Donnerstag, 1. Dezember 2011
Stammbaum
Heute ist es nicht mehr so, dass die Frauen bei der Heirat ihren Namen aufgeben müssen. Langezeit aber war dies die Normalität. Der Stammbaum ist eine Linie die auf der männlichen Seite folgt. Was eigentlich widersinnig ist, da die weibliche Seite, wo der Nachkomme wirklich her kommt, die Wurzel ist. Ich habe mir überlegt: Meine Mutter ist eine geborene Stuber, meine Grossmutter eine geborene Moser, meine Ur-Grossmutter eine geborene Meier und deren Mutter eine geborene Bärtschi. Auf der Vaterseite steht immer der gleiche Name: Vater, Grossvater, Urgrossvater ... alle haben den gleichen Namen.
Auf der Mutterseite bin ich mit der ganzen Welt verwandt - was für ein wunderbares Gefühl. Auf der Vaterseite komme ich aus einem Dorf im hintersten Berngebiet.
Zurück zu diesem Stammbaum; was nun, wenn mein Vater gar nicht der Sohn meines Grossvaters ist und dies meine Grossmutter mit dem falschen Heiratsdatum, das sie immer kundgetan hat, verstecken wollte. Dann wären all die gleichgenannten Vorfahren die falschen und vielleicht ist das auch so bei einem Ur-ur-ur-ur-Grossvater geschehen - schon ist die gerade Linie gekippt.
Ich fühle mich verbunden mit allen Müttern in der ganzen Welt und mit allen Kindern. Sie sind ein Teil in mir und ich ein Teil in ihnen und vielleicht gibt es eine Vorfahrin die mir uns allen Verbunden ist.
Samstag, 26. November 2011
Wünsche
Die Erholungsstätte für Mutter und Kind zurück, die es noch von einigen Jahren gegeben hat. Ein Erholungsheim indem die Mütter Hilfe bekommen einige Nächte schlafen können, gutes Essen bekommen damit Sie Zeit für sich und "nur" die Kinder haben.
Ein anderer Wunsch wäre eine ambulante Nachtwache, die ich als Hebamme einfach aufbieten könnte, für Familien die Entlastung brauchen. Es wäre schön, wenn dies Möglich wäre ohne dass der Arzt aufgeboten werden müsste, Abklärungen mit der Krankenkasse gemacht werden müssten etc.
Manchmal denke ich, dass der ganze bürokratische Aufwand mehr kostet als ein Tag Erholung für eine müde Mutter.
Wie viele Erschöpfungsdepressionen, wie viele kleine Unfälle die durch Unachtsamkeit entstehen, wie viele Scheidungen könnten wohl vermieden werden.
Ich würde gerne einen Antrag stellen für mehr Verantwortung der Hebammen, damit sie Zeugnis ausstellen könnte: für eine Putzfrau, für eine Schlafhilfe, Zeugniss für den Mann wenn er länger von der Arbeit weg bleiben müsste, Mahlzeiten-Service, Kinderbetreuung etc.
In dieser Zeit ist es enorm wichtig, die besten Bedingungen für das neue Leben zu schaffen, das zählt sich in der Zukunft aus.
Mittwoch, 2. November 2011
kein Gefühl in den Händen
Manche Frauen sprechen von rheumatischen Schmerzen, andere sprechen von Karpaltunnel-Syndrom oder von Gefühllosigkeit von Ueberlastung der Gelenke, von Gliederschmerzen dies hat alles mit der Schwangerschaft und dem Stillen zu tun.
Mit einer basischen (nicht sauren) Ernährung kann Abhilfe geschafft werden. Es braucht aber viel Geduld mit einigen Wochen ist zu rechnen. Es gibt verschiedene Basenpulver die man zusätzlich einnehmen kann morgens nüchtern ein warmes Glas Wasser mit frisch gepresstem Zitronensaft hilft auch zu entsäuern.
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Druck von aussen in der Schwangerschaft
Um ein Baby im Bauch schützen zu können, müsste das Baby in der Vorstellung mehr zum Herzen getragen werden, damit es durch die Mama geschützt wird.
