Sonntag, 8. Januar 2012

Kürzlich...

... habe ich vor dem ersten Besuch ein Notfall Telefonat bekommen. Die Kleine schrie seit dem Spital-Austritt vor drei Stunden non-stopp.

Da ich im Kino war und die Vorstellung gleich anfing, begann ich Ratschläge zu erteilen: Zuerst habe ich der Mutter erklärt, dass es für sie wohl schlimmer ist als für das Baby wenn es schreit. (Das hat beruhigt.) Da ich im Hintergrund das Baby gehört habe, konnte ich der Frau auch versichern, dass es kein verzweifeltes Weinen ist, sondern einfach ein sich bemerkbar machen, weil etwas nicht stimmt. (Das hat ihr Vertrauen gegeben.) Da das Baby von ihr immer wieder an die Brust gesetzt wurde und trotzdem nicht zufrieden war, machte ich sie darauf aufmerksam, dass jedes Bedürfnis des Baby durch nuckeln gestillt werden will und dass es nicht sinnvoll ist, dies auch zu machen. Es ist vernünftiger das Baby ernst zu nehmen es zu trösten und dem Magen auch ein bisschen Zeit zum Erholen zu geben. Die Mama war verunsichert, ob sie vielleicht doch zu wenig Milch habe. (Ich konnte ihr Sicherheit geben.)

Nur durch mein Bestätigen, durch mein Zuhören und Erklären wurde die Mama beruhigt. Mein Ratschlag die Stillmahlzeiten zu vergrössern, dem Baby viel Körperkontakt zu geben und evt. am kleinen Finger saugen zu lassen, hatten enormen Erfolg.

Als ich dann nach meinem Kinomarathon (zwei Filmen) vorbei gehen konnte, hatte sich die Lage bereits beruhigt. Wir konnten besprechen, wie die Nacht verlaufen kann.

Tags darauf, alle hatten wunderbar geschlafen - das Baby auf dem Bauch des Papas, kannte ich die aufgelösten Eltern vom Vortag kaum noch. Sie fühlten sich ausgeruht und sicher. Sie versicherten mir, das Baby sei sehr ruhig und melde sich nur wenn es etwas brauche. Aber.... und das geben sie ihm gerne - es braucht Körperkontakt.

Es ist eine grosse Freude, wenn ich nur durch Schulternklopfen und durch das Zugeständnis Liebe und Zuneigung geben zu können, eine entspannte Situation schaffen kann.

Oft entsteht Verunsicherung durch das Weinen des Babys und durch die Angst mit zu viel Nähe in eine Abhängigkeit zu kommen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall - Liebe ist das Einzige das wächst wenn man es verschwendet. Wenn ein Baby viel Liebe bekommt, kann es das ganze Leben davon ausschöpfen.

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