Montag, 25. Januar 2010

Immer im Einsatz

Ich arbeite im Quartier und finde es schön, wenn ich die Frauen, Männer, Babys und Kinder ab und zu sehe. Beim Einkaufen, wenn wir uns kurz bei der Milch anlächeln, beim Brot etwas austauschen und an der Kasse erfahre, dass ein neues Baby unterwegs ist, freue ich mich.

Da ich aber froh bin, wenn ich es schaffe alles einzukaufen was ich sollte, ist es für mich nicht möglich diesen neuen Auftrag bis daheim im Kopf zu behalten. Deshalb bitte ich die Leute immer, mir ein Telefon oder ein Mail zu schicken. Manchmal denken sie daran, manchmal aber auch nicht. Dann bekomme ich ein halbes Jahr später einen freudigen Anruf, jetzt ist der Kleine da, wann kommst du?

Die Arbeit der Hebamme ist nicht so planbar, dass ich jeden Tag zwei Hausbesuche mache und von 8 bis 12 arbeite. Ich probiere eine gewisse Anzahl Wochenbett-Betreuungen anzunehmen. Da die Babys aber nicht nach Fahrplan kommen, ist es möglich, dass ich in einer Woche zwölf Besuche habe und in der nächsten nur drei. Eine Termin-Geburt ist bereits drei Wochen vor dem errechneten Termin möglich und auch noch zwei Wochen später. So könnten theoretisch Frauen vom Vormonat bereits gebären mit den Frauen vom Jetztmonat und Letztmonat zusammen. Das gibt dann die dreifache Menge! Wenn jetzt auch noch die Einkaufsfrauen dazukommen, die kein Telefon gegeben haben, sprengt das ganz schön meine Leistungen.

Das kann aber auch genau umgekehrt laufen, dass mir Frauen Bescheid geben, und dann doch nicht meine Leistung in Kauf nehmen......

Ja, das Leben einer Hebamme ist voller Ueberraschungen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen