Manchmal passieren während der Schwangerschaft Ereignisse die man dem Baby lieber ersparen möchte. Vom Gefühl her schützen die Mütter die Babys indem sie das Baby von sich schieben. Es wäre besser, das Baby ganz nah zu sich zu nehmen. Das Gefühl fürs Baby muss erst wachsen. Oft berühren die Frauen ihren Bauch und nicht ihr Baby das darin ist. Das ist aber ein enormer Qualitätsunterschied der spürbar ist, in dem bei Ersterem der Bauch hart und bei Zweitem der Bauch weich ist.
Um ein Baby im Bauch schützen zu können, müsste das Baby in der Vorstellung mehr zum Herzen getragen werden, damit es durch die Mama geschützt wird.
Gestern habe ich eine Frau gesehen die gerade vom Spital heim gekommen ist. Sie hat ihr Baby auf dem Arm getragen wie eine kostbare Torte. Ihr war das Baby so kostbar, dass sie es vor sich trägt. Leichter zu tragen und inniger ist es, wenn sie es eng am Körper trägt. Natürlich wächst diese Erkenntnis mit dem Kennenlernen des Babys und irgendwann muss nicht mehr studiert werden "wie trage ich mein Baby" sondern das läuft alles ganz automatisch und intuitiv ab.
Genau so sollte es dem Baby im Bauch auch gehen. Das Baby ist nun mal im Bauch und der grösste Schutz ist es mit Liebe zu überhäufen. Auch wenn es körperlichen oder psychischen Strapazen aufgeliefert wird.
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Dienstag, 4. Oktober 2011
Blasensprung ohne Wehen - Fortsetzung
Einst wurde ich von einem Paar bei mir daheim überrascht, gerade als ich aus dem Haus gehen wollte. Die Frau hatte am Termin einen Blasensprung aber keine Wehen. Da ihre Nachbarin und auch ihre Freundin - vorher Beschriebenes - durchgemacht hatten und jeweils die Kinder mit Kaiserschnitt bekommen haben, wollte sie dies unter allen Umständen vermeiden. Auf ihren Wunsch hin, habe ich von aussen kontrolliert wie es dem Baby geht und ihr durch das Begutachten der Binde den Blasensprung bestätigt. Das Paar wollte auf keinen Fall ohne Wehen in den Spital und mit Druck und Stress konfrontiert werden.
Die Infektionsgefahr ist im Spital grösser als daheim, da im Spital das Umfeld fremd ist, mehr Personen und dadurch mehr Keime vorhanden sind. Dafür ist die Ueberwachung des Babys und der medizinischen Faktoren grösser. Das Immunsystem ist auf die Hauskeime eingestellt. Trotzdem müssen einige Hygiene-Massnahmen beachtet werden. So sollte vermieden werden, dass Keime von Aussen eindringen können: kein Baden, keine Vaginaluntersuchung und sonstiger vaginaler Kontakt. Binden sollten oft gewechselt werden, am besten eine frische Packung anfangen bei der man sicher sein kann, dass sie den Hygienevorschriften entsprechen.
Dieses Paar hat allen Bedenken zum Trotz, die Verantwortung selber übernommen und ist nicht in den Spital eingetreten. Sie fühlten sich sicher und haben mich erst wieder am nächsten Tag kontaktiert. Ein weiterer Tag ist verflossen und dann haben sie mit dem Spital Kontakt aufgenommen und sind dann nur mit der Zusicherung, dass sie wieder heim gehen dürfen, eingetreten.
Vierundsiebzig Stunden nach dem Blasensprung ist das Baby natürlich, aber schnell auf die Welt gekommen.
Das Fruchtwasser ist ein Schutz für das Baby. Schutz für die Haut aber auch ein Puffer gegen die Aussenwelt. Ist die Fruchtblase offen ist das Baby nicht mehr in der intakten Schutzhülle die Flüssigkeit fliesst weg (sie kann sich zwar wieder bilden, aber es kann sein, dass sie schneller Abfliesst wie dass sie sich bildet). Auch können Keime von Aussen nach Innen eindringen. Eine seltene Komplikation kann auftreten wenn das Baby sehr viel Platz im Uterus hat, dass es mit dem Fruchtwasser nach unten treibt und dann durch eine unkonformen Stellung ein Händchen oder Füsschen nach aussen tritt. Schlimmer noch - wenn die Nabelschnur vor das Kind geschwemmt wird. Dann könnte das Gewicht des Babys darauf drücken und ihm die Zufuhr von Sauerstoff verwehren.
