschaft gemacht werden.

Der ideale Zeitpunkt miteinander zu schlafen, muss nicht die sechs Wochen sein, die der Arzt empfiehlt. Es ist dann, wenn beide es wollen und wenn es nicht gleich klappt - es ist wie bei aller ersten Mal - dann eben beim nächsten Mal.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Uebersäuerung

In der Schwangerschaft muss der Körper vorallem die Organe für zwei arbeiten. Das ist eine hohe Leistung und wird oft nach der Geburt gespürt. Viele Frauen haben schmerzende und knirschende Gelenke und manchmal sogar Entzündungen. Das ist oft auf Uebersäuerung und Schlacken zurückzuführen.

Nach der Geburt muss der Körper weiterhin auf Höchstleitung arbeiten: Muss er doch den Blutverlust wettmachen die Geburtsverletzungen ausheilen und genügend Energie für die Milchproduktion erbringen. Es ist verständlich, dass da viel an normalen Vorgängen auf Sparflamme laufen. Das spürt man bei Bewegungen und sieht man an der Haut. Zum Teil entsteht schuppige Haut, schlaffes Gewebe (entsteht auch durch die Hormone), Haarausfall und Cellulitis.

Obengenannte Anzeichen sind Spuren der Uebersäuerung. In der Stillzeit soll man keine Entschlackungskuren machen, weil diese Schlacken auch in die Muttermilch gehen. Basisch Essen und entsäuern ist aber erlaubt. Weisser Zucker, Kaffee, Alkohol, Weissmehl, Milchprodukte und Fleisch sind einige säurehaltige Lebensmittel. Gemüse, gekochte Früchte, Kartoffeln, Vollwertkost und Kräuter sind basisch. Unter "basisches Essen" findet man Listen was basisch ist und was nicht.

Es gibt auch Nahrungsergänzungsmittel wie Basenpulver oder Tabletten. Es genügt auch eine halbe Zitrone auszupressen und mit warmem Wasser verdünnt nüchtern zu trinken. Viele Gebrechen verschwinden, auch Cellulitis.

Nach der Stillzeit kann sich der Körper wieder erholen und nach einem Jahr fühlt frau sich kräftiger und jünger denn zuvor.





Dienstag, 26. Oktober 2010

Endphase der Geburt

Der Geburtskanal besteht nicht nur aus Knochen.

Wenn das Baby durchs Becken drückt, Richtung Steissbein, wird der Anus gedehnt und es muss "nur" noch das Köpfchen von der Beugehaltung in den Nacken strecken und schwupps, ist es da. Während es diese Bewegung macht, ist es im sogenannten Weichteil-Kanal des Beckens. Das ist der Beckenboden.

Viele Frauen kennen diese Region des Körpers nicht gut; bis zur Geburt. Loslassen, weitmachen, sich öffnen ist nicht möglich, wenn gedrückt und gepresst wird. Das kann man auch ohne Gebären ausprobieren: einfach einmal trocken oder beim Stuhlen pressen und fühlen, wie sich die unteren Muskeln anspannen. Wenn man sich nach hinten lehnt und entspannt, hat das Baby viel mehr Platz und kann durch weiches Gewebe sich nach draussen schieben.

Ob das Baby den Weg macht oder ob da die Mama mitschieben muss? Durch die Haptonomie und die Beobachtung der Natur, finde ich nicht, dass die Mutter so aktiv sein muss wie das immer erwartet wird. Druck gehört nicht zum Gebären.

Kann sich das Gewebe nicht so gut dehnen, wird eine Episotomie - ein Dammschnitt - gemacht. Der Vaginalausgang wird vergrössert damit das Baby durch diese weichen Teile besser durchschlüpfen kann. Da die Angst da ist, ein Riss könnte zwischen Vagina und After entstehen, vergrössern die Aerzte lieber seitwärts (medio-sacral).

Da das Baby aber durch den geraden vorgegebenen Weg raus will, dehnt sich die eine Seite dieser Schnittstelle mehr wie die andere Seite. Nun haben vielleicht schon einige von ihnen verschiedene Materialien zusammen genäht, wenn ein Stoff mehr gedehnt ist wie der andere, ist das Zusammennähen schwierig. So ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Dammschnitte nicht immer schön zusammenkommen. Sind es doch auch Gynäkologen die Nähen müssen und keine Schneider.

Jede Frau sollte ihre Vagina nach der Geburt sehr genau anschauen. Oft ist sie nach der Geburt ein bisschen schräg oder wenn man über die Narbe von aussen und innen streicht, fühlt man, dass nicht überall gleich viel Gewebe ist. Manchmal ist die Narbe einfach dicker.

Schamlippen können auch verletzt sein und müssen manchmal genäht werden. Das Köpfchen dehnt bei der Geburt das ganze Gewebe auseinander. Die Venuslippen werden so ganz aufgebraucht und gedehnt. Nur durch eine kleine Berührung kann zu viel Druck entstehen und das Gewebe reisst. Diese Lippen, die ja fast nur aus Haut bestehen, sind sehr schwierig wieder zusammen zu nähen. Da braucht es ganz feine Fäden und eine sehr ruhige Hand. Oft heilen diese Stellen sehr gut, es brennt einfach einige Tage beim urinieren, bis sich die Wunden geschlossen haben. Es hilft unter einem Wasserstrahl Urin zu lassen (Dusche).

Gottseidank ist auch oft alles in Ordnung. Eine gute Dammvorbereitung hilft für die Geburt. Selbst wenn trotzdem geschnitten wird, ist der Schnitt einfacher zu nähen wenn in dünnes gedehntes Gewebe geschnitten wurde anstelle in Dickes.

Es ist sinnvoll, die Geburtshelfer nochmals in der Endphase darauf aufmerksam zu machen, dass ihr keinen Dammschnitt wollt und ihr den Damm gut vorbereitet habt.


