Schon einige Male habe ich Frauen getroffen die ich vor Jahren betreut habe, die mich ganz erstaunt fragen ob ich immer noch das selbe machen würde. Irgendwie gibt mir diese Frage das Gefühl, dass ich als Hebamme eine Entwicklung durchgemacht haben müsste und so wie die Babys gewachsen sind, ich mich jetzt auch um Grösseres kümmern sollte.
Das Grosse im Leben fängt klein an. So fühle ich mich mit meiner Arbeit wichtig im Leben einer Frau und eines Babys. Sehe ich doch wie kleine Hilfe extrem viel ausmacht. Eine Bestätigung kann so viel Sicherheit geben, dass auch Belastungen leichter durchzustehen sind.
Die Arbeit als Hebamme wird auch nie langweilig weil jedes Baby und jede Frau/Eltern individuell sind. Selbst der Körper einer Frau ist nicht so wie ein anderer. So gibt es auch keine Nullachtfünfzehn-Ratschläge.
Unser Berufsbild ist eine stille fleissige Arbeiterin die sich nicht in den Vordergrund stellt und die glücklich ist, wenn alle anderen es auch sind.
Wir begleiten Schwangere, Gebärende, Familien nach der Geburt oder bei einem Todesfall, wir geben Kurse in Geburtsvorbereitung, in Rückbildung, Beckenbodentraining und manchmal auch Sexualkunde. Wir arbeiten selbständig Daheim, in Spitälern oder in Arztpraxen. Wir massieren, turnen, geben unser Wissen weiter und beraten. Unser Beruf ist sehr vielseitig und überhaupt nie langweilig.
Einmal im Jahr fordern wir Beachtung und wollen für unsere Arbeit gewürdigt werden. Das ist weltweit der 5. Mai; wenn ich aber auf der Hompepage des schweizerischen Hebammenverbandes (http://www.hebamme.ch/de/htag/) nachschaue, tun wir es still und bescheiden, aber selbstbewusst. Jedes Leben beginnt mit einer Hebamme - uns gibt es auf der ganzen Welt - oder wie das Motto dieses Jahres gilt: zu jeder Schwangerschaft gehört eine Hebamme.
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