Freitag, 31. August 2012

Nun kommt wieder die Zeit..

wo die Eltern mit kalten Händen die Babys im Wagen vor sich her schieben.

Die Babys tragen gleichviel oder weniger Kleider wie die sich bewegenden Eltern. Dazu sind die Kleinen noch dem Fahrwind ausgesetzt. Wie muss ich mich zusammen nehmen, um diese Eltern nicht aufzuhalten und sie darüber zu informieren wie kalt es für ihre Kinder ist.

Erst wenn die Kinder älter sind und auf dem Spielplatz rumtoben, brauchen sie weniger Kleider wie die Erwachsenen die unbeweglich auf den Bänken sitzen. Erst da spüren die Eltern den Unterschied der Wärmeproduktion bei Bewegung oder Stillstand.

Wie schön wäre es, wenn diese Erfahrung umgekehrt stattfinden würde, dann lägen die Kleinen auf isolierten oder fellbezogenen Wagen und wären warm und windgeschützt eingepack.

Intuition


Intuitiv weiss eine werdende Mama was ihr gut tut. In der Schwangerschaft treten Gelüste auf, die bei jeder Frau verschieden sind und oft Berechtigung haben. Dies ist ein Zeichen der erwachenden Intuition. 

Es gibt Frauen, die bereits einige Wochen vor der Empfängnis das Gefühl haben, schwanger zu sein. Dies kann einen Prozess in Gang setzen der dann optimaler für das kommende Kind ist. 

Der Musikgeschmack ändert sich, die Mama spürt dass das Baby den tiefen Bass nicht erträgt. Viele Frauen verzichten freiwillig auf Kaffee oder Zigaretten und wechseln ihre Essensgewohnheiten. 

Aber auch nach der Geburt, wenn ich die werdenden Eltern besuche und sie mit einer Liste von Fragen vor mir sitzen, könnten sie sich mehr auf ihre Gefühle stützen, wenn ich zurückfrage, merke ich oft, dass sie eigentlich die Antwort kennen. 

Gerne bestätige ich die Mutter in ihren Gefühlen. Das gibt ihr und dem Baby Sicherheit und sie kann auch gegen Aussen, gegen die vielen wohlgemeinten  Ratschläge bestehen. 

Immer wieder staune ich, wie verschieden die jungen Familien sind: wenn ich beim ersten Besuch eine Bestandesaufnahme machen würde und dann nochmals am dritten oder vierten Besuchstag; dann sieht dieses Bild manchmal gegenteilig aus. So hängen die Augen des Paares das erste Mal an meinen Lippen und später dann erzählen sie mir, was sie rausgefunden haben und wieso es bei ihrer Tocher/Sohn anders läuft. Manchmal treffe ich beim ersten Mal die Eltern total aufgelöst an, aber am zweiten Tag öffnen sie mir schon lächelnd und überlegen die Türe.

Es ist sicher Wichtig diesem inneren Gefühl zu vertrauen auch wenn die Sorgen, ob das Geräusch in der Nacht normal ist oder nicht, stark sind. Es ist dann wichtig Abstand zu nehmen und die Lage nochmals nüchtern zu beurteilen. Manchmal wirkt der Partner verunsichernd und manchmal bestätigend. Das ist normal.

Auch ich als Hebamme aber Frischlingsmutter hatte meine Unsicherheiten über die ich später lachen konnte.

Mehrere Aborte

Wenn eine Frau nicht nur einmal sondern mehrere Aborte hat, ist das Vertrauen in ihren Körper und in das kommende zukünftige Baby gestört.

Es ist sehr schwierig bei einer erneuten Schwangerschaft, wenn die Frau spürt, dass erneut wieder Leben in ihr wächst, die Liebe, die Zärtlichkeit zu diesem Wesen fliessen zu lassen. Oft ist dies mit einem Wissen geprägt, dass dies nicht so sein sollte.