Montag, 25. Oktober 2010

Stillzeichen

Wenn ein Baby gestillt wird gibt es ein paar Zeichen, die interessant sind, zu beobachten. An den Schläfen bekommt das Baby mehr Muskeln. Es entsteht ein kleines Kissen durch die Zungenbewegung. Beim Schoppentrinken benützt das Baby die Zunge nicht und deshalb bilden sich auch keine Muskeln an den Schläfen. Das ist auch der Grund, dass einige Babys später den Schoppen nicht mögen weil sie beim Fläschchen die Zunge nicht einsetzen können.

Bei den Lippen entsteht durch das Vacuum eine leichte Schwellung. Diese ist heller wie die Lippenfarbe des Babys und kann wie eine trockene Lippe aussehen die sich mit der Zeit abschält. Bei einer Stillberatung schaue ich immer ob diese "innere Lippe" bis zum äusseren Rand geht, das ist ein Zeichen wie das Baby die Lippen beim Trinken schürzt. Die Lippen sollten immer, wie beim Küssen, nach aussen gestülpt sein. Die Brustwarze sollte beim Stillen kaum zu sehen sein.



Sonntag, 24. Oktober 2010

Tragetuch

Es gibt genügend Literatur die für das Tragetuch plädieren. Nebst der Geborgenheit der Sicherheit und dem Körperkontakt dem man dem Baby schenkt, ist das Tragetuch auch sehr praktisch.

Es gibt elastische Tragetücher, die vor allem für die ersten paar Wochen dienlich sind. Nachher, wenn das Baby schwerer wird, schneiden diese Tücher an den Schultern ein. Ein Stofftuch erhöht den Tragekomfort für die Eltern. Für das Baby spielt dies keine Rolle. Da ich meine Kinder lange getragen habe, habe ich mich von Anfang an für ein grosses festes Stofftuch entschieden.

Ich habe meine Kinder auch auf dem Rücken getragen und bin mit ihnen sogar Fahrrad gefahren. Natürlich nur auf sicheren Strecken aufdenen ich mich wohl gefühlt habe.

Später, als die Kinder bereits laufen konnten, habe ich das Tuch umgebunden wenn sie müde wurden. Selbst bei Wanderungen fand ich das Tuch angenehmer als eine Rucksack-Trage.

In der kalten Zeit braucht das Baby keine Winterkleider. Am Körper der Eltern ist es wunderbar warm aufgehoben. Schwitzt man stark durch den engen Hautkontakt, habe ich einfach ein Wollbody den Kleinen angezogen. Das ist schön ausgleichend und bleibt trocken und warm. Im Tuch wird das Baby unter der Jacke oder Mantel der Eltern getragen. Wenn man in einen Raum kommt, kann man einfach die Jacke öffnen und es ist ihm nicht zu warm. Im Kinderwagen trägt das Baby mehr Kleidung und steckt auch noch unter einer Decke, da ist es umständlicher abzudecken wenn man nur kurz irgendwo reingeht. Man spürt selbst wenn es zu kalt oder warm wird.

In Strassenbahnen und Zügen ist es praktisch ein- und auszusteigen ohne Wagen und man braucht keine Fremdhilfe. Leute die sich in den Wagen beugen um das Baby anzuschauen, entfallen. Das Baby ist geschützter vor fremden Blicken und Keimen.

Es ist ein wunderbares Gefühl das Baby so eng bei sich zu haben. Für die Eltern und auch fürs Baby.

Innere Uhr

Jedes Baby, jedes Kind, hat eine innere Uhr, die sich meldet wenn es Hunger hat oder wenn es schlafen will. Bestimmt kann man als Mami bei einem Neugeborenen etwas Einfluss nehmen und doch gibt es Babys die sehr viel schlafen müssen und andere die weniger Schlafen.

Als Eltern beobachten wir das und passen uns zum Teil an. Wenn aber bereits ein älteres Kind da ist das den Rhytmus vor gibt, sind wir natürlich bestrebt, das kleine Geschwister ein bisschen anzupassen.

Ich habe zwei Schulkinder die jedes halbe Jahr sich neu anpassen müssen. Bei einem (dem Aelteren) funktioniert das problemlos. Beim anderen nicht. Ich bin wohl nicht die einzige Mutter die darüber zu klagen hat. Mein Sohn der ausgeprägt auf den eigenen Rhythmus reagiert, kann ich im Sommer nicht um 20.30 h (was seine Zeit wäre) ins Bett schicken da scheint die die Sonne genau parallel in unsere Wohnung. Nun kann ich so wie das viele machen, die Sommerzeit ignorieren und einfach auf die innere Uhr hören. Leider muss ich ihn dann am Morgen für die Schule wecken. Ihm fehlt den ganzen Sommer durch eine Stunde schlaf.

Während der Rückbildungskurse habe ich von Frauen gehört, die mir über ihre kleinen Kinder erzählen: seid es nun wieder früher dunkel ist, schlafen ihre Knirpse besser. Endlich, endlich kommt auch das Mami wieder zum Schlafen. Oh, wäre doch das ganze Jahr die normale Zeit.

Was ist eigentlich mit den Geburts-Tagen von den Babys die in den Sommermonaten zwischen 0.00 h und 01.00 h auf die Welt kommen? Da spricht man immer vom nächsten Tag, der aber eigentlich der Vortag ist.


Samstag, 23. Oktober 2010

Erinnerungen

Heute habe ich eine Frau kennengelernt die im Alter meiner Mutter sein könnte. Diese Frau hatte selber keine Kinder. Als sie erfahren hat, dass ich Hebamme bin, und wir ein bisschen über diesen Beruf gesprochen haben - übers Kinderkriegen und die Familie - hat sie auch ein bisschen von ihrer Erfahrung erzählt.

