Als Eltern muss man immer bei dem Baby/Kind präsent sein, natürlich hat man selber auch Bedürfnisse die gestillt werden müssen. So wird das Baby mitgenommen und involviert. Das Kind wird beim Einkaufen mit Geschichten unterhalten, Spiele werden beim Spazieren erfunden und Gespräche mit Freunden werden in Etappen geführt, immer unterbrochen um das Kind zu ermahnen.
Wir lernen doppelte (oder mehrfache) Unterhaltungen zu führen, mit dem Partner und mit dem Kind zur gleichen Zeit während wir auch noch einem Handwerker etwas erklären müssen.
Während das Kind uns eine Geschichte und lang und breite erklärt, sind wir am Kochen oder konzentriert eine Gebrauchsanleitung am studieren trotzdem können im richtigen Moment ein "mhm" oder "ja" einflechten.
Manchmal führt uns das Multitaskting aber unfreiwillig in komische Situationen. Zum Beispiel während wir alleine auf den Bus warten und wir mit dem Oberkörper vor und zurückwippen so wie wir das mit dem Säugling machen, damit er sich beruhigt. Auch ertappen wir uns dabei dass wir während dem Wäscheaufhängen ein Kinderlied vor uns hinträllern. Wir müssen immer wieder den Schlüssel oder das Telefon suchen, weil wir beim Aufschliessen auch noch die hundert Sachen in der Hand halten müssen, schauen dass die Katze nicht raus- und das Kind rein kommt. So haben wir uns Mechanismen angewöhnt.
Deshalb ist es nicht erstaunlich, dass die Frau die bei mir in der Rückbildung ist, meinen Schlüssel in ihre Tasche packt und ich dann ohne Schlüssel dastehe. Oder, dass die Mutter an der Migroskasse hinter mir, einfach meine Einkäufe bezahlt. Oder - wie heute passiert - mein Wechselgeld in ihren Geldbeutel packt.
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