Dienstag, 23. Februar 2010

Stillen

Zum Stillen könnte ich ganze Bibliotheken füllen und hätte wohl immer noch nicht alles gesagt. Es ist auch schwierig einfach Ratschläge zu erteilen, da jede Frau eine (oder zwei) andere Brustform hat und auch die Mamillen unterschiedlich sind. Die Babys trinken nicht konform und die Produktion der Milch ist unterschiedlich.

Wenn ich zu einer Frau komme schaue ich die Brustform an und schaue wohin die Brustwarzen schauen. Oft ist der Blick der Brustwarzen unterschiedlich, dh. da muss auch das Baby verschieden angesetzt werden. Der Winkel der Brustwarzen muss mit dem Mund des Babys eine Linie bilden, damit die Brustwarze nicht zu sehr strapaziert wird. Auch sage ich, dass beim Stillen die Pysik eine grosse Rolle spielt. Ein Brust die überall gleichviel Spannung hat, leert sich gleichmässig. Also muss die Brust in eine Stellung gebracht werden oder so unterstützt werden dass die Spannung gleichmässig ist. So leert sich die Brust gleichmässig und es entsteht kaum Stau.

Auch sollte die Warze langsam angewöhnt werden an das Saugen. Deshalb empfehle ich anfangs nur zwei Minuten zu Stillen und dann langsam zu steigern. Das Baby hat eine Saugkraft von fünf Killogramm. Das ist viel. Wenn dann die Warze noch durch langes Nuckeln aufgeweicht wird ist es nicht erstaunlich, wenn sie Wund wird und blutet.

Ich habe beobachtet, dass bei Frauen die im Wochenbett daheim sind, der Milcheinschuss - das ist etwa am 3./4. Tag nach der Geburt wo die Milch gebildet wird - viel weniger dramatisch abläuft. Sie haben weniger harte, gerötete, schmerzhafte, heisse Brüste wie Frauen die im Spital sind. Ein Phänomen worüber noch nichts geschrieben wurde. Ich erkläre mir das mit der Anhäufung von Frauen und deren Hormonen. Es ist ja auch so, dass Frauen die längere Zeit zusammen leben, auch zusammen menstruieren, wieso soll das nicht auch mit der Milchbildung zusammen hängen.

Ich kenne eine Japanische Stillberaterin, die fragt die Frauen über deren Zyklus und Pubertät ab, danach kann sie sich ein Bild über die stärke der Milchbildung machen. Somit kann sie den Frauen schon im voraus sagen, wie lange sie das Kind an der Brust trinken lassen sollen.

Während dem Stillen wird die Produktion der Milch angeregt. Je länger ein Baby am Busen zieht umso mehr Milch wird produziert. Deshalb muss eine Frau die zu viel Milch produziert darauf achten, das Baby nur kurz am Busen zu halten. Sonst ist ein Stau und eine Entzündung vorprogrammiert.

Sollte eine Frau nur wenige Brustdrüsen haben hilft es viel zu stimulieren. Beim zweiten Kind, läuft alles viel schneller und auch die Produktion der Drüsen ist stärker. So kann es sein, dass eine Frau beim 1. Kind nur wenig Milch hatte, es aber beim 2. Kind reicht.

Sind die Milchdrüsen weit innen, kann es sein, dass der Mund des Babys noch ein bisschen zu klein ist, um die Brustwarze ganz zu umfassen. Da hilft Geduld. Bei solchen Warzen ist es auch wichtig, dass bei der Pumpe (sofern man eine braucht) der Brusttrichter breiter ist, sonst schabt die Brust am Trichter, was sehr Schmerzhaft sein kann.

... wie gesagt, ich könnte eine Bibliothek füllen.

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