Das sind Erfahrungen, die ihre Mutter mit ihr gemacht hat. Es ist schön Kinder zu haben, auch wenn sie manchmal Sorgen bereiten, überwiegen doch die positiven Erfahrungen. Meine Bekannte meinte, dass ihre Mutter es sehr schwer hatte mit ihr. Als ihre Mutter schon sehr alt war und sie selber auch schon lange erwachsen, hat sie ihre Mutter auf diese rebellische, schwierige Phase angesprochen. Diese hatte die schlimmen Momente weggeschoben nur die schönen Erinnerungen blieben präsent.

Das ist wohl so, dass wir uns mehr ans Positive erinnern, aber unsere Kinder sind, egal wie, immer unsere Kinder und wir lieben sie, so wie sie sind.

Was mich nach diesem Gespräch aber erstaunt hat, ich habe mich mit der Mutter dieser älteren Dame identifiziert und diese Dame hat sich mit meiner 15 jährigen Tochter identifiziert. Als Nichtmutter ist diese Frau, egal wie alt, eine Tochter geblieben. Das ist so als Nichteltern bleibt man immer Tochter oder Sohn. Erst durch die Erfahrung des selber Eltern werden löst sich das ab.

Freitag, 22. Oktober 2010

Kinderwagen

Ich möchte hier nicht über die verschiedenen Kinderwagen-Modelle sprechen sondern wie ein Kinderwagen gestossen werden sollte. Es ist sehr wichtig, dass ein Wagen nicht zu tief ist ein höheres Modell ist vorzuziehen. Natürlich sind Mama und Papa nicht gleich gross, es gibt Modelle die verstellbar sind. Oft ist gerade da die Schwachstelle vom Kinderwagen - genau da wo das Gelenk eingebaut ist um die Höhe zu verstellen ist die Belastung am grössten. Jedesmal wenn man eine Treppe alleine - durch kippen - rauf und runter geht, muss diese Verbindung sehr viel aushalten.

Ich weiss nicht, ob es sinnvoll wäre, wenn der Wagen einen Hügel oder Berg rauf geschoben wird, die Höhe zu verstellen. Eltern die öfters so einen Hügel zu bewältigen haben, schieben den Wagen ganz weit von sich weg und liegen selber fast auf dem Wagen. Das macht das schieben leichter.

Nur vergessen sie oft, eine andere Haltung einzunehmen wenn eine gerade Strecke zu bewältigen ist. Wie oft sehe ich Mütter/Väter in ganz schlimmen Haltungen den Wagen schieben und das ganze drei Jahre lang. Kein Wunder, wenn sich der Körper da meldet. Selbst der Beckenboden leidet da.

Die richtige Haltung ist: wie eine italienische junge Mama - stolze gerade Haltung, Busen raus und bewegliche verführerische Hüfte.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Flacher Hinterkopf

Da Babys eine weiche Schädelform haben, kann sich der Kopf sehr gut unter der Geburt an den Geburtskanal anpassen. Auch nach der Geburt ist das immer noch der Fall. Deshalb sollte eine ständige gleiche Lage vermieden werden. Durch die ausschliessliche Rückenlage gibt es leider immer mehr Babys und später auch Erwachsene mit einem flachen Hinterhaupt.

Da im Moment die Kinderärzte ausschliesslich diese Lage empfehlen, haben sie nun eine Lösung gefunden gegen die Schädeldeformationen, einen Helm. Dieser Helm wird von einem Ergotherapeuten angepasst und kann helfen diese Deformation ein bisschen aufzuheben.

Natürlich ist es sinnvoller das Baby in verschiedenen Stellungen zu lagern dann könnten diese Helme und die unschönen Deformationen vermieden werden. Bauch und Seitenlage oder auch aufrecht im Tragetuch könnten hilfreich sein. Ein Besuch bei einem guten Ostheopathen oder Cranio-Sacraltherapeuten kann helfen.

Vitamin D

Nach der Geburt bekommen die Eltern bereits ein Rezept für das Neugeborene für die Vitamin D Zugabe. Vitamin D nimmt man via Sonnenlicht auf. Die medikamentösen Vitamin D sind entweder auf Alkohol-Basis oder auf Oel-Basis.

Bläuäugige Menschen nehmen mehr Vitamin D auf als Dunkeläugige. Haben deshalb wohl alle Babys blaue Augen?

Menschen im Norden haben meistens blaue Augen. Die Winter sind sehr lang und dunkel deshalb müssen sie genügend Vitamin D aufnehmen können. Im Süden haben die Menschen meistens dunkle Augen.

Ich habe Nordländische Familien betreut, da ist es Sitte die Kinder auch im Winter warm einzupacken und rauszugehen. In Lappland sind die Babys viel draussen.

In einem Kinderratgeber habe ich gelesen, jeden Tag eine Viertelstunde das Baby unter freiem Himmel (nicht bedeckt) dann ist die Vitaminzugabe nicht nötig.

Montag, 18. Oktober 2010

Wochenbett-Besuche

Ich habe einen sehr schönen Beruf. Ich bin immer willkommen. Die Paare schätzen meinen Besuch, es ist ein schönes Arbeiten.

Ich lerne interessante Leute kennen, ich komme in schöne Quartiere. Kann viele Wohnungen anschauen, ich sehe immer verschiedene Inneneinrichtungen. Ohne dass ich in ein Museum gehe, kann ich Kunst bewundern. Manchmal kann ich meine Fremdsprachen Kenntnisse anwenden und lerne andere Kulturen kennen. Es ist immer spannend neue Leute kennenzulernen.

Wenn ich gehe danken die Paare für das, was ich ihnen gezeigt habe. Aber umgekehrt haben auch sie mir viel mitgegeben. Mein Fachwissen wächst mit den Beobachtungen mit den Erfahrungen die diese Eltern gemacht haben. Kein Wochenbett-Besuch läuft gleich ab, kein Elternpaar ist wie das andere und somit lerne auch ich immer wieder neues.