Gestern habe ich eine Frau gesehen die gerade vom Spital heim gekommen ist. Sie hat ihr Baby auf dem Arm getragen wie eine kostbare Torte. Ihr war das Baby so kostbar, dass sie es vor sich trägt. Leichter zu tragen und inniger ist es, wenn sie es eng am Körper trägt. Natürlich wächst diese Erkenntnis mit dem Kennenlernen des Babys und irgendwann muss nicht mehr studiert werden "wie trage ich mein Baby" sondern das läuft alles ganz automatisch und intuitiv ab.
Genau so sollte es dem Baby im Bauch auch gehen. Das Baby ist nun mal im Bauch und der grösste Schutz ist es mit Liebe zu überhäufen. Auch wenn es körperlichen oder psychischen Strapazen aufgeliefert wird.
Dienstag, 4. Oktober 2011
Blasensprung ohne Wehen - Fortsetzung
Die Infektionsgefahr ist im Spital grösser als daheim, da im Spital das Umfeld fremd ist, mehr Personen und dadurch mehr Keime vorhanden sind. Dafür ist die Ueberwachung des Babys und der medizinischen Faktoren grösser. Das Immunsystem ist auf die Hauskeime eingestellt. Trotzdem müssen einige Hygiene-Massnahmen beachtet werden. So sollte vermieden werden, dass Keime von Aussen eindringen können: kein Baden, keine Vaginaluntersuchung und sonstiger vaginaler Kontakt. Binden sollten oft gewechselt werden, am besten eine frische Packung anfangen bei der man sicher sein kann, dass sie den Hygienevorschriften entsprechen.
Dieses Paar hat allen Bedenken zum Trotz, die Verantwortung selber übernommen und ist nicht in den Spital eingetreten. Sie fühlten sich sicher und haben mich erst wieder am nächsten Tag kontaktiert. Ein weiterer Tag ist verflossen und dann haben sie mit dem Spital Kontakt aufgenommen und sind dann nur mit der Zusicherung, dass sie wieder heim gehen dürfen, eingetreten.
Vierundsiebzig Stunden nach dem Blasensprung ist das Baby natürlich, aber schnell auf die Welt gekommen.
Das Fruchtwasser ist ein Schutz für das Baby. Schutz für die Haut aber auch ein Puffer gegen die Aussenwelt. Ist die Fruchtblase offen ist das Baby nicht mehr in der intakten Schutzhülle die Flüssigkeit fliesst weg (sie kann sich zwar wieder bilden, aber es kann sein, dass sie schneller Abfliesst wie dass sie sich bildet). Auch können Keime von Aussen nach Innen eindringen. Eine seltene Komplikation kann auftreten wenn das Baby sehr viel Platz im Uterus hat, dass es mit dem Fruchtwasser nach unten treibt und dann durch eine unkonformen Stellung ein Händchen oder Füsschen nach aussen tritt. Schlimmer noch - wenn die Nabelschnur vor das Kind geschwemmt wird. Dann könnte das Gewicht des Babys darauf drücken und ihm die Zufuhr von Sauerstoff verwehren.
Es ist diffizil hier eine harmonische für Alle stimmige Situation zu schaffen. Es ist sinnvoll den Blasensprung ernst zu nehmen und einige Faktoren zu überprüfen. Die Kinderbewegungen, die Farbe und den Geruch des Fruchtwassers, aber auch die Infektionszeichen (Temperaturanstieg, evt. Blutwerte).
Wo aber zwischen Spitaleintritt und dem da laufenden Procedere und dem ganz auf sich alleine gestellte Procedere eine befriedigende Kompromisssituation erstellt werden kann, weiss ich leider nicht. Wer kann und darf da die Verantwortung übernehmen??
Das ist Geburtshilfe, irgendjemand hat irgendwo Normen aufgestellt und in diesen Bewegen wir uns nun. An die müssen wir Hebammen und Aerzte uns halten. Aber darüber wird immer wieder diskutiert und gestritten.
