Donnerstag, 10. Februar 2011

Stillen mit Stillhütchen

Wenn die Brustwarzen arg weh tun, blutig und schmerzempfindlich sind, empfehlen die Spitäler meistens eine Stillpause. Die Frauen pumpen während einiger Tage ab und füttern den Babys via Schoppen ihre Milch. Das ist vielleicht im Spital und mit nur einem Kind machbar, aber für daheim heisst das, doppelte Arbeit. Einfacher geht es mit dem Stillhütchen.

Stillhütchen sind aus Silikon und in der Form der Mamillen (Brustwarzen) jedoch ist die Form grösser. Für manche Frauen ist die Grösse erschreckend. Es ist aber zu beachten, dass wenn das Baby saugt die Brustwarze sich ausdehnt und grösser gezogen wird, das Saughütchen bleibt in der vorgegebenen Form.

Dieses Silikonhütchen wird einfach über die Brustwarze gestülpt, das Baby kann sie - wegen der Form - optimal fassen, es entsteht ein Vacuum und die Milch fliesst.

Natürlich ist ein Stillen ohne Hilfsmittel besser, es wäre toll, wenn die Brustwarzen gar nie beschädigt und wund werden und ein schmerzfreies Stillen von Anfang an möglich wäre. Viele Spitäler - da sie das Diplom von Unicef haben oder haben wollen, dürfen diese Stillhütchen deshalb nicht anbieten - deshalb werden die armen Frauen zu Pumpen und Schöppeln gedrängt. Manchen Frauen verleidet deshalb das Stillen und sie wenden sich der Flaschennahrung zu. Das ist eine Entscheidung die sie selber fällen, sollte aber eine Frau stillen wollen und es "nur" an den schmerzenden Brustwarzen liegt, wäre dies sehr schade.

Stillen für längere Zeit nur mit Saughütchen ist nicht zu empfehlen, da der direkte Hautkontakt dadurch nicht möglich ist. Milchdrüsen und Speichel vom Baby tauschen Informationen aus, so wird die Milchqualität den Bedüfnissen des Babys angepasst. Bei einer Erkältung werden sofort mehr Antikörper in der Milch produziert. Durch das Hütchen wird das verhindert.

Auch der Stimulus durch die Zunge um die Milchproduktion anzuregen, wird gebremst, was bei einigen Frauen, bei längerem Stillen mit Hütchen, die Milchproduktion hemmen kann. Allerdings kann ein zu starker Milchfluss dadurch ein bisschen gebremst werden.

Absolute Hygiene ist zu beachten, da das Stillhütchen aus Silikon ist, sollte es jedesmal abgespült und täglich einmal ausgekocht werden, damit sich keine Keime darauf absetzen können.

Freitag, 4. Februar 2011

Die Haltung der Mutter prägt das Kind

Wenn eine werdende Mama einen sitzenden Job hat, wird das Baby durch das häufige Sitzen im Becken nach oben geschoben und steht über dem Schambein (Os pubis). Das Baby wird mehr aussen getragen und hat weniger Bezug zum Becken, was für die Aerzte in der späteren Schwangerschaft oft eine Indikation zur operativen Entbindung ist.

Inoffizielle Studien belegen, dass Frauen in den sechziger Jahren weniger im hohlen Kreuz waren. Wenn wir Bilder von Frauen aus dieser Zeit anschauen, sehen wir, dass dessen Bauchform anders ist wie heute. Heutzutage sind wir alle mehr im Hohlkreuz, was es wiederum dem Baby schwieriger macht durch das Becken zu treten. Deshalb sind die Babys häufiger über dem Becken, auch um den Geburtstermin.

Früher war das ein Indiz dafür, dass das Becken der Mutter zu eng ist. Bei einer Erstgebärenden geht man immer noch davon aus, dass sich das Baby einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin nach unten ins Becken bewegt. Dies ist nun immer häufiger nicht mehr der Fall.

Es braucht Wehen, damit sich das Baby nach unten bewegt. Eine Kontaktaufnahme, ein spielen mit dem Baby bereits in der Schwangerschaft, ermöglicht es ihm, verschiedene Positionen im Mutterleib einzunehmen. Hilfreich ist es, wenn die Mama nicht stundenlang in der gleichen Haltung ist und immer wieder andere Stellungen einnimmt. Zum Geburtstermin hin wäre ein bewusstes Einladen des Babys in den Geburtskanal hilfreich.

In einem Geburts-Vorbereitungs-Kurs ist es ein Muss, der Mutter den Weg durch das Becken zu visualisieren, damit sie es optimal begleiten kann. Das Baby bewegt sich lange zum Steissbein hin bis es den Anus dehnt und die Gebärende deshalb einen Drang zum Schieben (nicht pressen) fühlt, jetzt bewegt sich das Baby mit einer Streckung des Köpfchens zum Ausgang hin.

Ich verstehe nicht, dass immer noch so viele Babys, durch die Geburtshelfer motiviert, von den Gebärenden herausgepresst werden. Stress und Druck sind nicht nötig um das Leben zu beginnen. Ein miteinander von Mama und Baby wäre ein Ideal.