Sonntag, 30. Januar 2011

Mastitis

Brustentzündungen kann es sehr schnell geben. Oft entsteht eine Entzündung am Anfang wenn die Milchproduktion noch unregelmässig ist.

Manchmal entsteht eine Entzündung durch Stress, durch zu enge Oberteile oder wenn ein sehr grosser Busen beim Schlafen zu stark belastet wird. Unregelmässiges Trinken vom Baby kann auch ein Stau verursachen.

Oft wird erzählt, dass bei einer Entzündung zuerst Wärme aufgelegt werden muss und danach Kälte. Eine Entzündung verursacht bereits Wärme, deshalb bitte nicht noch mehr Wärme. Auch ein Ausmassieren ist nicht sinnvoll. Das Gegenteil ist hilfreich, so wenig wie möglich berühren und am besten durch das Baby abtrinken. Nach dem Stillen sollte die Brust sofort gekühlt werden. Eine Brust wird während dem sie geleert wird warm und produziert für die nächste Malzeit Milch. Diese Produktion muss gehemmt werden, was mit einem Coldpack verhindert werden kann.

Die verhärtete Stelle kann mit einem Weisskohlblatt das aufgelegt wird, aufgelöst werden. Es gibt auch Salben wie Traumeel das hilft, diese harte schmerzhafte Stelle, zu lösen.

Panadol hilft gegen die Schmerzen, ist entzündungshemmend und abschwellend. Es hilft, dass die Milch besser fliesst. Deshalb empfehle ich gerne dieses Mittel. So kann verhindert werden, dass sich die Entzündung noch weiter ausbreitet und es kann auf die Antibiotika-Gabe verzichtet werden.

Samstag, 29. Januar 2011

Paartherapeut/Familientherapeut

Gestern hatte ich ein längeres Gespräch mit einem Familientherapeuten. Unter anderem haben wir uns über die Paarbeziehung, nach der Geburt eines Kindes, ausgelassen.

Immer noch finde ich, gerade durch meine Arbeit, diese erste Zeit enorm schwierig und merke wie die Vorstellungen und die Erwartungen gegenseitig als Paar, total auseinander gehen. Oft entsteht in dieser Zeit ein Resignieren auf einer Seite und eine Wunde die eine grosse Narbe hinterlässt.

Nun meinte dieser Therapeut, dass sich das Paar durch all die Literatur, die es gibt optimal auf diese Zeit mit dem Baby vorbereiten könnte.

Ich meinte da die Schwangerschaft so eine grosse Aenderung, rein schon körperlich, einnimmt, denkt eine Frau nur bis zur Geburt, was schon eine Leistung ist. Die Hormone die sich verändern, der Körper der fremd wird, Kleider die ständig angepasst werden müssen, die Arbeitsstelle die Entscheidungen fordert (was kommt danach) und das Vorbereiten auf das Baby; all dies ist extrem viel, das die Frau alleine bewältigen muss.

Er meinte, das sein ein Leichtes zu planen und darüber zu diskutieren. Er hätte sich darauf eingestellt ein Jahr einfach zu dienen und sich damit abgefunden, dass in dieser Zeit auch das Sexleben nicht stattfinden wird.

Nun, wenn bereits Diskussionen über das Kinderzimmer über den Namen, über die Paten entstehen braucht es zusätzliche Energie den Partner zum Geburtsvorbereitungskurs zu motivieren und daneben läuft der Alltag wie immer weiter. Wo hat nun "das Danach" Platz, das nur in einer Möglichkeitsform vorhanden ist, weil die Babys nicht konform sind.

Natürlich hatte ich ein Paar vor Augen wo es nicht klappt und er hatte ein harmonisches Paar vor Augen.

Es braucht wohl von beiden viel Kompromisse und viel Gespräche. Die Einstellung ein Jahr zu dienen ist bestimmt extrem hilfreich und wird einer Frau gut tun.

Ich finde, immer, immer wieder, dass eine Frau und ihr Baby nach der Geburt ein Nestchen brauchen. Aber es braucht auch das Umfeld (der Partner) der ihnen dieses Nestchen ermöglichen kann. Das zu wissen und das zu ermöglichen, ist der beste Einstieg ins Familienleben.