Mittwoch, 28. September 2011
Blasensprung ohne Wehen
Geburt ist Hingabe und mit Druck können keine Wehen entstehen. Da in den Spitälern ein Schema - dass innerhalb von 24 h nach Blasensprung das Baby geboren sein muss - vorhanden ist, ist es sehr schwierig, sich vom Druck frei zu machen. Dies ist mit Prüfungsängsten vergleichbar. Auch da ist eine enorme Erwartung die erfüllt werden muss.
Oft läuft es folgendermassen ab:
Die Frau erwacht mitten in der Nacht weil sie Wasser (Fruchtwasser) verliert. Sofort wird der Spital informiert und die werdenden Eltern werden aufgefordert zu kommen. Es wird der Herz/Wehenschreiber angeschlossen, Blutentnahmen gemacht und dann bekommt die "Gebärende" ein Zimmer zugewiesen. Oft ist dieses Zimmer in der Nähe der Gebärabteilung oder in der Gebärabteilung selbst. Die Geräuschkulisse der anderen Gebärenden tragen nicht zur Beruhigung bei. Es ist verständlich wenn sich der Körper schliesst anstelle dass er sich öffnet. Unter diesen Umständen ist an Schlaf nicht zu denken.
Am anderen Morgen fühlt sich die Frau erschlagen, erschöpft und trotzdem werden ihr Wehenmittel angehängt, da das Baby in den nächsten mittlerweile achtzehn Stunden auf die Welt kommen sollte. Es folgen wieder Blutentnahmen die die Entzündungsparameter aufzeigen sollen. Oft läuft nun der ganze Tag dieses Wehenmittel wie Zuckerwasser in die Venen rein und die Frau spürt ausser einem bisschen Ziehen kaum etwas. (Der Körper ist unter diesen Umständen nicht bereit zu gebären) - von einigen Tieren weiss man, dass sie unter Bedrohung die Geburt und zum Teil sogar die Schwangerschaft aufhalten können und erst in ruhigeren Zeiten diesen Ablauf wieder zulassen.
Oft folgt eine weitere unruhige Nacht im Spital nach diesem Tag in gespannter Erwartung. Am nächsten Tag folgt wiederum das selbe Prozedere. Am späten Nachmittag wird dann mit dem rettenden Kaiserschnitt die Erlösung folgen.
Fortsetzung folgt
Dienstag, 13. September 2011
Lichttherapie
Mittwoch, 7. September 2011
Geplanter Kaiserschnitt aus der Sicht des Babys
Für den Tag des Eingriffes muss die Mama nüchtern sein. Aus Erfahrungen bei Ultraschall-Test reagiert das Baby oft auf wenig essen der Mutter, mit einem verminderten Herzschlag. Dies könnte vor dem Kaiserschnitt auch möglich sein.
Die Mutter bekommt in kurzer Zeit einige Infusionen damit der Blutdruck stabil bleibt wenn die Anästhesie wirkt. Dadurch sinkt die Körpertemperatur ein bisschen, was wiederum das Baby zu spüren bekommt.
Die Anästhesie (Spinal-Anästhesie) die bei der Mama die Wirkung hat, dass sie die Beine nicht mehr spürt und bewegen kann, löst im Umfeld des Babys eine extremer Tonus-Schwäche aus. Das heisst, dass die Bauchdecke sich weicher anfühlt. Vielleicht ähnlich wie in einem toten Körper. Meistens denkt die Mama die jetzt von Aerzten (Anesthesie und auch den Gynäkologen) umringt ist und dies der Moment kurz vor dem Schnitt ist, nicht an das Baby. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in diesem Moment die Aerzte in der Präsenz beim Baby sind. Vielmehr sind sie mit dem Eingriff selber beschäftigt.
Als Hebamme ist man in diesem Moment auch im Operationssaal anwesend. Wir haben die Aufgabe, das Baby mit einem warmen sterilen Tuch von den Operateuren in Empfang zu nehmen.
Dem Baby im Bauch könnte in diesem Moment geholfen werden, durch die Präsenz der Mama oder dem Vater der oft während der Operation neben der Mutter sitzt. Ich sage den Eltern, dass sie dem Baby zukommen lassen sollen, in diesem Moment auf die Herztöne und die Atmung zu hören, damit es weiss, dass alles in Ordnung ist.