Aber wie kann eine Frau, die so viel Gefühle in ihre vorherige(n) Schwangerschaft(en) gegeben hat, und dann den Schmerz des Verlustes kennen lernen musste,  wieder in dieses Neue, noch kaum vorhandene pulsierende Leben, Gefühle geben. Die Angst, diesem Neuen ungerecht zu sein ist zusätzlich eine Belastung.

Ich weiss wirklich nicht, wie Frauen damit umgehen können, denn eine Narbe ein Schmerz bleibt zurück und das Schlechte Gewissen, die Hoffnung sind gegensätzliche Begleiter.

Ich glaube, wenn ein Abschied in einer Schwangerschaft erfolgt, wäre ein Ritual sinnvoll. Ich kann nicht sagen, wie dieser Aussehen soll aber ich möchte mitgeben, dass der Schoss der Frau, verletzt worden ist, dieser Schoss hat sich bereit gemacht für ein Baby, hat es aufgenommen und dann auch wieder gehen lassen. In der haptonomischen Begleitung sehe ich, wie wichtig dieses Basisgefühl für den Körper aber auch für die Psyche ist.

Wenn die Frau auf dem Bett liegt und die Beine aufgestellt hat, der Partner seine Hand unter ihr Kreuz (Steissbein) legt und die andere Hand auf ihren Bauch, dann spürt die Frau seine beiden Hände genau da, wo ihre Fruchtbarkeit ist. Die Wärme der Hände, die Berührung in diesem Bereich können sehr heilend sein. Bestimmt ist auch eine Massage in dieser Region hilfreich oder einfach Wärme im Rücken und im Bauchbereich. Es geht um das Gefühl, Vertrauen haben in den Körper - das Angenommenwerden, es ist ok wie es ist. Vielleicht können dann Gefühle fliessen und ein Akzeptieren  erfolgen.

Vielleicht kann sich dann der Schoss wieder bereit machen für das Kommende das Neue, das Vertrauen in die Zukunft.

Dienstag, 21. August 2012

Hitze für die Babys

Wenn es ganz heiss ist, sind manchmal die Eltern mehr überfordert als die Babys.

Die Babys reagieren oft mit Hitzepickel, was nicht weiter schlimm ist. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Haut reagiert und diese Pickel lassen sich kaum vermeiden. Sie gehen auch ganz von selbst zurück. Es ist trotzdem wichtig, dass das Baby nicht zu kalt hat. Ich empfehle, gerade bei Neugeborenen, trotzdem eine Schicht von Kleidern die die Arme, Beine und Füsse ganz bedecken. Da die Kleinen nicht der Sonne aufgeliefert sind, sich nicht so bewegen wie wir und auch mehr Wärme brauchen, ist es sinnvoll sie mit mehr Kleidung, als wir sie tragen, zu bedecken. Leider sehe ich oft das Gegenteil.

Es ist nicht nötig, zusätzlich Tee oder Wasser anzubieten. Möglich ist es, dass sich das Baby jetzt ein bisschen öfters meldet (es muss aber nicht so sein). Jedes Baby ist verschieden, wichtig ist, sich nicht verunsichern zu lassen und zu wissen, dass diese kleinen Wesen noch ganz andere Bedürfnisse wie wir haben. Die Muttermilch passt sich den jeweiligen Bedürfnissen an. So darf die stillende Mama ganz auf ihren Körper vertrauen.

(Schoppenmilch könnte evt. etwas verdünnt werden, ich würde da auf die Ausscheidung achten, wenn die trockener ist als üblich, die Pulvermilch etwas verdünnen oder zusätzlich Wasser anbieten).

Das Baby fühlt sich auch im Sommer im Tragetuch wohl. Wir Eltern haben wohl mehr Mühe damit ein Baby in einem Tuch am Körper zu tragen. Dennoch werden gerade in heissen Ländern die Babys am Körper getragen. Es braucht Sicherheit, wenn das Baby im Tragetuch ist, aber ein schwitzender Elternteil, ist kein Hindernis. Wenn das Baby weint, glauben viele Eltern, dass es zu heiss hat aber oft fühlen die Babys, dass das Mami oder der Papi sich nicht wohl fühlt weil sie zu warm haben.