Mittwoch, 26. Januar 2011

In der Apotheke

Gestern war ich in der Apotheke und habe einen Spagyrischen Spray für Schlaflosigkeit gefunden. Die Inhaltsstoffe sind alle Natürlich und er kann über die Haut wirken.

Ich habe die Apothekerin gefragt ob dieser Spray auch bei Babys und kleinen Kindern angewendet werden könnte. Diese war entsetzt über meine Frage. "Bei Babys wird bei Schlaflosigkeit nie etwas gegeben. Die Eltern müssen das Aushalten können." Sie selber sei nächtelang rumgetigert mit dem Baby auf dem Arm bis es endlich endlich eingeschlafen ist. Das sei normal und da darf man nicht eingreifen, meinte sie. Es werde wohl einen Grund haben nicht zu schlafen und selbst homöopathische Mittel dürften dafür nicht eingesetzt werden. Bei zu viel Leidensdruck müsse der Arzt konsultiert werden. Ich habe sie dann gefragt ob ihr Arzt helfen konnte. Erst dann wurde sie ein bisschen ruhiger und hat mir zugehört.

Oft geben die Aerzte ein Schlafprotokoll ab indem die Schlaf und Wachphasen über mehrere Tage eingeschrieben werden. Durch die Aufzeichnung ist ein gewisser Rhytmus ersichtlich. Eine Lösung kann sein, das Baby tagsüber wach zu halten, damit es nachts besser (länger) schlafen kann.

Eine Schlafstörung kann Bauchweh sein oder das Zahnen. Natürlich muss hier, so habe ich auch der Apothekerin beigepflichtet, diese Ursache angeschaut und behandelt werden.

Es gibt aber Fälle, da sind nicht Neugeborene betroffen, vielleicht eher Kinder ab sechs Monaten oder die bereits älter als ein Jahr sind, die tags zu aktiv waren, die Spannungen gespürt haben und nun nicht abschalten können. An solch ein Kind habe ich gedacht und dieses Kleinkind darf mit diesem Spray behandelt werden.

Manchmal das hat mir die Apothekerin erzählt werden den Babys/Kleinkindern Fieberzäpfchen eingeführt, damit die Eltern schlafen können.

Dann doch lieber der natürliche spagyrische Spray, der über die Haut wirkt. Ein Bad mit Lavendel-Essenzen wirkt beruhigend. Es gibt auch kleine Schlafpüppchen mit Lavendelblüten oder Orangenblüten gefüllt.

Alle Mittel sollten selbstverständlich nicht unter Dauereinsatz stehen und, da hat die Apothekerin recht, bei längerem Leidensdruck, den Arzt konsulieren!





Dienstag, 25. Januar 2011

Unreife Hüfte

Manchmal ist bei einem Neugeborenen die Hüfte noch etwas unreif. Das stellt der Arzt/Hebamme beim ersten Untersuch fest. Vor einigen Jahren wurde das mit einer kleinen Grätsche der Beine festgestellt. In vielen Ländern wird dies immer noch so festgestellt. In der Schweiz ist es mittlerweile die Norm, dass bei jedem Neugeborenen mittels Ultraschall die Hüftgelenkpfannen angeschaut werden. Was die Kosten des Gesundheitswesens in die Höhe treiben. Die Aerzte trauen ihren Diagnosen nicht mehr und müssen via Maschine überprüfen.

Sollte so eine Hüftdysplasie festgestellt werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Einmal kann es einfach noch ein bisschen Zeit brauchen bis die Hüfte ausgereift ist. Eine andere Möglichkeit ist das Baby breit wickeln: zwischen den Beinen sollte viel Stoff vorhanden sein, damit es die Beine abspreizen kann und sich so die Gelenkkugel mit der Pfanne verbinden kann. Im Tragetuch ist die Beinstellung optimal, der Po ist tiefer als die Knie. Bei anderen Traghilfen ist dies leider nicht der Fall.

Bei schwierigeren Fällen muss ein Gurt getragen werden. Das ist ein Gestell bei dem eine Art Schlaufe von den Schulten herabhängt in die die Füsse gestellt werden. So wird das Baby gezwungen die Knie anzuziehen und zu spreizen. Wöchentlich können die Schlaufen nach oben verkürzt werden.