Ein Hautausschlag den ich bis jetzt noch nicht gekannt habe, eine Brustwarze die in Ecuador mit Papayakernen geheilt wird, in Kyrgistan nimmt man anstelle Fencheltee, Dilltee. Ich lerne, dass Aloevera für wunde Brustwarzen hilft, Urvölker die Chakras nach der Geburt schliessen, in Malaysia der Bauch nach der Geburt eingebunden wird etc.

Mein Wissen wächst ständig dank dem Austausch mit den Eltern. Somit bekomme auch ich etwas Geschenkt. Das ist das schöne an einem Beruf mit Leuten - es ist ein Nehmen und Geben.




Samstag, 16. Oktober 2010

Depression

Manchmal frage ich mich, ob depressive Menschen nicht einfach Menschen sind die sehr empfindsam sind. Die sich nicht so gut von den äusseren Einflüssen schützen können. Die ausgeliefert sind von den Schwingungen um sie herum.

Gerne spiele ich mit den Gedanken und überlege mir, wie ein solcher Mensch in Urzeiten wohl gelebt haben könnte. Wären das die Medizinfrauen, -männer gewesen, die die das Wetter vorausgesagt und geheilt haben. Die Vermittler, die gespürt haben welche Menschen zusammen harmonieren und welche nicht. Vielleicht hätten sie eine Hütte bekommen, ein bisschen abseits von der Gesellschaft damit sie von zu vielen Eindrücken geschützt sind. Sie wären von den normalen Pflichten befreit worden, damit sie sich ganz auf ihre Gefühle einlassen können.

Solche feinfühligen Wesen haben es in unserer Gesellschaft schwieriger. Man muss sich in der Masse behaupten können und seinen Weg selber erschaffen.

Als Mutter ist es wichtig ein solches empfindsames Pflänzchen zu erkennen und ihm seine Möglichkeiten aufzuzeigen, damit es seine Wurzeln ganz tief in der Erde verankern kann und es sich ein Umfeld aussuchen kann wo es gedeihen kann.

Manchmal habe ich Frauen erlebt die durch das Muttersein stärker geworden sind, durch die Verantwortung die sie gegenüber einem schwächeren Wesen tragen.


Bisphenol A

Immenoch erschrecke ich, dass gerade in der Schweiz, Wasser und andere Getränke fast nur noch in Plastikflaschen zu kaufen sind.

Viele Behältnisse aus Plastik enthalten Bisphenol A (BPA). Dieser Stoff wirkt ähnlich wie das weibliche Hormon Oestogen.

Studien bei Männer die wegen eines unerfüllten Kinderwunsches in einer Fruchtbarkeitsklinik waren, belegen Spuren von Bisphenol A im Urin. Das bei 93 Prozent der Teilnehmer. Bei der Untersuchung des Spermas zeigte sich zudem, dass die Männer, bei denen die BPA-Konzerntration am höchsten war, etwa 23 Prozent weniger Spermien hatten als jene mit niedrigerem BPA-Konzentrationen. Darüber inaus wiesen die ohnehin schon geringeren Spermien deutlich mehr Gendefekte auf als die der Vergleichsgruppen.

Achtung vor Medikamenten in Kapselform diese beiinhalten auch BPA!!!

Wenn Gefühle ausbleiben

Ueberfordert sein, zu wenig geschlafen, Unsicherheit sind Gefühle die auftauchen können.

Wenn ich das erste Mal - der Tag nach dem Spitalaustritt - ein Paar besuche, sind oft Unsicherheiten da. Plötzlich erscheint die Atmung des Babys Anlass zur Sorge oder es schreit und die Eltern wissen nicht weshalb. Es gibt auch Frauen/Männer die glauben der Aufgabe "Eltern sein" nicht gewachsen zu sein. Manchmal durch zu wenig Schlaf, wenn die Nerven ganz gespannt sind können auch Aggressionen entstehen. Wenn diese da sind, erschrecken die Eltern sehr und schämen sich dafür.

Es tut gut, wenn über diese Gefühle gesprochen werden kann. Da ich bereits sehr viele Eltern in der Anfangszeit begleitet habe, weiss ich, dass dies nur ein Uebergang ist. Weinerliche Mütter die sich nichts zutrauen, die ganz verloren sind brauchen einen Plan. Sie brauchen mich nur um ihnen auf die Schultern zu klopfen. Sie brauchen Bestätigung in ihrer Wahrnehmung und in ihrem Handeln. Nach ein paar Tagen oder Wochen sieht man ihnen nicht mehr an, dass sie mal unsicher waren.

Zur Beruhigung: Atmet es, ist das Baby rosig im Gesicht und am Körper (nicht blass oder blau), wie ist der Tonus (sollte fest sein und nicht schlaff), mag es trinken, reagiert es (Reflexe). Wenn man diese Fragen mit ja beantworten kann, ist es nicht dramatisch.

Es ist normal, dass das Baby unregelmässig atmet, die Neugeborenen haben oft eine rote Gesichtsfarbe. Schreien muss nicht mit Schmerz behaftet sein. Saugen wollen, muss auch nicht Hunger bedeuten. Gewichtskontrolle kann Sicherheit geben. Babys sind Individuen und müssen so behandelt werden. Wenn ein Baby gut trinkt, ist bestimmt kein unmittelbares Drama da. Hebammen, Mütterberatungen und Aerzte Helfen gerne. Wenn zu viele Leute um Rat gefragt werden, bekommt man oft gegenteilige Antworten. Such dir eine Person aus, der du vertrauen kannst. Eine gute Antwort auf eine Frage ist immer eine die man nachvollziehen kann.

