Gerade habe ich einen sehr berührenden Text gelesen über eine Frau die darüber schreibt wie sie in der Frühst-Schwangerschaft ihr Baby verlor. Sie beschreibt das Staunen über den positiven Schwangerschafts-Test, die Freude darüber, das Schweben in einem anderen Zustand.
In den ersten Wochen wird die Umwelt meist noch nicht informiert und das Paar hält dieses süsse Geheimniss noch ganz für sich. Manche Frauen sind sich ihrer Schwangerschaft noch überhaupt nicht bewusst. Wenn dann Bauchschmerzen auftreten, oder eine Blutung und der Arzt aufgesucht werden muss, sollte dies eine feinfühlige respektvolle Behandlung sein. So weiss der/die Ärztin manchmal die Vorgeschichte nicht, kennt nicht die lange Hoffnung eines Paares für ein Kindlein. Für die Fachleute ist dies oft Routine, es gibt nicht mal einen Eingriff - eine Pille und ein Rendez-vous für eine Nachkontrolle. Mit all den Gefühlen den verlorenen Hoffnungen, dem kleinen Glück das während einigen Wochen da war, bleibt die Frau/das Paar alleine. Da die Umfeld nicht teilgehabt hat, wird das Paar auch nicht getragen. Wie soll man dies auch erklären können: Spricht man darüber kommen gleich die Tränen und tränenreich jemandem erklären, dass da grosses Glück geherrscht hat für einige Tage oder Wochen und jetzt nicht mehr. Was heisst das, gibt es einen Trost für verlorenes Glück?
In der Statistik hat jede dritte Frau einen Abort, wobei manche drei haben und andere nie einen haben.
Wenn dann ein schleimiger Blutklumpen in der Binde in der Toilette landet, zu wissen, dies war mein Kind. Oder der Arzt sagt, da sind keine Herztöne mehr ich gebe ihnen diese Pille mit, die sie am Morgen oder Abend einnehmen müssen. Das Wissen ich muss das tun da in meinem Bauch ein nicht lebendiges Kindlein ist, ohne dies gespürt zu haben. All diese Gefühle diese Trauer ertragen zu müssen in einer Umwelt die "normal" weiter funktioniert. Bei einem Arbeitgeber der nichts davon weiss, älteren Kindern die die Mama brauchen, ein Mann der schlichtweg überfordert ist und keinen Platz findet für seine Gefühle.
Vielleicht wäre es Gut, einen Moment innezuhalten. Eine kleine Auszeit nehmen, sich mit der kleinen Seele zu verbinden die einen kleinen Herzschlag lang bei diesem Paar verweilt ist und dann wieder weiter gegangen ist. Mit einer kleinen Zeremonie dieser Seele ein Adieu oder ein Wiedersehen nachzuwinken. Diese Zeremonie kann ganz eigen sein. Sei es mit einer Visualisierung, einem Bild das verbrannt wird und deren Asche vom Wind verstreut wird, etwas Symbolischem das ein Erinnern an ein kurzes Glück ist.
Dieses Datum vom verlorenen Glück bleibt präsent, vielleicht ein Leben lang. Es wäre aber sehr schön, wenn dieses Datum von anderen glücklichen Momenten bereichert werden könnte. So habe ich doch bei einigen Frauen unter der Geburt gehört: "Genau heute vor einem Jahr hatte ich einen Abort und war sehr traurig."
Merci liebe Beatrice...
AntwortenLöschenSchöner Text. Danke. Trotzdem schade um den Stereotyp vom überforderten Mann.
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