Im schlimmsten Fall, muss operiert werden.

In jedem Fall ist Ostheopathie eine gute Unterstützung und verkürzt die Behandlungsdauer. Eine gute Schlafposition ist die Bauchlage oder eine Rückenlage mit hochgelagerten Unterschenkeln.

Da Babys noch so weich und flexibel sind, können gute Resultate mit breitem Wickeln und Lagerung erreicht werden.

Dienstag, 18. Januar 2011

Einerseits und Andrerseits

Schwangerschaft und Geburt werden heutzutage kaum noch als Krankheit angesehen, die Frauen sollen/dürfen bis zum Termin arbeiten. Die Geburt wird gerne geplant an einem bestimmten Tag oder in einer bestimmten Klinik in einer bestimmten Position. Der Spitalaufenthalt wird bei drei Tagen, höchstens fünf Tagen, gehalten. Die Frau übernimmt daheim gleich den Haushalt, ist via Mail auch für ihre Arbeitsstelle erreichbar und nach ein paar Wochen oder Monaten ist sie wieder in ihrem Beruf eingebunden.

Anderseits ist durch das Unterdrücken des schwangeren Zustandes, das nicht wirklich dürfen/können Vorbereiten auf die Geburt und die Zeit danach, ein vorprogrammierter Absturz. Wer rechnet schon mit Stillschwierigkeiten, mit Schlafverlust, mit einem Baby das sich nicht an einen Plan hält. Ueberhaupt ist nun das Leben fremd und nicht mehr planbar mit dem Neugeborenen. So sind Unsicherheiten und Depressionen erklärbar.

Wir sind nicht mehr mit kleinen Kindern aufgewachsen von dessen Entwicklung wir profitieren könnten, die Grosseltern wohnen nicht mehr gleich nebenan, die Nachbarn sind uns fremd und im Freundeskreis sind wir die einzigen die Kinder haben.

Die Voraussetzungen Eltern zu sei, waren noch nie so schlecht.

So werden die Neuen Eltern von den Gefühlen die für ihr Baby entstanden sind völlig überwältigt. Mit so viel Hingabe, Geduld und Liebe haben sie nie und nimmer gerechnet. Manchmal sehe ich Frauen die ihre Gefühle verschliessen, damit sie die Pläne, die sie vor dem Kennenlernen des Babys gemacht haben, einhalten können. Manchmal sehe ich aber auch Mütter die ihre Pläne über den Haufen werfen und mit dem Baby eine neue Zukunft planen.


Montag, 17. Januar 2011

Zu wenig Milch

Die Milchproduktion hängt von den Milchdrüsen ab die gebildet werden. Es gibt wirklich einige Frauen die mehr und andere die weniger Drüsen bilden. Die Grösse der Brust sagt aber nichts über die Anzahl der Drüsen aus. So kann eine kleine Brust viel und eine grosse Brust wenig produzieren.

Das stimulieren dieser Drüsen hilft mehr Milch zu bilden. So kann es beim ersten Kind sein, dass die Milchproduktion zu wenig ist aber durch das ständige stimulieren, wird die Produktion beim nächsten Kind reichen.

Ausserdem ist zu beachten: genügend trinken, kein Salbeitee und kein Pfefferminztee, gutes Essen und warmes Essen fördert die Produktion. Empfehlenswert sind drei warme Malzeiten. Stilltees sollten nur zeitweise und nicht im Dauereinsatz getrunken werden. Oft empfehle ich warme Wickel oder eine Bettflasche auf die Brust. Häufiges Ansetzen hilft nur bedingt da Stress ein Faktor für zu wenig Milch sein kann. Deshalb ist positive Unterstützung genauso wichtig wie genügend Schlaf und Entspannung.

Samstag, 15. Januar 2011

Kann ein Baby überfüttert werden

Da der Magen des Babys sich ausdehnen kann, ist das Fassungsvermögen variabel. Das heisst wenn ein grosses Angebot an Milch da ist, wird er sich einfach ausweiten.