Es ist diffizil hier eine harmonische für Alle stimmige Situation zu schaffen. Es ist sinnvoll den Blasensprung ernst zu nehmen und einige Faktoren zu überprüfen. Die Kinderbewegungen, die Farbe und den Geruch des Fruchtwassers, aber auch die Infektionszeichen (Temperaturanstieg, evt. Blutwerte).
Wo aber zwischen Spitaleintritt und dem da laufenden Procedere und dem ganz auf sich alleine gestellte Procedere eine befriedigende Kompromisssituation erstellt werden kann, weiss ich leider nicht. Wer kann und darf da die Verantwortung übernehmen??
Das ist Geburtshilfe, irgendjemand hat irgendwo Normen aufgestellt und in diesen Bewegen wir uns nun. An die müssen wir Hebammen und Aerzte uns halten. Aber darüber wird immer wieder diskutiert und gestritten.
Die Infektionsgefahr ist im Spital grösser als daheim, da im Spital das Umfeld fremd ist, mehr Personen und dadurch mehr Keime vorhanden sind. Dafür ist die Ueberwachung des Babys und der medizinischen Faktoren grösser. Das Immunsystem ist auf die Hauskeime eingestellt. Trotzdem müssen einige Hygiene-Massnahmen beachtet werden. So sollte vermieden werden, dass Keime von Aussen eindringen können: kein Baden, keine Vaginaluntersuchung und sonstiger vaginaler Kontakt. Binden sollten oft gewechselt werden, am besten eine frische Packung anfangen bei der man sicher sein kann, dass sie den Hygienevorschriften entsprechen.
Dieses Paar hat allen Bedenken zum Trotz, die Verantwortung selber übernommen und ist nicht in den Spital eingetreten. Sie fühlten sich sicher und haben mich erst wieder am nächsten Tag kontaktiert. Ein weiterer Tag ist verflossen und dann haben sie mit dem Spital Kontakt aufgenommen und sind dann nur mit der Zusicherung, dass sie wieder heim gehen dürfen, eingetreten.
Vierundsiebzig Stunden nach dem Blasensprung ist das Baby natürlich, aber schnell auf die Welt gekommen.
Das Fruchtwasser ist ein Schutz für das Baby. Schutz für die Haut aber auch ein Puffer gegen die Aussenwelt. Ist die Fruchtblase offen ist das Baby nicht mehr in der intakten Schutzhülle die Flüssigkeit fliesst weg (sie kann sich zwar wieder bilden, aber es kann sein, dass sie schneller Abfliesst wie dass sie sich bildet). Auch können Keime von Aussen nach Innen eindringen. Eine seltene Komplikation kann auftreten wenn das Baby sehr viel Platz im Uterus hat, dass es mit dem Fruchtwasser nach unten treibt und dann durch eine unkonformen Stellung ein Händchen oder Füsschen nach aussen tritt. Schlimmer noch - wenn die Nabelschnur vor das Kind geschwemmt wird. Dann könnte das Gewicht des Babys darauf drücken und ihm die Zufuhr von Sauerstoff verwehren.
Es ist diffizil hier eine harmonische für Alle stimmige Situation zu schaffen. Es ist sinnvoll den Blasensprung ernst zu nehmen und einige Faktoren zu überprüfen. Die Kinderbewegungen, die Farbe und den Geruch des Fruchtwassers, aber auch die Infektionszeichen (Temperaturanstieg, evt. Blutwerte).
Wo aber zwischen Spitaleintritt und dem da laufenden Procedere und dem ganz auf sich alleine gestellte Procedere eine befriedigende Kompromisssituation erstellt werden kann, weiss ich leider nicht. Wer kann und darf da die Verantwortung übernehmen??
Das ist Geburtshilfe, irgendjemand hat irgendwo Normen aufgestellt und in diesen Bewegen wir uns nun. An die müssen wir Hebammen und Aerzte uns halten. Aber darüber wird immer wieder diskutiert und gestritten.
