Manchmal ist so eine Beziehung nicht nach einpaar Wochen zu Ende, sondern man trifft sich in der Rückbildung oder auf dem Spielplatz, beim Einkaufen oder bei eine Wohnungsbesichtigung (ich suche eine Wohnung im Quartier, da mir gekündigt worden ist). Dann wird bei mir das Herz ausgeschüttet und es wird auch über die Beziehung gesprochen. Da ich selber schon zwei ältere Kinder habe, werde ich auch als Mutter und als erfahrene Frau angefragt. Ein Thema ist die Eifersucht des Partners auf das Kind.
Es kommt vor, dass sich der Partner durch das Kind verdrängt fühlt, dass die Frau sich zu fest dem Baby zuwendet und sich zu wenig Zeit für ihren Mann nimmt. Wo die Balance zwischen "zu fest" und "zu wenig" ist, ist aber sehr sehr individuell.
Das Mami hatte eine schwere Geburt, Stillprobleme mit Brustentzündung und kommt kaum zum Schlafen weil das Baby viel schreit. Sie ist erschöpft und ausgelaugt, ist vierundzwanzig Stunden für das Baby da, das sich an keinen Rhythmus hält.
Der Mann fühlt sich ausgestossen, alles dreht sich um das Baby. Er ist aus dem Schlafzimmer ausgezogen und seine Partnerin hat keinen Blick für ihn. Sie fordert dauernd Verständnis für die aussergewöhnliche Situation deren Ende nicht in Sicht ist und ein Drama löst das nächste ab.
Aus der Sicht der Frau macht er zu wenig; er nimmt nicht genügend Anteil und hat kein Verständnis für ihre Situation.
Gerne würde ich da einen Ratschlag geben. Leider kann ich das nicht. Ich weiss nicht wie ich da helfen kann. Ich könne Gespräche vorschlage oder Hilfe durch Mütter und Schwiegermütter die entlasten könnten. Es wäre auch Hilfreich wenn ich sagen könnte, dass das nur sechs oder zwölf Monate dauern wird. Aber das kann und weiss ich nicht.
Vielleicht genügt es, wenn ich zuhöre und Verständnis für die Situation habe. Es ist eine enorme Leistung für alle Beteiligten und manchmal kommt man einfach an Grenzen.
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