Babys haben ein grosses Saugbedürfnis. Das zeigen sie, indem sie mit dem Kopf hin und her bewegen und den Mund aufmachen, also mit dem Mund suchen. Das heisst aber nicht unbedingt - Hunger haben.

Die Gewichtszunahme pro Woche ist zirka zweihundert Gramm. Ich habe auch schon ein Baby erlebt, das in zwei Tagen fünfhundert Gramm zugenommen hat. Als wir nach einer überreichen Malzeit das Baby nochmals an die Brust legten um eine neue Stillposition auszuprobieren, hat der kleine Nimmersatt sofort wieder gierig die Brustwarze gepackt und angefangen zu saugen. Da seine Mama übermässig Milch produziert hat, hat er auch die Möglichkeit bekommen sich zu überfressen.

Ab und zu eine Gewichtskontrolle (es genügt einmal wöchentlich, wenn das Baby über 10 Tage alt ist), gibt Aufschluss in welchem Bereich sich das Gewicht bewegt. Ist die Zunahme über dem Normbereich, heisst das: bei Unsicherheit eher nicht die Brust anbieten. Ist die Zunahme unter dem Normbereich heisst es, eher einmal mehr die Brust anbieten.

Wenn die Zunahme unverhältnismässig hoch ist, sollte probiert werden, die Milchproduktion zu reduzieren. Das ist möglich mit Salbeitee, mit Pfefferminztee oder mit Coldpacks die gleich nach dem Stillen auf die Brust gelegt werden um für zwanzig Minuten die Brust abzukühlen, die sich nach dem Trinken vom Baby erwärmt um so für die nächste Malzeit Milch zu produzieren.

Mit gesundem Menschenverstand sollte dem Baby Essen (Milch) angeboten werden. Einmal habe ich ein Baby erlebt, dessen Magen so gross war, dass er das Baby beim Atmen gestört hat, weil er bis zum Zwerchfell vergrössert war. Erst da wurde die Mama einsichtig. Aber so weit muss es nicht kommen.

Stillbabys dürfen dick sein und auch über der Norm trotzdem muss ein Fahrplan eingehalten werden - wenigstens zwei Stunden Pause zwischen den Malzeiten und die Malzeit verkürzen wenn die Mami zu viel Milch produziert.

Bei Schoppenbabys sollte man sich an den Beipackzettel der Packung halten.

Freitag, 14. Januar 2011

Sorgen um die Kinder

Nach der Geburt fängt die Verantwortung fürs Baby an. Weil das Wesen noch so klein und hilflos ist, sind die Eltern sehr besorgt. Immer wieder sehe ich frische Eltern die unbeholfen sind. Aber ich staune auch wie schnell das Wissen und die Zuversicht wächst. Anfangs muss jedes Bedürfnis erahnt werden, weil das Baby nur mit Schreien oder Schmatzen kommuniziert. Nach anfänglichen Unsicherheiten wächst das Vertrauen und die Beziehung zum Baby wird unbeschwerter.

Schon beim ersten Schnupfen oder Unregelmässigkeit wächst wieder die Sorge. Aber mit jeder Erfahrung wächst auch das Wissen und die Zuversicht.

Ein Verschlucken, etwas in den Mund, irgendwohin Kriechen, alle Ecken alle Kanten, das erste Gehen, das im-Dreck-spielen, der Schulweg, das alleine Weggehen, das nicht pünktlich sein, der erste Ausgang - all dies verursacht Sorgen.

Trotzdem: wir alle sind Kinder unserer Eltern und wir haben erfahren, dass die Sorgen um die Kinder nie aufhört. Obwohl wir erlebt haben, dass unsere Eltern sich unnütz sorgen; werden wir nun diese Hypothek übernehmen. Durch die Verantwortung, die Liebe die entsteht und wächst, werden wir nun immer in Sorge um die Kinder sein, auch wenn sie schon längst gross und erwachsen sind.