Mittwoch, 28. September 2011
Blasensprung ohne Wehen
Es ist immer ein bisschen stressig wenn die Fruchtblase sich öffnet aber die Wehen auf sich warten lassen. Ich würde behaupten, dass mindestens 80 % aller Fälle mit Kaiserschnitt enden. Die Erwartung steigt ins extreme, zeigt doch der Blasensprung, dass sich das Baby auf den Weg macht. Diese Erwartung diese Spannung von allen Beteiligten, kann ein Hindernis für die Wehen werden.
Geburt ist Hingabe und mit Druck können keine Wehen entstehen. Da in den Spitälern ein Schema - dass innerhalb von 24 h nach Blasensprung das Baby geboren sein muss - vorhanden ist, ist es sehr schwierig, sich vom Druck frei zu machen. Dies ist mit Prüfungsängsten vergleichbar. Auch da ist eine enorme Erwartung die erfüllt werden muss.
Oft läuft es folgendermassen ab:
Die Frau erwacht mitten in der Nacht weil sie Wasser (Fruchtwasser) verliert. Sofort wird der Spital informiert und die werdenden Eltern werden aufgefordert zu kommen. Es wird der Herz/Wehenschreiber angeschlossen, Blutentnahmen gemacht und dann bekommt die "Gebärende" ein Zimmer zugewiesen. Oft ist dieses Zimmer in der Nähe der Gebärabteilung oder in der Gebärabteilung selbst. Die Geräuschkulisse der anderen Gebärenden tragen nicht zur Beruhigung bei. Es ist verständlich wenn sich der Körper schliesst anstelle dass er sich öffnet. Unter diesen Umständen ist an Schlaf nicht zu denken.
Am anderen Morgen fühlt sich die Frau erschlagen, erschöpft und trotzdem werden ihr Wehenmittel angehängt, da das Baby in den nächsten mittlerweile achtzehn Stunden auf die Welt kommen sollte. Es folgen wieder Blutentnahmen die die Entzündungsparameter aufzeigen sollen. Oft läuft nun der ganze Tag dieses Wehenmittel wie Zuckerwasser in die Venen rein und die Frau spürt ausser einem bisschen Ziehen kaum etwas. (Der Körper ist unter diesen Umständen nicht bereit zu gebären) - von einigen Tieren weiss man, dass sie unter Bedrohung die Geburt und zum Teil sogar die Schwangerschaft aufhalten können und erst in ruhigeren Zeiten diesen Ablauf wieder zulassen.
Oft folgt eine weitere unruhige Nacht im Spital nach diesem Tag in gespannter Erwartung. Am nächsten Tag folgt wiederum das selbe Prozedere. Am späten Nachmittag wird dann mit dem rettenden Kaiserschnitt die Erlösung folgen.
Fortsetzung folgt
Geburt ist Hingabe und mit Druck können keine Wehen entstehen. Da in den Spitälern ein Schema - dass innerhalb von 24 h nach Blasensprung das Baby geboren sein muss - vorhanden ist, ist es sehr schwierig, sich vom Druck frei zu machen. Dies ist mit Prüfungsängsten vergleichbar. Auch da ist eine enorme Erwartung die erfüllt werden muss.
Oft läuft es folgendermassen ab:
Die Frau erwacht mitten in der Nacht weil sie Wasser (Fruchtwasser) verliert. Sofort wird der Spital informiert und die werdenden Eltern werden aufgefordert zu kommen. Es wird der Herz/Wehenschreiber angeschlossen, Blutentnahmen gemacht und dann bekommt die "Gebärende" ein Zimmer zugewiesen. Oft ist dieses Zimmer in der Nähe der Gebärabteilung oder in der Gebärabteilung selbst. Die Geräuschkulisse der anderen Gebärenden tragen nicht zur Beruhigung bei. Es ist verständlich wenn sich der Körper schliesst anstelle dass er sich öffnet. Unter diesen Umständen ist an Schlaf nicht zu denken.