Mutterliebe

Es ist so schön zu sehen, wie die frischgebackene Mama ihr Baby verzückt in Liebesrausch anschaut. Das sehe ich bei Mamis die ihr erstes Kind geboren haben, aber auch bei Mamis die ihr viert oder fünftes Baby haben. In diesem Zustand ist so viel Gefühl, Verklärtheit, Verletzlichkeit, Stolz. Es ist fast ein heiliges Gefühl das ohne Zeit und Realität über den beiden schwebt.

Dieses Gefühl kann sich aber auch erst nach ein paar Tagen oder Wochen entwickeln. Es muss nicht gleich nach der Geburt da sein. Oft wird beim zweiten und dritten Kind dieser Zustand verkürzt durch die Realität und die Bedürfnisse der anderen Kinder.

Es macht mir aber grosse Freude, wenn ich der jungen Familie dieses Nestchen auch noch ein bisschen länger helfen kann zu erhalten.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Aetherisches Lavendeloel

Aetherisches Lavendeloel ist ein Muss für jeden Haushalt. Es ist beim Baby beruhigend wenn man es ins Körperoel mischt. Ein bis zwei Tropfen ins Badewasser (zuerst auf einen Teelöffel Salz) jedes Aetherische Oel ist auch desinfizierend. Lavendel ist auch gegen Pilz ein Mittel und auch die Mücken und anderes Ungeziefer lieben es nicht.

Vorallem gegen Verbrennungen ist es aber ein Wundermittel. Mein Sohn hat auf die heisse Kochplatte seine Finger gelegt, es hat gezischt. Ich habe ihm sofort Lavendeloel drauf getan und am anderen Tag war die Verbrennung kaum zu sehen. Einige Male habe ich mich beim Bügeleisen verbrannt und mit Lavendel sieht man nichts mehr.

Das letzte Mal habe ich mir kochendes Wasser über den Arm gegossen und habe dann gleich Aetherisches Lavendelöl drüber geleert. An einigen wenigen Stellen habe ich es vergessen, da ist die Haut dunkler geblieben und es haben sich Narben eingestellt.

Man muss die Haut nicht noch zusätzlich kühlen. Wasser verdünnt Lavendel. Weil aber Eis auch den Schmerz wegnimmt, habe ich ein trockenes Coldpack über die verbrannte Stelle, die bereits mit Lavendel behandelt war, gelegt. Oder wenn das Lavendel aufgetragen ist, einfach den Arm oder die betroffene Stelle an der Luft hin und her bewegt, der Wind war kühlend.

Nägel schneiden

Es heisst immer, man soll den Babys die Nägel erst ab der sechsten Woche schneiden. Gründe sind keine aufgeführt.

Nun habe ich bei meinem kleinen Sohn, der ein bisschen über dem Termin auf die Welt gekommen ist und sehr lange Fingernägel hatte, die Nägel bereits früher geschnitten. Seit dem habe ich die Erklärung: Ueber den Nägeln wie auch über den Augen und Ohren hat es noch eine kleine feine Haut. Das ist die intra-uterine Schutzhaut. Deshalb sollte vorerst über dem Nagel massiert werden, damit diese Haut weg gehen kann bevor man das erste Mal schneidet. Sonst verletzt man diese Haut mit der Schere und das sieht fast ein bisschen blutig aus.

Beim Schneiden (also erst nach sechs Wochen) setzte ich den Säugling Rücken an Rücken vor mich hin und halte mit der linken Hand seine Linke, mit dem Rechten Arm klemme ich sein rechtes Aermchen fest und kann dann ungehindert seine Nägel schneiden. Die Schere sollte ganz fein sein, damit man damit unter den Nagel gehen kann.

Ich habe das immer gemacht, wenn meine Babys wach waren, so kannten sie das von Anfang an. Sie haben das immer genossen (ausser beim 1. Mal siehe oben).

Dienstag, 12. Oktober 2010

Milch abpumpen

Im Spital nach der Geburt kommt die Pumpe oft in den Einsatz, wenn bereits, bevor die Milch fliesst, wunde Brustwarzen entstanden sind.

Manchmal benützt man die Pumpe weil all zu viel Milch produziert wird um ein bisschen zu entlasten. Das hat aber immer den Nachteil, dass mit dem Pumpen auch die Produktion stimuliert wird.

Es ist auch möglich, wenn die Brust extrem prall ist und deshalb das Baby die Brustwarze nicht fassen kann, kurz anzupumpen.

Bei einem Milchstau oder bei einer Entzündung ist es besser, wenn das Baby trinkt und nicht die Pumpe in Einsatz kommt, weil das Baby mehr in der Tiefe abtrinken kann als die Pumpe.

Möchte eine Frau einen Vorrat an Milch anlegen, empfehle ich einmal täglich ein bisschen abzupumpen. Zu diesem Zeitpunkt sollte bereits ein Stillrythmus da sein. Es ist möglich, dass dies erst nach einen Monat der Fall ist. Die beste Zeit ist morgens wenn die Brüste sehr prall sind dann kann man dem Baby nur eine Brust geben und die zweite wird abgepumpt.

Für eine Portion Milch kann mehrmals abgepumpt werden. Die Milch kann im Eisfach portionenweise dazugegeben werden. Die neue Milch sollte aber zuerst im Kühlschrank abgekühlt werden bevor sie dazu geleert wird.

Eigentlich genügt ein Vorrat von einer Stillmalzeit (ein Sechstel des Körpergewichts des Babys ist eine Tagesration). Bekommt das Baby einen Schoppen weil die Mutter weg ist, muss die Brust danach geleert werden und das reicht dann für ein nächstes Mal.