Elternsein heisst Verantwortung für ein Geschöpf übernehmen, es mit Liebe begiessen es hegen und pflegen, zuschauen beim wachsen und ein grosser Teil des eigenen Lebens verschenken.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Decke die auf den Kopf fällt

Die ersten Wochen nach der Geburt sind sehr von Unregelmässigkeiten geprägt. Die junge Mutter ist noch unsicher im Umgang mit dem Baby. Das Baby hat noch keine Rhytmen und es braucht lange zum Trinken, das Stillen ist noch schmerz-, oder mühevoll und der ganze Ablauf ist zeitraubend. So kommt die Mama überhaupt nicht aus dem Haus. Das erste mal den Kinderwagen benützen, fordert Mut und auch um sich und das Baby der Umwelt auszusetzen.

Das Tragetuch hat mir in diesen Momenten viel geholfen. Es ist gut in der Wohnung zu monieren und es versteckt das Baby, so dass ich nicht befürchten muss, dass jeder das Baby berühren will. Die Beweglichkeit der Mama ist wie vorher, Strassenbahnen und Randsteine stellen keine Probleme dar.

So fordere ich die Mütter, wenn ich sehe wie sie in den vier Wänden leiden, oft auf, mich ein Stück meines Weges zu begleiten, damit sie mal raus kommen. Ein bisschen frische Luft tut enorm gut und das Wissen, dass man sich frei bewegen kann.

Ich empfehle manchmal auch, eine fertige Malzeit zu kaufen oder diese, wenn das Baby ruhig ist, in einem Take-Away oder Restaurant einzunehmen. Das Gefühl, sich etwas Gutes zu tun ist Hilfreich. Während dem Mittag ein Treffen mit einer Freundin oder mit den ehemaligen Arbeitskollegen, ein Treffen mit dem Partner, kann helfen den Tag zu versüssen.

Müttertreffs mit einem Restaurant helfen, leichter Kontakt zu anderen Mütter zu haben. Es ist leichter, nur eine Sache pro Tag anzugehen, das erhöht die Chance, dass es auch durchführbar ist. Spaziergänge im Freien können gut mit einer anderen Mutter getätigt werden. Es ist sehr entlastend wenn der Alltag mit einer Gleichgesinnten besprochen werden kann.

Andere Mütter kennt man vielleicht von der Geburtsvorbereitung oder später in der Rückbildung. Es braucht ein bisschen Mut diesen zu telefonieren oder anzusprechen. Oft sind die angesprochenen aber sehr dankbar für den Kontakt.

Wenn die Energie und die Kraft fehlt das Haus zu verlassen und das Gefühl, die Decke fällt auf den Kopf andauert, ist zu überlegen ob das vielleicht an zu wenig Schlaf liegen könnte. Es ist sehr wichtig, mit anderen über dieses Gefühl zu sprechen und dieses Gefühl ernst zu nehmen. Das Gefühl in der Grauzone zu leben, sollte nicht bleiben. Es kann eine Depression sein.

Oft spricht man von einer Erschöpfungsdepression im Wochenbett. Da braucht es Hilfe um da raus zu kommen. Der Gynäkologe oder ein Therapeut könnten die erste Hilfe sein. Auch wir Hebammen haben Erfahrung und können eine Frau weiterleiten und mit ihr gemeinsam nach Lösungen suchen. Die enormen Hormonschwankungen, die nach einer Geburt da sind, können sehr stark zu der Gemüts-Stimmung beitragen. Hier habe ich mit Nacht-Kerzen-Oel-Kapseln sehr gute Erfahrung gemacht, die die Spitzen dieser Schwankungen ein bisschen abmildern.

Ich probiere einer betroffenen Frau Mut zu machen, dass sie sich sich ihrer Gefühle nicht zu schämen braucht, diese neue Situation ist nicht leicht, das Leben einer Mutter hat sich um hundertachzig Grad gedreht, das alleine kann schon zu Unsicherheit führen. Der Hormonspiegel ist nicht bei allen Frauen gleich und bei manchen spielt der Körper nicht mit. Bei einigen Frauen sind die Schilddrüsen betroffen, bei anderen sind Allergien entdeckt worden (Zölliakie), es kann sein, dass die Eisenwerte sehr tief sind all dies kann auf die Psyche Einwirkung haben.

Es braucht Verständnis vom Partner und ein Umfeld (Hebamme, Freunde, Eltern) die da sind zuhören und unterstützen.