Vom Schnitt bis zur Geburt des Babys geht es sehr sehr schnell. Manche Operateure brauchen nur einige Minuten.
Für das Baby passiert innert kurzer Zeit folgendes:
- es gibt einen Druckabfall wenn die Fruchtblase angestochen wird
- das umgebende Wasser schwemmt fort
- Hände greiffen von Unten nach ihm
- es wird von Aussen nach unten gedrückt und es wird an ihm gezerrt
Oft ist ein Löffel (Teil der Zange) nötig, um dem Baby den Ausstieg durch die schmale Oeffnung zu ermöglichen.
Dann landet es im warmen Tuch, die Hebamme nimmt es in Empfang und bringt es meist gleich zum Kinderarzt der oft im gleichen Raum oder im angrenzenden Raum anwesend ist. Es erfolgen die gewohnten Tests nach der Geburt, es wird von allen Seiten angeschaut, wird abgesaugt, getrocknet und einige Reflexe werden getestet. Geht es dem Baby gut, kann es zur Mama in den Operationssaal gebracht werden. Die wird nun aber zugenäht und sollte eher ruhig sein und nicht zu aufgeregt damit die Aerzte nicht gestört werden in der (vielleicht) anspruchvollsten Phase der Geburt um eine schöne Naht machen zu können.
Nun wäre die Präsenz des Vaters am meisten gefragt der beim Baby (und seiner Frau?) sitzen könnte und Ruhe und Sicherheit geben kann. Oft wird der Papa ins Geburtszimmer gebracht wo er und das Neugeborene auf die Mama warten die noch im OP versorgt wird.
All dies erzähle ich auch im Vorfeld den werdenden Eltern und dem Baby im Bauch. Sicher ist dies nicht nur für sie sondern auch für das Baby eine Vorbereitung. Selbst wenn die gewünschte Präsenz unter der Geburt nicht da sein kann, genügt ein kleiner Moment, ein kleiner Gedanke, den das Baby empfangen kann für seinen "künstlichen" Weg aus dem Körper der Mama.
Dienstag, 6. September 2011
Saughütchen
In diesem Fall gibt es Saughütchen. Das sind kleine Silikonhütchen die über die Brustwarzen gestülpt werden. Somit wird die empfindliche Haut abgedeckt, geschont und das Baby kann trotzdem am Busen saugen. Diese Stillhütchen gibt es in verschiedenen Grösses. Wobei nur L die richtige Grösse ist. Die kleineren sind so klein, dass ein Baby nur einen sehr sehr kleinen Mund haben sollte und die Frau einen Busen wo die Milchdrüsen ganz vorne sind. Sollte es solche Frauen geben, wäre ein Stillhütchen wohl kaum vonnöten, weil dann das Saugen problemlos erfolgen kann.
Stillhütchen sind auch sehr hilfreich bei Flachwarzen, bei Hohlwarzen und wenn die Milchsehen sehr tief in der Brust liegen, was oft mit einem kleinen Nippel zusammenhängt. Die Grösse der Brustwarze ist ersichtlich, wenn das Baby an der Brust saugt oder nach dem Anpumpen. Dann erkennt man die Grösse der ausgestülpten Brustwarze. Die ist dann oft bis zu zwei Zentimeter breit. Das Baby muss aber mehr als das in den Mund nehmen, auch das Gewebe rundum; mit dem sollte es ein Vacuum bilden.
Leider leider sind diese Saughütchen im Spital nicht gerne gesehen weil das eine Stillhilfe ist, die nicht anerkannt ist. Auch weil "Laien" glauben, die Frauen und Babys würden davon abhängig werden. Nun, ich gebe gerne diese Hütchen ab wenn ich sehe, dass die Frauen leiden, wenn der Druck: vorpumpen, damit die Brustwarzen schön draussen sind, das Baby an der Brust trinken lassen und danach noch nachschöppeln, zu gross und zeitaufwendig wird. In diesem Fall - und es gibt viele solcher Fälle - verkürze ich dieses Prozedere mit dem genannten Hütchen. Die Frauen fallen mir dann um den Hals und sind überglücklich über die eingesparte Zeit und ein Stillen, das sie wieder geniessen können und nicht nur mit Schmerz verbunden ist.