Es gibt Pumpen die je nach Brustform und Tonus nichts rauspumpen können. Ich habe einige Frauen erlebt die aus dem Spital gekommen sind im Glauben sie hätten keine Milch weil das Pumpen erfolglos war. Mit einer Technik ähnlich wie melken (ich sage lieber ausmassieren) konnte ich dann, zur Freude und Erstaunen der Frauen, viel Milch rausholen.

Sind die Milchseen bei einer Brust tief drinnen, braucht es einen breiteren Trichter. Bei manchen Pump-Modellen kann man diese zusätzlich kaufen.

Was man von einem Baby lernen kann

Durch das Baby wird ein Moment kostbarer. Unendliche Liebe entwickelt sich. Schon in der Schwangerschaft lernt man wie nah Tod und Leben ist. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Baby gesund auf die Welt kommt. Ein Baby lässt sich nicht planen, es kommt wann es kommen will. Sei das bei der Zeugung oder auch bei der Geburt.

Schon ein Lächeln erfreut den ganzen Tag. Flexibilität und Improvisation wird durch das Baby/Kind gefördert da immer wieder Neues unplanbares passiert. Da Kinder fast immer wenn sie erwachen, gutgelaunt sind, ist das ansteckend. Selbst ein regnerischer Tag ist für ein kleines Kind faszinierend. Jede Pfütze, jedes Steinchen, Wurm und Schnecke, Matsch ist ein Jauchzen werd. Somit lernt man das Leben von der positiven Seite anzusehen. Kleine Kinder kennen keine Langeweile jeder Moment ist interessant. Kinder sind nicht nachtragend. Zeit ist nicht wichtig, nur das Jetzt.

Man lernt kämpfen wie eine Löwin. Für das Kind kann man ungeahnte Kräfte mobilisieren. Wir werden Erzieher/innen, Lehrer und gutes Beispiel für das Kind. Wir geben nie mehr so schnell auf und werden Geduldiger, Bescheidener.

So kann ich meine Liste noch unendlich lange ausführen und bestimmt kennt jedes Elternpaar etwas das ich vergessen habe und natürlich gibt es auch negative Aspekte wobei ich ganz fest überzeugt bin, dass die Positiven in der Ueberzahl sind.

Montag, 11. Oktober 2010

Gewohnheit

Ich staune immer wie die Eltern sich schnell an die neue Situation anpassen können. Ein Elternpaar mit Zwillingen, kennt nichts anderes und macht einfach alles doppelt. Muss Grenzen setzten und kann ein Kind warten lassen, weil es eben so sein muss.

Wacht ein Baby einige Male in der Nacht auf, gewöhnt man sich daran. Selbst Eltern die vor der Geburt sich so etwas nie zugetraut hätten, lernen. Plötzlich macht es nichts mehr aus, öfters in der Nacht aufzuwachen. Schläft das Baby nach einigen Wochen/Monaten durch, , schwupps braucht man wieder mehr Schlaf und wenn dann einmal eine gestörte Nacht ist, ist das Schlimm.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Der Bauch vom Neugeborenen

Der Bauch ist das Zentrum vom Baby. Alle Gefühle spielen sich da ab. Wenn ein dreijähriges Kind etwas hat, ist es immer Bauchweh. So ist es nicht verwunderlich, dass dies auch beim Neugeborenen so ist.

Da beim Baby noch alles ganz weich ist, wird der Magen und auch der Bauch einfach immer grösser, je nach Angebot. Das sieht manchmal nach einer Deformation aus, besonders da die Rippen enger sind und der Bauch sich darunter auswölbt, das ist aber ganz normal.

Zieht das Baby die Beine zum Bauch und schreit, ist das ein Zeichen, dass es im Bäuchlein arbeitet. Da können verschiedene Stellungen helfen wie zum Beispiel wenn das Baby mit dem Bauch unten auf dem Arm von Papi liegt oder Bauch über die Schulter von Mami liegt. Auch helfen Bäuchlein-Oele. Dieses Oel besteht oft aus Kümmel und Aenis also praktisch die selbe Zusammensetzung wie das Brustmassage-Oel wenn zu wenig Milch da ist. So kann eigentlich ein und dasselbe Oel für beides gebraucht werden. Dieses Oel ist wärmend und hilft gegen Bauchweh. Aetherische Oele wirken aber einfach auch durch die Haut. So kann auch die Fussfläche massiert werden und das Baby muss nicht ganz ausgepackt werden. Bettflasche, Kirschstein- oder Traubenkernkissen können helfen.

Manchmal ist der Grund ein zu schnelles Trinken wenn die Milch schnell fliesst. Oder wenn zu schnell wieder eine Malzeit auf die andere folgt, oder wenn die Mami etwas gegessen hat das Blähungen verursachen kann. Aber auch zu viele Eindrücke können auf den Bauch drücken. Kommen Bauchweh und Krämpfli öfters vor, empfehle ich Ostheopathie oder Cranio-Sacral-Therapie. Es kann auch durch die Schwangerschaft oder Geburt noch eine Spannung im Körper sein und durch einen vollen Bauch vergrössert sich diese Spannung.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Verantwortung

Wenn sich ein Paar entschliesst im Spital zu gebären, wenn eine Hebamme daheim involviert ist, tragen diese die Verantwortung über die Geburt. Das heisst, dass die Gebärende sich in die Hand dieser Institution oder Person begibt.

Durch Erfahrungen wird die Hebamme, der Arzt geprägt. Weil das unser Beruf ist, haben wir sehr viel Erfahrung. Leider nicht nur Positive: sei dies nun ein grösserer Blutverlust, das Mami das an seine Grenzen kommt, ein hoher Blutverlust, ein Baby das Adaptations-Schwierigkeiten hat oder das vor- oder während der Geburt stirbt.

Nebst der Frage: wen trifft die Schuld. Sind das extrem prägende Eindrücke. Diese können nicht einfach weggeschoben werden, die trägt man mit sich.