Begleiterscheinungen beim Zahnen

Das erste Zahnen mit 8 Wochen, macht dem Baby nicht mehr nur den Gaumen sondern auch den Kiefer bewusst. Es lernt die Faust ziehlgerichteter zum Mund zu führen. Es speichelt viel.

Speicheln und Fäustchen zum Mund sind eigentlich immer Zeichen von Zahnen auch später. Manche Babys bekommen rote Bäckchen oder rauhe Haut. Das Immunsystem ist ein bisschen reduziert, deshalb sind die Babys anfälliger auf Keime, Infekte etc. Es kann in dieser Zeit eher zu Soor-Infektionen (Pilzbefall) kommen. Oft ist die Verdauung gestört, das Baby hat Durchfall. Der Stuhl ist aggressiver so dass der Po wund werden kann (gut beobachten ob es evt. Soor ist).

Das Stillverhalten kann sich ändern. Manche Babys fangen an zu beissen, andere wollen kaum an die Brust weil das Saugen schmerzhafter ist oder sie wollen non-stopp an der Brust sein. Oft sind die Babys quängelig und wollen viel getragen werden. Sie sind ungeduldiger und weinen schneller wie sonst. Es gibt Babys die dankbar einen Beissring oder andere Zahnhilfen annehmen, andere die das nicht wollen.

Wenn der Zahn durchbricht, kann (muss nicht) es zu Fieber kommen bis zu 39 °C. Das muss nicht weiter schlimm sein. Wichtig ist genügend Flüssigkeitszufuhr und das Baby beobachten. Es sollte nicht apathisch sein sonst lieber den Arzt aufsuchen.

Mit dem Drücken der Zähne, je nach Zahn, ist auch die Nase mitbetroffen. Der Druck kann einen Schnupfen oder einfach das laufen der Nase auslösen. Das ist sehr oft miteinander verbunden und ist harmlos. Es hat nichts mit einer Erkältung zu tun.


Freitag, 7. Januar 2011

Mutterkraft

Die Kraft, die Energie wächst wenn eine Frau Mutter wird. Es ist für mich immer erstaunlich, was eine junge Mutter für Energie aufbringt für ihr Baby. Nächte die sie nicht schlafen kann weil es Bauchweh hat, zahnt oder krank ist. Das sind Tage und Nächte die mit Sorge, Fürsorge und Pflege erfüllt sind. Das stundenlange Tragen, wenn das Baby nicht alleine nicht einschlafen will/kann erfordert viel körperliche Kraft.

Ich staune wenn ich eine Frau mit einem vollbepackten Kinderwagen sehe der doppelt so gross ist wie sie und sie diesen einen Hügel hoch stosst. Manchmal muss sie die Ware dann auch noch ohne Lift in den vierten Stock schleppen. Dazu auch noch das schlafende Kind möglichst vorsichtig transportieren, damit es nicht aufwacht. Vielleicht trägt sie dann auch noch den Kinderwagen die vier Stockwerke nach oben in der Hoffnung dass das Baby ihr noch eine Viertelstunde Ruhe schenkt, wenn es weiter schläft.

Vor der Geburt des Babys wäre sie nie zu solchen Leistungen fähig gewesen. Nun zögert sie keinen Augenblick, sie ist in diese Rolle rein gewachsen.

Wenn dann nach einigen Monaten noch ein zweites Kind geboren wird, muss sie dies alles mal Zwei tragen und aushalten.

Aber nicht nur ich staune über diese viele Energie. Die erstgebärenden Frauen, die nun sehen, dass das Muttersein Tage und Nächte ausfüllend ist und körperlich anstrengend, schauen immer ganz faszinierend auf die Frauen die mit dem zweiten oder dritten Kind unterwegs sind, weil sie sich nicht vorstellen können, wie es mit einem zusätzlichen Kind funktionieren kann.

Manchmal kommen dann Gespräche zustande und die Doppelmütter erklären, dass es ihnen mit dem ersten Kind auch so ging und es jetzt einfach gehen muss.

Deshalb meine Bitte: eine Mutter muss Anerkennung bekommen von der Gesellschaft von anderen Frauen und bitte auch vom Partner.