Ich habe mir immer eingeredet, dass die Wärme von mir ist und das Baby vor mir kühler hat als ich. Das hat funktioniert. Trotzdem, liebe Eltern, bleibt bei euren Gefühlen und nehmt meinen Artikel als Anregung und nicht als Gebrauchsanweisung. Es gibt keine Gebrauchsanweisung für Babys/Kinder, jedes ist ein Individium.

Montag, 23. Juli 2012

Was kann ich als Hebamme jetzt noch ausrichten

Ein Paar kommt zu mir zur Geburtsvorbereitung (Haptonomie). Sie haben einen wunderbaren Kontakt zum Baby. Der Mann ist sehr stark in der Präsenz und die Frau kann sich sehr gut Entspannen in dieser haptonomischen Berührung. Beide freuen sich sehr auf die Geburt. Das Paar kommt einige Male wir besprechen die Geburt und das Dasein unter der Geburt. Die Frau ist voll freudiger Erwartung  auf das was kommen wird. Beide sind bereit das Baby zu empfangen. Alle sind optimal auf die Geburt vorbereitet.

Der Geburtstermin rückt langsam näher, die letzte Untersuchung beim Arzt erfolgt:

Nun meint der Arzt, dass die Frau wahrscheinlich nicht spontan gebären kann. Sehr wahrscheinlich sei ihr Becken zu eng, sie könne es  probieren, aber er nimmt an, dass die Frau übertragen wird und dass  das Baby dadurch noch grösser werde und die Wahrscheinlichkeit für eine Spontangeburt dann eh gleich Null ist. Er schlägt ihr einen Kaiserschnitt vor, das sei für Alle am Sichersten ohne Stress und  auch gut planbar für Alle.

Jetzt telefoniert die Frau mir.

Am Liebsten würde ich ihr sagen, "komm wir zeigen dem Arzt, dass er sich irrt".  Aber ist die Frau jetzt noch so frei, dass sie dies zulassen kann. Wird nicht mit jedem Tag wo noch keine Wehen kommen, sie Angst haben, dass das Baby zu gross wird? Werden die Wehen überhaupt unter diesem Druck einsetzten. Wird sie, selbst wenn die Wehen bald eintreten, sich so öffnen können ohne ständig die Angst zu haben, ob sie von sich und von ihrem Baby zu viel erwartet?

Es bräuchte eine enorm starke Führung für dieses Paar. Es bräuchte ein Umfeld, das sie unterstützt in dem was die Frau (das Paar) will. Es bräuchte sehr grosses Selbstvertrauen.

Ich weiss noch nicht was ich der Frau raten werde. Bestimmt werde ich sie fragen, was sie selber fühlt und sich zutraut.  Da sie aber im Spital gebären wird und sie die Hebamme nicht kennt, aber der Arzt da sein wird, den sie kennt, ist wohl mit einem Kaiserschnitt zu rechnen.

Schade haben wir Hebammen so wenig Einfluss und der Arzt so viel Macht.

Montag, 2. Juli 2012

Heute gelesen...



