Donnerstag, 29. Juli 2010

Generationsbewusstsein

Wird eine Frau oder ein Mann das erste Mal Eltern, verändert sich die Beziehung zu ihren Eltern. Plötzlich sucht man wieder Nähe wo vorher Distanz da war. Es werden Gespräche gesucht, Konflikte brechen auf oder es findet endlich eine Versöhnung statt. Das Bewusstsein, dass man selber mal im Bauch der Mutter war, erwacht und man identifiziert sich mit der vorherigen Generation. Wie alt waren meine Eltern, was war das für eine Zeit, hatten sie auch die selben Aengste, war es einfacher hatten sie Unterstützung.

Obwohl wir alle Töchter und Söhne sind, wird erst mit dem Elternsein eine andere neue Verbundenheit zu unseren Eltern wach. Es gibt da bestimmt keine Pauschalisierung und bestimmt gibt es auch unter den Nichteltern eine Verschiebung der Beziehung durch Schicksalswendungen. Doch durch Schwangerschaft und Leben geben entsteht eine Verbindung und eine direkte Linie zu den Vorfahren.

Ich staune in meinem Bekanntenkreisen; wenn wir Gleichaltrigen zusammen diskutieren wie die Perspektiven zu den Eltern sehr verschieden ist,wenn man Kinder hat oder Keine. Irgendwie passiert eine Ablösung durch die Verantwortung von neuem Leben. Auch das Bewusstwerden der Vergänglichkeit wird anders. Vielleicht weil man selber auf einen anderen Platz in der Familie rutscht, wenn eine neue Generation da ist; und diese fehlt, wenn man nicht selber Kinder hat.

Ohne zu werten merke ich, dass ich mit Frauen eine Verbundenheit habe die gleichaltrige Kinder haben obwohl die Frauen zehn oder fünfzehn Jahre jünger sind. Mit gleichaltrigen Freundinnen empfinde ich manchmal einen grossen Graben in der Lebensanschauung wenn diese keine Kinder haben.

Ich weiss nicht, ob sich das ändert, wenn die Kinder ausgeflogen sind. Aber die Beziehung zu den eigenen Eltern ist bestimmt vom gleichen Erleben der Elternschaft weiter entwickelt da man sich nicht nur als Tochter/Sohn identifiziert, sondern eben auch als Mutter und Vater sieht.



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