Am anderen Morgen fühlt sich die Frau erschlagen, erschöpft und trotzdem werden ihr Wehenmittel angehängt, da das Baby in den nächsten mittlerweile achtzehn Stunden auf die Welt kommen sollte. Es folgen wieder Blutentnahmen die die Entzündungsparameter aufzeigen sollen. Oft läuft nun der ganze Tag dieses Wehenmittel wie Zuckerwasser in die Venen rein und die Frau spürt ausser einem bisschen Ziehen kaum etwas. (Der Körper ist unter diesen Umständen nicht bereit zu gebären) - von einigen Tieren weiss man, dass sie unter Bedrohung die Geburt und zum Teil sogar die Schwangerschaft aufhalten können und erst in ruhigeren Zeiten diesen Ablauf wieder zulassen.
Oft folgt eine weitere unruhige Nacht im Spital nach diesem Tag in gespannter Erwartung. Am nächsten Tag folgt wiederum das selbe Prozedere. Am späten Nachmittag wird dann mit dem rettenden Kaiserschnitt die Erlösung folgen.
Fortsetzung folgt
Dienstag, 13. September 2011
Lichttherapie
Gerade habe ich eine besondere Erfahrung gemacht mit einer Lichttherapie. Mir hilft es besser zu entspannen. Da es schwierig ist zu erklären, hier der Link: www.gesund-im-licht.at/
Mittwoch, 7. September 2011
Geplanter Kaiserschnitt aus der Sicht des Babys
Das Baby spürt im Vorfeld die Spannung der Mutter: Ihre Nervosität, ihre Unruhe. Oft ist die Mama dadurch nicht mehr präsent beim Baby. In dieser unruhigen Zeit wäre es aber sehr wichtig, auch mit dem Baby in Kontakt zu treten mit ihm zu sprechen und zu erklären, was bald geschehen wird.
Für den Tag des Eingriffes muss die Mama nüchtern sein. Aus Erfahrungen bei Ultraschall-Test reagiert das Baby oft auf wenig essen der Mutter, mit einem verminderten Herzschlag. Dies könnte vor dem Kaiserschnitt auch möglich sein.
Die Mutter bekommt in kurzer Zeit einige Infusionen damit der Blutdruck stabil bleibt wenn die Anästhesie wirkt. Dadurch sinkt die Körpertemperatur ein bisschen, was wiederum das Baby zu spüren bekommt.
Die Anästhesie (Spinal-Anästhesie) die bei der Mama die Wirkung hat, dass sie die Beine nicht mehr spürt und bewegen kann, löst im Umfeld des Babys eine extremer Tonus-Schwäche aus. Das heisst, dass die Bauchdecke sich weicher anfühlt. Vielleicht ähnlich wie in einem toten Körper. Meistens denkt die Mama die jetzt von Aerzten (Anesthesie und auch den Gynäkologen) umringt ist und dies der Moment kurz vor dem Schnitt ist, nicht an das Baby. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in diesem Moment die Aerzte in der Präsenz beim Baby sind. Vielmehr sind sie mit dem Eingriff selber beschäftigt.
Als Hebamme ist man in diesem Moment auch im Operationssaal anwesend. Wir haben die Aufgabe, das Baby mit einem warmen sterilen Tuch von den Operateuren in Empfang zu nehmen.
Dem Baby im Bauch könnte in diesem Moment geholfen werden, durch die Präsenz der Mama oder dem Vater der oft während der Operation neben der Mutter sitzt. Ich sage den Eltern, dass sie dem Baby zukommen lassen sollen, in diesem Moment auf die Herztöne und die Atmung zu hören, damit es weiss, dass alles in Ordnung ist.
Vom Schnitt bis zur Geburt des Babys geht es sehr sehr schnell. Manche Operateure brauchen nur einige Minuten.
Für das Baby passiert innert kurzer Zeit folgendes:
- es gibt einen Druckabfall wenn die Fruchtblase angestochen wird
- das umgebende Wasser schwemmt fort
- Hände greiffen von Unten nach ihm
- es wird von Aussen nach unten gedrückt und es wird an ihm gezerrt
Oft ist ein Löffel (Teil der Zange) nötig, um dem Baby den Ausstieg durch die schmale Oeffnung zu ermöglichen.