Selbst bei der nächsten Geburt ist es schwierig, wieder unberührt und frei einzusteigen. Obwohl die Gebärende, ihr Partner und das Baby das verdient hätten.

Es gibt Zeiten wo alles perfekt läuft und dann gleich zwei intensivere Betreuungen zusammen fallen. Das macht vorsichtig und - ob man will oder nicht - greift man beim zweiten Mal schneller ein (mit Chemie, mit Verlegung, mit Operation) aus Angst, es könnte wieder zu Schwierigkeiten kommen.

Professionalität gibt Sicherheit, kann aber auch zu Verunsicherung führen. Ich kann hier keine Lösung anbieten ausser vielleicht die Gebärenden so vorzubereiten, dass sie in ihren eigenen Gefühlen bestärkt sind, damit sie unter der Geburt dominieren.






Dienstag, 5. Oktober 2010

Entzündete Augen

Sehr schnell bekommt ein Neugeborenes entzündete Augen. Einmal Durchzug und die Augen haben einen weissen oder gelblichen Ausfluss. Es macht nichts wenn das Baby in einem Raum ist mit offenem Fenster, Durchzug sollte aber vermieden werden. Es kommt nicht von ungefähr, dass viele Babybettchen einen Schleier haben. Das sieht nicht nur schön aus, es schützt auch vor Durchzug. Oft kommen die Babys bereits aus dem Spital mit einer Augenentzündung.

Das allerbeste ist, die Augen mit Muttermilch auszuwaschen. Dazu nimmt man ein Wattepad der in Muttermilch getaucht wird und dann werden die Augen von Aussen nach innen zur Nasenwurzel mit dem nicht all zu nassen Pad gerieben, so dass um das Auge die Verklebung weg geht. Manchmal lasse ich den Pad auch einen Augenblick einwirken, bevor ich wegwische. Das mache ich bei beiden Augen sofern beide betroffen sind.

Danach nehme ich einen Tropfen Muttermilch und gebe ihn ins Auge. Das Eiweiss in der Milch hilft die Unreinheiten zu binden und die Antikörper von Mami helfen zur Heilung.

Es gibt Frauen die können einfach ins Auge von Baby ihre Milch spritzen. Ich nehme eine 2 ml Spritze ziehe damit ein bisschen Muttermilch das in einem Glas augefangen wurde auf und gebe dann einen Tropfen ins Auge. Auch mit einem kleinen Löffel ist das möglich. Ist der Tropfen nicht ganz im Auge kann man mit Lagewechsel von Baby den Tropfen zum Auge fliessen lassen.

Von der NaCl-Lösung die es in Mono-Dosen gibt, nehme ich manchmal eine leere Hülle drücke diese zusammen und ziehe damit die Muttermilch auf. So lässt sich unproblematisch ein Tropfen ins Auge zu geben.

Die Hygiene ist natürlich ganz wichtig, deshalb sollte mit sauberen Händen und Materialien gearbeitet werden. Eine Spritze kann man auskochen oder wenigstens gut auswaschen und dann einmal Alkohol aufziehen und mit sauberem Wasser nachspülen. Einmal aufgezogene Muttermilch kann ohne Kühlschrank während sechs Stunden benützt werden danach sollte sie ausgewechselt werden.

Einmal konnte ich die Wirkung der Muttermilch an einer Frau sehen. Sie kam mit ganz zugeschwollenen Augen, die sie kaum offen halten konnte, vom Spital heim. Es war gar nicht möglich, da einen Tropfen Muttermilch reinzugeben da sie so extrem geschwollen waren (die Frau sah Zombie-Mässig aus). Ich habe der Frau einfach zwei, mit Muttermilch getränkte, sehr nasse Pads auf die Augen gelegt. Fünf Minuten später konnte man zuschauen wie die Schwellung abnahm. Danach habe ich ihr auch noch einen Tropfen ins Auge gegeben. Dies hat sie mehrere Male am Tag wiederholt. In drei Tagen war die Entzündung weg.

Wird eine Entzündung auch nach drei Tagen nicht besser, sollte unbedingt der Arzt konsultiert werden. Bei manchen Neugeborenen ist eine Tränendrüse zu eng. Da braucht es Geduld bis diese durch das Wachstum grösser wird - manchmal bis zu drei Jahren. Die Diagnose wird durch den Arzt gestellt.

Montag, 4. Oktober 2010

Spital/Hebamme-Compatibel

In den Tagen im Spital sieht jeder Tag anders aus. Anfangs sind die Geburtsverletztungen (Uterus, Dammschnitt, Sectionaht) nebst dem Baby und den Glücksgefühlen im Vordergrund. Bald ist es das Stillen mit der Position und das Andocken des Babys angesagt. Die Brüste verändern sich täglich oder sogar Stündlich bis am dritten Tag der Milcheinschuss kommt. So ist es nicht verwunderlich, wenn jede Pflegefrau etwas anderes erzählt.

Kommen nun Mami und Baby heim, gibt es wieder einen anderen Verlauf. Daheim wenn die Mama von einer Hebamme betreut wird, muss man wieder neu die Grenzen und die Möglichkeiten austesten. Vielleicht ist das Baby ruhiger oder schreit mehr. Es kann sein, dass die Brüste, die im Spital noch stimuliert werden mussten jetzt zu einer Ueberproduktion neigen. Deshalb rät die Hebamme natürlich genau das Gegenteil, was sie im Spital vorgeschlagen haben. Da ist Erklären und Vertrauen sehr wichtig.

Es ist natürlich nicht immer leicht, wenn ich als Hebamme das erste Mal eine Frau nach dem Spitalaustritt sehe und gleich alles neu bestimme. Wichtig finde ich, die Frauen mit ihren Beobachtungen miteinzubeziehen: ihre Befindlichkeit und ihren Eindruck erfrage, dann sieht sie, dass das Baby jetzt mehr schluckt oder die Waage mehr Gewicht anzeigt, die schöne Narbe jetzt entzündet ist, das Baby doch mehr trinken muss etc.