Erst nach ein bis zwei Wochen, wenn die Brustwarze ganz ausgeheilt ist, empfehle ich einmal im Tag ohne Hütchen zu stillen. Steigend kann dann täglich einmal mehr darauf verzichtet werden.
Eigentlich sollte bereits von Anfang an, ein langsames angewöhnen zwischen Brustwarze und Baby stattfinden. Schade, dass vor der Milchbildung bereits blutige Warzen entstehen.
Mittwoch, 31. August 2011
Beratungstag
Bevor ich das Haus verlasse klingelt es. Eine Frau hat Blutungen, die letzte Geburt war vor mehr als einem Jahr, jetzt ist eine Woche nach Mens die Blutung. Ihre Gynäkologin ist in den Ferien. Wir sprechen darüber und meinen, dass sie ruhig noch abwarten kann, da ausser der Blutung die nicht besonders stark ist, keine Symptome sind. Ihre Gynäkologin ist nächste Woche wieder da.
Gleich danach - als ich schon fast die Haustür zugeschlossen habe - "klingeling". Eine Frau die mich von einer Geburtsvorbereitung kennt, hat ein kleines Kind das an einem nässenden Ausschlag leidet. Cortison hat sie schon mal probiert, aber jetzt hat der Arzt eine Salbe verschrieben, die wie auf dem Beipackzettel steht, nicht unter zwei Jahren angewendet werden soll, auch kann sie Hautkrebs auslösen. Verständlich, dass sie noch eine andere Methode ausprobieren möchte. Ich empfehle Viola tricolor (verdünnt) und Rosenwasser. Ueber lange Zeit zu verwenden, auch wenn der Ausschlag vermeintlich bereits abgeklungen ist. Sollte keine Besserung auftreten, wieder mit dem Arzt Kontakt aufnehmen.
Als ich nach einem Hausbesuch aufs Handy schaue, sehe ich, dass mir eine Frau auf der Combox eine Nachricht hinterlassen hat: "Eigentlich muss sie abstillen, aber das Baby nimmt den Schoppen nicht. Was ist zu tun, sie ruft mich später nochmals an."
Am Mittag ruft mich eine Freundin mit Partnerproblemen, verzweifelt an: wie und was ist zu tun.
Da das Wetter so schön ist, hüpfe ich schnell in den See. Beim Umziehen klingelt es: "zur Zwischenblutung sind jetzt noch Schmerzen dazugekommen." Jetzt empfehle ich den Gang zum Gynäkologen zur Stellvertretung und beruhige die Frau, dass dies nun wirklich ein Notfall sei und es abgeklärt werden müsse.
Abends daheim: Ruft mich die Frau mit dem Baby an, das die Flasche nicht nehmen möchte. Sie weilt in den Ferien und wir beschliessen zusammen, ohne Druck dem Baby täglich einmal die Flasche anzubieten und einfach mal beobachten wie es weiter geht. Daheim kann sie dann einen anderen (japanischen) Schoppenaufsatz probieren.
Ich weiss nicht, ob dies in den Sternen liegt, dass an einigen Tage Alle Fragen haben und dann wieder wochenlang nichts. Als Hebamme können wir solche Telefonate nicht verrechnen, es gilt einfach als goodwil. Ich freue mich, von "meinen" Frauen zu hören. Vorallem bin ich neugierig auf die Fortsetzung, was der Gynäkologe rausfindet, wann das Baby entschliesst die Flasche zu nehmen und ob die Haut sich bessert.
Dienstag, 30. August 2011
Der Körper und seine Signale
Solche Begegnungen sind heilsam und dann kann es vorkommen, dass nach einem Kursbesuch die Frau plötzlich aufrechter steht, dass sie ihren Bauch am Körper trägt und nicht mehr vor sich hinschiebt wie zu Zeiten der Schwangerschaft.