Dann landet es im warmen Tuch, die Hebamme nimmt es in Empfang und bringt es meist gleich zum Kinderarzt der oft im gleichen Raum oder im angrenzenden Raum anwesend ist. Es erfolgen die gewohnten Tests nach der Geburt, es wird von allen Seiten angeschaut, wird abgesaugt, getrocknet und einige Reflexe werden getestet. Geht es dem Baby gut, kann es zur Mama in den Operationssaal gebracht werden. Die wird nun aber zugenäht und sollte eher ruhig sein und nicht zu aufgeregt damit die Aerzte nicht gestört werden in der (vielleicht) anspruchvollsten Phase der Geburt um eine schöne Naht machen zu können.
Nun wäre die Präsenz des Vaters am meisten gefragt der beim Baby (und seiner Frau?) sitzen könnte und Ruhe und Sicherheit geben kann. Oft wird der Papa ins Geburtszimmer gebracht wo er und das Neugeborene auf die Mama warten die noch im OP versorgt wird.
All dies erzähle ich auch im Vorfeld den werdenden Eltern und dem Baby im Bauch. Sicher ist dies nicht nur für sie sondern auch für das Baby eine Vorbereitung. Selbst wenn die gewünschte Präsenz unter der Geburt nicht da sein kann, genügt ein kleiner Moment, ein kleiner Gedanke, den das Baby empfangen kann für seinen "künstlichen" Weg aus dem Körper der Mama.
Für den Tag des Eingriffes muss die Mama nüchtern sein. Aus Erfahrungen bei Ultraschall-Test reagiert das Baby oft auf wenig essen der Mutter, mit einem verminderten Herzschlag. Dies könnte vor dem Kaiserschnitt auch möglich sein.
Die Mutter bekommt in kurzer Zeit einige Infusionen damit der Blutdruck stabil bleibt wenn die Anästhesie wirkt. Dadurch sinkt die Körpertemperatur ein bisschen, was wiederum das Baby zu spüren bekommt.
Die Anästhesie (Spinal-Anästhesie) die bei der Mama die Wirkung hat, dass sie die Beine nicht mehr spürt und bewegen kann, löst im Umfeld des Babys eine extremer Tonus-Schwäche aus. Das heisst, dass die Bauchdecke sich weicher anfühlt. Vielleicht ähnlich wie in einem toten Körper. Meistens denkt die Mama die jetzt von Aerzten (Anesthesie und auch den Gynäkologen) umringt ist und dies der Moment kurz vor dem Schnitt ist, nicht an das Baby. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass in diesem Moment die Aerzte in der Präsenz beim Baby sind. Vielmehr sind sie mit dem Eingriff selber beschäftigt.
Als Hebamme ist man in diesem Moment auch im Operationssaal anwesend. Wir haben die Aufgabe, das Baby mit einem warmen sterilen Tuch von den Operateuren in Empfang zu nehmen.
Dem Baby im Bauch könnte in diesem Moment geholfen werden, durch die Präsenz der Mama oder dem Vater der oft während der Operation neben der Mutter sitzt. Ich sage den Eltern, dass sie dem Baby zukommen lassen sollen, in diesem Moment auf die Herztöne und die Atmung zu hören, damit es weiss, dass alles in Ordnung ist.
Vom Schnitt bis zur Geburt des Babys geht es sehr sehr schnell. Manche Operateure brauchen nur einige Minuten.
Für das Baby passiert innert kurzer Zeit folgendes:
- es gibt einen Druckabfall wenn die Fruchtblase angestochen wird
- das umgebende Wasser schwemmt fort
- Hände greiffen von Unten nach ihm
- es wird von Aussen nach unten gedrückt und es wird an ihm gezerrt
Oft ist ein Löffel (Teil der Zange) nötig, um dem Baby den Ausstieg durch die schmale Oeffnung zu ermöglichen.
Dann landet es im warmen Tuch, die Hebamme nimmt es in Empfang und bringt es meist gleich zum Kinderarzt der oft im gleichen Raum oder im angrenzenden Raum anwesend ist. Es erfolgen die gewohnten Tests nach der Geburt, es wird von allen Seiten angeschaut, wird abgesaugt, getrocknet und einige Reflexe werden getestet. Geht es dem Baby gut, kann es zur Mama in den Operationssaal gebracht werden. Die wird nun aber zugenäht und sollte eher ruhig sein und nicht zu aufgeregt damit die Aerzte nicht gestört werden in der (vielleicht) anspruchvollsten Phase der Geburt um eine schöne Naht machen zu können.