Das Leben mit Baby ist abwechslungsreich und spannend.


Sonntag, 3. Oktober 2010

Hämorrhoiden

Diese können bereits in der Schwangerschaft entstehen, wenn das Baby viel Druck auf den Unterleib ausübt.

Oft entstehen diese unerwünschten und schmerzhaften Adern die sich um den Anus ausstülpen unter der Geburt. Das Baby kann nicht zielgerade durchs Becken zur Scheide rauskommen. Es muss - ähnlich wie ein Lastwagen wenn er eine Kurve fährt - ausholen Richtung Steissbein und Anus, bevor der Kopf des Babys nach vorne bei der Vagina rauskommt. Das ist auch der Grund wieso viele Frauen die von der Geburt überrascht werden, auf die Toilette gehen. Sie rechnen nicht mit dem Baby sondern mit etwas Hartem. Ist die letzte Phase der Geburt verlangsamt oder das Mami wird lange angehalten zu pressen, können Hämorrhoiden entstehen.

Aerzte verschreiben verschiedene Salben und Zäpfchen. Guten Erfolg habe ich mit rohen Kartoffeln gemacht. Frisch aus dem Kühlschrank mit einer Raffel gerieben, auf eine Gaze geben und auf die betroffene Stelle. Am besten über Nacht drauf lassen, am Morgen sind die Hämorrhoiden deutlich abgeschwollen. Das kann mehrmals wiederholt werden.

Samstag, 2. Oktober 2010

Storchenbiss

Storchenbiss nennt man die Geburtsmale die die Babys auf der Stirne, meistens zwischen den Augenbrauen und im Nacken haben.

Dieser Storchenbiss ist eigentlich eine Druckstelle die bei der Geburt oder bereits in der Schwangerschaft entstehen kann. Diese Stellen sind in einem dunkeln Rotton und heben sich sehr stark von der Umgebung ab. Wenn das Baby schreit verstärkt sich dieses Geburtsmal. Es sieht ein bisschen wie ein Feuermal aus.

Mit der Zeit verschwinden diese Male ganz von selbst. Manchmal sieht man sie aber noch im Kindergarten, wenn sich ein Kind echauffiert.

Ich habe einen Geburtstrauma-Kurs gemacht wo man die eigene Geburt wieder erlebt. Da sind bei einigen Teilnehmer/Innen wieder diese Geburtsmale aufgetreten.

Kürzlich hat mich ein Vater gefragt, was man unterstützendes geben kann damit das Mal verschwindet. Ehrlich gesagt habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht, es ist etwas ganz natürliches. Arnica-Globuli in einer D Potenz, oder Arnica-Salbe, Rescue-Salbe von Dr. Bach wären aber bestimmt nicht falsch,

Freitag, 1. Oktober 2010

Neuorientierung im Job nach der Geburt

Ich finde es als Privileg, wenn eine Frau nicht gleich nach der Geburt an den Job denken muss. Wenn sie Zeit und Musse hat sich dem neuen Leben voll zu widmen ohne Zeitplan. Dann können plötzlich neue Ideen entstehen. Rund ums Baby entsteht Kreativität. So habe ich einige Frauen kennengelernt die sich nach der Geburt ganz anders orientiert haben. Die eine Spielgruppe gegründeten , die einen Laden eröffnet haben und solche die sich in einem Gemeinschaftszentrum stark gemacht haben usw.

Ich habe diese Babypause als Knick erlebt. Werte die mir vorher wichtig waren haben sich als unnötig erwiesen und anderes hat an Gewicht gewonnen. So war mir die Zeit mit meiner Tochter viel wichtiger wie eine Karriere und Geld. Lieber habe ich in einem Büro gearbeitet mit tollen Arbeitszeiten wie als Hebamme, in einem Spital. Beim zweiten Kind, hatte ich dann auch den Mut als selbständige Hebamme tätig zu sein wo ich das Pensum selber bestimmen konnte.

Ich wünsche mir für alle Mütter, dass sie sich Zeit nehmen können nach der Geburt ihre Bedürfnisse neu zu überdenken und dann auch verwirklichen können.

Ich denke, auch den Männern würde dies gut tun. Eine Auszeit: wieso nicht ein ganzes Jahr weg vom bekannten Beruf und einfach nur Jobs annehmen die Freude machen. Ich weiss, die Existenzangst ist da, trotzdem. Ein Baby wächst so schnell, da sollte man keinen Augenblick verpassen.

Frauengeburt

Gerade in den letzten Tagen habe ich Frauen getroffen, bei denen die Geburt nicht ganz so verlief, wie sie es sich vorgestellt haben. Natürlich, kann ich überhaupt kein Urteil darüber fällen: es musste so sein wie es war.

Aber manchmal mache ich mir Gedanken: Wie wäre es wenn nur Frauen, die bereits geboren haben, die Geburt begleiten würden. Wenn diese Frauen Mut machen würden und nur im Positiven unterstützen würden. Helfen, dass die Gebärende nur bei sich sein kann. Auf Gefühle vertrauen und nicht auf Maschinen. Die Zeit ausser acht lassen und sich nur auf die Energie die da ist beschränken. Geschehen lassen was kommen will.

Ich habe von einer Geburt gehört wo Zwillinge vier Stunden nacheinander geboren wurden, von einer Placenta die erst nach fünf Stunden gekommen ist (normal sind 20 Minuten). Von einer Nabelschnur die mehr wie zwei Stunden pulsiert hat weil das Baby anfangs Mühe hatte (normal sind 20 Minuten).

Natürlich gibt es darüber keine Stundien, denn da wo die Liebe fliesst wird keine Statistik geführt.