Ein Mann kam von der Arbeit nach Hause und fand seine 3 Kinder draußen im Garten, noch in ihren Schlafanzügen, mit Chipstüten, die Tür des Autos seiner Frau war offen, genauso wie die Tür zum Haus, aber vom Hund war weit und breit nichts zu sehen..Er spazierte durch die Tür ins Haus und fand eine noch größere Verwüstung. Eine Lampe war umgeworfen, der Fernseher lief laut mit dem Kinder-Kanal und im Wohnzimmer lagen überall Spielsachen und Kleidung verstreut. In der Küche füllten dreckige Teller das Becken, Frühstücksessen lag auf dem Esstisch verteilt und die Kühlschrank-Tür war weit offen. Er lief schnell die Treppe hinauf, um nach seiner Frau zu suchen, da er besorgt war, dass etwas Ernstes geschehen sein könnte. Als er im Schlafzimmer ankam, fand er seine Frau noch im Schlafanzug einen Roman lesend im Bett. Sie blickte zu ihm auf, lächelte und fragte, wie sein Tag war. Er sah sie verwirrt an und fragte, 'Was ist hier heute passiert?' Sie lächelte wieder und antwortete, 'Du fragst mich jeden Tag wenn Du von der Arbeit nach Hause kommst was in aller Welt ich den ganzen Tag gemacht habe, richtig?
''Ja," war seine ungläubige Antwort..
Sie antwortete, 'Naja, heute habe ich es nicht gemacht.'

Montag, 28. Mai 2012

Körperliche Beschwerden nach der Geburt

Oft wird vergessen, wie stark eine Schwangerschaft den Körper belastet. Auch Monate nach der Geburt sind zum Teil immer noch Beschwerden da. Viele Frauen haben Rückenschmerzen, Gelenke, wie Handgelenk, Knie oder Fussgelenke die schmerzen, Schulter- Nackenbereich ist extrem verspannt. Dazu kommt noch das Uebergewicht das nicht so schnell verschwindet wie man sich das wünschen würde. Der Busen ist enorm gross und schwer geworden und viele Frauen fühlen sich nicht so wohl mit dem vermehrten Gewicht, das wiederum der Rücken tragen muss. Die Haut ist schlaff geworden und manchmal fühlt man sich alt und unattraktiv. Gottseidank ist das Baby da das ablenkt vom eigenen Unwohl sein.

So habe ich meine Rückenbeschwerden nach der Geburt meiner Tochter monatelang ertragen und ihr Wohl (was ja auch wichtig ist), über meines gestellt. Tapfer habe ich meine Tochter getragen und einfach probiert gerader zu stehen, die ersten Schritte mit Schmerzen ertragen bis ich warmgelaufen war. Die schmerzenden Handgelenke habe ich einfach akzeptiert und probiert weniger zu belasten, den Kinderwagen auf eine Höhe eingestellt damit ich das Biegen der Gelenke vermeiden konnte, etc.

Ich habe mich angeschaut und bemerkt, dass ich älter geworden bin. Meine Haut blieb schlaff auch nachdem ich die zusätzlichen Pfunde losgeworden bin.

Erst einige Monate nach der Stillzeit habe ich bemerkt dass meine Haut wieder straffer wurde. Die weichmacher Hormone die in der Schwangerschaft helfen, dass der Körper sich ausdehnt halten manchmal die ganze Stillzeit an.

Irgendwann habe ich Uebungen gefunden, die helfen, den ganzen Schultergürtel zu entspannen. Das erste Jahr nehmen die Babys so schnell zu, dass die Rückenmuskulatur kaum mit kommt um das ständig ansteigende Gewicht des Babys tragen zu können. Erst im zweiten Lebensjahr ist die Gewichtszunahme langsamer und die Muskeln können sich anpassen.

Die Uebersäuerung die durch das Wachstum des Babys im Körper der Frau angehäuft werden, weil der ganze Körper der Frau, Lungen, Nieren und Leber zusätzlich arbeiten müssen, braucht Zeit um wieder abgebaut zu werden. Da aber nach der Geburt noch die Milchproduktion geleistet wird, kommt es oft zu Gelenkschmerzen.

Hier helfen die Glückshormone um jedem Uebel entgegen wirken zu können und die Gewissheit, dass der Körper enorm viel geleistet hat, es Zeit und Geduld braucht um sich von der Schwangerschaft zu erholen. Aber jede Frau darf auch an sich denken und nicht nur an Baby und Partner und sich auch mal eine Massage, eine Osteopathie-Sitzung oder Akupunktur-Behandlung leisten. Viel viel Schlaf wäre auch ein Heilmittel, aber ....