Montag, 29. August 2011
Gifte in der Umwelt
Manchmal denke ich, es wäre gut immer für ein solches Ungeborenes oder Baby Verantwortung zu übernehmen, dann wäre die Natur mehr geschützt. Jedesmal wenn ich etwas in den Händen habe, denke ich daran, würde ich das auch verwenden, wenn ich ein Baby im Bauch hätte??
Eigentlich hat jeder immer ein Baby im Bauch weil wir zuständig für die Zukunft aller Kinder sind. Mit diesem Bewusstsein wären (würden) wir sorgfältiger umgehen. Vieles würde gar nicht begonnen werden und es würde mehr nach Alternativen gesucht werden, die weniger schädigen.
Ich merke, seit meine Kinder grösser sind, dass ich für mich aber auch für sie die Aufmerksamkeit verloren habe. So lasse ich sie selber erfahren, welches Duschmittel ihnen liegt ohne dass ich bei ihnen auf das Etikett schaue. Ich bin nicht mehr so strikt, wie ich das vor einigen Jahren mit ihnen war. Eigentlich schade.
Montag, 22. August 2011
Impressionen
Ein Mann den ich nur in Anzug kenne mit Kravatte kurzem frischgeschnittenem Haar und sehr formell. Läuft nun in T-Shirt kurzen Shorts mit flauschigem längerem Haar, Dreitagebart und dem dreimonatigen Baby am Bauch, fröhlich im Quartier, windelschleppend, herum.
Heute:
Mann in Anzug (trotz Hitze) schiebt Kinderwagen am Morgen früh zur Krippe.
Anderer Mann mit frischgebügeltem Hemd, 190 cm gross fährt und beugt sich tief übers Kindertrottinett; vor ihm steht sein vier jähriger Sohn, quitschend: "Bea, Bea, hoi" rufend. Daneben genau so flott unterwegs, der sechs jährige Bruder der mir noch zuwinkt. Alle drei in bester Laune.
So kann auch Familienleben sein.
Donnerstag, 4. August 2011
Haarausfall
Es gibt verschiede Gründe die zu einem Haarausfall führen können:
Einer ist der grosse Blutverlust während der Geburt. Durch den Mangel bekommen die Haare zu wenig Nahrung und fallen (meist nach 12 Wochen) aus. Ein einziges Mal habe ich eine Frau betreut die eine extreme und lange Blutung nach der Geburt hatte. Sie musste mit einigen Blutkonserven behandelt werden. Diese Frau hat danach all ihre Haare am Körper verloren, nur im Gesicht und auf dem Kopf sind sie glücklicherweise geblieben. Meist verlieren die Frauen die Haare auf dem Kopf. Manchmal ist dann die Kopfhaut sichtbar und den Frauen bleibt nichts anderes mehr als die Haare zu schneiden damit es nicht so stark auffällt.
Von vielen Frauen habe ich auch gehört, dass sie während der Schwangerschaft fast kein Haar verloren haben und dadurch einen viel dichteren Haarschopf bekommen haben. Nun nach der Geburt, wird dies wieder reguliert indem eine zeitlang vermehrt Haare verloren werden.
Hormonellbedingt entstehen die Geheimratsecken. Nach der Geburt ist alles Yin weg (das Baby) und die Mama ist vor allem Yang. Dies zeigt sich unteranderem auch einer Ueberhitzung des Körpers und mit dem verlieren der Haare.
Gottseidank ist dies eine zeitweilige Angelegenheit und irgendwann wachsen die Haare wieder nach. Ich empfehle einen grösseren Anteil Kieselerde einzunehmen um vorbeugen zu können. Dies kann in Form von Hirse und Hirseproduken sein, oder mit Nahrungsmittelergänzungen die es in Naturkostläden oder der Apotheke gibt. Manchmal empfehle ich die Einnahme des Schüsslersalzes "Silicea". Damit konnte ich einer Frau helfen die extremen Haarausfall hatte und sehr erschöpft war. Bei ihr wurde später auch noch Zöliakie festgestellt. Bei ihr konnte ich sehr gut mitverfolgen wie Silicea gewirkt hat.