Nun wäre die Präsenz des Vaters am meisten gefragt der beim Baby (und seiner Frau?) sitzen könnte und Ruhe und Sicherheit geben kann. Oft wird der Papa ins Geburtszimmer gebracht wo er und das Neugeborene auf die Mama warten die noch im OP versorgt wird.
All dies erzähle ich auch im Vorfeld den werdenden Eltern und dem Baby im Bauch. Sicher ist dies nicht nur für sie sondern auch für das Baby eine Vorbereitung. Selbst wenn die gewünschte Präsenz unter der Geburt nicht da sein kann, genügt ein kleiner Moment, ein kleiner Gedanke, den das Baby empfangen kann für seinen "künstlichen" Weg aus dem Körper der Mama.
Dienstag, 6. September 2011
Saughütchen
Wenn nach ein paar Tagen die Brustwarzen wund, blutig und schmerzhaft sind, verstehe ich es, dass das Stillen unmöglich wird. Oft wird in den Spitälern dann ein Tag mit Pumpen ohne Ansetzen verbracht. Am nächsten Tag sollte alles wieder funktionieren. Leider ist die Anspannung oft so gross, die Wundheilung verlangsamt, dass der Schmerz nicht überwunden werden kann.
In diesem Fall gibt es Saughütchen. Das sind kleine Silikonhütchen die über die Brustwarzen gestülpt werden. Somit wird die empfindliche Haut abgedeckt, geschont und das Baby kann trotzdem am Busen saugen. Diese Stillhütchen gibt es in verschiedenen Grösses. Wobei nur L die richtige Grösse ist. Die kleineren sind so klein, dass ein Baby nur einen sehr sehr kleinen Mund haben sollte und die Frau einen Busen wo die Milchdrüsen ganz vorne sind. Sollte es solche Frauen geben, wäre ein Stillhütchen wohl kaum vonnöten, weil dann das Saugen problemlos erfolgen kann.
Stillhütchen sind auch sehr hilfreich bei Flachwarzen, bei Hohlwarzen und wenn die Milchsehen sehr tief in der Brust liegen, was oft mit einem kleinen Nippel zusammenhängt. Die Grösse der Brustwarze ist ersichtlich, wenn das Baby an der Brust saugt oder nach dem Anpumpen. Dann erkennt man die Grösse der ausgestülpten Brustwarze. Die ist dann oft bis zu zwei Zentimeter breit. Das Baby muss aber mehr als das in den Mund nehmen, auch das Gewebe rundum; mit dem sollte es ein Vacuum bilden.
Leider leider sind diese Saughütchen im Spital nicht gerne gesehen weil das eine Stillhilfe ist, die nicht anerkannt ist. Auch weil "Laien" glauben, die Frauen und Babys würden davon abhängig werden. Nun, ich gebe gerne diese Hütchen ab wenn ich sehe, dass die Frauen leiden, wenn der Druck: vorpumpen, damit die Brustwarzen schön draussen sind, das Baby an der Brust trinken lassen und danach noch nachschöppeln, zu gross und zeitaufwendig wird. In diesem Fall - und es gibt viele solcher Fälle - verkürze ich dieses Prozedere mit dem genannten Hütchen. Die Frauen fallen mir dann um den Hals und sind überglücklich über die eingesparte Zeit und ein Stillen, das sie wieder geniessen können und nicht nur mit Schmerz verbunden ist.
Erst nach ein bis zwei Wochen, wenn die Brustwarze ganz ausgeheilt ist, empfehle ich einmal im Tag ohne Hütchen zu stillen. Steigend kann dann täglich einmal mehr darauf verzichtet werden.
Eigentlich sollte bereits von Anfang an, ein langsames angewöhnen zwischen Brustwarze und Baby stattfinden. Schade, dass vor der Milchbildung bereits blutige Warzen entstehen.