Einmal war eine Frau bei mit in der Rückbildung mit ihrem dritten Kind. Sie hat mir eine lustige Geschichte erzählt. Gerade hat sie ihre extrem langen Haare geschnitten. Der Frisör hat sie gefragt ob er auch wieder eine Stufe rein schneiden soll, so wie jetzt die Haare sind. Sie hat gelacht und meinte, sie hätte nie eine Stufe schneiden lassen, die sei natürlich entstanden, durch den jeweiligen Haarausfall nach der Geburt ihrer Töchter.
Samstag, 23. Juli 2011
Als Begleitung zur Geburt
Freitag, 22. Juli 2011
Neues Geschwisterchen
Kürzlich habe ich mit einigen Müttern darüber diskutiert welcher Abstand wohl der Beste sei. Nun, da hat jede Frau etwas anderes gesagt. Die mit nur einem Kind, konnte sich keinen Abstand unter drei Jahren vorstellen - die Frau die zwei Kinder und zwei Jahren Unterschied , meinte dies sei Ideal und eine andere die vier Jahre Abstand hat, meinte, das sei ideal. Ich hingegen habe bei meinen Kindern noch mehr Abstand und finde das super. Einig waren wir uns, dass es für eine Mutter extrem anstrengend ist, wenn das Erste noch nicht laufen kann und bereits das Geschwisterchen da ist. Jede Variante hat Vorteile oder Nachteile.
Die Vorbereitung auf das Geschwisterchen ist vom Alter abhängig. Es gibt viele wunderbare Bilderbücher die veranschaulichen, was da auf sie zukommt. Ein solches Buch ist empfehlenswert. Gerade hat in Frankreich Catherine Dolto einen Preis für ihr Buch erhalten das sich damit auseinandersetzt.
Aber auch das Fördern der Selbständigkeit des älteren Kindes ist sehr wichtig. Treppenstufen selber nach oben zu klettern (egal ob auf allen vieren - wenn es kleiner ist - oder auf zwei Beinen an der Hand). Kleinere Kinder sollten auch einen Rhythmus haben, so dass die Mama und später das Neugeborene bestimmt einmal im Tag während einem Stündchen Ruhe haben. Einem älteren Kind kann gezeigt werden, dass es für einige Zeit ruhig sein soll wenn es keinen Mittagschlaf mehr macht.
Vielleicht sind auch Besuche bei anderen Kindern eine Hilfe, um dem Kind zu zeigen, wenn ein Anderes in Mamis Armen ist, ist die Liebe von Mama trotzdem da. Natürlich ist es dasselbe wenn ein drittes oder viertes Kind sich anmeldet. Die Beziehung zum Papa sollte gefördert werden was manchmal auch natürlich geschieht.
Viel Zeit und Geduld ist hier gefragt. Auch nach der Geburt ist es sehr sehr wichtig, die älteren Geschwister in die Arme zu nehmen und ihnen so das neue Geschwisterchen zu zeigen. Wenn nicht der Papa anwesend ist, sollte noch eine zweite Bezugsperson da sein, die entweder beim Baby oder beim grösseren Geschwisterchen sein kann.
Eifersucht ist etwas natürliches. Wichtig ist dass keine Aggressionen zum Baby entstehen. Aber sollte einmal etwas passieren ist es wichtig ruhig zu bleiben und zu erklären dass das Baby nur ganz vorsichtig berührt werden darf. Kontakte zwischen den Geschwistern sollen gefördert werden je nach Alter aber immer unter Begleitung und so dass es möglich ist auf etwaige Reaktionen einzugehen.
Ich finde es auch sehr wichtig dass die Mama trotz Baby ab und zu mit dem älteren Kind alleine Spielt. Auch Besucher sollten sich Zeit für das grössere Kind nehmen und nicht nur Mama und Baby beschenken.
Bachblüten, Homöopathie und Kinesiologie können unterstützend Helfen dem älteren Geschwisterchen mit der neuen Situation besser umzugehen.
Sonntag, 17. Juli 2011
Tagebuch einer Hebamme, Fortsetzung
Auch meine Kinder wurden informiert, dass ich eventuell eines Morgens nicht da sein werde und sie alleine Frühstücken und in die Schule gehen müssen.
In der Nacht als ich angerufen wurde, habe ich dann ein Brieflein hinterlegt mit dem Hinweis, dass ich weg bin und noch nicht weiss, wann ich wieder zurück sein werde. Sie sollen doch bitte bitte das mobile Telefon mitnehmen und nach der Schulstunde einschalten, damit ich dort den weiteren Verlauf hinterlegen könne.
Ich bin froh, dass meine Kinder nun älter und selbständig sind, trotzdem ist es ein komisches Gefühl die Schlafenden alleine zu lassen mit nur einem Brieflein als Erklärung. Die Vorbereitung für eine Geburt ist für mich wohl ähnlich wie für die werdenden Eltern. Auch ich habe eine Tasche gepackt und muss einen Plan haben bei wem die Kinder untergebracht werden.
Unter der Geburt ist für mich vieles Vertraut und Bekannt, da habe ich Vorteile den Paaren gegenüber und kann beruhigen, Mut geben und Unterstützen wo es nötig ist. Die Erfahrung hat mich gelernt ein bisschen abschätzen zu können wann ich mich kurz entfernen kann um meinen geplanten Tag um organisieren zu können. Doch ist die Präsenz aller beteiligten enorm wichtig für Mama und Baby somit sollte hier kein Unterbruch entstehen. Danach ist es für alle ein Fiebern, ein mehr oder weniger Arbeiten bis zum Finale das manchmal ewig auf sich warten lässt und manchmal sehr schnell kommen kann.
Nach einer Geburt kehre ich heim und habe das Gefühl die Erde habe sich verändert. Ein neues Leben ist geboren und auch wenn es immer und immer wieder passiert, ist doch für einige Augenblicke die Welt stillgestanden und nur der feierliche Moment der Geburt hat gezählt und nichts, absolut nichts anderes war wichtig.
Donnerstag, 14. Juli 2011
Schadstoffe rund ums Baby
Mittwoch, 13. Juli 2011
Kinderarzt
Montag, 4. Juli 2011
Verarbeiten der eigenen Kindheit
Montag, 27. Juni 2011
Grenzen setzten
Freitag, 24. Juni 2011
Sommerzeit und Stillen
Donnerstag, 23. Juni 2011
Ferien mit Babys
Montag, 20. Juni 2011
Das Baby im Bauch
Die Rolle finden
Dienstag, 14. Juni 2011
Zeit
Freitag, 10. Juni 2011
Frauenstreik und Aktionstag
Nach wie vor verdienen Frauen weniger als Männer, sie erledigen viel mehr
unbezahlte Arbeit als Männer, sie sind deswegen weniger erwerbstätig und
darum wieder viel häufiger arm als Männer.
Deshalb rufen die SGB-Gewerkschaften für Dienstag, 14. Juni 2011 – 30 Jahre
nach der Abstimmung zum Gleichstellungsartikel in der Bundesverfassung und 20
Jahre nach dem Frauenstreik – zu einem nationalen Aktions- und Streiktag
«ACHTUNG. FERTIG. FRAUEN LOS!» auf.
Der Zentralvorstand des Schweizerischen Hebammenverbands (SHV) unterstützt
die Anliegen des SGB und ruft seine Sektionen und Mitglieder auf, den
nationalen Aktionstag aktiv zu unterstützen.
Der SHV stellt anlässlich des Aktionstages erneut die Forderung, den Lohn der
Hebammen im Spital als auch in der Freiberuflichkeit endlich anzupassen.
Die Löhne der frei praktizierenden Hebammen wurden 1991 ausgehandelt und
traten 1995 in Kraft. In der Zwischenzeit hat nie eine Anpassung
stattgefunden. Insofern verdienen die frei praktizierenden Hebammen heute
weniger als vor 20 Jahren. Es ist zudem nach wie vor so, dass der Unterschied
allgemein zwischen Frauenlöhnen und Männerlöhnen ca. 20 Prozent beträgt,
womit das Ziel der Gleichstellung in diesem Bereich weit verfehlt wird.
Informationen zum Nationalen Aktionstag:
http://www.14juni2011.ch