In diesem Fall gibt es Saughütchen. Das sind kleine Silikonhütchen die über die Brustwarzen gestülpt werden. Somit wird die empfindliche Haut abgedeckt, geschont und das Baby kann trotzdem am Busen saugen. Diese Stillhütchen gibt es in verschiedenen Grösses. Wobei nur L die richtige Grösse ist. Die kleineren sind so klein, dass ein Baby nur einen sehr sehr kleinen Mund haben sollte und die Frau einen Busen wo die Milchdrüsen ganz vorne sind. Sollte es solche Frauen geben, wäre ein Stillhütchen wohl kaum vonnöten, weil dann das Saugen problemlos erfolgen kann.
Stillhütchen sind auch sehr hilfreich bei Flachwarzen, bei Hohlwarzen und wenn die Milchsehen sehr tief in der Brust liegen, was oft mit einem kleinen Nippel zusammenhängt. Die Grösse der Brustwarze ist ersichtlich, wenn das Baby an der Brust saugt oder nach dem Anpumpen. Dann erkennt man die Grösse der ausgestülpten Brustwarze. Die ist dann oft bis zu zwei Zentimeter breit. Das Baby muss aber mehr als das in den Mund nehmen, auch das Gewebe rundum; mit dem sollte es ein Vacuum bilden.
Leider leider sind diese Saughütchen im Spital nicht gerne gesehen weil das eine Stillhilfe ist, die nicht anerkannt ist. Auch weil "Laien" glauben, die Frauen und Babys würden davon abhängig werden. Nun, ich gebe gerne diese Hütchen ab wenn ich sehe, dass die Frauen leiden, wenn der Druck: vorpumpen, damit die Brustwarzen schön draussen sind, das Baby an der Brust trinken lassen und danach noch nachschöppeln, zu gross und zeitaufwendig wird. In diesem Fall - und es gibt viele solcher Fälle - verkürze ich dieses Prozedere mit dem genannten Hütchen. Die Frauen fallen mir dann um den Hals und sind überglücklich über die eingesparte Zeit und ein Stillen, das sie wieder geniessen können und nicht nur mit Schmerz verbunden ist.
Erst nach ein bis zwei Wochen, wenn die Brustwarze ganz ausgeheilt ist, empfehle ich einmal im Tag ohne Hütchen zu stillen. Steigend kann dann täglich einmal mehr darauf verzichtet werden.
Eigentlich sollte bereits von Anfang an, ein langsames angewöhnen zwischen Brustwarze und Baby stattfinden. Schade, dass vor der Milchbildung bereits blutige Warzen entstehen.
Mittwoch, 31. August 2011
Beratungstag
Wochenlang keine Telefonate und dann:
Bevor ich das Haus verlasse klingelt es. Eine Frau hat Blutungen, die letzte Geburt war vor mehr als einem Jahr, jetzt ist eine Woche nach Mens die Blutung. Ihre Gynäkologin ist in den Ferien. Wir sprechen darüber und meinen, dass sie ruhig noch abwarten kann, da ausser der Blutung die nicht besonders stark ist, keine Symptome sind. Ihre Gynäkologin ist nächste Woche wieder da.
Gleich danach - als ich schon fast die Haustür zugeschlossen habe - "klingeling". Eine Frau die mich von einer Geburtsvorbereitung kennt, hat ein kleines Kind das an einem nässenden Ausschlag leidet. Cortison hat sie schon mal probiert, aber jetzt hat der Arzt eine Salbe verschrieben, die wie auf dem Beipackzettel steht, nicht unter zwei Jahren angewendet werden soll, auch kann sie Hautkrebs auslösen. Verständlich, dass sie noch eine andere Methode ausprobieren möchte. Ich empfehle Viola tricolor (verdünnt) und Rosenwasser. Ueber lange Zeit zu verwenden, auch wenn der Ausschlag vermeintlich bereits abgeklungen ist. Sollte keine Besserung auftreten, wieder mit dem Arzt Kontakt aufnehmen.
Als ich nach einem Hausbesuch aufs Handy schaue, sehe ich, dass mir eine Frau auf der Combox eine Nachricht hinterlassen hat: "Eigentlich muss sie abstillen, aber das Baby nimmt den Schoppen nicht. Was ist zu tun, sie ruft mich später nochmals an."
Am Mittag ruft mich eine Freundin mit Partnerproblemen, verzweifelt an: wie und was ist zu tun.
Da das Wetter so schön ist, hüpfe ich schnell in den See. Beim Umziehen klingelt es: "zur Zwischenblutung sind jetzt noch Schmerzen dazugekommen." Jetzt empfehle ich den Gang zum Gynäkologen zur Stellvertretung und beruhige die Frau, dass dies nun wirklich ein Notfall sei und es abgeklärt werden müsse.
Abends daheim: Ruft mich die Frau mit dem Baby an, das die Flasche nicht nehmen möchte. Sie weilt in den Ferien und wir beschliessen zusammen, ohne Druck dem Baby täglich einmal die Flasche anzubieten und einfach mal beobachten wie es weiter geht. Daheim kann sie dann einen anderen (japanischen) Schoppenaufsatz probieren.
Ich weiss nicht, ob dies in den Sternen liegt, dass an einigen Tage Alle Fragen haben und dann wieder wochenlang nichts. Als Hebamme können wir solche Telefonate nicht verrechnen, es gilt einfach als goodwil. Ich freue mich, von "meinen" Frauen zu hören. Vorallem bin ich neugierig auf die Fortsetzung, was der Gynäkologe rausfindet, wann das Baby entschliesst die Flasche zu nehmen und ob die Haut sich bessert.
Bevor ich das Haus verlasse klingelt es. Eine Frau hat Blutungen, die letzte Geburt war vor mehr als einem Jahr, jetzt ist eine Woche nach Mens die Blutung. Ihre Gynäkologin ist in den Ferien. Wir sprechen darüber und meinen, dass sie ruhig noch abwarten kann, da ausser der Blutung die nicht besonders stark ist, keine Symptome sind. Ihre Gynäkologin ist nächste Woche wieder da.
Gleich danach - als ich schon fast die Haustür zugeschlossen habe - "klingeling". Eine Frau die mich von einer Geburtsvorbereitung kennt, hat ein kleines Kind das an einem nässenden Ausschlag leidet. Cortison hat sie schon mal probiert, aber jetzt hat der Arzt eine Salbe verschrieben, die wie auf dem Beipackzettel steht, nicht unter zwei Jahren angewendet werden soll, auch kann sie Hautkrebs auslösen. Verständlich, dass sie noch eine andere Methode ausprobieren möchte. Ich empfehle Viola tricolor (verdünnt) und Rosenwasser. Ueber lange Zeit zu verwenden, auch wenn der Ausschlag vermeintlich bereits abgeklungen ist. Sollte keine Besserung auftreten, wieder mit dem Arzt Kontakt aufnehmen.
Als ich nach einem Hausbesuch aufs Handy schaue, sehe ich, dass mir eine Frau auf der Combox eine Nachricht hinterlassen hat: "Eigentlich muss sie abstillen, aber das Baby nimmt den Schoppen nicht. Was ist zu tun, sie ruft mich später nochmals an."
Am Mittag ruft mich eine Freundin mit Partnerproblemen, verzweifelt an: wie und was ist zu tun.
Da das Wetter so schön ist, hüpfe ich schnell in den See. Beim Umziehen klingelt es: "zur Zwischenblutung sind jetzt noch Schmerzen dazugekommen." Jetzt empfehle ich den Gang zum Gynäkologen zur Stellvertretung und beruhige die Frau, dass dies nun wirklich ein Notfall sei und es abgeklärt werden müsse.
Abends daheim: Ruft mich die Frau mit dem Baby an, das die Flasche nicht nehmen möchte. Sie weilt in den Ferien und wir beschliessen zusammen, ohne Druck dem Baby täglich einmal die Flasche anzubieten und einfach mal beobachten wie es weiter geht. Daheim kann sie dann einen anderen (japanischen) Schoppenaufsatz probieren.
Ich weiss nicht, ob dies in den Sternen liegt, dass an einigen Tage Alle Fragen haben und dann wieder wochenlang nichts. Als Hebamme können wir solche Telefonate nicht verrechnen, es gilt einfach als goodwil. Ich freue mich, von "meinen" Frauen zu hören. Vorallem bin ich neugierig auf die Fortsetzung, was der Gynäkologe rausfindet, wann das Baby entschliesst die Flasche zu nehmen und ob die Haut sich bessert.
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